Sonntag, 28. April 2024
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„Critical Race Theory“: Keine neue Bürgerrechtsbewegung, sondern das genaue Gegenteil

„Critical Race Theory“: Keine neue Bürgerrechtsbewegung, sondern das genaue Gegenteil

Schulkinder in Florida schließen sich der Kampagne von Gouverneur Ron DeSantis gegen die Kritische Rassentheorie an Bildungseinrichtungen an (Foto:Imago)

Der diese Woche begangene 60. Jahrestag der legendären Rede “I Have a Dream” von Martin Luther King bot Anlass zu der Frage, was aus der einstigen kraftvollen US-Bürgerrechtsbewegung geworden ist. Diese basierte auf der hoffnungsvollen und optimistischen Vision, dass das moderne Amerika die Ideale des Landes in die Realität umsetzen würde und seine Verfassungsversprechen von Freiheit, Glück und Chancengleichheit für alle Bürger und Rassen einlösen würde. Dieses Verständnis von Civil Rights Movement ist leider Geschichte; an seine Stelle ist – spätestens durch die “Black-Lives-Matter”-Bewegung – die Critical Race Theory (“Kritische Rassentheorie“), kurz CRT, getreten. Sie präsentiert eine eher dystopische Vision, in der allgegenwärtige Scheinheiligkeit und Unterdrückung Amerikas nationale Seele definieren.

Anhänger der CRT sind weit davon entfernt, die Erben der Bürgerrechtsbewegung zu sein. In vielerlei Hinsicht ist die CRT schlicht ihr Gegenteil. Sie basiert nicht auf einer gesicherten Faktenlage, sondern möchte uns weismachen, dass es immer und überall Rassismus gebe. Martin Luther King und seine Zeitgenossen kämpften bekanntlich für eine Welt, in der „Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden“. CRT hingegen stellt nicht nur die Farbe der eigenen Haut in den Vordergrund, sondern präsentiert auch den menschlichen Charakter weitgehend als mit der Rasse unweigerlich verknüpft – wobei weiße Unterdrücker von der bösen Ideologie des „Weißseins“ programmiert werden, während den Nicht-Weißen vorsorglich der Opferstatus zuerkannt wird.

Rassismus mit Rassismus bekämpfen – was soll da schon schiefgehen?

Die CRT untergräbt ausdrücklich die intellektuellen und moralischen Grundlagen des farbenblinden amerikanischen Liberalismus. Eine Kommentatorin bekannte mir gegenüber unter einem Facebook-Post ganz unverblümt: „Der nötige Schritt, um Kategorisierungen wie Schwarz, BiPoc zu überwinden, ist, diejenigen, die sonst die Deutungshoheit über Kategorien haben, selbst zu kategorisieren. Also simpel gesagt, Weiße als eben Weiße zu kategorisieren. Und nachdem alle, wirklich alle – also inklusive der dominanten Gruppe, die ein Wir/Ihr-Konzept herstellt – kategorisiert wurden, Probleme herausgearbeitet, benannt und bearbeitet wurden: Erst dann kann man, realistisch betrachtet, die Kategorien weglassen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

In ihrer unnachgiebigen Fokussierung auf Weiße als Quelle des Bösen in der Gesellschaft nimmt die CRT die Form einer mystischen Verschwörung an. Einflussreiche Anhänger der CRT wie Richard Delgado und Jean Stefancic haben zum Beispiel behauptet, Rassismus sei ein Werkzeug, das von „weißen Eliten“ in unausgesprochener Allianz mit der „weißen Arbeiterklasse“ aufrechterhalten wird, um Nichtweiße unterdrückt zu halten. Für sie ist Rassismus keine individuelle Geisteshaltung, sondern ein totalitäres System zur Gewinnung und Verteidigung politischer und wirtschaftlicher Macht. Und der gefeierte „Antirassismus“-Autor und Dozent Ibram X. Kendi definiert Rassismus als „eine Verbindung von rassistischer Politik und rassistischen Ideen, die rassistische Ungerechtigkeiten hervorbringt und normalisiert“. Solche pauschalen, universalistischen Definitionen helfen vielleicht beim Verkauf von Büchern – aber sie verlegen auch den Wirkungsbereichs des Rassismus gleichzeitig ins Überall und Nirgendwo; ganz ähnlich, wie religiöse Texte die Existenz Gottes oder des Teufels darstellen.

