Was würde „Querdenker“ Hermann Hesse zum Wahnsinn unserer Zeit sagen?

Was würde „Querdenker“ Hermann Hesse zum Wahnsinn unserer Zeit sagen?

Hermann Hesse (1877-1962) (Foto:Imago)

Klima-Wahn, Corona-Zwang, Energie-Chaos: Angesichts der chaotisch-destruktiven politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Gegenwart ist die Überlegung spannend, wie wohl längst verstorbene Persönlichkeiten, die für ihr nonkonformistisches Denken und Handeln bekannt waren, mit den vorherrschenden Umständen umgehen würden – namentlich mit Freiheitsentzug und politmedialer Bevormundung. Viele Namen unbequemer, weil geistig eigenständiger Größen fallen uns spontan dazu ein. Wir wollen jedoch eine herausgreifen, die die Protest-Jugendkultur der 1968er, aber auch das Leben vieler anderer Sinnsuchenden maßgeblich beeinflusst hat: Hermann Hesse, jenen schwäbisch-schweizerischen Dichter und Schriftsteller, der so viele kluge, scheinbar unwesentliche kleine Dinge angeregt, aufgegriffen und dezidiert beschrieben hat und dessen Aphorismen auch heutzutage noch unser Leben begleiten.

Hesse gilt nicht von ungefähr als der meistgelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts. Er hatte die seltene Begnadung, Philosophie, ein tiefes Verständnis für den „Weltgeist”, eine ausgeprägte Sensibilität und Empathie mit literarischem und poetischem Talent zu verbinden. Aus der Warte der Gegenwart könnte man ihn retrospektiv als eine Art Mixtur aus Rüdiger Safranski und Rolf-Peter Sieferle mit vielleicht einer Prise Michael Klonovsky bezeichnen – wobei Hesse seine Gedanken und Einsichten jedoch in einer stets verständlichen, nicht elaborierten Sprache verfasste. In seinen Romanen nimmt er eine liberale, beinahe freigeistige und zutiefst menschliche Perspektive ein. Das Schaffen dieses etwas eigenbrötlerisch, aber zugleich modern und unkonventionell daherkommenden Schwarzwälders hat ganze Generationen von Haltlosen, Verwirrten und Unzufriedenen inspiriert – und tut es  heute noch.

Bald keine weisen Männer mehr

Gerade angesichts nie gesehener sukzessiver Einschränkungen von allem, was uns lieb und teuer ist, in Zeiten von Entfremdung und Entmündigung, hätte Hesse uns sicher einiges zu sagen gehabt. Auch wenn er sich selbst politisch nie in einem Lager verortet und sowohl Kommunismus als auch Faschismus aufs Entschiedenste abgelehnt hat, so kann man ihm doch am ehesten noch eine gewisse Nähe zum traditionellen Bürgertum attestieren – ähnlich wie bei Thomas Mann, mit dem er zeitlebens verbunden war. Konservative Werte, Fleiß, Leistung und Wertschöpfung, Tradition und Tugend, aber auch Innovation und Unkonventionalität sind der Kitt und gleichermaßen Antrieb für einen gedeihlichen gesellschaftlichen Zusammenhalt; das wussten beide, Hesse und Mann.

Die Tatsache, dass kein Gemeinwesen vollkommen ist und dass es in jeder Gesellschaft immer Verbesserungsbedarf gibt, stellte Hesse niemals infrage. Aber er wusste: Ein grundlegender und dauerhafter gesellschaftlicher Konsens darüber, dass niemand ausgegrenzt werden darf, kennzeichnet eine moderne Demokratie; alles andere ließe sich nur mit Zwang erreichen, und das wäre das Ende von Demokratie und freier Gesellschaft. Entschieden trat er Krieg, Extremismus und vor allem politischer Eindimensionalität entgegen. Er votierte zeitlebens für Verstand, Menschlichkeit und Herz – Begriffe, die in der linksgrünen Scheinwelt von heute nur noch aufgesetzt und inflationär wirken, die zu einer Farce, zu bloßen Hüllen und Schlagworten verkommen sind und, schlimmer noch, von kaum einem mehr ernst genommen werden.

