Die Kleinteiligkeit zerstört unser Leben

Die Kleinteiligkeit zerstört unser Leben

Immer mehr Zergliederung und Klein-Klein in Wirtschaft und Gesetzgebung (Symbolbild:Imago)

Alles soll bis ins letzte Detail geregelt sein. Nichts darf dem Zufall überlassen werden. Die Preisgestaltung verliert sich in Centbeträgen. Aber welchen Sinn soll ein Geldstück haben, mit dem man nichts kaufen kann? Als ich ein Kind war, Mitte der 1950er Jahre, konnte ich zum Gemischtwarenladen an der Ecke gehen und für einen Pfennig ein oder zwei Gummibärchen kaufen. So war jeder einzelne Pfennig ein Geldstück, das nicht völlig sinnlos war. Versuchen Sie doch heutzutage mal, irgendetwas für einen Cent einzukaufen. In diesem Sinn hat Finnland schon lange die Ein- und Zweicentmünzen aus dem täglichen Barzahlungsverkehr verbannt. Die Cent-Beträge werden nur noch benutzt, Verbraucher hinters Licht zu führen. Ein Preis von 99 Cent signalisiert, dass das Produkt keinen ganzen Euro kostet. Auf der anderen Seite gibt es kaum noch Läden, wo man einzelne Schrauben kaufen kann. Im Baumarkt erwirbt man eine ganze Schachtel und weiß dann oft nicht, wohin mit dem Rest.

Betrachtet man die Zustände früherer Zeiten, sollte man ins Grübeln kommen. Wie war es möglich, dass auch kleine Läden oder Handwerksbetriebe nicht nur überleben, sondern eine Familie ernähren konnten? Es gab damals zwar auch Pfennigstücke – aber die waren als solche viel mehr wert als heute, weil die andauernde Inflation sie noch nicht entwertet hatte. Daraus lässt sich eine einfache Folgerung ziehen: Wenn das kleinste Geldstück, also die kleinste Verrechnungseinheit, einen gewissen Wert hat, dann wird auch der kleinste Gewinn einen gewissen Wert haben. Und zwar so viel, dass es nicht notwendig ist, erst tausende Stück verkaufen zu müssen, damit ein ausreichender Ertrag abfällt. Das hat lange ziemlich gut funktioniert so.

Nur noch Großkonzerne werden überleben

Nun könnte man meinen, die auf den Cent kalkulierten Waren würden dem Verbraucher zugute kommen. Das aber ist Augenwischerei. Tatsächlich fördert es allein die Großbetriebe – die Konzerne – und verlagert die früheren Gewinne vieler kleiner Läden und Betriebe hin zu sehr wenigen Besitzern großer Einheiten. Und ja, natürlich muss der Verbraucher jetzt “etwas weniger” bezahlen… aber wie viele kleine mussten dafür ihr Geschäftsmodell aufgeben und haben dadurch auch weniger Geld in der Tasche? Die „kleine Welt“ als solche funktioniert nicht mehr, wenn alles auf große Stückzahlen ausgelegt ist, damit überhaupt noch ein Gewinn realisierbar ist. Das bedingt über kurz oder lang, dass es nur noch Großkonzerne geben wird. Wollen wir das?

Die Rechnerei mit Cent-Beträgen oder sogar Bruchteilen derselben ist nur ein Aspekt dieser neuen Kleinteiligkeit. Wenden wir uns doch einmal der Gesetzgebung zu: Es gibt kein einziges Gesetz mehr, das nicht durch hunderte Unterparagraphen seines Sinns beraubt ist. Jeder auch nur im Entferntesten denkbare „Sonderfall“ muss mit mindestens einem Unterparagraphen abgedeckt werden. Dann kommen die Juristen, die sich daran abarbeiten und damit ihr Geld verdienen, um herauszufinden, ob nicht mancher aufgeführte Sonderfall im erweiterten Sinn auf etwas anderes anwendbar ist. Und schon wird die nächste Gesetzesnovelle aufgelegt, um diese Lücke zu schließen. Aber dieses noch kleinteiligere Gesetz wird wieder neue Lücken eröffnen, die nach der nächsten Novelle verlangen. Es ist ein ewiger Teufelskreis zur Freude korinthenkackender Juristen, der letztlich alles zum Stillstand bringt.

