Die bösen Russen: Ampel-Wehrerziehung in Comicform

Die bösen Russen: Ampel-Wehrerziehung in Comicform

Szene aus dem von Pistorius’ Verteidigungsministerium verbreiteten “Ben”-Comic (Quelle:BMfVg)

Die Bemühungen ausgerechnet der aus Ex-Pazifistenparteien bestehenden Ampel-Regierung, Deutschland wieder „kriegstüchtig“ zu machen, nehmen immer erschreckendere, zugleich aber auch groteskere Formen an. Davon zeugt ein nun von der Bundeswehr – offenbar zur zeitgeistadäquaten Wehrertüchtigung herausgebrachter – Comic mit dem Titel „Ben dient Deutschland“, über den das “Overton-Magazin” berichtet. Darin wird holzschnittartig und klischeehaft beschrieben, wie sich ein 19-jähriger Mann begeistert der Bundeswehr anschließt – und das nicht etwa nur, um Deutschland zu verteidigen, sondern gleich die gesamte NATO-Ostflanke – natürlich gegen Russland. Verfasst wurde das Werk von einem Korvettenkapitän der Reserve namens Tom Fiedler.

Der konnte sich damit bei seinen Vorgesetzten erfolgreich lieb Kind machen: Beim Generalinspekteur Carsten Breuer stieß das Machwerk bereits auf helle Begeisterung. Zu Recht und völlig verdient werde der Cartoon von der Bundesregierung unterstützt, befand Breuer via Twitter. Kein Wunder, kommt die militaristische Propaganda darin doch ganz nach dem Gegenwartsgeschmack der linken Doppelmoral daher. In dem Comic wird der Krieg der Nazis in aller Eile gleich zu Beginn abgehandelt. Bens Großvater habe Treue „auf einen Führer“ geschworen, dessen Armee „einen mörderischen Krieg“ geführt und dessen Staat „die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung“ betrieben habe. Dass auch die Armee selbst in diesen Völkermord verstrickt war, wird mal besser nicht erwähnt – man will ja niemanden abschrecken. Weiter geht’s in der “originellen” Geschichte: Während sein Vater noch Zivildienst geleistet hat, ist für Ben hingegen klar, dass er zur Bundeswehr will. Bei seiner pazifistischen Schwester stößt dies auf Unverständnis. Ben hat aber „keinen Bock auf einen Schreibtischjob“.

Unterkomplexe Propaganda, in grobem Strich gezeichnet

In einer Szene wird die russische Annexion der Krim und der Krieg in der Ostukraine in einem Kneipenfernseher gezeigt. Ein Gast am Tresen erklärt wütend, er würde sofort “die Bundeswehr schicken”; für Ben offenbar Inspiration und Hurra-Moment zugleich. Gesagt, getan: Im Folgenden wird Ben dann bei der Ableistung des Grundwehrdienstes begleitet, dessen Strapazen er freudig erträgt. 2022 ist er dann in Litauen stationiert – nicht mehr weit von der Ukraine, wo ein Krieg herrscht, dessen Vorgeschichte natürlich auch hier komplett ausgeblendet wird. In Litauen ist man tief dankbar für seinen Dienst.

Was hier in grobem Strich gezeichnet und dazu getextet wird, ist in seiner Unterkomplexität nur mehr schauderhaft, doch es sagt alles über das Deutschland von 2024. Mit derartigem Propaganda-Mist bildet sich die Führung einer seit Jahrzehnten konsequent heruntergewirtschafteten, dauerdiffamierten und zum Fremdkörper im eigenen Land degradierten Bundeswehr sich also allen Ernstes ein, junge Menschen für den Wehrdienst begeistern zu können – und als Grund dafür wird nicht etwa Heimatliebe, ein Bekenntnis zu Deutschland, ein Verpflichtungs- und Loyalitätsbedürfnis gegenüber der freiheitlich-demokratischen Grundordnung genannt, nein: Natürlich muss wieder, wie anno dazumal, der böse Russe herhalten, der wieder einmal die freie Welt bedroht. Hier fehlt nur noch, dass russische Barbarenhorden gezeigt werden, die das blühende Deutschland verwüsten. Dass der Steuerzahler diesen primitiven, dilettantisch fabrizierten Unsinn bezahlen muss, ist eine weitere Schande. Hoffnungsvoll stimmen wenigstens die jüngsten Wahlergebnisse: Sie zeigen, dass die Jugend dann doch nicht so dumm ist, wie es sich zu Kriegstreibern mutierte grüne Ideologen und “Musterdemokraten” gerne vorstellen.

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