Freitag, 3. Mai 2024
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Der gefährliche Job der Krisenjournalisten

Der gefährliche Job der Krisenjournalisten

Journalistische “Bild”-Allzweckwaffe Paul Ronzheimer (l.) mit Vitali Klitschko vor Ort (Foto:ScreenshotYoutube/BildTV)

Die Welt ist ein gefährlicher Ort geworden: Krisen, wohin man blickt. Das merken nicht nur die Politiker und Medien, sondern hin und an auch der normale Bürger, wobei es für den durchschnittlichen Mitmenschen manchmal nicht ganz so einfach ist, überhaupt noch etwas mitbekommen. Schließlich gibt es ja Reality-TV, Rätselshows, bunt-gendersensiblen Fußball, Modelwettbewerbe für übergewichtige Transen und Tanzwettbewerbe für prominente Bewegungshorste.

Wenn der urbane Kosmopolit dann dennoch Meldungen aus aller Welt Beachtung schenkt, dann will er auch mehr wissen! Daher gilt in Medienkreisen die Devise: Wo es Krisenherde gibt, da findet man auch Krisenjournalisten, Kriegsberichterstatter und Krisendarsteller.

Nicht immer vor Ort, aber stets am Puls des Geschehens

Dieses Feld der journalistischen Tätigkeit ist bei ruhmgeilen Strebern sehr begehrt. Nur die Besten der Kategorie “Sudel-Ede” qualifizieren sich für den vermeintlichen Einsatz an den Brennpunkten rund um den Globus. Nach einer intensiven Einarbeitung in das zu berichtende Thema muß der Auserwählte dann dem gespannten Publikum tiefgreifende Analysen und Insiderhinweise am laufenden Band liefern. Dabei hat es so ein Frontjournalist nicht einfach: Hunderte Kilometer von der Front entfernt, vor sich stets ein Kamerateam und hinter sich eine grüne Moltonwand, muß er seiner Fantasie glaubhaft freien Lauf lassen. Dabei muss er noch einen mutigen und entschlossenen Eindruck machen und dennoch weich und sensibel erscheinen.

Angst glaubhaft zu vermitteln ist eine hohe Kunst, wenn an dem Platz, an dem man sich befindet, der beruhigende Duft der Filmstudio-Kaffeemaschine in der Luft hängt. Nicht weniger beeindruckend ist die Fähigkeit, synchron zu den eingespielten Geräuschen wie Bombenexplosionen, Geschützdonner und Granateneinschlägen zu zucken und erschrocken den Kopf einzuziehen, während man verwegen und mutig seinen Reportagetext in die Kamera spricht.

Heldenmutige deutsche ÖRR-Frontjournalisten um Theo Koll (r.) gehen wegen “Raketenalarms” in Deckung, während im Hintergrund das Boarding seelenruhig weiterläuft (Screenshot:Twitter)

Weniger professionellen Krisenschauspielern gelingt das nicht immer – wie der Vorfall der dämlich grinsenden Passagiere einer Regierungsmaschine beweist (siehe Foto oben), die sich nach einem “Fliegeralarm” auf dem Boden liegend eher amüsiert denn erschreckt über diese Situation zeigten. Die Kameraleute. die diesen Vorfall drehten, waren auch nicht die hellsten – denn ihre Kameraeinstellung zeigte im Hintergrund eine weitere Passagiermaschine, bei der das Boarding in aller Seelenruhe vonstatten ging.

Gefährlich wird diese Art journalistischer Arbeit nur dann, wenn – wie im Film Die Truman Show zu sehen, von irgendwo eine Lampe runterfällt und einen fast zu erschlagen droht, oder man sich an der Tomate auf der Mittagspausenpizza die Zunge verbrennt.

Zutreffende Analyse aus sicherer Entfernung

Berühmt wurde die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in einer Miniklitsche irgendwo in den Slums von London. Wenn eine Stelle etwas über die aktuellen Vorgänge an der Front in Syrien wußte, dann war es der chipsfehlernährte, übergewichtig-picklige Nerd, der diese “Beobachtungsstelle” betrieb und die Qualitätsmedien der Welt mit seinen Erkenntnissen versorgte.

Auch bei ARD und ZDF kennt man keine Schmerzen oder Bedenken. Da wird, mit dem Brustton der Unfehlbarkeit, von Madrid aus über militärische Vorfälle in Burkina Faso berichtet. Oder von dem weit im Osten gelegenen Hauptstadtbüro in Berlin über die Kämpfe an der belarussisch-ukrainischen Grenze. Mit den Öffentlich-Linklichen ist man eben nah dran statt nur dabei.

