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Wahrheitsgetreuer Erlebnisbericht einer preisgekrönten “Correctiv“-Faktencheckerin über eine AfD-Wahlkampfveranstaltung der AfD Thüringen im August 2024

Wahrheitsgetreuer Erlebnisbericht einer preisgekrönten “Correctiv“-Faktencheckerin über eine AfD-Wahlkampfveranstaltung der AfD Thüringen im August 2024

August 2024, Exklusive “Correctiv”-Aufnahmen aus Thüringen: Das AfD-Saalpublikum wartet auf Björn Höcke (Foto:Bundesarchiv)

Nach dem Vorprogramm mit dem Defilee der Abordnungen der diversen Thüringer Wahlkreise und Gaue mit regional geprägten Uniformen, scheppernder Blasmusik, Wimpel und Standarten betrat der Ehrengast der Veranstaltung die Bühne, der sich gerade auf Hafturlaub befand. In Cordhose und Tweed-Sakko, gestützt auf einen vergoldeten Rollator, der mit Diamanten besetzt war und sein königliches Geblüt sowie seinen Reichtum symbolisierte, winkte Prinz Reuß XVIII. in die tobende Menge und grüßte die Delegierten und Gäste. Gespannte Stille herrschte, als er zum Entrée aus der Abhandlung “Die Smaragdtafeln von Thoth dem Atlanter” vorlas. Dann folgte der sehnsüchtig erwartete positive Überblick zum Stand der erfolgreichen Aufbauarbeit am Reich.

Als seine prinzliche Exzellenz und designierte Kaiser von einem Goldschatz sprach, die Wiederaufnahme der Produktion von Reichsflugscheiben andeutete und ein in Alufolie gewickeltes Satellitentelefon mit den geraunten Worten hochhielt, dass er mit dem Zaren einer Großmacht im Osten in Kontakt stünde, der dem Reich Unterstützung signalisiert habe, gab es kein Halten mehr. Das Publikum flippte aus. In entfesselter Begeisterung wurden Krückstöcke geschwungen, vereinzelt flogen Blindenbinden, Gebisse, Haarteile und sogar eine Beinprothese auf die Bühne, an der noch der Schuh hing. Der Betreffende wollte seine künstliche Hüfte hinterherschmeißen, was sich aber als schwierig erwies. Er hatte zu viel getrunken. Der Endsieg schien nahe. Der Schlachtruf „Nieder mit der sogenannten BRD, Tod den Reptiloiden!“ hallte donnernd durch den Saal.

Glatzkopf mit Braunhemd im Paradeschritt

Um diesen Programmpunkt abzuschließen, präsentierte eine beliebte Seniorinnentanzgruppe, die wegen Untergrabung der interkulturellen Sensibilität und kultureller Aneignung polizeilich gesucht wird und bei den Rechten Kultstatus genießt, gemeinsam mit Prinz Reuß musikalische Leckerbissen, begleitet von Didgeridoo-Darbietungen in mexikanischen Ponchos und Sombreros, japanischen Kimonos und indischen Saris. Danach walzte der beleibte Veranstaltungsleiter vor das Auditorium. Er konnte seine Aufregung nicht im Zaum halten, als er mit sich überschlagender Stimme die Sensation des Abends ankündigte: Ein Ereignis von alles überragender historischer Tragweite, welches das Siedlungsgebiet aus den Angeln heben, das Reich aus Trümmern wiedergebären und für tausend Jahre prägen werde. Seine Stirn war nass vor Schweiß. Aus seinem Mund flossen Liter von Speichel. Die gewaltige Bedeutung seiner in Ekstase geschrienen Worte übermannte den Redner. Er brach unter einem Meer von Tränen ohnmächtig zusammen und wurde unter großer Anteilnahme des Publikums von der Bühne getragen. Was um Gottes Willen würde nun passieren, fragte ich mich besorgt – und quälende Minuten des Wartens begannen. Dann ist es so weit

