Freitag, 3. Mai 2024
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Habeck und die “Rollkommandos”

Habeck und die “Rollkommandos”

Fragwürdige Anleihen in Habecks Sprachgebrauch: Rollkommando (mobile SA-Kampftruppe in Berlin 1932 (Foto:Bundesarchiv)

Es ist passiert: Robert Habeck hat ein N-Wort gesagt. Nicht das N-Wort aller N-Wörter, das noch schlimmer ist als das Z-Wort, sondern ein sogenanntes “vorbelastetes” Wort. Deshalb wurde er von einem Mitglied der Werteunion angezeigt. In diesem Falle geht es um den Begriff “Rollkommando” – ein Wort, das wohlgemerkt nicht von, sondern gegen die Nazis, genauer die SA, verwendet wurde. Während die Polizei nämlich noch ein paar Jahrzehnte zuvor vielfach zu Fuß ausrückte, besaß die SA ihre Mannschaftstransporter, rollte also zum Tatort an. Wenn also Robert Habeck unsere heutige Polizei, die derzeit richterlich angeordnete Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der “Letzten Generation” durchführt, als “Rollkommando” bezeichnet, dann kann man das durchaus als Diffamierung betrachten. Oder, um es im Neusprech des 21. Jahrhunderts zu sagen: Er hat den Nationalsozialismus relativiert.

Nun könnte man sich fragen, ob es wirklich Sinn macht, wenn nun auch Konservative ins Horn der politischen Korrektheit tuten. Immerhin sind wir diejenigen, welche sich für die freie Rede einsetzen – das sollte also auch für unsere Gegner gelten. Es könnte auch von Wichtigerem – vor allem vom inhaltlichen Unsinn in Habecks Botschaften – ablenken, wenn wir uns nun ebenfalls auf die Lauer legen wie Geier, die auf einem Kaktus nach frischem Aas spähen. Sympathien weckt das nicht, genauso wenig wie die Anzeigenorgien grüner Politiker gegen AfD-Leute, die “Autobahn” gesagt haben. Andererseits hat Habeck, ganz ehrlich, durchaus einmal eine Dosis seiner eigenen Medizin verdient – da stehe ich zu meiner Schadenfreude. Wenn ich ihn selbst für die “Rollkommandos” auch nicht angezeigt hätte, so finde ich es nur angemessen, die Sache öffentlich zu machen.

Zweierlei Maß bei der Geschichtssensibilität

Argumentieren wir einmal so wie unsere Gegner: Björn Höcke bekommt oft zu hören, “als Geschichtslehrer hätte er wissen müssen, dass … (hier bitte einen beliebigen Begriff einsetzen)… auch von den Nationalsozialisten benutzt wurde“. Ich weiß nicht, welche Vorstellungen diese Menschen von einem Geschichtsstudium haben – aber an meiner Universität wurde kein Seminar mit dem Titel “Alle Nazi-Zitate von A-Z” angeboten. Man kann theoretisch den Nationalsozialismus im Studium sogar komplett umschiffen, wenn man ein anderes Thema aus dem Bereich der neueren Geschichte wählt. Zum Beispiel die Missionsbestrebungen der Jesuiten in Lateinamerika (dazu gibt es sogar einen tollen Film mit Robert de Niro, der den Aufstand der Guarani gegen die spanischen Eroberer zeigt). Hätte Robert Habeck wissen müssen, dass es sich bei dem Wort “Rollkommando” auch um einen Kampfbegriff der Linksextremisten handelt, genauer, der RAF-Sympathisanten der Siebzigerjahre? Nun, das ist jedenfalls weitaus wahrscheinlicher, als im Geschichtsseminar alle Nazi-Zitate zu erlernen.

Auch ohne ein weiteres Stilmittel der Linken und Grünen zu bemühen – die Kontaktschuld nämlich -, kann man ohne zu lügen sagen, dass sich bei den Grünen noch immer ein paar Urgesteine der linksextremen Szene tummeln; das berühmteste Beispiel ist natürlich Joschka Fischer, der beste RAF-Kontakte hatte.

Schummeln und tricksen

Damals ging es zwar bei den Hausdurchsuchungen um noch Schlimmeres als um die finanziellen Unregelmäßigkeiten bei der “Letzten Generation” – aber hinter beidem steckt dasselbe fehlende Unrechtsbewusstsein. Wie kann man nur die “Guten” solcher Unbill aussetzen? Da muss man doch mal ein Auge zudrücken! So hat Habeck schließlich auch im Falle der Graichen-Connection argumentiert: Wer sich so um die Energiewende verdient gemacht hat, darf gern einmal ein wenig schummeln und tricksen.

