Samstag, 27. April 2024
Suche
Close this search box.

Non-binäre Kriegerinnen

Non-binäre Kriegerinnen

“We can do it”-Ikone Rosie (Foto:Imago)

Rosie auf ihrem “We can do it!”-Plakat ist heute eine Ikone des Feminismus. Den Ärmel hochgekrempelt, reckt sie dem Publikum ihre Faust entgegen. Das Plakat gehörte im zweiten Weltkrieg zu einer Kampagne, die Frauen für Männerberufe begeistern sollte, bekanntlich befanden sich die Herren an der Front und es fehlten unter anderem Flugzeugmechaniker. Ein Werbegesicht dieser Kampagne war eine gewisse, damals noch brünette Norma Jean Baker. Legte man die heutigen Maßstäbe an die damalige Kampagne an, käme man zu dem Ergebnis, dass Marilyn Monroe deshalb ein “non-binärer” Mensch gewesen sei: Schließlich trug sie einen Mechanikeroverall – das reicht jetzt als Beleg. Wenn nämlich bei einem weiblichen Skelett aus der Bronzezeit ein Schwert gefunden wird, dann sind sich die Medien sicher: Diese Frau hat sich nicht als Frau identifiziert!

(Screenshot:Facebook)

Längst haben die Genderstudien jegliche wissenschaftlichen Standards in den Wind geschrieben. Als Wissenschaftler darf man sich natürlich freuen, wenn ein Fund die eigene Lieblingstheorie stützt… aber eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer, und eine Frau mit Schwert noch keine queere Bronzezeit. Wer seriös arbeitet, überlegt also nicht nur, ob es bereits ähnliche Funde gab, sondern auch, wie die Sache im historischen Kontext einzuordnen ist. Zwar wurden archäologische und historische Forschungen schon immer gern in den Dienst irgendwelcher Ideologien gestellt – aber heute gibt man sich nicht mehr die geringste Mühe, das zu verbergen.

Wenn Frauen im Laufe der Geschichte in männliche Rollen schlüpften, hatte das kaum etwas mit einer geschlechtlichen Identitätskrise zu tun, sondern mit purer Notwendigkeit. Das muss natürlich nicht heißen, dass es ihnen ungelegen kam, denn oft verband sich damit eine gewisse Unabhängigkeit oder die Möglichkeit, Fähigkeiten zu zeigen, die einer Frau von der Gesellschaft jener Zeit nicht zugetraut wurden. Im späten Mittelalter etwa erbte die Witwe eines Handwerksmeisters den Titel des verblichenen Gatten und damit auch eine eigene wirtschaftliche Existenz. Auch wenn sie den feschen jungen Gesellen heiratete, blieb sie die Hausherrin. Nicht schlecht in einer Zeit, in der Frauen meist nur das besitzen durften, was sie in einer Truhe transportieren konnten.

Von wegen geschlechtliche Unentschlossenheit

Auch wenn ihre Zeitgenossen über Kaiserin Theophanu sagten, sie sei der einzige Mann im Reich gewesen, hatte das natürlich nichts mit einer geschlechtlichen Unentschlossenheit zu tun. Es galt als Kompliment für ihre Entschlossenheit und Durchsetzungskraft. Aus politischen Gründen stand sie zunächst als Mitregentin an der Seite ihres Mannes Otto II. – als dieser an Malaria starb, wurde auch sie zur profitierenden Witwe. Aufgrund der kirchlichen Lehre standen Frauen zwar im Ruf, lasterhafte Geschöpfe zu sein; aber auch im Mittelalter kam es vor, dass herausragende Leistungen in Ausnahmefällen anerkannt wurden. Eine Regel wurde daraus jedoch nicht – und die Damen mussten stets beweisen, “harte Knochen” zu sein, um nicht vom Thron gestoßen zu werden. In der Neuzeit ging es Elisabeth I. von England und Maria Theresia da nicht besser.

Bei unserer Dame mit Schwert aus der Bronzezeit dürfte es sich allerdings eher um eine frühe “Rosie” handeln, die in kriegerischen Notzeiten bei der Verteidigung des Stammes mithalf. Wenn sie sich dabei bewährt hatte, blieb sie eventuell “bei der Truppe” und bekam bei ihrer Beerdigung die entsprechende Anerkennung. Auch wenn die Stellung der Frau in frühen Kulturen nicht heutigen Ansprüchen genügte, verweigerte man Frauen doch nicht jede Würde.

Rasch auf der Verliererseite

Gerade, wenn sie etwas vollbrachten, was ihrem Geschlecht nicht zugetraut wurde, strich man das heraus. Das kennen wir auch aus der Bibel, die einzelne kluge Frauen wie etwa Sarah und Deborah lobend erwähnt. Damit wurde einer Wunschvorstellung Ausdruck verliehen – aber keine Regel aufgestellt.