Je einfacher, desto besser funktioniert es

Ein gutes Gesetz ist so wie die Zehn Gebote: Einfach! Nehmen wir als Beispiel die deutsche Straßenverkehrsordnung (StVO). Ihr Paragraph 1 lautet wie folgt:

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Damit ist doch schon alles gesagt. Eigentlich. Vorausgesetzt, es gäbe keine Juristen, die sich daran abarbeiten, was denn nun als unvermeidbar gelten darf, um nur ein mögliches Beispiel zu nennen. Niemand soll mit einer eigenständigen Entscheidung belastet werden.

Unser gesamtes Rechtssystem leidet darunter, dass Ermessensentscheidungen ausgeschlossen werden sollen. Das führt dazu, dass zwar juristisch einwandfreie Ergebnisse erzielt werden, die aber mit einem natürlichen Rechtsempfinden nicht mehr vereinbar sind. Eine andere Folge ist, dass es keine Entscheidungsträger mehr gibt, die für ihre „Entscheidungen“ verantwortlich sind. Sie treffen eigentlich keine Entscheidungen. Sie wühlen sich nur durch die Unzahl an Vorschriften und Gesetzen, um zu einem Ergebnis zu kommen, für das sie nicht juristisch von höherer Stelle belangt werden können. Weil es aber derart viele Paragraphen und Unterparagraphen gibt, dauert es unendlich lange, bis ein Bescheid verkündet wird. Wiederum aus demselben Grund kann man dann sicher sein, dass etwas übersehen worden ist und der nächste Jurist diesen Bescheid anfechten wird.

Das unselige Erbe der NS-Zeit

Das ist der Grund, warum wichtige Entscheidungen mittlerweile bereits in der Planungsphase stecken bleiben. Man denke da nur an die Zulaufstrecken der Bahn zu bereits längst oder fast fertiggestellten Tunnelsystemen durch die Alpen. Oder an Flughäfen, Bahnhöfe und Umgehungsstraßen. Die vollständige Liste wäre endlos. Auch die Abschiebepraxis im Asyl- und Migrationsrecht sollte nicht übersehen werden. Wer wird denn abgeschoben? Zumeist sind es diejenigen, die sich ernsthaft integriert und eine Arbeitsstelle haben. Die sind greifbar ohne großen Aufwand – auch wenn niemand versteht, warum gerade diese abgeschoben werden und verurteilte Straftäter nicht. Aber keiner derjenigen, die für diese eklatanten Fehlentscheidungen verantwortlich sind, kann letztlich belangt werden – denn man hat ja juristisch sauber und korrekt gehandelt. Würde  ein Funktionär hingegen eine menschlich nachvollziehbare und vernünftige Entscheidung träfe, dann müsste er schon um seine Karriere bangen, ja, er liefe Gefahr, selbst vor Gericht zu landen.

All das ist auch eine Folge der NS-Zeit. Willkür soll heute um jeden Preis ausgeschlossen sein. Niemand soll Gefahr laufen, wegen persönlicher Missgunst Nachteile zu erleiden oder, andersherum, unbillige Vorteile wahrnehmen zu können. Es ist der untaugliche Versuch, absolute Gerechtigkeit herzustellen. Die Praxis hat aber gezeigt, dass kein noch so „durchdachtes“ Gesetz das herstellen kann. Im Gegenteil ist es so, dass der Versuch, Randgruppen oder Minderheiten besonders zu schützen, dazu geführt hat, dass ebendiese sich so unbillige Vorteile ergattern können. Warum sind gerade in der Politik übermäßig viele aus diesen Randgruppen zu finden? Kaum jemand will sich der Gefahr aussetzen, als „Schwulenhasser“ gebrandmarkt zu werden, weil er einem Homosexuellen einen Aufstiegsposten verweigert. Dieser Vorgang kann fachlich völlig korrekt sein, aber wenn der betroffene die „Schwulenkarte“ zieht, hat man einfach schlechte Karten. Oder er wird in anderen Fällen als Antisemit oder Rassist ins Abseits gestellt.

