Samstag, 27. April 2024
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Tanzen auf Kriegsgräbern: Inszenierte Störung der Totenruhe in Nordrhein-Westfalen

Tanzen auf Kriegsgräbern: Inszenierte Störung der Totenruhe in Nordrhein-Westfalen

In diesem Deutschland definitiv keine heiligen oder geachteten Stätten mehr (Symbolbild:AUF1)

Anlässlich des Volkstrauertages am vergangenen Sonntag hielt es der Kreis Düren für angebracht, eine Zeitgeistparty ausgerechnet dort zu genehmigen, wo Gefallene des Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhe fanden: Auf den Soldatenfriedhöfen in Hürtgen und Vossenack durfte ein Tanztheater stattfinden. Das Ablegen von Kränzen und Blumen auf den Friedhöfen hatte dieselbe Kreisverwaltung im Sommer dieses Jahres hingegen strikt untersagt.

Zwei Tage vor dem Volkstrauertag durften Gymnasiasten ein Programm präsentieren, „das einen neuen Impuls zum Gedenken setzen wird“, wie es in einer offiziellen Mitteilung hieß. Zunächst führte das Musiktheater der Schule in einer Kirche eine Inszenierung auf, die den Titel „Irrweg des Krieges“ trug.

„Labyrinth des Friedens“

Dann zog man durch eine als „Labyrinth des Friedens“ betitelte Lichterkette zum Friedenspodest in der Mitte der Kriegsgräberstätte, wo ein Tanztheater dargeboten wurde. Ausgerechnet diese Ortswahl sorgt nun für Fassungslosigkeit und Empörung: Im Sommer nämlich hatte der Kreis in Nordrhein-Westfalen für Empörung gesorgt.

Damals war bekannt geworden, dass es laut der neuen Friedhofsordnung verboten ist, auf den Soldatenfriedhöfen in Hürtgen und Vossenack „Kränze oder Blumen, Vasen oder andere Zeichen der Trauerbekundung“ niederzulegen. Die in der bisherigen Friedhofsordnung eigens betonte gesetzliche Verpflichtung des Opfergedenkens aus Paragraph 1 Gräbergesetz wurde gestrichen.

Rechtliche Maßnahmen wirkungslos

Auf den beiden Friedhöfen ruhen über 5.000 Soldaten, die im Herbst 1944 in der Schlacht im Hürtgenwald fielen, als die zurückweichende deutsche Wehrmacht der vorrückenden US-Armee ihre wohl schwerste Niederlage auf dem westlichen Kriegsschauplatz beibrachte.

Rechtliche Schritte des Anwalts Dr. Ingve Björn Stjerna gegen diesen staatlichen Eingriff in das Totengedenken blieben erfolglos. Dafür zeigt sich Stjerna umso entsetzter darüber, welche Veranstaltungen man im Kreis Düren anlässlich des Volkstrauertages am vergangenen Sonntag nun offenbar für problemlos genehmigungsfähig und angebracht hält.

Bizarre Zeremonie

Der Kreis Düren hält es also für unangemessen, dass auf den Soldatengräbern irgendwelche Zeichen der Trauerbekundung niedergelegt werden, und wacht streng über die Einhaltung dieses Verbots; zumal sich ja „Rechte“ oder „Kriegsverherrlicher“ dort einfinden könnten. Zugleich findet er aber angemessen, dass bunt gewandete Kinder auf einer Bühne über den Gräbern herumtanzen.

Diese bizarre Zeremonie – die den Ort eher entweiht als würdigt und in Wahrheit durchaus als Respektlosigkeit gegenüber den Gefallenen, wenn nicht gar als Störung der Totenruhe betrachtet werden kann – gilt dann auch noch als begrüßenswerte Innovation im Totengedenken.

Pazifistisches Gutmenscheln

Hinter dem Spektakel steckt der pensionierte Lehrer Clemens Amendt, dem es, wie er erklärte, „als Lehrer, Theatermacher und schlicht als Mensch“ wichtig war, den Schülern und den Menschen eine neue Möglichkeit zu bieten, „sich mit dem Krieg, aber auch und vor allem mit der Bedeutung von Frieden auseinanderzusetzen“.

Die ob soviel pazifistischen Gutmenschelns ganz hingerissene Lokalpresse schwärmte prompt von einem angeblich „mutigen und notwendigen Bruch mit der Tradition am Volkstrauertag“. Eine Reporterin meinte gar, in den Augen der Zuschauer erkannt zu haben, dass die Botschaft “angekommen” sei.

Praktizierte Geschichtslosigkeit

Wir haben heute Abend viel mehr Menschen erreicht als mit der traditionellen Gedenkfeier in vielen Jahren zusammen. Mich hat die Aufführung beeindruckt und ich denke, sie wirkt auch bei vielen Schülerinnen und Schülern noch nach. Das brauchen wir mehr als die doch jedes Jahr ähnlichen Reden“, meinte Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU). Allgemein wurde beklagt, dass immer weniger Menschen den Volkstrauertag begehen würden.

Da hat er recht. Wer aber ernsthaft glaubt, dem mit solchen Veranstaltungen abhelfen zu können, ist nicht mehr bei Trost. Dass so wenige Menschen heute noch der Kriegstoten gedenken, liegt vor allem an der seit Jahrzehnten praktizierten Geschichtslosigkeit im links dominierten Deutschland.

