Montag, 16. September 2024
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Deutschland, deine Journalisten: Informieren mit Herrn Patzig

Deutschland, deine Journalisten: Informieren mit Herrn Patzig

Irgendwas Sensationelles findet sich immer, vor allem in Dunkeldeutschland… (Symbolbild:Pixabay)

Herrn Patzig muss man nicht kennen. Ich kannte ihn bis eben auch nicht. Herr Patzig, Max Patzig, um es genau zu nehmen, ist stellvertretender Redaktionsleiter in der Nachrichtensparte von” TAG24“. Nun ist er mit einer seiner Schlagzeilen sogar auf Google News gelandet. Und dessen Algorithmus hat mir dann seine Headline als lokal relevant auf den Bildschirm gezaubert: „Elblandrevolte bedroht Politiker und zerstört Plakate“,  lautet sein Aufhänger.

(Screenshot:GoogleNews)

Unfassbar, dachte ich. Und wurde neugierig. Ich habe also erst einmal nachgeschaut, wer da eigentlich schreibt. Das mache ich immer so. Patzigs Weltgewandtheit erkennt man daran, dass er nach eigenem Bekunden mal Nudeln in Tokio gegessen hat. Ansonsten war er in Dresden und Magdeburg und wurde irgendwie ein Journalist. Er sieht auch genau so aus, wie ein Journalist eben heute so aussieht: Baumwollhoodie, Bärtchen, ordentlich Übergewicht, souveränes Alltagsgrinsen.

Herr Patzig von “Tag24” (Screenshot:Tag24)

Wer so aussieht, muss schon was liefern, um aufzufallen. „Elblandrevolte!“ also. Nie gehört. Aber spannend. Das klingt nach Aufruhr. Rechtem Aufruhr natürlich. Denn das Elbland… ja, das Elbland… also, wie soll man es sagen… also zum Elbland muss man ja nichts mehr erklären. Das spricht für sich. Muss sich auch Herr Patzig bei seiner Überschrift gedacht haben. „Elblandrevolte. Bedrohte Politiker. Zerstörte Plakate!“ Das könnte glatt zum Meilenstein beim Aufstieg in die Oberliga der schreibenden Zunft gereichen. Bei der Lektüre wird gleich zu Beginn deutlich, worum es geht: Die Rechtselbigen haben sich nämlich nächtens im Zentrum Dresdens einem Piraten genähert; also einem politischen Piraten. Piraten sind Leute, die – zur Erbauung übergewichtiger Jungjournalisten – immer die Konservativen so richtig hochnehmen und pausenlos obercoole Sprüche absondern. So im Böhmermann-Style eben.

Tätowierter Drei-Mann-Mob

Journalisten wie Herr Patzig mögen Piraten, denn sie wären gern selbst welche… wenn das Piratenleben nicht so furchtbar gefährlich wäre. Piratenpolitiker wiederum wollen keine blassen Journalisten sein; davon gibt‘s einfach zu viele, man fällt kaum auf und bekommt wenig Beifall. Allerdings brauchen Piratenpolitiker ab und zu doch die Kumpels in den Redaktionsstuben, wenn sie mal wieder vom Scharfrichter zum Opferlamm werden. Was ziemlich häufig der Fall ist. So auch diesmal. Der Pirat, ein gewisser Herr Manuel Wolf, hat also Herrn Patzig über seine Begegnung der Dritten Art unterrichtet. Worum geht’s nun genau?
Beim Piratenplakateaufhängen in der Nacht haben sich also dem Kabelbindenden plötzlich Elblandrevolutionäre „genähert“ – und zwar, um das Bild zu vervollständigen, natürlich auf der „Seestraße“. Drei Männer! Und – als sei das noch nicht genug – auch noch eine Frau!

Anhand von „Tattoos“, erfährt man weiter, konnte der Politpirat die Elblandrevolutionäre nadelscharf als solche identifizieren. Klar, wer kennt sich besser mit Stichverletzungen und Tinte aus als Piraten? Besonders nahe war der tätowierte Mob aber offensichtlich noch nicht gekommen, denn aus der Elblandrevolutionärsgruppe hat sich dann offenbar ein einzelner Terrorist gelöst und sich… äh… noch weiter genähert. Nach Bitten des Piraten Wolf, so der Tatsachenbericht, sei dieser zwar dann wieder auf Abstand gegangen, aber es muss schon ganz schön bedrohlich ausgesehen haben, diese Nähe. So Auge in Auge. So bedrohlich, dass der Pirat Wolf deeskalierend eingreifen musste: Er ging nämlich, so führt Herr Patzig aus, seinerseits auf Abstand.