Es ist kalt in der Welt, wenn man kein Vaterland hat

Jugendliche, die nach Orientierung suchen, gab es zu allen Zeiten. Stets folgten sie dabei den bekannten Mustern von Aufbegehren, Widerstand und Protest. Daran hat sich auch im Jahre 2022 kaum etwas geändert. Wer nicht weiß, wo er hingehört, muss eben vieles einfach ausprobieren und dabei Prozesse anstoßen, bei denen man nicht absehen kann, wohin diese führen werden. Unsere „Klima-Jugend” und auch einige andere zeitgenössische Aktivisten machen da keine Ausnahme – obwohl sie sich für unfehlbar halten. Auch Hesse probierte vieles aus (sogar harte Drogen); nicht alles davon ist ihm gut bekommen. Aber als Nonkonformist passte er ohnehin in keine Schublade.

Tatsächlich begann er erst in seinen späten Jahren seine Lebensweisheit und Reife zu bündeln. Als sein literarisches Werk schon Weltgeltung erlangt hatte, besuchten ihn regelmäßig und gerne viele Politiker, Künstler und Querdenker (damals war dieser Begriff noch positiv besetzt und längst nicht kompromittiert) in seinem geliebten Refugium oberhalb des Örtchens Montagnola im schweizerischen Tessin, und zehrten von seinen Einsichten und Gedanken. Auch Adenauer und Ludwig Erhard gehörten dazu. Hesse korrespondierte darüber hinaus mit einem weitverzweigten Netzwerk illustrer Persönlichkeiten. „Der Weise vom Berg” wurde er in seinem Umfeld respektvoll genannt. Trotz all der Irrungen und Wirrungen seines bewegten Lebens hatte er am Ende zu sich selbst und seiner Bestimmung gefunden.

Wer nichts weiß, muss alles glauben

Auf keinen Fall hätte Hermann Hesse die aktuellen Umstände, die von einer Politik geradezu fanatisch getriebener kompromissloser „Weltverbesserer“ geschaffen werden, gebilligt. Eine globale Agenda, die keinen Widerspruch duldet, wäre ihm ein Graus gewesen. Ohne Freiheit und Selbstbestimmung kann man nicht leben – das war sein Credo. Streiten ist ein Teil des Lebens. Ansonsten setzte er immer wieder auf Eigenverantwortung, Courage und gesunden Menschenverstand. Die Archetypenlehre C. G. Jungs diente ihm dabei als Vorlage: Ein erfahrener „Meister“ hilft einem jungen Menschen, damit dieser seinen Weg findet. Unter einem „guten Menschen”, im Sinne eines Altruisten, verstand Hesse jedoch etwas völlig anderes, als es uns derzeit Politik und Medienübermacht zu vermitteln versuchen. Und schließlich waren Scheitern und Verzagen für ihn kein Untergang, sondern vielmehr unbedingter Anspruch, es fortan besser zu machen – oder zumindest anders.

Auch wenn ihn heute viele Linksbewegte – wie beispielsweise Udo Lindenberg oder auch Wolfgang Niedecken – geradezu frenetisch verehren, hätte Hesse sich wohl eher den Querdenkern, Systemverweigerern und Hinterfragenden zugehörig gefühlt, und ausdrücklich deren Mut befürwortet, sich der Herde entgegenzustellen. So ähnlich sieht es auch der Philosoph und Blogger Gunnar Kaiser: Hesse hätte die „Leitkultur” des schmierig-synthetischen woken Mainstreams gemieden und linke Identitätspolitik, inklusive all ihrer destruktiv-menschenverachtenden Ausgeburten wie die „Cancel Culture”, verabscheut. In seinem Selbstfindungsroman Demian, im Spannungsverhältnis zwischen Erlaubtem und Verbotenem, Erwünschtem und Verpöntem, Mitläufertum und Eigenständigkeit, antizipiert er dieses heutige Dilemma bereits: Nur weil alle etwas machen, ist es noch lange nicht richtig. Also mach, was du willst – und stehe dazu!