(Screenshot:Aischa.org)

Wie kann eine so nebulöse Idee von so vielen Menschen, gerade auch im akademischen Umfeld, so unkritisch geschluckt werden? In einer Rede an der University of Newcastle im Jahr 1967 sagte Martin Luther King: “There can be no separate black path to power and fulfilment that does not intersect white routes and there can be no separate white path to power and fulfilment short of social disaster that does not recognize the necessity of sharing that power with colored aspirations for freedom and human dignity.” (“Es kann keinen ausschließlich schwarzen Weg zu Macht und Erfüllung geben, der sich nicht mit weißen Wegen kreuzt, und es kann keinen ausschließlich weißen Weg zu Macht und Erfüllung ohne soziale Katastrophe geben, der nicht die Notwendigkeit erkennt, diese Macht mit farbigen Bestrebungen nach Freiheit und Menschenwürde zu teilen.”) Der Weg zum Glück der Schwarzen und auch der Weißen könne somit nur gemeinsam erreicht werden.

Kritische Theoretiker weisen Kings Vorschlag zurück, da ein solcher einheitlicher Kampf gegen Rassismus überhaupt nicht möglich wäre. Sie begreifen Weiße nämlich als Menschen, die von einem angeborenen Gefühl rassistischer Feindseligkeit angetrieben werden. King sah Gleichheit und Aufklärung als Werte aller Menschen an, die über Liebe, Empathie und gesunden Menschenverstand verfügen; für die Anhänger der CRT hingegen können Gleichheit und Aufklärung für Weiße per se nur durch die Verinnerlichung von starr artikulierten, emotional sterilen Dogmen in einem möglichst obskuren Jargon erreicht werden.

Elitäre Haltung

Diese Art von “Fortschritt”, von der Überwindung des mit der Hautfarbe unweigerlich aufgesogenen Rassismus, ist nur für jene privilegierten weißen „allies“ („Verbündeten“) möglich, die sich selbst zur moralisch fortschrittlichen Avantgarde erheben. King fände diese elitäre Haltung gewiss abstoßend.

Der Unterschied zwischen der Bürgerrechtsbewegung und der CRT ist nicht graduell; er ist grundlegend. Anhänger der Ersteren glauben, dass Amerika seine Fehler und Sünden überwinden könne, während Letztere diese Fehler und Sünden als Vorwand nehmen, um den liberalen Charakter Amerikas zu zerstören. Die eine Seite strebt nach Gleichheit und Fortschritt, während die andere einen Fetisch aus Unterdrückung und Spaltung erschafft. Es sollte nicht allzu schwer sein, zu erkennen, welcher Weg wohl eher geeignet ist, die USA in eine bessere Zukunft zu zeigen.

Weitere Ausführungen zum Thema finden sich auf “Quilette.com” in dem  Beitrag „No, Critical Race Theory Isn’t a New Civil Rights Movement. (Just the Opposite)“ von Kenny Xu und Christian Watson, der als Grundlage dieses Artikels diente.

12 Antworten

  1. Was dazu zu sagen ist, hat eigentlich schon Jordan Peterson gesagt:

    “The problem I have with identity politics is that it’s predicated on the idea that the appropriate way to classify people is by their group identity in whatever fragmentary formulation that might take in the multiplicity of ways that people can be divided into groups and the classical postmodern and I would also say marxist way of viewing the world … is that group identity takes priority over individual identity and I think that’s precisely the opposite of what Martin Luther King was hoping for and working for. I think it’s unbelievably dangerous partly because when you assume that people should primarily be identified by their group then you can also attribute group guilt to them by their group and then things go downhill very very rapidly and we’ve had no shortage of evidence of that sort things happening in say throughout the 20th century…“ – Jordan Peterson am 26.02.2019

