Ein Besuch in Ingolstadt: Deutschland unter dem Brennglas

Ein Besuch in Ingolstadt: Deutschland unter dem Brennglas

Ingolstadt (hier das Alte Rathaus mit dem Pfeifturm): Deutsches Idyll, doch wie lange noch? (Symbolbild:Imago)

Das vergangene Wochenende führte mich in die geschichtsträchtige „Stadt der 100 Türme“ Ingolstadt. Untergebracht war ich im Hotel Maritim, das an der Stelle einer einstigen Geschützgießerei und späteren Granatenfabrik steht. Diese überstand einen amerikanischen Bombenangriff gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nicht. Hotels anstelle von Raketenschmieden, die nun von der israelischen Armee hoffentlich restlos zerstört werden, würde man dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen ebenfalls wünschen. Mit Tourismus kann man für das Wohl der Menschen nämlich allemal mehr tun als mit Rüstungsproduktion. Aber das wird im Nahen Osten wohl auf lange Sicht ein frommer Wunsch bleiben.

Wohl dem daher, der eine Stadtführung des Ingolstädter Stadtführervereins unter dem Management des dortigen Stadtmarketings mitmacht – insbesondere mit dem jungen Stadtführer, den wir hatten: Der Bärtige gab zu erkennen, dass er erst vor acht Jahren nach Deutschland gekommen war. Er hat mehrere Sprachen drauf, nicht nur seine Heimatsprache, sondern schon ein astreines Deutsch und fließend bayrisch, sowie ein beachtliches Wissen. Als er beim Erläutern historischer Tafeln auch über christliche Inschriften referierte, nahm ich ihn kurz beiseite und fragte ihn, ob er als Muslim damit keine Hemmungen habe. Es war ein Trugschluss: Der Mann kam zwar ebenfalls im „Flüchtlingsjahr“ 2015 zu uns, aber schon im Februar vor dem großen Ansturm an Merkel-Gästen. Und er stammt aus Kroatien und ist somit Katholik. Okay, dachte ich, auch Jesus trug vermutlich einen Bart (die Firma Gilette gab‘s damals ja noch nicht). Jedenfalls kann der erste Eindruck auch ein falscher sein.

Arbeitszuwanderer immer willkommen

Solche Leute wie er, die tatsächlich zum Arbeiten herkommen, seien uns immer willkommen, sagte ich zu ihm. Man merkte, dass in ihm als Zuwanderer zwei Herzen schlagen: Einerseits das Bewusstsein, selbst Migrant zu sein – andererseits jedoch der Unmut darüber, das Gros derer, die in unser Sozialsystem zuwandern und kaum arbeiten können und wollen, mit seinen Steuern und anderen Abgaben unterhalten zu müssen, und ebenso für andere „Nebenkosten“ aufkommen zu müssen, die als Folge der „Bereicherung” dieses Landes inzwischen überall anfallen. Etwa für die Polizei, die auf dem Rückweg von unserer Stadtführung in der Fußgängerzone präsent sein musste, um einen arabisch-islamischen Pro-Hamas-Aufmarsch  im Auge zu behalten. Es war wohl kein Zufall, dass dieser ausgerechnet in Sicht- und Steinwurfweite der einstigen Ingolstädter Synagoge stattfand: An die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnern im Stadtgebiet und im Luitpoldpark aufgestellte blaue Stelen.

Größter Arbeitgeber der Stadt ist Audi, die Automarke mit dem fehlenden Olympiaring, wie scherzhaft kolportiert wird. Nein, die Ringe stehen in Wahrheit für die in der Auto-Union fusionierten vier früheren Automarken Audi, DKW, Horch und Wanderer, die dann in der Qualitätsmarke Audi (lateinisch für „Horch!”) aufgingen. 44.000 Menschen arbeiten noch in dem Werk. Rund um die zwei Quadratkilometer Werksgelände wohnen überwiegend Türken. Die ersten von ihnen kamen mit der zweiten Gastarbeiterwelle – und auch sie kamen zum Arbeiten. Sie waren das genaue Gegenteil des  Problems, das wir heute mit Migration haben; ich kann es beurteilen, weil türkische Gastarbeiter auch in meinem Betrieb gute Arbeit leisteten und später sogar ihre arbeitenden Töchter dort Gewerkschaftsmitglieder waren.