Wie war das Leben früher überhaupt möglich?

Allein im Jahr 2023 sind mehr als 200 Gesetzesnovellen verabschiedet worden. Da muss man sich doch fragen, wie wir im Vorjahr – und all die Jahre zuvor – ohne die Novellen überhaupt überleben konnten. Ging es uns 2022 etwa schlechter als 2023? Gab es eine einzige Gesetzesnovelle 2023, von der gesagt werden kann, dass sie unser Leben entscheidend verbessert hat? Ist es nicht eher so, dass die meisten dieser Novellen dem Versuch geschuldet sind, die Fehler in den Novellen der vergangenen Jahre zu korrigieren oder sie abzumildern? Wäre es nicht besser und ehrlicher gewesen, die fehlerhaften Gesetze ganz einfach zu annullieren? So, wie Herr Habeck mal eben so die Förderung für E-Autos einfach beendet hat? An diesem Beispiel sieht man übrigens, dass ein solches Vorgehen durchaus möglich ist, wenn es politisch opportun ist. Warum werden all die überbordenden Bürokratiemonster nicht ebenso einfach annulliert? Schließlich wird uns doch seit Jahren vorgegaukelt, man wolle “die Bürokratie entschlacken” – die Bürokratie, die unsere Wirtschaft und unser Leben lähmt und zum Stillstand bringt.

So komme ich zu dem Schluß, dass unsere Welt wieder auf das menschliche Maß zurückgeführt werden muss. Auf Maßstäbe, die mit dem Leben und dem natürlichen Rechtsempfinden vereinbar sind. Dass endlich damit aufgehört wird, den Menschen vorzugaukeln, sie hätten einen Vorteil, wenn sie ein Produkt für 99 Cent kaufen können, anstatt einen ehrlichen ganzen Euro dafür zu bezahlen. Es wird eine Herkulesarbeit sein, im „Kampf gegen die überbordende Bürokratie“ unnötige, ja schädliche Gesetze tatsächlich abzuschaffen. Ach ja, da würden dann aber Legionen von Juristen arbeitslos und die sind im Bundestag ja überreichlich vertreten. Der Versuch, alles bis ins Kleinste regeln zu wollen, kann letztlich nur ins Chaos führen und nimmt uns die letzten Reste an Freiheit, Vernunft und Eigenverantwortung. Letztlich raubt er uns sogar die Möglichkeit, unseren „freien Willen“ auszuüben. Die Kleinteiligkeit in allen möglichen Bereichen zerstört unser natürliches Leben und widerspricht dem menschlichen Maß. Sie ist widernatürlich. Schließlich wachsen an den Bäumen keine halben Äpfel und halbe Menschen gibt es auch nicht.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf Anderweltonline.

14 Antworten

  1. “Letztlich raubt er uns sogar die Möglichkeit, unseren „freien Willen“ auszuüben.”

    Es gibt keinen “freien Willen”.
    Das ist der dritte große Lebensirrtum nach dem “Staat, der (angeblich) von uns und für uns da ist” und dem, das was jeder für gewöhnlich heutzutage als “Geld” ansieht auch etwa wirkliches Geld sei.

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    1. “Es gibt keinen “freien Willen”.”

      Auf die Erklärung bin ich aber jetzt mal gespannt. Was meinst Du damit?

      Denn ob ich etwas tue oder ob ich etwas nicht tue, das entscheide ich ganz alleine.

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  2. Dieses goldene Zeitalter wird niemals eintreten, da der Mensch von sich aus egoistisch ist und sich immer einen Vorteil gegenüber anderen verschaffen wird, sofern er das vermag.

    Gott, wie wäre es mit einem zweiten Versuch?

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  3. Guter Beitrag!

    1.Mein Favorit ist Aufenthaltsgesetz – AufenthG § 58 Abschiebung
    https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__58.html

    “Abschiebungsverhinderungsgesetz” wäre die passende Bezeichnung und man wunert sich in der Tat nicht mehr, warum man von gut integrierten Ausländern hört, die abgeschoben werden, während Kriminelle, gestüzt auf die richtigen Anwälte, offenbar ewiges Aufenthaltsrecht geniesen.