Noch vor ein paar Jahren hatte Habeck zudem in seinem Buch “Wer wir sein könnten” noch für einen sensiblen Sprachgebrauch plädiert. Da ist es nur normal, ihm jetzt genau auf die Finger zu schauen. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Menschen, die selbst nach eigenem Gutdünken die Regeln brechen, die sie anderen aufs Auge drücken. Und das macht Habeck nur allzu gern. Zur Zeit wird etwa das deutsche Touristenmekka Rügen gegen den Willen der Bewohner in ein riesiges LNG-Terminal umgewandelt. Umweltschäden? Egal! So wie die gesamte Energiewende von Doppelmoral geprägt ist. Auch deshalb musste ich zuletzt wieder an den Film mit Robert de Niro denken: Damals vertrieben die Eroberer die indigene Bevölkerung in Paraguay, um an die Bodenschätze in deren Gebiet zu gelangen. Heute werden im Regenwald wieder Indios von ihrem Land vertrieben, um dort Balsaholz für unsere Windkraftanlagen anzubauen. Das müsste Robert Habeck eigentlich auch wissen, denn man kann es in Fachzeitschriften zum Thema ganz einfach nachlesen. Habeck als Conquistador – das ist eine ziemlich gewagte Vorstellung, die aber zu seinen Ambitionen passt. Hoffentlich schickt er mir jetzt kein Rollkommando!

13 Antworten

  1. @Egal!
    Das ist wohl seit Merkel das Mantra der Politik geworden – sie haben ihre Vorgaben und setzen sie um, dabei kommt es ihnen auch auf Gewalt nicht mehr an.
    Völlig gleichgültig, worum es geht – die Demonstration für Kadavergehorsam!

    Sie wissen nicht, warum und sie wissen nicht, wozu !
    Sie legen einfach nur blindwütig los !

    Im Grunde hat es Habeck ja gesagt : er will “dienen” !
    Den Anweisungen seiner Herren folgen und sich in ihrer Gunst sonnen !

  2. Wer nimmt i.d. heutigen Zeit einen Faschisten, der das Volk züchtigen will und ihnen
    das Geld aus der Tasche nimmt, noch für voll?

    Unsere Familie nicht !

    Eines muss für uns Bürger Priorität haben.
    Es darf nicht so weit kommen, das jeder eingewanderte
    Hin- und Kunz hier das Wahlrecht und ganz fix die Deutsche Staatsbürgerschaft
    erhält.
    Denn wenn das passiert, werden wir den “Misthaufen” niemals los werden.

    Also, nach alter Bauernregel:
    “In einem Schweinestall muss regelmäßig ausgemistet werden damit es
    nicht bis zum Himmel stinkt”
    Der jetzige politische Gestank ist bereits unerträglich für uns Bürger geworden !

    1. Ich muß Ihnen leider widersprechen. Es ist ja schon längst so weit. Was wollen Sie denn noch aufhalten und, vor allen Dingen, mit wem ?

      Ich denke wir sollten uns klar sein das der Zug abgefahren ist. Wir können nur die halbwegs retten, die sich jetzt vernetzen, um im Falle eines Falles sich gegenseitig zu helfen. Der Rest hat das Schauspiel gewollt und damit alle Berechtigung erworben bei seinem eigenen Untergang zugegen zu sein !

  3. Ich muss sagen, inzwischen bin ich etwas allergisch gegen die ständige Herstellung von Bezügen zur NS-Zeit. Das droht langsam in ein Sprechverbot und eine Tabu-Zone auszuarten.
    Wenn auf einer SA- oder sonstigen NS-Versammlung jemand gesagt hat: „Wir arbeiten bei jedem Wetter!“ oder einen damals üblichen Begriff ausgesprochen hätte, dann ist dies noch lange kein Grund, warum die heute diese an sich neutralen Formulierungen nicht auch wendet werden könnten. Selbst der Begriff „Führer“ sollte erkennen lassen, dass es da durchaus nicht nur einen gab, und auch nicht jeder gleich ein Verbrecher ist, weil er ein Führer (Wirtschafts- o.ä.) ist.
    Entscheidend sollte der Inhalt der Aussage und erst dann möglicherweise ein bewusst gewählter Bezug sein.

    Kurz: Lassen wir es doch bei der Aussage: „Roll-Kommando“!
    Das Wort alleine spricht schließlich für sich und sagt eben nichts weniger, als dass alles ins Visier genommene ohne Rücksicht auf irgend etwas überrollt bzw. außer Gefecht gesetzt werden soll! Das genügt m.E. vollkommen, um auch einen möglicherweise Gesichts-Desorientierten als diffamierende Person auszumachen. Die Frage müsste allerdings geklärt werden, wo er denn den Ausdruck herhat und ob er nicht doch sogar bewusst einen Vergleich zur Nazi-Zeit herstellen wollte. Erst da wird es spannend!

    Ein Habeck, der bei der Verhaftung von Rentnern wegen Umsturzgefahr keine Roll-Kommandos erkennen könnte, diese nun aber sehr wohl bei seinen in Grün-Kreisen durchgehend verehrten Dumm-Klebern ausmacht, ist als Minister einfach untragbar. Im Unterschied zu der „berüchtigten Rentner-Gang“ kann man seinen Verwandten im Geiste durchaus massive Straftaten und Neigung zur Bildung von kriminellen Vereinigungen nachweisen und bescheinigen. Und da ist deshalb durchaus auch ein gewiss nazi-freies „Rollkommando“ die gerechtfertigte rechtsstaatliche korrekte Reaktion!