    ​„Das Problem, das ich mit der Identitätspolitik habe, besteht darin, dass sie auf der Idee basiert, Menschen anhand ihrer Gruppenidentität zu klassifizieren wäre die geeignete Art, in welcher fragmentarischen Formulierung das auch immer sein mag in der Vielfalt der Weisen, wie Menschen in Gruppen eingeteilt werden können.
    Und die klassische postmoderne – und ich würde auch sagen – die marxistische Sichtweise die Welt zu sehen… besteht darin, dass die Gruppenidentität Vorrang vor der individuellen Identität hat, und ich denke, das ist genau das Gegenteil von dem, was Martin Luther King erhofft und wofür er gearbeitet hatte.
    Ich halte es zum Teil für unglaublich gefährlich, denn wenn man davon ausgeht, dass Menschen in erster Linie anhand ihrer Gruppe identifiziert werden sollten, dann kann man ihnen auch Gruppenschuld anhand ihrer Gruppe zuschreiben, und dann geht es sehr, sehr schnell bergab, und es mangelt uns nicht an Beweisen für solche Dinge, wie sie beispielsweise im 20. Jahrhundert geschehen sind…“

  2. Die Amis sind noch eine Stufe der Verblödung weiter als Dummland. Wenn die ein Problem mit Rassismus haben, dann sollen sie das mit sich selber ausmachen. Die Schwarzen Baumwollpflücker gehen mich nichts an. Ihren dämlichen Scheiß mit dem “Mee too” und “Arsch für alle” Dreck, der von dort hierher kam, kann sich dieses kriegerische Drecksvolk auch sonstwohin blasen. Für mich sind Amerikaner in meinen Augen ein Feind unseres Landes und Europas. Selbst die dortigen Republikaner würden in der Mehrzahl gegen Russland den Krieg erklären.
    https://www.extremnews.com/berichte/weltgeschehen/4f10193c38cf0ee

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  3. Antirassismus ist Rassenhetze gegen jede Rasse. Antirassismus ist gleichschalterisch und daher eine aufgezwungene ideologische Programmierung, ein schlechter Sozialismus. Rassenpluralismus würdigt die je einzigartigen Begabungen und kulturellen Leistungen jeder Rasse, so dass Selbstfindung, Selbstgestaltung und Selbstentfaltung möglich werden.

  4. @ Der Knecht :

    Wieviele Amerikaner kennen Sie persoenlich, mit wievielen Republikanern haben Sie bereits gesprochen, dass Sie sich berechtigt fuehlen, derart pauschal ueber ein ganzes Volk urteilen zu koennen ?
    Das amerikanische Volk hat von Kriegen, “Mee too” und “Rassismus-Gedoehns” genauso die Nase voll, wie jedes andere Volk auch.

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    1. “Das amerikanische Volk”

      Problem: Das amerikanische Volk gibt es nicht, denn dieses, den Indianern geraubte Land ist ein Vielvölkerstaat.

      Ohne diese USA hätte es weder den ersten WK, noch den zweiten gegeben. Auch der Koreakrieg hätte nicht stattgefunden. Vietnam, 1. und 2. Golfkrieg, der Krieg gegen Drogen ebensowenig, wie die der Kalte Krieg. 11. September und alles, was bis heute dadurch folgte, wäre nicht passiert.
      Von den ganzen Einmischungen in Staaten, wo die Regierungen zu Fall gebracht wurden, ganz zu schweigen. Die Indianer wären kein Schatten ihrer selbst (40 bis 60 Millionen von ihnen wurden ermordet).

      Und Deutschland, sowie die anderen Staaten in Europa, hätten einen anderen Weg eingeschlagen, und zwar nicht den Weg des Niedergangs, sondern Europa wäre DIE Wirtschaftsmacht und Wissensraum der Erde geworden. Das wurde durch die USA verhindert. Leider wird ja hier auch zensiert, die Wahrheit darf man nicht schreiben.

      Alles, was dieser Staat der Welt brachte und bringt, ist Leid und Terror.
      Ich gebe dem Der Knecht in allen Punkten recht.
      Und Du und die, die Dir einen Daumen nach oben gegeben haben, sollten mal die Geschichte aus dem Schulunterricht vergessen und sich mal mit der Wahrheit auseinandersetzen. Aber das tut weh, mir jedenfalls.