    Dabei wäre es so einfach: “Wer als Ausländer für seinen Unterhalt sorgt, sich an Gesetze hält und sich integriert, ist willkommen. Wer nicht für seinen Unterhalt sorgt, krimiell ist oder sich nicht integriert (z.B. wegen mangelder Sprachkenntnisse), muss gehen. ”

    Sehr ärgerlich sind auch die Preisspiele an Tankstellen, die mittlerweile auch im Supermarkt angekommen sind. Da kostet dann die Schokolade am Montag 79 Cent und am Mittwoch 1,49 EUR. Es geht natürlich darum, eine solide Preisbildung zu verhindern. Demnächst – oder vielleicht bereits – laufen diese Spiele KI-gestützt …
    Eine Ursache der unüberschaubaren Gesetzesflut ist, dass es, beispielsweise im Gegensatz zur Schweiz, in D offenbar keinerlei ordnungspolitische Ausrichtung mehr gibt, die dem Bürger das Auskommen mit dem Staat erträglich machen will und kann.

    Vollends ruiniert wird Rechtsstaat durch die unsäglichen und demokratisch kaum legitimierten Regelungen der EU und die Urteile des EU-Gerichtshofs. Gerade der EU-Gerichtshof betreibt seit Jahren eine richterliche Rechtsfortschreibung. Urteile setzen neues Recht, niemand prüft es, niemand stoppt es.

  4. So ist es und dies geschieht mit Bedacht. Zwar nicht nur, die Kleinkariertheit ist ein spezielles deutsches Gen, das ist keine Erscheinung der Nachkriegszeit. Aber diese dekadenten und in gewissem Maße bereits degenerierte Wohlstandsschrottgenerationen haben dies zur Meisterschaft gebracht, siehe Ampelregierung. Warum, das liegt auf der Hand. Welche gravierenden Fähigkeiten fehlen den Deutschen?

  5. “Did you really think we want those laws observed?” said Dr. Ferris. “We want them to be broken. You’d better get it straight that it’s not a bunch of boy scouts you’re up against… We’re after power and we mean it… There’s no way to rule innocent men. The only power any government has is the power to crack down on criminals. Well, when there aren’t enough criminals one makes them. One declares so many things to be a crime that it becomes impossible for men to live without breaking laws. Who wants a nation of law-abiding citizens? What’s there in that for anyone? But just pass the kind of laws that can neither be observed nor enforced or objectively interpreted – and you create a nation of law-breakers – and then you cash in on guilt. Now that’s the system, Mr. Reardon, that’s the game, and once you understand it, you’ll be much easier to deal with.”

    ― Ayn Rand, Atlas Shrugged

    https://www.goodreads.com/quotes/319903-did-you-really-think-we-want-those-laws-observed-said

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    1. Ähnlich, wie Ayn Rand, habe ich Sozialismus auch beschrieben:
      Sozialismus schafft ein Volk von Kriminellen. Immer. Warum? Weil Sozialismus immer überbordende Regulierung und massenhaft absurde Gesetze schafft, an die man sich gar nicht mehr halten kann, wenn man überleben will. Also muß man dagegen verstoßen und das definieren Etatisten halt als kriminell.

  6. Kleinteiligkeit? Warum wieder diese unbeholfene Wortschöpfung, um nicht zu hart zu klingen?
    Kleingeistigkeit heißt das und ist mit überbordender Belehrigkeit eine der typischen mehrheitsdeutschen Charaktereigenschaft!

  7. @Alles soll bis ins letzte Detail geregelt sein.
    aber ja doch – der WEF und seine Globalisten werden die Macht übernehmen und ihnen vorschreiben, wie sie glücklich zu sein haben ! Gibt in Moment zwar Probleme für das Lauterbach-Projekt – die Taliban haben dem Vernehmen nach die Drogenproduktion auf null zurückgefahren !
    Aber was interessiert das das Board of Trustees ? – Nichts !