Die Tür springt auf und herein platzt im Paradeschritt ein Glatzkopf im braunen Hemd mit blauer Anstecknadel über dem Brustriemen: „Björn Höcke ist soeben eingetroffen!“ schnarrt es begleitet vom zackigen Knallen der Lederstiefel. Ein Raunen und Tuscheln rast durch den Saal. Einzelne spitze Schreie. Gläser klirren zu Boden. Damen fallen in Ohnmacht. Einige Gäste erheben sich. Erster zaghafter, noch ungläubiger Applaus. Durch die halbgeöffnete Tür sehe ich ihn. Der edle Sommermantel, den er locker über die Schulter gelegt hat, wird ihm von Bediensteten abgenommen, während weitere Männer vor ihm knien und in hündischer Unterwürfigkeit versuchen, den prächtigen Siegelring ihres Herrn und Meisters zu küssen. Ein kleiner, gedrungener Mann mit einer auffälligen Narbe auf der Stirn befreit die Reitstiefel Höckes mit der Zunge eilfertig von mutmaßlichen Staubresten. Der derart Verehrte streicht seinen treuen Parteidienern väterlich über die Köpfe und schaut dabei in Richtung der Tür, durch die er gleich eintreten wird.

Tränen der Rührung

Ich zucke zusammen. Schaut er mich an? Der strenge Scheitel, die Eiseskälte der stahlblauen Augen. Vom ersten Moment an spüre ich das gefährliche Charisma, das von diesem Mann ausgeht, vor dem unsere Qualitätsmedien jahraus, jahrein rund um die Uhr händeringend gewarnt hatten, wenn auch vergeblich. Er schreitet in diesem Moment gravitätisch in den Saal. Das Auditorium schnellt von den Sitzen. Tosender, langanhaltender Applaus, in den sich Hochrufe und „Höcke, Höcke“ -Sprechchöre mischen. Der Gefeierte genießt diese Bekundungen seiner Gefolgschaft sichtlich. Eine Träne der Rührung kullert ihm aus einem Auge. Nach neun Minuten rhythmischen Klatschens und Füßetrappelns der Delegierten tritt Björn Höcke ans Rednerpult, reißt den rechten Arm blitzschnell in die Höhe und lässt ihn langsam sinken. In den auf dieses Kommando jetzt abflauenden Applaus hinein spricht er seine berühmte Anredeformel: „Ich grüße euch, geliebte Kämpfer für das Reich!

Im Saal herrscht jetzt absolute Stille. Das einzige, was ich höre, ist mein eigenes schlagendes Herz. Dazu spüre ich meine schmerzenden Handflächen, denn auch ich habe in den Dauerapplaus der Klatschhasen eingestimmt. Es war völlig unmöglich, mich als einzige diesem Sog der frenetischen Masse zu entziehen (und es hätte sehr wahrscheinlich mein sofortiges Todesurteil bedeutet, wenn ich als preisgekrönte Faktencheckerin der Rechercheplattform “Correctiv” enttarnt worden wäre). Nach einer weiteren Handbewegung Höckes, er deutet mit dem Zeigefinger nach unten, sinkt das stehende Publikum unisono zurück ins Gestühl. Höcke dirigiert nicht eine Gruppe von Menschen, nein, er befehligt einen Organismus. Nach einer Kunstpause, die drei Minuten dauert und die Stimmung schier unerträglich zum Zerreißen anspannt, beginnt seine Ansprache. Er liefert einen Abriss der Geschichte des Heiligen Reiches deutscher Nation und gemahnt an die Ahnen, auf deren Schultern wir stünden. Es folgt eine präzise Bewertung der aktuellen Lage, die keine Fragen offen lässt. Dann erläutert er die Strategie und Taktik des weiteren Vorgehens und schließt mit einer Kampfansage an uns Demokraten, die es in sich hat:

“Spürt, bis ins Mark eurer letzten Tage
Altparteien, meinen knirschenden Schritt
Wenn ich mit rauschendem Fittich zerschlage
Das Beutekartell, unter dem das Volk litt
Schöner als Gott und die feindlichen Heere
Reiten WIR, Engel vom Unteren Reich
Silbernen Hufs durch die steinerne Leere
Städte, schon morgen dem Erdboden gleich
Nichts, nur das Reich soll den Tag überdauern
Dies meine Botschaft an unseren Feind
Nun frisch ans Werk, wir stürmen die Mauern
In meinem Kampfe sind wir vereint!”