Altersmilde und Nobelpreis

Nach Hesses Überzeugung gilt es, sich stets aufs Neue von auferlegten Normen, Zwängen und Ungerechtigkeiten zu befreien – und zwar mit allen gebotenen Mitteln. Vieles an den heutigen politischen Gegebenheiten erinnert doch frappant an die autoritären Zwänge, durch die die Menschen auch schon vor 150 Jahren im deutschen Kaiserreich unterdrückt und gemaßregelt wurden und die sie zu Untertanen werden ließen. Alles wiederholt sich eben in periodischen Abständen – wenn auch unter immer anderen Vorzeichen. History repeating. Nur die äußeren Umstände ändern sich dabei. Dieses Mal findet die Ausgrenzung Andersdenkender eben im grünen anstatt im schwarzweißroten oder braunen Gewand statt. Und die Freiheit – auch das müssen wir gerade schmerzhaft erfahren – bleibt nicht automatisch für immer bestehen. Sie muss stets verteidigt oder aufs Neue erkämpft werden, sonst ist sie dahin.

Vielschichtige, komplexe, streitbare und politisch nicht eindeutig zu bestimmende Charaktere sind heutzutage leider nicht mehr erwünscht. Was nicht „dem Klima”, den „Flüchtlingen” oder einer allumfassenden, grünen Gesinnungsethik dient, hat praktisch keinen Wert mehr – im Diskursraum des „besten Deutschlands”, das es je gegeben hat. Im Gegensatz dazu ist gerade der Gedanke an Unabhängigkeit und freie Entfaltung stets präsent in Hesses Gesamtwerk. Jeder kann so sein, wie er möchte – und ist trotzdem wertvoll, legitim, in Ordnung! Rechts, links oder geradeaus, alles ist erlaubt und erwünscht, denn nur so gedeihen Pluralität und Vielfalt. Im Gegensatz zu Hesses letzten Lebensjahren – er starb 1962 –  sind die heutigen politischen Vorzeichen jedoch stark verändert. Heute befindet sich die inner- und außerparlamentarische Opposition nicht bei der Linken, sondern ganz klar rechts. Konträr dazu steht eine rein hypothetische „Intersektionalität“, die jedoch praktisch niemals funktionieren wird.

Einflüsterer für Hippies und Ratgeber für Konservative

Nichtsdestotrotz gilt: Auch gesellschaftliche Ambivalenz lässt sich in Einklang bringen, gleich den unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Hesses legendärem „Steppenwolf” Harry Haller. Selbiger ist zunächst ebenfalls zutiefst gespalten, ein Getriebener, der final aber doch noch zu seiner Glückseligkeit findet. Leben und leben lassen eben. Wer das erkannt hat, ist auch in der Lage, sich selbst – und alle anderen – zu erkennen. Hier beginnt gelebter Humanismus; nicht bei der aufgesetzten, plakativen Attitüde von wohlfeilem Gutmenschentum. Der Ernst im Leben (das „Apollinische”) wie auch die Wildheit (das „Dionysische”): Sie beide müssen nicht unbedingt im Widerspruch stehen, sondern können sich auch ergänzen.