Hängt sie höher

Ob man sich beim gegenseitigen bedrohlichen Abstandnehmen aus den Augen verlor, geht aus dem Artikel nicht hervor; wohl aber, dass die extremen Elbländer sodann noch mitteilten, sich das Piratengesicht merken zu wollen (ob eine Augenklappe im Spiel war, bleibt unklar) und dann im Gehen sogar noch prognostizierten, dass die Plakate vom Herrn Wolf „nicht lange hängen“ würden. “Wir sind uns bewusst, dass wir Glück hatten – und dass die Bedrohungen von rechts außen real und inzwischen Alltag sind“, resümiert Herr Wolf das Geschehen bei “TAG24“. Puh! Da atmet man als Leser erstmal auf.

Ich war nun total gespannt, wie sich all das weiter entwickeln würde, und habe noch bis unten weitergelesen, wo nun das mit der Zerstörung kommt. Und tatsächlich: Es ging in Herrn Patzigs Artikel rein faktisch jetzt erst so richtig zur Sache. Der stellvertretende Redakteur hatte nämlich auf Wolfs Bericht hin bei der Polizei angerufen und wollte von ihr wissen, was nun aus der Politikerbedrohung und der Sache mit den zerstörten Plakaten eigentlich geworden ist. Davon, dass die rechtsverdächtige Elblandeinheit irgendwas zerstört hätte, wusste der Polizeisprecher jetzt erstmal nichts Genaues; Marko Laske von der zuständigen Behörde konnte aber zur Sachlage berichten, dass am Wochenende insgesamt „53 Wahlplakate beschädigt wurden. Darunter 45 von der AfD!” Und nach den Elbländern werde selbstverständlich jetzt “gefahndet“.

10 Antworten

  1. war auch in allen einschlägigen Elbland Zeitungen…wie Sächsische und Tageblatt.
    danach wurd das Piraten Wahlbüro zerstört.
    also beschmiert…also mit Farbe ( zur Zeit eher Tatwaffe der Klimasekte) bemalt. NATÜRLICH mit rechtsradiker Bemalung, welches Zitat…. aussieht wie das Zeichen der Identitären…also voll gefährliche Zeiten hier im Elbland….

    1. Hm. Und ich dachte immer, das Elbenland gibt´s nur bei Tolkin…
      Aber abgesehen davon, da MUSS doch ein Pulitzer-Preis drin sein!
      Ein Hearsh-artiger Artikel mit globaler Sprengkraft!
      Der hatte schließlich nur einen Artikel über irgend so´n Kaff in Vietnam geschrieben..

      Mein Gott, Vietnam! Frag mal die Bärbök, wo das auf dem Globus liegt!
      Jetzt kann sich der Patzig mal so richtig in Nordsteam einarbeiten!
      Bewiesen hat er seine Fähigkeiten zu sagenhaftem Aufklärungsjournalismus ja bereits!
      Ich sehe schon die Schlagzeilen:

      “Patzig klärt Bombenattentat auf Pipeline Nordstream!”
      “Es waren abgerichtete Pinguine” Patzig said, a german journalist, formally known as Uffklärer of the Elbland-Affäre, to the NYP and NYT, ” Die Russen haben sie abgerichtet, nachdem sie diese vom Nordpol entführten! 3000 dieser Tiere wurden mit je einem Kilo C4 in die Tiefe, in den Tod geschickt!”

      Wahnsinn, der Patzig!

      1. Da hatten wir ja noch Glück im Unglück.

        Die arktischen Pinguine konnten nur jeweils 1 kg TNT tragen.
        Ich darf mir gar nicht vorstellen, was passiert wären, wenn sie die antarktischen Eisbären abgerichtet hätten. Den Rumms hätten sie wohl bis Moskau gehört. Die gesamte Ostsee wäre bis in die Troposphäre geschleudert worden.

        Frage an die Biologen:
        Wieviel kann ein antarktischer Eisbär tragen? Sicherlich 100 kg, oder?

  2. Es ist auch meine Eigenschaft, bei interessanten Sachverhalten direkt nachzuhaken. Demnach existiert tatsächlich eine Gruppierung namens ´Elblandrevolte´.