In den Frühzeiten der Genderstudien wurden diese Umstände noch berücksichtigt; es galt auch hier die Regel, eine These durch Quellen oder Funde belegen zu müssen. Niemand streitet ab, dass es in der menschlichen Geschichte immer einmal wieder Ausnahmeerscheinungen gab – aber es ist höchst unseriös, seine eigenen Vorstellungen von der Welt darauf zu projizieren. Wir erleben hier dieselbe Vorgehensweise wie beim Klimawandel: Was nicht passt, wird passend gemacht. Und jeder mit anderen Forschungsergebnissen findet sich rasch auf der Verliererseite wieder. Das tut Deutschland als Forschungsstandort nicht gut. Denn uns nimmt schon bald keiner mehr ernst.

13 Antworten

  1. @”Mittelalter etwa erbte die Witwe eines Handwerksmeisters den Titel des verblichenen Gatten und damit auch eine eigene wirtschaftliche Existenz.”

    Ich schätze mal da hat die Frau des Meisters noch kräftig im Betrieb mit gearbeitet. Heute ist es doch oft nur noch so wo die Frauen nach dem Geld schielen bevor die den Meister heiraten. Wenn die nach der Heirat zu viel arbeiten müssen oder zu wenig Geld fließt für das “Teppichgeld” dann wird geschieden und der Meister wird tüchtig ausgenommen. Eventuell noch beim Finanzamt anonym angezeigt. In meinem Wohnumfeld laufen da einige Gewerbetreibende rum. Aus der Zeit der IchAg´s kenne ich da massenhaft Beispiele. Auch meine wollte mir auch nur noch auf der Tasche liegen. An der Buchführung und Kasse habe ich sie wohl weislich nicht ran gelassen.

  2. Eines kann man festhalten und unterschreiben-. Die Menschheit ist von einer Blödheit, die bedauernswerterweise dem Beseitzer derselben keine Schmerzen bereitet. Viellelicht wäre das ein wenig Motivation, sein Hirn ein wenig zu entwickeln und nicht ausschließlich bis zur eigenen Nasenspitze zu denken und Klischees zu pflegen und neue zu erfinden und das Schubladendenken zum Volkssport zu erheben.

  3. Als Archäologin kann ich nur bestätigen, dass es absurd ist, die geschlechtliche Identität einer bestatteten Person aus ihren zum biologischen Geschlecht “unpassenden” Grabbeigaben erschliessen zu wollen. Ein kleines Beispiel mag das veranschaulichen: Im neuzeitlichen Albanien gab (gibt?) es immer wieder Frauen, die in Männerkleidern als Hirten die Herde der Familie hüteten und eine Männerrolle übernahmen. Hintergrund dieses Phänomens war keine Trans-Identität sondern Blutrache, sprich das Fehlen eines entsprechende Mannes in der Familie, weshalb eine Frau seine Rolle übernehmen musste.

    1. Bei der Auswertung von archäologischen Funden ist ohne hin viel Spekulation mit im Spiel. Der Zeitgeist ist da immer mit dabei.

      Beispiele von Archäologinnen sind mir dabei besonders aufgefallen 1. Bei den Etruskern wurde behauptet das die mit den Römern friedlich miteinander gelebt hätten weil römische und etruskische Münzen in der gleichen Schicht gelegen hätten. Handel betreiben heißt noch lange nicht friedlich miteinander leben. Warum haben dann die Römer den Reichtum und das Wissen von den Etruskern “geklaut” und deren Geschichte praktisch getilgt.
      2. Als die Dänen auf Gotland einfielen wären die Bewohner außerhalb von Visby, die nicht in die befestigte Stadt gelassen wurden alle beim Kampf schlagartig geflohen und hätten ihre Waffen weggeworfen weil sie ihre nahen Verwandten haben sterben sehen. Das glaube ich nicht weil die alten Völker sich bis aufs Letzte verteidigt hätten. Außerdem was soll es bringen auf einer Insel zu fliehen. Mit den Booten? Die Dänen sind sicher nicht nach Gotland geschwommen. Ich bin übrigens über das entdeckte alte Gräberfeld geradelt und habe mich über das einzelne nordische Kreuz gewundert.
      Was mir auch aufgefallen ist das man heute nur noch vom “Heiligen Römischen Reich” spricht und nicht vom “Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen”. Wie ich als Gasthörer an einer Uni erfahren habe. Geschichtsklitterung auf allen Ebenen und die RotGrünlackierten Frauen immer vorneweg.