Wer sich allerdings lieber unterordnet und politische Dogmen hinnimmt, statt selbige zu hinterfragen, begibt sich wiederum in eine selbstverschuldete Unmündigkeit – und zwar genau jene, von der uns das kritische Mastermind der europäischen Aufklärung, Immanuel Kant, einst zu befreien versuchte. Hesse hat ihn gut gelesen und verinnerlicht. Ohne Freiheit ist alles nichts – das könnte man wohl als finale Essenz aus all seinen Schriften ableiten. Man kann annehmen, dass er all den aktuellen Öko-Totalitaristen, Gesundheitsdogmatikern und selbstgefälligen World-Economic-Heinis aus Davos sinnbildlich die Leviten lesen würde. Ganz so, wie er es einst in seinem legendären „Brief an einen Kommunisten“ tat. Schon deswegen ist Hermann Hesse heute aktueller denn je.

9 Antworten

  1. Wäre interessant. Oder Brecht, oder auch Thomas Mann, oder ältere kritische Geister wie Heine, wie Schiller, oder die Geschwister Scholl, oder, oder. Die Liste kann man fortführen. Was würden diese Leute zu dem System heute sagen. Würden sie es gutheissen, oder verteufeln? Würden sie dagegen angehen, dagegen vorgehen, würde sich Sophie Scholl wohlfühlen, oder würden die heutigen Politdarsteller sie an die Naziherrschaft erinnern? Schade, dass sie sich nicht mehr äussern können. Einer allerdings würde sich sauwohl fühlen, rotiert wahrscheinlich in seinem Grab. Das ist Dr. josef Mengele.

  2. Zitat:
    „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ und

    Hermann Hesse hat gewiss seine literarischen Verdienste, die hier gewürdigt werden, aber der guten Ordnung halber der Hinweis: Die im Text verwandte Überschrift stammt als Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach.

    Passend ist als Zitat auch:
    „Wer glaubt, will nicht wissen, was wahr ist“.

    Auf das erste und das dazu passende zweite Zitat, dass auf Friedrich Nietzsche zurückgeht, habe ich schon oft im Rahmen meiner Christentumskritik hingewiesen, da Wissen von Gläubigen selbst dort verschmäht und ignoriert wird, wo schlichtes Wissen noch möglich ist.

    Passend ist hier auch ein Zitat von Karlheinz Deschner: „Mit rationalen Gründen kann man niemanden überzeugen, der ohne rationale Gründe zu seiner Meinung gekommen ist.“

    Zur heutigen politischen Situation muss man dagegen weiterhin fragen: „Glauben die wirklich das, was sie vorgeben zu glauben?“ Oder auch:“Es ist nicht zu glauben, was Menschen glauben!“

    In Zeiten absoluter Ideologie immer wieder zielführende Gedanken und Fragestellungen auf dem Weg zu plausibleren Antworten.

    Was man heute bei Religionen als Albernheiten abtun kann (Reliquien, Heilige, Erbsünde) wurde durch grün-ideologische Albernheiten mit gleichem Glaubensfanatismus ersetzt. Deren fehlender Wahrheitsgehalt wird sich ebenfalls erst später in aller Deutlichkeit erweisen.

  3. Vielleicht würde er auch „“If you are pissing people off, you know you are doing something right” sagen. Dieses Zitat von Johnny Rotten, Sex Pistols, sollten sich die „Querdenker“ zu Herzen nehmen.

  4. Toller Artikel, vielen Dank. Ich frage mich nur, ob das so stimmt: „Heute befindet sich die inner- und außerparlamentarische Opposition nicht bei der Linken, sondern ganz klar rechts.“
    Ist es nicht vielmehr so, dass die Deutsche Linke die Seiten gewechselt hat. Ein Sozialismus, der von Multimilliardären finanziert wird – ist das links? Und ist es nicht so, dass die klassischen linken Positionen wie zum Beispiel Kritik am US-Imperialismus und dessen Kriegen heute im Handstreich als rechts deklariert wird? Es ist wohlfeil eine linke Revolution anzuzetteln, wenn man den kompletten Erzwingungsstab von Polizei, Militär, Großkapital, korrumpierte Richter, gleichgeschaltete Presse hinter sich hat. Was bitte, ist daran links? Die paarhundert mehr Menschen in der so genannten Dritten Welt, die durch die Corona- Maßnahmen in den Hunger getrieben wurden? Kein Problem! Hauptsache links und Maske auf und Giftspritze rein!

