Gibt es etwas Größeres als Gott?

Gibt es etwas Größeres als Gott?

Der Ewige nach Maß seiner selbstgerechten Kreaturen (Symbolbild:Pixabay)

Für eine gewisse Zeit ist es auch im schlimmsten Irrenhaus auszuhalten, sofern man bereits an der Pforte seinen Verstand hinterlegt und auf die großzügig angebotenen Drogen zurückgreift:
Mit Alkohol geht es am schnellsten, mit Frauen ist es am schönsten und mit den Betroffenheitsmimen vom ARD, ZDF und “Süddeutscher Zeitung” ist es am lustigsten. Aber irgendwann gewöhnt man sich an alles, und dann kommt jeder von uns einmal in eine Lebenssituation, in der man sich nur noch fragt: “Wohin soll ich mich wenden wenn Gram und Schmerz mich bedrücken“, so der Text des von Franz Schubert vertonten Chorals.

Ja, wohin nur? Wohin also, wenn – etwa während der Nazi oder der DDR-Diktatur, des Merkel-Regimes oder der darauffolgenden Machtübernahme durch die Ungebildeten und Bildungsfernen – Pseudodemokraten die Demokratie, Möchtegern-Wissenschaftler die Wissenschaft und unfähige Richter die Gerechtigkeit verraten? Wenn die Opfer in Handschellen und Fußfesseln vor Gericht gezerrt werden, während die Täter im Regierungsviertel frei herumlaufen und sich gegenseitig den Hals aus der Schlinge ziehen?

In Gottes Namen

Wohin soll ich mich in Gottes Namen noch wenden, wenn Ärzte zuallererst sich selber helfen, wenn sich unbedarfte Sekretärinnen in Brandenburger Landesbehörden zu Richtern über das ärztliche Gewissen aufschwingen, wenn Thüringer Parlamentssitzungen zum Tag der offenen Tür für den krakeelenden Pöbel verkommen und die Altherrenmannschaft der dortigen CDU unter dem Vereinsemblem „Verfassungsgericht“ aufläuft?

Wohin, wenn 35 Jahre nach dem Sturz der mörderischen SED-Diktatur deren Befürworter ausgerechnet im ehemaligen Herrschaftsgebiet der SED mit Hilfe einer angeblich christlichen Partei wieder das Zepter schwingen sollen? Wohin soll ich mich wenden, wenn der Einzelne, gefangen in diesem undurchdringlichen Gestrüpp von Dummheit, Unfähigkeit und plumper Machtbesessenheit, nicht mehr ein noch aus weiß? Vielleicht erinnern Sie sich: In der letzten, ich meine der wirklich allerletzten Stunde, in der es keinen Ausweg gibt als nur noch den einen, werden nicht Frau Baerbock oder Herr Lauterbach gerufen; auch kein Arzt oder Jurist. Das ist die Stunde der Priester oder anderer Sachwalter des Überirdischen. Denn wenn schon in der irdischen Wirklichkeit nicht Trost noch Gerechtigkeit noch Zuflucht zu erwarten waren, dann bleiben immer noch Vertrauen und Anrufung des Überirdischen (vielleicht auch den Überirdischen). Er, von dem die Rede geht, er stünde über allem, wird‘s schon richten! Dann wird alles gut.

Bespitzelt, angeschwärzt, verfolgt

Pustekuchen! Dass er Himmel und Erde und alles was sich darauf herumtreibt, erschaffen hat: Das billigen ihm seine Geschöpfe ja noch großzügig zu. Aber Gott, dieser Gott, hat sich gefälligst in dem Rahmen zu bewegen, den ihm sein Bodenpersonal zuweist. Gott, dieser Gott, hat seine Zuständigkeit auf die zu beschränken, die vom deutschen Verfassungsschutz und diesen Damen und Herren und der jeweils herrschenden politischen Laune als unbedenklich eingestuft werden. Mehr als durch alle salbungstriefenden Predigten und amtskirchlichen Anordnungen wissen wir jetzt endlich, was dieser Gott kann – und vor allem, was er nicht kann. Wem er zu Diensten ist und in wessen Diensten er selber steht. Lasset also alle Hoffnung fahren, die Ihr mühselig und beladen seid, die Ihr von diesem Herrn bespitzelt und angeschwärzt, von dieser Dame verfolgt, von diesen Richtern in Fußfesseln gelegt und von diesen demokratisch legitimierten Verfassungswächtern misshandelt werdet!