Entfremdung von der Vergangenheit

Wo bereits Denkmäler für die in beiden Weltkriegen Gefallenen als „unzeitgemäß“ oder „reaktionär“ verteufelt werden, wundert dies kaum: Wer die eigene Vergangenheit nicht mehr kennen darf (die ironischerweise sonst bei jeder Gelegenheit bemüht und strapaziert wird) und ihr fortwährend entfremdet wird, der verspürt natürlich auch keine Verbundenheit mehr mit ihr.

Alberne Tänzchen und naives Friedensgesäusel, das an der Realität in der Welt vorbeigeht, sind ganz typisch für ein Land, das sich selbst längst aufgeben hat. Indoktrinierte Kinder, die auf Gräbern tanzen, sind so gesehen tatsächlich die perfekte Symbolik für dieses dekadente Ampel-Deutschland.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf AUF1info.

18 Antworten

  1. https://youtu.be/wCQQWCI9xgg

    22.11.2023

    Zürcher Rede zum 90 Jährigen bestehen der Weltwoche
    vom Herrn ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.

    Hört die Rede -toll mit deutscher Übersetzung- bis zum
    Ende.
    Herr Orban ist einer der wenigen letzten Vertreter einer
    nicht globalistischen, einer nationalen Politik und er ist
    für mich das politische Schutzsschild gegen die Autokratie
    der EU und dafür danke ich ihm !!!

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  2. In der letzten Oktoberwoche haben meine Frau und ich die Gedenkstätten rund um Verdun besucht. Wahrscheinlich hätten uns die Franzosen etwas anderes erzählt, wenn wir dort auf die Idee gekommen wären, so dumme Tänzchen aufzuführen. Der CDU-Landrat scheint von allen guten Geistern verlassen zu sein.

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  3. „Auf Gräbern tanzen“
    Dieses Land ist an Verkommenheit, Pietätlosigkeit, Verlogenheit und Wahnsinn nicht zu übertreffen.

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  4. Ich empfehle Amendt, sein kindisches Hoppsassa durchzuführen, wenn mal ein prominenter Politiker stirbt. Da wird er schon merken, wie das ankommt. Amendt, Amendt, das mit der Würde hat er nicht begriffen. Was ein gefülhloser Hohlkopf. Selbst wenn ich auf das Grab seiner Mutter scheißen würde, würde er vermutlich von “neuen Akzenten” faseln.

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  5. Das ist die höchste Form der Verachtung, die ein Staat der autochthonen Bevölkerung antun kann – auf den Gräbern der Gefallenen tanzen.

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    1. Das ist genau das was mir beim lesen einfiel – einfach unfassbar was in diesem Land unwidersprochen möglich ist!

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  6. Man stelle sich einmal vor, man würde öffentlich den Koran zerflettern und darauf tanzen…
    Ein Krieg würde ausbrechen…

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  7. Es erinnert ein bisschen an die Kirche, die für sich Reklame machen wollte: mit Rocker- (inkl. Motorräder) Gottesdiensten oder gar Haustier-Gottesdiensten. War nur peinlich.

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  8. Gibt es eigentlich irgendetwas aus nrw, das positiv und sympathisch wäre?
    nrw ist das Shithole unter den Dreckslöchern – da möchte ich nicht mal begraben liegen.

    Was in nrw täglich vorgeht, schadet ganz Deutschland.

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    1
  9. Dystopisch, gruselig,grausam, vollkommen verfault und dekadentes Volk.
    Filme wie Mad Max oder ähnliche einer Endzeit scheinen wahr zu werden.
    Etwas so verabscheungswürdiges!!

  10. Ich stelle mir mal vor, unser SPD Bürgermeister würde Schüler dazu animieren, auf unserem Kriegerdenkmal zu tanzen, der könnte noch am gleichen Tag seine Koffer packen ! An dem Denkmal sind die Namen der gefallenen Soldaten aufgeführt. Namen aus zwei Kriegen, die sich immer noch bei den Einwohnern wiederfinden. So ein Eklat ist unentschuldbar und absolut ekelhaft !

  11. Ein Land dem die Geschichte geraubt wird
    ein Volk dem die Wurzeln abhanden kommen
    eine Gemeinschaft die die Erinnerung verliert
    eine Kultur die zerstört wird
    eine Sprache die zerlegt wird
    was dann bleibt ist eine stupide gesichtslose Masse die sich perfekt formen lässt

  12. Bei den Ossies undenkbar, mal abgesehen (sehr selten) von marginalen Gedenkstättenschändungen durch ein paar abgedrehte Neokommunisten- Plagen.

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    1
  13. Mein Großvater, Jahrgang 1895, hat im ersten Weltkrieg noch unter den Österreichern Dienst getan. An der Isonzo-Front im Hochgebirge den Gaskrieg überlebt. Ich habe noch alle seine Orden und sie hängen unter seinem Bild bei uns zuhause. Im zweiten Kriege mußte er nochmal ran. Opa hat alles geschafft und ist in Würde auf dem kleinen Friedhof unserer Gemeinde beerdigt. Mach’s gut Opa.