Nicht enden wollender Beifallsorkan

Ein nicht enden wollender Beifallsorkan rollt durch den Saal und lässt das gesamte Gebäude in seinen Grundfesten erbeben. Auf der Leinwand sieht man Höcke im Großformat die Lippen mit der Zunge vorfeuchten, dann schürzen und spitzen. Die tobende Menge frohlockt. Sie kennt dieses Prozedere und weiß, was nun kommen wird… Björn Höcke lässt ein zart gehauchtes „Blüüüüüüh…“ entfleuchen, das sich immer länger zieht, die Masse stimmt begeistert ein. Das Reichslied! Er zieht das üüüü weiter in die Länge und steigert mit der Hebung des rechten Armes die Tonlage. Unten im Saal müssen die ersten aufgeben, einige kippen schlicht um, während Höcke sich dem Hohen Ü annähert, das in einem schrillen Crescendo kulminiert und dann in ein „…he“ übergeht:

“Blüüü-he unser Reich
Niiiichts ist dir gleich
Allzeit wir dich ehren
In Liebe uns zu dir verzehren
Dem Feinde niemals wir verzeihn
Ihm schlagen wir den Schädel ein”

Nach dem gemeinschaftlichen Absingen der siebzehn Strophen des Thüringer Reichsliedes, die hier aus Gründen der Politischen Korrektheit nicht im einzelnen dokumentiert werden können, dankt Höcke den “Geliebten Kämpfern für das Reich” und wünscht ein “geselliges Beisammensein bei volkstümlicher Musik”. Er wendet sich um und geht zum gläsernen Lift auf der linken Seite der Bühne. Ich bemerke, dass er einen Fuß leicht nachzieht. Dann fährt er huldvoll winkend zur Ehrenloge empor, eindrucksvoll umwölkt von einem Bühnennebel. Ich hatte diesen typischen Geruch von Schwefel schon vorher bemerkt, der sich durch den Nebel noch verstärkte. Parallel zu Höckes Auffahrt bewegt sich auf der entgegengesetzten Seite der Bühne in perfekter Dramaturgie ein Fahrstuhl hinab. Ihm entspringt eine Gruppe von Männern in dunkler Kluft mit Musikinstrumenten. „Das ist Kapellmeister Lindemann mit seiner Combo“, flüsterte mir meine Sitznachbarin aufgeregt zu.

Aufforderung zum reaktionären Fleischverzehr

Sah ein Mädchen ein Röslein stehen Blühte dort in lichten Höhen“: Lindemann ist bereits ansatzlos ins musikalische Rahmenprogramm des Inneren Reichsparteitages eingestiegen. Er singt von der Sonne, erzeugt Blitze auf der Bühne, ein großer Tiegel wird hereingeschoben und ein Combomitglied darin gebrutzelt, was ich instinktiv als Aufforderung zum reaktionären Fleischverzehr erkenne. Der Saal steht Kopf. Er singt von der Mutter, der Sehnsucht, Engeln und Liebe. Als der mittlere Teil eines der Titel lief, steigt Lindemann in seinen schweren Kampfstiefeln von der Bühne und strich durch Reihe Null, wo die jungen Frauen saßen wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Er tanzt an ihnen entlang und plötzlich ist sein kantiges Gesicht direkt vor mir, und seine Nase senkt sich in mein Dekolleté: „Du rrrriechst so gut, holdes Mägdelein, war ihm eine Rose steigen“. Ich nehme die dargereichte rote Rose entgegen. Lindemann zwinkert mir zu, um dann seinen muskulösen Körper zur ordnungsgemäßen Fortsetzung des Kulturprogrammes zurück auf die Bühne zu schwingen.

Der/die LeserIn wird sich bereits denken können, dass ich in diesem Moment vor Schreck zur Salzsäule erstarrte. Den Rest des Konzertes nahm ich nur im Unterbewusstsein wahr. Ich bekam nicht mehr wirklich mit, wie die Delegierten in Ekstase auf den Tischen tanzten und ihre Leiber im rhythmischen Gleichklang zu den kreischenden Klängen der Combo zuckten. Ich hatte nur noch einen Gedanken: Nichts wie raus hier und den Bericht über diese Wahlveranstaltung der AfD, absolut wahrheitsgemäß und detailgetreu, niederschreiben. Denn es sind nur noch drei Wochen bis zur Landtagswahl in Thüringen. Diese Welt der Rechten ist real und sie bedroht uns alle!


Beim vorstehenden Beitrag handelt es sich um eine leicht umgeschriebene Passage aus dem satirischen Kurzroman „Carla – 2027“ der Autorin, der im November 2023 erschien.

