Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Alles eine Frage der Perspektive

Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Alles eine Frage der Perspektive

Erinnerungen an die Zukunft: Schönes neues Deutschland (Symbolbild:Pixabay)

Dir erschien es einleuchtend, als in Brüssel die Leistung deines Staubsaugers so weit heruntergeregelt wurde, dass es jetzt eben zuhause eine Stunde länger braucht, um die Bude halbwegs sauber zu kriegen. Du saugst ja ganz gern. Du hattest Verständnis, als man dir im Fernsehen mitgeteilt hat, wie oft man im Sinne der Nachhaltigkeit in den Urlaub fahren sollte. Wohin und womit. Du fandest es nachvollziehbar, als die wortgewandte Katharina Stolla von den Grünen in der Abendsendung ausrief, dass wir uns „die Reichen einfach nicht mehr leisten können“. So als Gesellschaft. Und dass die 20-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich eine wirklich tolle Sache ist. Logisch; wer will schon nach einem Festivalwochenende als studentische Hilfskraft in der Fachschule mit Burnout zusammenbrechen.

Du warst nie ein so schrecklicher Schwarzmaler wie ich. Akzeptabel war für dich, dass Rentner nun endlich mal ein paar Steuern fürs Gemeinwohl beisteuern. Klar, davon war ja noch keiner gestorben. Die Schwiegermutter sowieso nicht. Der ging‘s schon immer verdächtig gut. Überzeugt warst du auch, dass Angela Merkel 2015 einfach menschliche Größe gezeigt hat. Dass traumatisierte Frauen und Kinder jetzt nicht gleich überall den Arbeitskräftemangel beseitigen, war ja wohl auch irgendwie jedem klar. Und mit 130 über die Autobahn zu brettern, wie es die Rechten immer wollen, erschien dir nun völlig absurd. Autos sind sowieso kaum bezahlbar. Und dann die Raser überall! Es gibt ja schließlich auch ganz schöne entschleunigte Parks in der Nähe. Mit Spielplätzen. Dass sich die Preise für Fisch und Fleisch verdoppelten, war jetzt auch kein Drama für dich. Du mochtest ja gebackenen Blumenkohl sowieso lieber.

Seiser Alm kein Härtefall

Richtig blöd war dann natürlich die Mitteilung von TUI, dass dein Kontingent für Fernreisen für die nächsten drei Jahre irgendwie ausgeschöpft ist, aber die Möglichkeit bestünde, im Arbeitsamt eine Härtefallregelung geltend zu machen. Die bereits gebuchte Seiser Alm galt aber nicht als Härtefall. Noch beunruhigter warst Du, als die WHO eine sich von Bhutan aus womöglich vorarbeitende Vogelgrippenvariante vorsorglich zur Pandemie erklärte und eine für alle Mitgliedstaaten geltende Impfpflicht ausrief. Klar, man hört ja so viel. Das Verlassen des Hauses zu einer Straftat zu erklären, war ja nun wirklich übertrieben. Und regelrecht anmaßend war es für dich auch, als der durchtätowierte Erzieher deines Vierjährigen in einem Einschreiben mitteilte, dass der Sprössling die Innenministerin, die dort gerade mit einer Drag-Queen zusammen irgendwas über Vielfalt erzählen wollte, vor allen Kindern eine „Hexe“ genannt hat. Derlei Delegitimierung des Staates sei zwar unterhalb der Strafbarkeitsgrenze anzusiedeln, aber durchaus nicht mit den Leitlinien der Einrichtung zu vereinbaren. Die weitere Betreuung erfolge nun deshalb in der am Stadtrand gelegenen Verwahranstalt für gefährdete Kinder.

Die nötigen Abbuchungen würden angesichts der durch den Angriffskrieg bedingten, fiskalischen Sondersituation künftig mit deiner Lohnbuchhaltung geregelt. Du müsstest dich nicht weiter kümmern. Da bist Du das erste Mal richtig laut geworden. Im Badezimmer. Du hattest Dich, glaube ich jedenfalls, auch noch geschnitten. Beim Rasieren. „So ne Scheiße!“ hast du gebrüllt. So hatte ich dich jedenfalls noch nie erlebt. Aber wirklich der Gipfel war dann, als Dir deine eigene vierzehnjährige Tochter am Abendbrottisch mitgeteilt hat, sich demnächst zum Mann umgestalten lassen zu wollen, und dass sie schon seit Monaten die ihr gesetzlich zustehenden Pubertätsblocker einnimmt. Immer mit dem Morgenjoint zusammen.

Preis für Blumenkohl verzehnfacht

Aus der Beratungsbroschüre von Lisa Paus hätte sie sich schon einen passenden Penis ausgesucht. Da hast du mich das erste Mal angerufen. Hat sich ja geklärt. Als sie einen Monat später vom Generalleutnant Kiesewetter als Reservist für die polnische Ostfront eingezogen werden sollte, fing sie an zu heulen. Wie ein Mädchen. Deine Genugtuung hielt aber nicht lange. Nun hatte sich der Preis für Blumenkohl verzehnfacht.