  8. Ich habe mir inzwischen angewöhnt, auf die Rückgabe von einem oder zwei Cents zu verzichten.
    Solange aber die Menschen sich durch Angebote von 199,99 Euro gedanklich allein im „Ein-Hunderter-Bereich“ bewegen, zeigt das, wie „gehemmtes Denken“ funktioniert.

    Denken und Nachdenken mag unser Hirn per se nicht, schon gar nicht ohne Training – und deshalb funktioniert die Werbung mit derartigen Absurditäten auch so gut.
    Das Gehirn verbraucht viel Energie und der Neanderthaler in uns will aus guten Gründen diese für Notlagen “aufsparen”. Evolution ist einfach, und doch schwierig.
    Aber das ist dann ja gewiss noch nicht alles …

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  9. Im Baumarkt kann man entweder 8 Schrauben + Dübel oder Muttern für 5 Euro kaufen, oder eben 500 Schrauben für 10-15 Euro und die Dübel nochmal dazu. Und dann gibts noch die Schrauben-Muttern-Unterlegscheiben-Dübel -Sets, etwa 8 verschiedene Größen, je ca. 25 Stck. und das ganze für 10- 15 Euro.
    Schön ist auch, wenn der Baumarkt-Mitarbeiter nur eine Aushilfskraft ist und der Schrauben-Experte dann per Telefon angefordert wird.
    Kleinteiligkeit ist etwas, was im Kleinen noch blüht, zumindes im Klein-Handwerkerisch-Künstlerischen Bereich, siehe Platformen für “kleine Händler und Handwerker”. Dort bekommt man dann z.B. auch Grußkarten, Gehäkeltes und Gestricktes, die nicht wie aus dem Katalog bestellt aussehen, Grußkarten für nicht allzu großes Geld, anderes Handwerkliches durchaus nicht billig, und mit Versandkosten. Wer zahlt heute noch über 60€ für einen Schal? Die paar Kunden, die das noch machen, finden eben auch etwas auf Online-Platformen, auch weil die großen Ketten häufig nur 0-8-15-Ware in beige, grau, schwarz und blau haben.
    Ich glaube, dafür, dass Deutschland eigentlich ein modernes, (noch) wohlhabendes Land ist, haben die Deutschen das Internet ein bischen verpennt: Handwerker und kleine Händler haben oft keine Online-Shop-Angebote, diejenigen, die das machen, sind aber durchaus erfolgreich.
    Und auch zumindest im Bereich “Handarbeiten” (Häkeln, Nähen, Stricken, Sticken usw.) hat das Internet einiges zu bieten, von kostenlosen über kostenpflichtige Anleitungen usw., allein auf u-tube ist schon eine Menge zu finden. Früher haben sich die Frauen aus den Dörfern zum gemeinsamen Handarbeiten getroffen und getratscht, heute lädt man ein Internet-Video hoch und kriegt Kommentare… es ist unpersönlicher, unverbindlicher, weniger dauerhaft, weniger stabil, aber durchaus auch netter, weil man gewisse Individuen meiden kann.

  10. “Kampf gegen die überbordende Bürokratie“

    lacht man sich tot. “Die” wollen das nicht wirklich ändern! Letztendlich erhält sich damit die ÖD-/Beamtenblase am Leben. Welche wiederum üppig versorgt und belohnt werden.

    Rechnet man Militär und Post/Telekom raus (letztere früher bekannlich mal staatlich), hat BRD heute mehr Leute im ÖD als damals die “NS-Zeit”.

  11. Ich habe im Auftrag gestern etwas für 49,99€ gekauft und den einen Cent der netten Frau überlassen, die in mich reichlich vertrauen investiert hat, da ich das schöne Stück, zur Begutachtung ohne zu zahlen, erstmal mit Heim nehmen konnte und dann später gezahlt habe.

    Dieses Vertrauen ist heute selten geworden.

    Aber ich stimme zu, diese ganze Überregulierung, erdrückt uns schlussendlich und erstickt jede Art Freiheit.
    Auch weil jeder sich erstmal absichern muss/will, ja nicht irgendwas falsch gemacht zu haben und damit einen auf den Deckel zu bekommen.
    Das ist eine Art Erziehung zur Unmündigkeit.