Vielfältige „Bereicherung“

Aber irgendwann kippte das und die Bilanz wurde negativ: Die türkischen Frauen durften in der zweiten und dritten Generation kaum noch etwas tun, außer Kinder zu bekommen und wurden unter Kopftüchern versteckt. Angesichts der wachsenden Masse an Ausländern, die immer weniger Interesse an Integration zeigten,  fühlten sich Einheimische in ihrer Gegend bald fremd und überließen den immer mehr werdenden Fremden ihre Häuser; so bildeten sich ganze Straßenzüge und Stadtteile „in türkischer Hand“, überall in Deutschland. Und eben auch in Ingolstadt, wo der Anteil von Einwohnern mit Migrationsherkunft inzwischen 40 Prozent der 143.000 Einwohner beträgt – wie die Stadt stolz verkündet. Überraschend sind unter den „Ausländern“ von heute allerdings „nur“ noch 4.800 Türken (die gemäß Erdoğans Wunsch keine deutsche Staatsangehörigkeit beantragen). Hinzu kommen die zahlenmäßig nicht bekannten Doppelstaatler. Daneben gibt es unter anderen, abgesehen von den diversen afrikanischen und arabischen Flüchtlingen, hier auch noch 3.000 Rumänen, 1.900 Kosovaren, 1.800 Kroaten und seit einem Jahr ebenso viele Ukrainer.

Aber nicht nur der Balkan dominiert; auch Griechen und sogar Inder mit jeweils 1500 Einwohnern tragen zur „Bereicherung“ der Stadt bei. Von den 143.000 Einwohnern arbeiten immerhin 65.000 sozialversicherungspflichtig in der Stadt selbst. Bei 33.700 Noch-Ausländern, die noch nicht eingedeutscht wurden, ist die Erwerbsquote jedoch, wie überall im Land, signifikant geringer. Diese werden aber nicht von der Stadt allein unterhalten, sondern auch vom Bund… also den Steuerzahlern und damit letztlich eben doch von den gutverdienenden Audi-Beschäftigten. Die Stadt mit der ersten Universität Bayerns (1472 mit vier Fakultäten gegründet) und jetzt zwei Hochschulen bietet viel Geschichte und Gegenwart mit vielen Persönlichkeiten. Wer sich in die Ingolstadter Geschichte vertiefen will, siehe hier.

Islam auch hier auf dem Vormarsch

Auch das Münster besuchten wir, aus dem am Sonntag vom „Bayrischen Rundfunk” die Messe übertragen wurde. Das Fernsehen gab sich alle Mühe, die beschämend niedrigen Besucherzahlen zu schönen: Trotz der vorab angekündigten Übertragung waren die Kirchenbänke nur zu einem Viertel gefüllt, wie ein ganz kurzer Blick der Aufzeichnung von oben zeigt. Auch die Größe des Chors in der zentralen Kirche dieser Großstadt zeugt nicht eben von Größe. Ein Armutszeugnis und Zeugnis des Niedergangs unserer Kultur.

Konträr dazu die Präsenz des Islam: In Ingolstadt lebten Ende 2009, einer auf Wikipedia wiedergegebenen Schätzung des Stadtplanungsamtes zufolge, etwa 9.000 Muslime (Volkszählung 1987: 4.566), hauptsächlich türkischer Herkunft. Die verschiedenen islamischen Gemeinden unterhalten Gebetsräume und Moscheen, darunter die türkische Kocatepe-Moschee des DiTiB, Bayerns größte Moschee. Doch Wikipedia ist hier nicht auf der Höhe der Zeit: Es sind mittlerweile 11.000 Muslime („Schutzsuchende“ nicht eingerechnet) und ein Ende der Expansion ist nicht abzusehen. Audi berücksichtigt in seinen Schichtplänen die islamischen Belange der Beschäftigten im Ramadan. Ob sie dafür in den Genuss der „Steinkühler-Pausen“ kommen, die wir einst in meiner Gewerkschaftszeit erkämpft haben?

Sinnbildliche Seeschlacht

Zu guter Letzt noch ein Wort zur Kirche Maria de Victoria (Asamkirche): Sie wurde zwischen 1732 und 1736 als Oratorium der marianischen Studentenkongregation erbaut und gilt mit ihrem monumentalen Deckenfresko und ihrer Ausstattung als Höhepunkt des Schaffens eines der Gebrüder Asam, Cosmas. Er soll das 440 Quadratmeter große Gemälde in sechs Wochen geschaffen haben (sechs Monate dürften wohl realistischer sein). Hier ein Blick ins Innere der Asamkirche. Bei so viel Staunen übersieht man fast den Nebenraum mit einem unschätzbaren Kunstwerk: Mit der Lepanto-Monstranz besitzt die Asamkirche eine der wertvollsten ihrer Art weltweit. Das über ein Meter große und 18 Kilogramm schwere Sakralstück ist hier und hier beschrieben. Als ich 1989 erstmals vor ihr stand, war mir nicht bewusst, was es damit auf sich hat – die Seeschlacht von Lepanto.