  4. 👺🌬️Falsch verstandener Feminismus keimt schon seit Jahrzehnten.
    Nicht nur weibliche Wesen haben Identitätsproblematiken.
    😵‍💫sum cuiquem, jedem den seinen😂

  5. “Denn uns nimmt schon bald keiner mehr ernst”

    Den Punkt haben wir längst hinter uns.

    Spätestens seit Plandemie und der Unterstützung der “Verteidigung westlicher Werte” durch ein lupenrein faschistisches Regime, nebst weckducken, wenn der “beste Partner” per Terroranschlag die eigene Energieversorgung kappt. Von den mittlerweile flächendeckend von Gagaisten und Mietmäulern übernommenen vormaligen Wissenschaften ganz abgesehen.

    Meine Alma Mater feierte jüngst ein rundes Jubiläum. Die Feststellung eines “Gender in Physics” Lehrstuhles in meinem ehemaligen Fachbereich war dann allerdings der Punkt, an dem ich meine Teilnahme absagte. Ich mach nicht den Zähl-Klatschhasen für ideologisiert-korrupte Hochstapler und Politschranzen.

    Denn genau das ist der Punkt. Ein Kollege fragte neulich, was man gegen den organisierten Wahnsinn denn als Einzelner überhaupt machen könne: Nicht mitmachen !

  6. Sofern ich mich richtig erinnere ging die Geschichte mit Rosie so weiter. Nachdem sie dort also Flugzeuge zusammenschraubte, hatte sie nach einem Monat die Schnauze voll und ging wieder. Die Masse der anderen Frauen war nach dem Kriegsende froh, wenn die Männer wieder da waren und sie nicht mehr deren Arbeit machen mußten, sondern Haushalt, Kinder und Küche anstanden.

    Und die “Wissenschaftler”, die jetzt diese “Entdeckung” gemacht haben, “Geisteswissenschaftler”, berufsmäßige Dummschwätzer und Lügner, auf einer Stufe mit “irgendwas mit Medien” und Politikern.

    Absendefehler, sollte es 2x eintreffen, 1x löschen bitten

  7. Um den Hass des “Interessierten Leser” zu schüren, von dem ich mittlerweile annehme, dass er ein Weib ist, schlage ich den “Genderdummstudies” folgendes Experiment vor:

    2 Inseln. Auf der einen nur Männer, auf der anderen nur Weiber. Die Inseln sind sozusagen reine Natur: keine Häuser, keine Straßen, für den Menschen unwirtlich. In beiden beiden Gruppen befinden sich von der Ausbildung her die gleichen Berufsgruppen.

    Ziel ist es, dass beide Gruppen die Inseln bewohnbar machen d.h., Häuser bauen, Straßen, für Nahrung sorgen durch Ackerbau und Viehzucht – eine Gesellschaft schaffen, wenn auch im kleinen.

    Beide Gruppen bekommen nur das Notwendige an Hilfsmitteln wie Werkzeuge, Samen, Kleidung etc.

    10 Jahre lang, keine Kommunikation zur Außenwelt.

    Schauen wir mal, wo es Fortschritt gibt, wo nicht.

    Feminismus ist eine parasitäre Ideologie. Feministen wollen immer “teilhaben”, nie selber schaffen. Immer nehmen, statt geben. Auch heute ist der Nettoverdiener der Gesellschaft der Mann. Würfen nur die Männer streiken, wäre der Saftladen BRD verloren.

    Also Mirjam L. auf, auf, auf die Insel. Trommel dein Kaffeekränzchen zusammen und wage einen wichtigen Schritt für die Wissenschaft.

    :)))))

    7
    2
  8. Sowas kann man auch nicht ernst nehmen! … läuft bei mir jetzt unter GEISTESKRANK und hirnrissig …
    Wir sollten alle in Klapsen investieren, irgendwo müssen die ja untergebracht werden.

  9. Shithole Berlin:

    Zu bezahlbaren Mieten: Wohnprojekt für lesbische Frauen entsteht in Berlin-Mitte
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/zu-bezahlbaren-mieten-wohnprojekt-fur-lesbische-frauen-entsteht-in-berlin-mitte-9897617.html

    Schwarzafrikanische Soziologin Zethu Matebeni in Berlin: „In der deutschen Wissenschaft mangelt es an Vielfalt“
    Für Zethu Matebeni geht Forschung mit dem Kampf um Gleichstellung zusammen: Schwarz, lesbisch, war ihr Weg zur Professur in Südafrika nicht einfach. Jetzt berät sie Berliner Unis in Diversity-Fragen.
    https://www.tagesspiegel.de/wissen/soziologin-zethu-matebeni-in-berlin-in-der-deutschen-wissenschaft-mangelt-es-an-vielfalt-9802667.html

    2
    1