    1. „Ist es nicht vielmehr so, dass die Deutsche Linke die Seiten gewechselt hat. Ein Sozialismus, der von Multimilliardären finanziert wird – ist das links?“

      Das stimmt nicht ganz. Im letzten Jahr wurden mehrere Studien veröffentlicht, die eindeutig besagten, dass fast 50% (ca. 45-50% genauer gesagt) der Teilnehmer bei den Querdenker Demos sowohl Linke als auch Grüne Wähler dabei sind!

      Es sind bei weitem nicht alle Wähler der Linken und der Grünen Partei so dumm und verblödet wie es hier immer wieder von vielen erzählt wird.

      Nur die Wählerschichten der SPD udn von der CDU waren bei den Querdenker Demos kaum vertreten.

  5. Brecht: Der Kampf der 6 gegen die 60 Millionen! Querdenker!
    Geschwister Scholl: Radikale gegen die legale Regierung! Querdenker!
    Heinrich Heine: Denk ich an Deutschland in der Nacht…! Querdenker!

    Alle Straßennamen die nach den Großen Denkern benannt sind müssen unbedingt umbenannt werden.
    Am besten in Robert Habeck Straße.
    Nach einem Wirtschafts!!minister der durch absolute Inkompetenz glänzt, nicht weiss was Insolvenz ist, und auch nicht weiss wie Geld verdient wird da es für ihn ja jeden Monat einfach vom Himmel fällt, und, der Deutschland in den Untergang führt.

    Oder nach Frau Annalena Baerbock
    Einer frühreifen Außenministerin die von ihren Amtskolleginnen zum Frühstück verspeist wird, und die Deutschland in den nächsten Krieg führen wird.

    Diese Leute gilt es zu heroisieren, und ihnen Denkmäler zu setzen.
    Lieber ahnungslose Demogogen verehren als kompetente kritische Denker, denn letztere stören nur, und die ahnungslosen Machtpolitiker verstehen ja eh nicht was die zu sagen haben.

    Ist jetzt wer nicht fest an der Seite Aserbaidschans steht auch ein Querdenker?
    Ich weiss nicht wirklich wo das liegt, oder wer dort regiert. Aber Armenien ist bestimmt ein Schurkenstaat, und der Angriffskrieg Aserbaidschans auf Armenien ist bestimmt berechtigt.
    PS:
    Während die Baerbock noch nachschaut wo das denn liegt, um hinzufliegen, sollte ihr doch bitte auch noch jemand von dem Genozid an den Armeniern erzählen und wie die Deutsche Position dazu bisher ist, oder zumindest war.
    Wird sie auch dem Kriegsherrn in Aserbaidschan ein Versprechen geben für das sie auf das Deutsche Volk pfeift?

  6. Der hochgeistige und naturverbundene Dichter Hesse würde sich heute noch mehr zurückziehen als damals, weil er den oberflächlichen, geistlosen und lauten Materialismus der Gegenwart nicht aushielte. Doch er würde sich am ehesten den sog. Querdenkern verbunden fühlen und diese auf seine Art unterstützen. Den autoritären, heuchlerischen linksgrünen Zeitgeist würde er entschieden ablehnen, weil für ihn immer die freie geistig-moralische Entfaltung des Menschen im Mittelpunkt stand. Mit staatlicher und medialer Bevormundung und Übergriffigkeit ist das nicht zu vereinbaren. Im Meer der Lügen und Dummheit würde er versuchen, die Fackel der Vernunft und der Freiheit hochzuhalten. Hesse wußte aus den bitteren Erfahrungen seiner Zeit: wenn Ideologen mit einem absoluten Wahrheitsanspruch die politische Macht ausüben, ist es mit der Freiheit vorbei. Stattdessen herrschen dann Konformismus, Zwang und nicht selten Gewalt.