      Was die amerikanischen Einwohner wollen? Den amerikanischen Traum leben. Auch nach Ende der Wehrpflicht, haben die keine Probleme mit Rekruten, die die amerikanische Politik in die Welt tragen.
      Frage mal die Iraner, die Iraker, die Russen, die Afghanen, Libanesen usw. Die wären alle nicht hier, wenn dieses Land einfach auf seinem Gebiet bleiben und die Welt mit ihrer Politik verschonen würde.

      Dieses Land zeigt jeden Tag aufs neue, dass Multikulti nicht funktioniert. Da Deutschland ein Sklavenstaat der USA ist, schau ins Land, was sie uns antun. Du kannst hier auf dem Stimmzettel ein Kreuz machen, bei wem auch immer, es spielt keine Rolle.

      Die USA ist wie eine Hure, nach außen hui, nach innen pfui. Solange man macht, was sie wollen, sagen sie, du bist ein Freund, aber wehe, wenn nicht, dann lernst du sie kennen.

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      1. Ok, dann formuliere ich es mal anders und deutlicher :

        Was haben die ganz normalen Menschen , die in den USA leben (uebrigens finden sich auch unter diesen Menschen Russen, Iraner, Iraker etc.) mit all diesen Scheusslichkeiten der Politiker der USA zu schaffen ? Es wird ja wohl ein Mr. Smith oder Mr. Johnson froh sein, wenn mal wieder Krieg herrscht, der von Politikern angezettelt wurde .
        Eine Mrs. Kruger wird genauso um ihren Sohn im Einsatz bangen oder trauern, wie es eine Frau Meyer tut.
        Die Menschen der USA leben, lieben, tanzen, arbeiten, lachen, weinen, arbeiten etc. nicht anders, als es die Menschen Germanys tun.

        Ich hoffe, das war etwas eindeutiger .

        PS: Wenn Sie mir damit kommen, dass die USA ein Vielvoelkerstaat ist, dann ist es Germany ebenso.

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        1. “PS: Wenn Sie mir damit kommen, dass die USA ein Vielvoelkerstaat ist, dann ist es Germany ebenso.”

          Dieser Satz zeigt mir, dass Du nichts, aber auch gar nichts verstehst.

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          1. Was ist denn (Ihrer Meinung nach ) an meinem Kommentar nicht stimmig ?

            Sie sind doch sicher in der Lage mir mit Argumenten zu beweisen, dass ich mit meinen Kommentaren falsch liege.
            Ich wuerde mich sehr auf mit Argumenten fundierte Diskussion freuen.

          2. Na ja, diese Reaktion ist doch argumentativ aeusserst “flach” gehalten, oder ?

            PS: Nicht die “Amis”, sondern Englaender, Iren, Deutsche, Polen, Portugiesen und Spanier (die urspruenglich staemmig das Volk der USA bildeten) haben auf dem amerikanischem Kontinet gewuetet.
            Inwiefern beziehen Sie sich nur auf diesen einen Satz ?

            Ist Germany nicht auch ein Vielvoelkerstaat ?
            Gab es keine Invasion der Roemer ?
            Gibt es in Germany keine Hugenotten ,keine Polen, Russen, Tschechen, Daenen, Vietnamesen, Sorben etc. ?

            Bitte argumentieren Sie doch sachlich, statt einfach nur “abzuwinken” a la ” Du hast rein garnichts verstanden” .

            Danke

  5. Ausser ein “Disslike” haben Sie offensichtlicht nichts.

    Keine Antwort, keine Argumente…

    Schade, ich haette gern mal Ihre Argumente fuer Ihren doch sehr hasserfuellten Kommentar gelesen und haette gern mit Ihnen darueber disskutiert.
    So von “verbloedeter Ami” mit all dem “Dreck” (und dazu noch Republikaner) zu einem Deutschen, der hier gern offensichtlich (jedoch ohne Argumente) gern rumpoltert.

    Na ja, Jedem das Seine. 😉

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