Vor zwei Jahren beschrieb ich auch auf Ansage! diese Seeschlacht, die sich am 7.10.2021 zum 450. Mal jährte und die man sich gerade in diesen Zeiten in Erinnerung rufen sollte: Es war der erste Sieg über die osmanische Übermacht auch auf See. Der Fuß dieser Monstranz ist nicht mehr im Originalzustand erhalten, weil sie wohl einem islamischen „Bildersturm” zum Opfer gefallen wäre. Es gibt zwei Versionen, wie der Fuß im Original aussah: Die eine basiert auf im Internet kursierenden Berichten und behauptet, sie habe den Kopf eines Osmanen dargestellt. Die andere Version, die sich auch im Begleitheft des Ingolstädter Kulturreferenten findet, besagt, es sei „ein kniender Türke, dem beim Tragen des liturgischen Geräts der Hals gewürgt wurde“, gewesen.

Noch leben wir einigermaßen in Ruhe

So oder so – beides geht natürlich gar nicht (auch wenn umgekehrt zahlreiche Moscheen die Namen von islamischen Christenschlächtern tragen). Trotzdem will man es sich ja nicht mit den Muslimen verscherzen! Noch leben wir hier ja tatsächlich einigermaßen in Ruhe – was man auch den deutschen Juden gönnen würde. Doch inzwischen ist das eingetreten, was ich schon vor Jahren prophezeit habe: Dass unsere Synagogen vor einem islamischem Mob geschützt werden müssen. Und in Israel sind es nicht nur die Synagogen, sondern der ganze Judenstaat, der durch sein zum Glück starkes Militär der Israel Defense Forces (IDF) wirksam verteidigt wird (auch wenn die IDF nicht mehr das sind, was sie einmal waren…).

Wie dem auch sei: Sollten Sie einmal in Ingolstadt weilen, versäumen Sie es nicht, sich vom Stadtführerverein informieren zu lassen. Und wenn schon nicht in Form eines wissenden, gebildeten und sympathischen kroatischen Fremdenführers, dann wenigstens von einem „Stadtführer aus Papier”, um die interessantesten Stationen nicht zu übersehen!


Dieser Artikel erscheint auch auf der Webseite des Autors.

14 Antworten

  1. Danke!
    Ein sehr interessanter Bericht. Auch der Hintergrund der Namensgebung Audi. Wobei einer vier Automarken eindeutig obsiegt hat.
    Womit ich contrair laufe, ist die Darstellung des unschuldigen Israels. Die israelische Regierung hat der Hamas einen Sieben-Stunden-Aufschub gewährt, um ihre Einfall-Aktion durchzuführen.
    WARUM sollte hier nicht mehrt gefragt werden; denn man sieht es an den gegenwärtigen Ereignissen im Gaza!

    Rolf 😡

    1. Wobei geflissentlich in dem historischen Schwenk auf AUDI unterschlagen wird, dass der Ingenieur Horch in Köln sein Arbeitsleben als KfZ-Ingenieur begann, ins Vogtland mit seinem Unternehmen umgezogen war und danach mit dem Unternehmen des Fahrzeugbaues nach Zwickau gezogen war. Grund hierfür waren die damaligen preisgünstigen Bodenpreise in Zwickau, weshalb Horch eben nach Zwickau gegangen war.
      Übrigens wird zu dem Ingenieur Horch und seinen kraftfahrzeugtechnischen Ingenieursleistungen bei Horch in Zwickau in dem Trabant-Museum in Zwickau sehr anschaulich Auskunft gegeben. Horchs Zwickauer Arbeitszimmer kann ebenso „besucht“ (sich angeschaut) werden.
      Das gesamte Trabant-Museum, in das die Horchsche Biographie mit eingebettet wurde, ist unbedingt einen Besuch in jedem Fall wert.
      Im Grunde genommen ist mit der Ursprung von AUDI in Sachsen. Die sechs Ringe des AUDI-Symbols ergeben sich aus dem Zusammenschluss von sechs Autofirmen zur sächsischen Auto-Union, wozu die Autohersteller in Chemnitz, Zwickau und Zschopau gehörten.
      Ironischerweise war das Motorrad-Unternehmen von dem Dänen Rasmussen in Zschopau begründet und errichtet worden, der in Dänemark, seiner Heimat zuvor vergeblich Anläufe und Anstrengungen unternommen hatte, in Dänemark eine Motorradproduktion zu begründen und laufen zu lassen.
      Bevor Rasmussen die Gebäude in und an der Zschopau übernommen hatte, wurden in denselben Gebäuden vorher Nähmaschienen produziert. Doch gab es Ende des 19. Jahrhunderts eine Krise in der Textilindutrie, weshalb die Nähmaschienenfabrik geschlossen worden war.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Auto_Union