    Laut ´Kulturbüro Sachsen E.V. soll es sich hierbei um eine Art Ortsgruppe der Jungen Nationalisten im Raum Dresden handeln, deren circa 10 Mitglieder eine enge Verbindung ins rechte Hooligan-Milieu der Fanszene von Dynamo Dresden, sowie zu anderweitigen Gruppierungen aus dem Neonazi- und Rechtsextremisten-Milieu unterhielten. Zudem sollen einige Elblandrevolutionäre bei Kundgebungen der ´Freien Sachsen´ sowie bei Kundgebungen der AfD gesichtet worden sein.

    Bei den Plakatzerstörungen in der Nacht vom 04.05.24, wo Politiker der Grünen Partei angegriffen wurden, und ein SPD-Europabgeordnerter verletzt worden sein soll, sei von den 4 Tatverdächtigen mindestens einer der Elblandrevolte zugehörig.

  3. Boah, eahhhh, hat der Patzig doch wirklich interessantes recherchiert. demnächst erwartet sicher ein Journalistenpreis für seine tolle Reportage. Und gefährlich ist das, nein sowas von gefährlich. Ich schlage den Patzig vor das er Nachfolger von Teveßen wird, wenn dieser aufhört.

  4. ist die Weltrevolution ausgebrochen oder hat nur wieder ein zu klein geratener Depp etwas abgesondert?

  5. er ist eine Kreuzung aus den Genen von Baerbock, Lang und Habek – also genetischer Schrott mit Dauergrinsefresse

  6. Ein guter Journalismus würde fragen, warum die Elblandrevolte entstanden ist und wem sie nützt.
    In der Quintessenz liefert so was die scheinbare Rechtfertigung für die Repression des Staates, obwohl man die Situation nicht mal ändern würde, wenn diese Politiker und ihre Vasallen erschlagen würden.

    Der Hydra wachsen immer 2 Köpfe nach, wenn einer abgeschlagen wird.

    Man braucht also geeignete Lösungen, um das Problem zu verschwinden zu lassen.

    Ich las gerade, dass ein Herr Gorus auf Frieden durch Trump setzt.

    Das hat bei mir so einen bitteren Beigeschmack. Als ob Trump die Poiltik der USA bestimmen könnte.
    Er wird die Erwartungen seiner Geldgeber erfüllen müssen.

    Und ich denke immer an 1989, wo eine Revolution verloren ging, weil die Mehrheit die schönen Versprechungen von Helmut Kohl glaubte.

    Immer wenn jemand glaubt, er würde ohne einen Preis zahlen zu müssen von außen gerettet werden, der wird am Ende als “Sklave” aufwachen.

    Mit den Dienern des Volkes ist es offensichtlich nicht anders, sondern sogar noch brutaler.
    Ich frage mich, wann das die Ukrainer selber begreifen.
    Vielleicht wissen Sie es schon, dürfen es aber nicht sagen oder sind selbst beschämt oder sie glauben an den Endsieg und werden dabei sterben.

    Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass der Krieg in weiten Teilen der West-Ukraine nicht zu spüren ist.
    Das Land ist riesig und die Front ist im Osten und soll weiter nach Osten verschoben werden.
    Die Russen haben da sicher etwas dagegen, aber auch das kostet Geld und Blut.

    Wir haben ja noch mehr Fronten auf dieser Welt. Und auch diese können zu einem Flächenbrand werden.

    Solange die Korruption benutzt werden kann, dass Menschen ihr eigenes Land verraten, haben wir alle ein Problem.

    Der ANC in der RSA hat die Erwartungen nicht erfüllt, nach 30 Jahren hat er die Mehrheit verloren. Aber auch die Koalition dort kann ihre Versprechen nicht einhalten.
    Die Politiker dort tanzen auf der Bühne. Man könnte den Verdacht haben, die Schwarzen haben ihren Verstand in der Hüfte. Nein, das ist keine Frage der Hautfarbe, das gibt es auch bei uns und wird als Inbegriff der Freiheit und Demokratie hingestellt, etwa diese Regenbogenmetapher.

    Der Pauperismus führt nicht zur Emanzipation, er verhindert diese.

    Das ist schon alles recht intelligent inszeniert, mit der Spaltung der Gesellschaft kann auch eine ganz schwache Regierung an der Macht bleiben, ohne ein einziges Problem zu lösen.

    Trotzdem ahne ich, welche Agenda in Europa umgesetzt werden soll.
    Ich fürchte sogar, die schaffen das.

  7. Ist doch offensichtlich wieder ein Narzisst.
    DIE Pest in diesem Land, im Wertvoll-Westen generell.