Und nicht in den wildesten Träumen hättest Du dir ausgemalt, dass eines Tages im Briefkasten eine Mitteilung des Einwohnermeldeamtes liegen könnte, aus der hervorgeht, dass deine Wohnung zur Unterbringung dringend benötigter Fachkräfte benötigt wird. In der Tabelle im Anhang 3 dann noch, wie viele Quadratmeter dir künftig zustehen, und dass leider noch nicht feststeht, wo der Ersatzwohnraum bereitgestellt werden kann. Fassungslos warst du auch, dass im Kleingedruckten zugesichert wurde, dass im Winter in jedem Fall eine klimaneutral erzeugte Innentemperatur von 19°C und mindestens 5 Stunden Wechselstrom garantiert würden. „Was bilden die sich ein? Das kann man mit mir nicht machen!“ hast Du geschrien. Konnte man aber doch. Und als eine Woche später auch noch plötzlich deine Geldkarte an der Supermarktkasse nicht mehr funktioniert hat, war bei dir der Ofen aus. Nach stundenlangem Hängen in der Warteschleife wurde klar, dass durch die nötig gewordene Währungsreform gar kein verfügbares Guthaben mehr bestand. Da warst du richtig fertig. Dann aber hat sich ausgezahlt, dass du immer SPD gewählt hast: Im Sozialamt konnte man nämlich Gutscheine für das Nötigste beantragen. Und im Warenkorb der Woche ist sogar meistens ein Blumenkohl dabei. „Siehste“ hast du gesagt, „man muss nicht immer alles schlecht reden!

8 Antworten

  1. Kein Problem für den Dummdödel. Das Geld sitzt locker und die Konten sind prall gefüllt. Auf gehts. Die Urlabssaison steht an und es geht froh, fettgefressen und zufrieden in die Türkei und nach Nordaffrika zum All Inklusive Fressen und saufen. Alles mindestens 2 mal pro Jahr. Meine Fresse, wie mich vor allem die Wessi – Prolle ankotzen. Hoffentlich erlebe ich es noch, wenn der ganze Halli -Galli so richtig mit der Fresse im Dreck aufschlägt und dann jammernd, ausgeraubt und im Schlamm mit seiner Boxerhose durch die Gassen der „Urlaubsländer“ kriecht. Oh man. Kopfkino!

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    1. Ach Sie „Gutmensch“, sicher haben Sie auch von den Wessi-Prollen gut gelebt und sich bezahlen lassen und alles mitgenommen, was nur ging. Ich nehme mal an dass Sie aus dem Osten kommen und sicher sind Sie auch bei der Öffnung der Mauer wie ein Irrer zur nächsten Umtausch Stelle gerannt und haben ihre Kröten in wirkliche DM umgetauscht bzw. Ihr Begrüßungsgeld, dass von unseren Steuern! bezahlt wurde abgeholt, vielleicht wie viele andere auch, gleich an mehreren Stellen.
      Für diesen Politik Schrott können wir „Wessis“ nichts, dass verdanken wir ja wohl dem DDR-Regime. dass bei uns eingeführt wurde, denn bis dato. ging es uns wirklich super.
      Aber was soll´s, wenn es Ihnen nicht gefällt, es gibt sicher noch Länder die Ihnen zusagen, also – worauf warten?

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      1. Nicht nur die „Ossis“ haben Nach dem Geld gerufen. Ich habe selbst erlebt wie in Westberlin die berufsständischen Organisationen kräftig betrogen haben um aus der Vereinigung Profit zu machen. Der Westberliner Senat zahlte ja. Die Innungskasse in Westberlin war immer leer. Ich salbst habe alle Mitgliedsbeitrage der Ostinnung in D-Mark bei der Vereinigung übergeben und der Obermeister West hat nicht mal danke gesagt das wir seine Kasse saniert hatten. Wenn die Betriebe auch nichts wert waren aber an den den Immobilien, Volkseigentum, hat sich so manch einer eine fettige Schn…ze, West, gemacht.

      2. Absoluterr Brüller. Ein Wessi der mich maßregelt und mir erzählt, durch das Begrüßungsgeld das ich dadurch den absoluten Reibach gemacht habe? Den Dreck, der nicht verkäuflich war, den hat man den Ostdeutschen für horror Preise verjubelt. Genau so mit Gebrauchtwagen. Ach so. die Türken haben auch diesen Drecksstaat mit solchen Birnen wie ihnen im Westen aufgebaut.
        Solche Birnen wie Sie, habe ich genug in meiner Sammlung. In meiner Familie vor allem aus West laufen die in Masse rum.

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  2. @“ Der ging‘s schon immer verdächtig gut.“
    So was ähnliches hatte ich letztens auch von meinem Nachwuchs gehört. Das ich aber schon Anfang der 90iger Jahre so ungefähr gesehen habe was später auf mich zu kommen würde und immer alles anders gemacht habe wie es die Berater vorgesagt haben und selbst alles gestaltet habe. Davon mein Nachwuchs auch profitiert hatte, das begreift der einfach nicht. Meine Ratschläge führten dazu das es dem jetzt auch nicht schlecht geht. Aber wer in einer Uni wissenschaftlich arbeitet begreift so was natürlich nicht. Eben eine rotgrüne Hochburg.

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  3. und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie immer noch in dem zugewiesenen Loch und wählen SPD oder GRÜN

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  4. Jammert nicht, genießt einfach die Sauerei die ihr gewählt habt und holt euch dabei einen runter – vorsicht,nicht ausrutschen.

  5. Die b_amten in meinem ehemaligen team, sind im jahr 6 mal in den urlaub geflogen.. und haben das als zumutung empfunden, da sie früher 7 – 8 mal fliegen konnten.. bei denen ist noch luft ohne ende.