War’s das wirklich schon? Nein – denn ich bringe Euch gute Nachricht: Wenn dieser Gott sich von seinen mehr oder weniger gelungenen Geschöpfen je nach deren Augenblickslaune herumschubsen lässt wie ein Schuljunge, wenn Wohlmeinende ihn ebenso wie die größten Gauner und Spitzbuben mit demselbem Recht für ihre Zwecke vereinnahmen: Dann, ja dann, muß es wahrlich etwas noch größeres geben als diesen Gott. Gott sei Dank!

11 Antworten

  1. Die Bibel Psalm 1
    Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt,
    wo die Spötter sitzen,
    sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.
    Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter
    verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl.
    Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
    Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
    Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben.

  2. Ja! Politiker und Klaus Schwab und und und, und natürlich Bill Gates. Alles Wesen, die viel größer sind als Gott.
    Zumindest glauben sie dass!
    Und natürlich gibt es auch Individuen, die halten sich für Gott, sind aber nur kleine Würstchen im Getriebe des Universums.
    Allerdings könnte es auch sein, dass Gott, also der Gott, sich das Treiben dieser selbsternannten Götter und Gottgleichen mit ihren Speicheleckern und Clowns anschaut und irgendwann den ganzen Rotz vom Planeten spült.

  3. Nun ja – den Irrsinn der Welt auch einmal als Irrsinn darstellen, das ist das eine – und soweit auch als Erinnerungshilfe ganz unterhaltsam. Das alles jedoch in Verbindung mit oder in Bezug auf einem/n „Gott“ sehen zu wollen, ist mangels dieses Substrats bzw. dessen Substanz etwas weit hergeholt. Gott ist nicht nur tot, sondern kann es mangels einer „lebhaften“ Existenz nicht einmal sein. Auch wenn es die Religionsfantasten aller Schattierungen anders glauben wollen – da gibt es nichts, und schon gar nichts, was irgendwelche Botschaften für Feuchnasen-Affen und ihrem Planeten Sinn oder Gültigkeit hätte. „Gott“, „Allah“, „Jahwe“ und was sonst noch so gehandelt wird, ist lediglich ein Synonym für einen Herrschafts- tauglichen Versuch einer höheren Legitimation. Alles hausgemacht – menschengemacht!

  4. Na, der Mensch hat sich Gott erschaffen, damit er seine Ohnmacht in die Hände eines Allmächtigen legen kann.

    Und im Namen Gottes durfte der Scharfrichter einst sein Werk vollstrecken.
    Nein er war nicht der Richter, er war der, der das Geständnis suchte und das Gesetz vollstreckte.

    Es war eine Kunst, die nicht einfach war.
    Mit einem breiten Schwert ohne Spitze, einem Richtschwert, das den Kopf vom Rumpf zwischen zwei Halswirbeln trennte und eine Blutfontäne aus den Körper schießen ließ.
    Es war damals üblich, dass die Verurteiten vor der Ausführung ihre Sünden bereuten und Gott um Vergebung baten.
    Die Verhandlung war geheim, die Vollstreckung öffentlich.

    Die französiche Revolution perfektionierte die Technik. Lt wikipedia:

    “Am 21. Januar wurde der im Prozess nur noch als Louis Capet Angesprochene auf der „Place de la Révolution“ (heute Place de la Concorde) durch die Guillotine hingerichtet. ”

    Von der Hinrichtung seiner Gattin kann man noch heute Bilder käuflich erwerben:

    https://www.alamy.de/hinrichtung-von-marie-antoinette-1793-image416769340.html?imageid=6A9FB656-39BC-4E05-96E6-4CBD0F0BF39C&p=471895&pn=1&searchId=64f5527ba2335ae022c9b72ae3c2f3dd&searchtype=0

    Das ZDF macht doch immer so nette Serien, gern als Doku getarnt, so als Gehirnwäsche für die Einfältigen.