Preise, die zu Recht verliehen wurden

Die mutigen Vorzeigejournalisten wie Raul Brunzeimer von der Blöff werden verdientermaßen mit Preisen überhäuft. Wer so eine Glaubwürdigkeit ausstrahlt und mit so viel Überzeugungskraft erdichtete Gaukeleien als Realität verkauft, der verdient in der besten Republik der Bunten und Blöden einen Orden! Der Öffentlichkeit einen auf dem Kopf stehenden Badeofen mit Rohr als eine russische Hochleistungskurzstreckenrakete zu verkaufen, muss man schließlich erst einmal überzeugend bewerkstelligen, ohne in einen Lachkrampf auszubrechen.

Gleiches gilt für einen lebensgefährlichen “Frontbericht”, während im Hintergrund Passanten schlendernd ein Speiseeis verzehren. Dafür gibt’s den Heuchelorden am Schleimspurband in Auswurfgelb mit handgesägten Asbestapplikationen!

Der Beruf des Journalisten in der Zukunft

Wenn in Zukunft Kriege auf fernen Planeten mit irdischer Beteiligung geführt werden, dann wird es immer noch Krisenjournalisten, Kriegsberichterstatter und Krisendarsteller geben. Der Aufwand für eine realistische Berichterstattung, zusammengezimmert in einem öffentlich-rechtlichen Filmstudio, wird dann zwar steigen; ein bißchen rote Farbe für Blut und ein bisschen Photoshop für Kinder mit 6 Fingern werden dann aber nicht mehr ausreichen.

Dann müssen schon aufwendig geschneiderte Alienkostüme und kunstvoll ersonnene unbekannte Flugobjekte her. Aber der Aufwand wird sich lohnen! Schließlich geht es ja um die korrekte Information des Bürgers.

8 Antworten

  1. Krisenjob? Fängt heute doch schon vor der eigenen Haustüre an! Wer hierzulande nur einigermaßen kritisch und unvoreingenommen berichtet, der riskiert, einen hohen Blutzoll dafür zu blechen!

  2. Gekaufte Journalisten:
    Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken
    von Udo Ulfkotte
    :::::::::
    Das Standardwerk zum Thema schlechthin!

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  3. Wenn das Paulchen mal wieder aus einem Krisengebiet berichten will , kann er sich einen von vielen , berüchtigten Stadtteilen einer beliebigen deutschen Großstadt aussuchen . Dort wird es dann allerdings richtig gefährlich, nicht wie bei den Kriegskulissen der ÖRR und es empfiehlt sich ebenfalls eine Kugelsichere Weste , Helm und Dehna Pants zu tragen !

  4. nettes Bild !
    Man muß dabei aber auch wissen, das die von den Eliten leben – von Zuwendungen der Regimes und den interessierten Finanzeliten – für Deutschland und die Regierung und Gates die bekanntesten Sponsoren – es sagt also nur etwas aus über die Interessen des Regimes und seiner transatlantischen Freunde und Zielgeber !

    Zum Thema – kennen sie den – der hat in meinen Augen und Ohren alles dazu gesagt :
    John Swinton, (1830-1901), Herausgeber und Chefredakteur der New York Times
    “Von einer unabhängigen Presse in Amerika kann nicht die Rede sein. Nicht ein einziger Mann unter ihnen [den Journalisten] wagt es seine ehrliche Meinung auszusprechen. Wir sind die Instrumente und Vasallen der Reichen hinter den Kulissen. Wir sind Marionetten. Jene Männer ziehen an den Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Talente, unser Leben und unsere Kräfte sind alle Eigentum jener Männer – Wir sind intellektuelle Huren.”

  5. Ach, in Zeiten von CRG (computersimulierte Realität) ist das überhaupt kein Problem mehr.
    Oder hat vielleicht Jemand geglaubt, in den neuesten Blockbustern könnten tatsächlich Menschen fliegen, riesige Affen und Eidechsen ganze Städte zerstören oder gewaltige Raumschiffe über Hauptstädten schweben?
    Naja. Gut. Bei uns bin ich mir dda nicht mehr ganz sicher.
    Und bei den Grünen wird es wohl auch Männlein/ Weiblein/ wattweißich geben, die das für möglich halten…..
    Aber sonst?!