21 Antworten

  1. Die Omas gegen RÄÄÄCHTS werden es hoffentlich gerade noch verhindern, dass es soweit kommt. Und die Opas? Die haben wieder mal versagt.

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  2. das läuft so bei den Ampelparteien wenn man die uniformierten durch SchwuchteltransperverseLSBT Qgrünidioten und das Publikum durch pervertierte Gutmenschen ersetzt die unter der Anleitung des in echter familiärer Nazitradition agierenden Habeck den Ergüssen ihrer (Un)heilsbringer lauschen dürfen

  3. Sie vergaßen dass Prinz Reuss ferner mit einer Reichsflugscheibe anreiste mit dem Flatterband “Heil Dir im Siegerkranz”!

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  4. …immer wieder faszinierend, wie Correctiv solche geheimen Treffen enttarnt um die Deutschen über die Wahrheit der AfD aufzuklären… ;o)

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  5. “Dummcorrekt”, haltet endlich das Lügen-Maul !
    Das ist kein Journalismus, es ist übel bis zum Himmel
    stinkender Dreck, ganz im Sinne einer einseitig linksradikalen Regierung und weiterer schmutziger Geldgeber.

    Dabei kommt Ekel und Hass auf !

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    1. Ja,im Sinne des Guten allseits geachteten Massenmörder Mao Zedong der ihr Lehrer und Vorbild ist.Verfolgt mal Maos Hass und denen der Grünen aufs Volk.

  6. Unklar, ob das Ziel der Satire tatsächlich – wie oberflächlich angedeutet – gegen die alarmistische Berichterstattung von “Correctiv” gerichtet ist, oder ob nicht die patriotischen Elemente des deutschen Volk und seine vergeblichen Widerstandsversuche der Lächerlichkeit preisgegeben werden sollen. Die Autorin bedient sich auf jeden Fall freigiebig aus dem Fundus anti-deutscher Klischees…

  7. Besser kann man die Almas nicht verarschen, aber 80% werden diesen Scheiß glauben, selbst wenn es schwarz auf weiß anders geschrieben steht. Scheiß egal, was die GEZ Medien berichten ist nichts als die reine “Wahrtheit und nichts anderes”!!!! Glaubt es mir.

  8. Aus gegebenem Anlass habe ich mir noch einmal die Überschrift über dem Reichstag (!) angesehen:
    “Dem deutschen Volke” steht tatsächlich da!
    Hat da noch niemand eine Anzeige erstattet, um diese nationalistische (rechtsextreme) Widmung unter Strafe zu stellen und diese zu entfernen?
    “Alles für die anderen” wäre doch eine zeitgemäße Alternative.

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  9. Linksgrüne sind in der Regel wie eine Affenherde mit einem Maschinengewehr:
    Rasseldumm. Aber sehr gefährlich …
    🐒🐒🐒💥

  10. https://report24.news/big-brother-in-der-hosentasche-wie-cellhawk-unsere-handys-zu-spionen-macht/

    „Big Brother in der Hosentasche: Wie CellHawk unsere Handys zu Spionen macht
    11. August 2024
    In einer Welt, in der fast jeder ein Smartphone besitzt, hat ein neues Überwachungstool namens CellHawk die Fähigkeit, unsere digitalen Begleiter in mächtige Spione zu verwandeln. Strafverfolgungsbehörden weltweit setzen zunehmend auf diese Software, die in Minutenschnelle ein ganzes Jahr unserer Bewegungen offenlegen kann.“

    Sie ergötzen sich an ihren niedrigen „geistigen Orgasmen“ durch Bürgerüberwachung !
    China-Diktatur und deren diktatorische Volksüberwachung scheinen denen ein Vorbild zu sein.
    Wehe, wehe, wenn ich an das Ende sehe (Zitat Wilhelm Busch)

  11. Das Problem: So manche politverblödete Deppen könnten diese Persiflage für tatsächlich wahr erachten!
    Früher schworen solche Trottel vodem Gericht (Inquisition) auf Stein und Bein das Xyztens Tochte eine Hexe sei und den Belzebub verehrte!
    Heute solls in deren Augen eben die AfD sein…!

  12. Wenn dies in den MSM veröffentlicht würde, gäbe es sicher eine Menge die diesem Glauben schenken. Viele sind inzwischen nicht nur gehirngewaschen, sondern schon hirntot.

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