    Wie wäre es mal mit der Fiktion, Robert Habeck fiele in die Hände eines Scharfrichters.

    Wird er bereuen, wird er um Vergebung bitten?

    Hohe Einschaltquoten sind garantiert. Wird das ZDF dieses Dokumentation erstellen?
    Kann das ZDF Herrn Robert Habeck selbst als Schauspieler in der eigenen Rolle engagieren?
    Als Schauspieler und Märchenerzähler hat er sich ja schon qualifiziert, wer will das bestreiten?

    Mit welchem Ausgang wird die Doku enden?

    ALS GOTTESURTEIL?

    Erich Honecker nebst Gattin wurden damals 1989 in der DDR vor dem Volkszorn von einem Pfarrer gerettet. Erst danach ging es nach Moskau und dann nach Chile.

    Die Volksarmee in Rumänien war gottlos. Der General vollstreckte das Todesurteil unverzüglich.

    Die rechtliche Grundlage hatte der Diktator selbst geschaffen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ceau%C8%99escu#Sturz_und_Hinrichtung

  5. Gibt es etwas Größeres als Gott? Die Antwort lautet: Ja, den Teufel. Denn Gott hat mit dem Menschen einen schlimmen Pfusch abgeliefert. Das sympathische am Christentum ist, dass sein Sohn als Strafe dafür gekreuzigt wurde. Es hat nichts genützt. Außerdem war der Versuch sehr ungerecht, den Sohn die Kohlen aus dem Feuer holen zu lassen. Es bleibt dabei, die Menschen bleiben wie sie sind, und der Teufel regiert die Welt.

  6. Texte von Herrn Thoma schätze ich. Dieser jedoch ist eher verwirrend. Was will der Autor hier sagen? Gibt es etwas Größeres als Gott? Und was soll das sein? Oder soll das eine Satire sein auf die Religion der Amtskirchen, mit ihrer selbst gebastelten Religion und und ihrem Götzen? Der ist tatsächlich nur ein toter, unfähiger Götze, zu unterscheiden vom lebendigen, wahren Gott, der alle Macht hat und vor dem jeder Mensch, auch die Verbrecher in Regierungen, sich einst verantworten muss, der letztlich all das Unrecht bestrafen und sein ewiges Reich des Friedens und der Gerechtigkeit vollenden wird. Wer Jesus Christus in sein Leben aufnimmt, ihm vertraut, mit ihm lebt, wird daran teilhaben.

  7. Gäbe es einen Gott, würde er/sie/es sich von seiner Menschheit angewidert abwenden.

    Und im Ernst, was für ein Charakter müßte das sein: ich steh ja auch nicht vor einem Ameisenhaufen und werde zornig, weil die Ameisen mich nicht anbeten.

    Liest man die Heilige Schrift, irgendeine, auch von beliebigen Religionen, ist der Folgerung unvermeidlich: wenigstens charakterlich gibt es Größeres als solch ein Gott, in einigen der Geschöpfe, die er angeblich erschaffen hat.

  8. Tja, wer “Gott” als Person und/oder irgendein Ego begreift … der hängt drin in der Betonierung seines den Lebensklang verleugnenden Personenkults. Das echte Per-Sonare, aus dem Urklang kommend, hat sich so erübrigt. Nur Behauptung bleibt übrig … Tja, das, für was das Wort Gott steht, oder Shiva, oder Aatman oder Kosmos oder das All’Eine ist jenseits aller Dinglichkeit. Wobei kein auch noch so kleines Ding ohne den per-sonierenden, den alles durchdringenden Uratem in Form gehen kann. Jede Form erlebt ihren ureigenen Jüngsten Tag: sie geht zu Ende oder verendet sich selbst in Ignorierung ihres Ursprungs, des All’Einen. Sie personalisiert sich und die Vorstellung von IchIchIch … Doch die Erde verschluckt eh irgendwann alles. Das tut sie schon sehr lange …

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