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      1. Übringens gab es zu Horchs schaffensreicher Zeit einen Streit zwischen Horch und Felix Wankel, wessen Motor sich auf dem Markt durchsetzen werde. Felix Wankel verlor diesen Zweikampf.
        Siehe hierzu das Buch interessanten Inhalts zu dem Streit zwischen Horch und Wankel und zu dem Ausgang des Streits der beiden KfZ-Ingenieure: Männer, Mächte und-Motoren
        Mir ist der Sachtitel als Buch in Eriinnerung, doch im KVK wird der Sachtitel als Buch nicht ausgewiesen, sondern ist (als kurzer Aufsatz) des Prof. Andreas Knie von der TU Berlin im Internet zu finden.

  2. Daumen hoch! Klares Statement auch für Israel (nebenbei die erwähnte Tatsache, daß dort auch Vieles dem woken Schwachsinn mit seinen katastrophalen aktuellen Folgen) zum Opfer gefallen scheint. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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  3. Hmm….Wäre guter Beitrag, wenn das Ganze nicht ständig mit Israel vermischt werden würde.
    Einfach unpassend.

    Das hier ist unsere Heimat.

    Die Region gehört den Menschen, die dort lebten bevor fremde Weiase mit jüdischem Glauben kam.
    Es lebten dort schon etwa 10 % Juden ohne Probleme.

  4. zu schnell getippt auf dem Fon. “ Die Region Palästina gehörte den Ureinwohnern, nicht den fremden Weissen aus Europa ,die sich Zionisten nannten.

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    1. Glauben Sie, irgendjemand interessiert sich heute noch dafür, daß die beiden Amerikas den Ureinwohnern gehörten? Bei Israel ist es auch nicht anders. Was soll also Ihre Behauptung? Hier zeigt sich übrigens auch die Scheinheiligkeit mancher deutscher Politiker. Sie meinen, Deutschland würde zukünftig den Moslems gehören, wollen aber Israel den Juden nicht zugestehen.

  5. Die Gefahr scheint aus einer anderen Ecke präsenter zu sein, als von dem tumben und schreienden islamistischen Pöbel, nämlich von Intellektuellen, gut gebildeten Zeitgenossen in vielleicht maßgeblichen Stellungen Bild „Sie sprechen akzentfreies Deutsch, sind jung, tragen gern schicke Marken-Kleidung, sind oftmals nicht polizeibekannt.
    Aber sie sind radikale Judenhasser und Islamisten. Sie hetzen gegen Israel und Deutschland, verachten den Westen, verherrlichen islamistischen Terror.
    Wer sind diese Menschen? Und warum leben sie nicht nach Gaza, wenn sie Deutschland und Israel so hassen?“ Fehler im Original. Verstärkung kommt aus dieser Ecke https://www.focus.de/politik/ausland/gehirnwaesche-um-an-israels-seite-zu-stehen-fridays-for-future-sorgen-mit-abscheulichem-instagram-beitrag-fuer-empoerung_id_232371852.html Die Unterwanderung ist fast komplett und von der (H)Ampel soll sie mit Augenwischerei bekämpft werden, aber eine Razzia gegen eine rechtsextreme Band hat natürlich Vorrang. Wie wäre es einmal mit einer Razzia bei Steinmeiers Lieblingsband „Feine Sahne, Fischfilet“ oder so ähnlich?

  6. Gewerkschaft. Mehr muss ich nicht wissen. Einer der verlässlichsten Partner für die Flutung des Landes mit Moslems und Anderen. Während Japan automatisierte, türkisierte die BDI-DGB-BRD.

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  7. Es ist alles umsonst. Keine Verschwörungstheorien meinerseits, nur Tatsachen. Vor dem Ukrainekrieg wurde dieses als das mitkorrupteste Land der Welt bezeichnet. Intelektuelle in Israel bezeichneten ihr eigenes Land genauso. Da diese finanziellen Abgreifer sich nie ändern werden, nur eine Meinung von mir. Die Menschen die uns vor dem Untergang bewahrt haben, obwohl sie die Büchse der Pandora geöffnet haben, sind die mehrheitlich jüdischen Wissenschaftler aus Europa. Das es so viele gebildeten Juden gab, lag wohl daran, dass die jüdische Komunity(nicht alle) sich auch um die jüngsten der Armen kümmerte. In Deutschland mußten die Kinder der Ärmsten schon mit zehn Jahren in Fabriken arbeiten. Solange diese Wissenschafler und Stanislaw Petrow nicht postum mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden ist alles Heuchelei