Der übergroße West-Ost-Graben

Der übergroße West-Ost-Graben

Nach dreieinhalb Jahrzehnten zeichnet sich dank erfolgreicher Spaltung der Politideologen wieder eine neue West-Ost-Entfremdung ab (Symbolbild:Imago)

34 Jahre nach der Wiedervereinigung und knapp 35 Jahre nach dem Mauerfall fällt auf, dass in Deutschland das Trennende wieder stärker wiegt als das Einende. War es in der Anfangszeit noch die sprichwörtliche “Mauer in den Köpfen”, die erst abgetragen werden musste, so beobachte ich seit einigen Jahren, insbesondere am 3. Oktober, eine neue und in meinen Augen stetig wachsende innerdeutsche Teilung. Wenn ich Kommentare im Netz lese, auch gerade zum vorgestrigen Nationalfeiertag, fällt mir dies besonders auf: Auf der einen Seite sind da die enttäuschten Wessis, welche die Ossis für den Abstieg der BRD – unter anderem durch die einseitige Konzentration auf den Aufbau Ost – verantwortlich machen. Auf der anderen Seite stehen die enttäuschten Ossis, welche die Wessis für die Treuhand, Überfremdung, Kriegslust und Bevormundung verantwortlich machen.

Jede Seite hat ihre mehr oder minder berechtigten und nachvollziehbaren Standpunkte. Aber hilft das in der aktuellen Situation wirklich weiter, in der wir Deutsche – und zwar alle – mit dem Rücken zur Wand stehen? Nicht der Ossi ist der Feind. Nicht der Wessi ist der Feind. Wir sind (Bundes-)Deutsche – ganz gleich ob in Selfkant oder Neißeaue, ob in List auf Sylt oder in Oberstdorf! Wir alle tragen die Verantwortung für unser Land und unser Volk!

Der Feind ist die gegen unsere Interessen agierende Politik

Der Feind sind nicht wir. Es ist unsere gesamtdeutsche, politische Führung – allen voran diese katastrophale Bundesregierung. Sie dient zunehmend fremden Herren, schert sich nicht um die Interessen und Bedürfnisse des deutschen Volkes und verfolgt abstruse Ideologien. Mit gravierenden Folgen. Als, weil gegen uns gerichtet sind die gesamtdeutsch getroffenen politischen Fehlentscheidungen der letzten Jahre zu nennen, die ihresgleichen suchen.
Wir stehen, wie gesagt, mit dem Rücken zur Wand. Aber wir dürfen uns nicht erneut teilen lassen! Von niemandem! Friedrich von Schiller schrieb einst: “Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern!” Und Gertrud Freiin von le Fort schrieb nach dem Mauerbau 1961: “Und jedes Auge, in das ich seh’ / bleibt Bruderauge wie eh und je!

Lassen wir uns also nicht immer weiter auseinandertreiben und spalten! Lasst uns stattdessen diese stolzen Worte wieder mehr beherzigen!

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