  4. Ich lese die Beiträge von Mirjam Lübke immer mit besonderem Vergnügen. Einerseits sind sie auf den Punkt, andererseits immer, so finde ich, mit einem Augenzwinkern versehen!
    Einfach Klasse, vielen Dank.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag.
    Viele Grüße aus Bayern,
    wo es leider noch viel zu viele Schlafschafe gibt.

  5. Habeck steht aufgrund seiner bisherigen Äußerungen und seiner zerstörerischen Politik bei mir auf der Liste der widerwärtigsten, gewissenlosesten und verachtenswertesten Politdarsteller ganz weit oben … Eine Schande und weltweite Blamage dass einem solchen Taugenichts ein solches Amt übertragen wurde …

  6. Wieder der ewige Nazidachschaden der BRD-Zombies.

    Um wie viel will “ANSAGE!” mit mir wetten, daß ich einfach nur Google benutzen muß, um Bilder der Weimarer Zeit zu finden, auf denen “Kämpfer” per Lkw anrollen (ohne SA und vor deren Gründung)?

    Wetten sie besser nicht gegen mich, ich gewinne, die rechte Seite beachten: https://www.google.com/search?client=opera&hs=ZPz&q=berlin+1919+unruhen&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwi7htie7dH_AhVggP0HHaUxCioQ0pQJegQIChAB&biw=1745&bih=882&dpr=2.2#imgrc=F5U9iebhpRFo7M

    Aber ja, weil die SA dies auch gemacht hat, ist es “Nazi”. Die Polizeihundertschaften sind zu den Straßenschlachten ja auch nicht gefahren (Lkw), sondern gelaufen / geritten … und wer was anderes sagt ist sicherlich “Nazi”.

    Mehrere Bilder Polizei mit Lkw / Pkw auf dem Weg zum Einsatz, z.B.
    Minute 15:02 Jahr 1919

    Minute 7:27 Nach 1929

    Und Wikilügia kann das “phöse” Wort besser erklären, als “ANSAGE!”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rollkommando#:~:text=Als%20Rollkommando%20wurde%20ursprünglich%20eine,eingesetzt%20(siehe%20Rollkommando%20Hamann).

    Wie üblich in der verblödeten BRD mit ihrem Nazi-Dachschaden: Das eigentlich Problem ist niemals Wort x oder Wort y, sondern daß es fast niemanden mehr gibt, darauf nicht reagiert wie in Pawlowscher Hund wenn die Glocke läutet. Ganz gleich ob Grüner, SPD, SED, “Werte”Union oder “A”fD.

    Ohhh nein, die “Nazis” haben gesagt “die Sonne scheint”, dies ist jetzt “Nazijargon”, wer es sagt wird angezeigt, denn er ist “Nazi”. Blöd – blöder – BRDling.

    Ich glaube mich erinnern zu können, daß ich schon vor verdammt vielen Jahren kommentierte, lange bevor es “ANSAGE!” gab, es sei eine idiotische Idee die Waffen des Feindes gegen den Feind verwenden zu wollen, denn es handelt sich dabei um blanken Irrsinn, von dem hat man sich fernzuhalten. Habeck warf also mit Irrsinn um sich, heute wird der Irrsinn von “uns” benutzt, um damit Habeck zu bewerfen. Klasse, ihr habt alle so viel Niveau und wenn dann alle irrsinnig sind, dann habt ihr gewonnen, oder?

  7. ABer mit dem Finger auf die Hetzer in den sozialen Netzwerken zeigen und diese für alles im Land verantwortlich machen, Genau mein Humor…
    Und übrigens das mediale Spektakel überdie Reichsbürger sehr unglaubwürdig rüber . Wenn man bedenkt, wie viele Morddrohungen die Politiker nach der Armenien-Resolution bekamen (Thema Völkermord an Armeniern) . Vor allem die Grünen Politiker bekamen wegen der Armenien-Resolution von den Türken in Deutschland und von den Erdogan-Anhängern hunderte von Morddrohungen. Damals gab es nicht solch einen Aufschrei wie heute. Und es gab auch keine Razzien bei den Erdogan-Anhängern in Deutschland, obwohl Erdogan damals auch selbst mit widerlichen Worten gegen Deutschland und gegen Deutsche schimpfte und auch sonst seine Anhänger in Deutschland häufig anstachelt!

    Auch gegen die Türkischen Faschisten Graue Wölfe in Deutschland gab es bisher so gut wie nie Razzien!

  8. So ist das nun mal mit diesen Nato-oliv-Grünen Marxisten. Sich katzenfreundlich geben und hinterücks einem das Messer reinrammen. Leider hat sich diese Erkenntnis noch nicht wirklich in der bunten deutschen Bevölkerung durchgesetzt.