Dienstag, 30. April 2024
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Refugees Welcome – aber bitte nicht auf unserem Parkplatz!

Refugees Welcome – aber bitte nicht auf unserem Parkplatz!

Die FU Berlin und andere linke akademische Blasen in Deutschland: Mit den Folgen dessen, was man selbst propagiert, will man lieber nichts zu tun haben (Symbolbild:Imago)

Huch, wo kommt denn das Flüchtlingsheim auf unserem Parkplatz her? War das gestern schon da?” Man könnte meinen, gerade an der Freien Universität Berlin (FU), die ein großer Freund des arabischen Nahen Ostens ist und ein Leuchtturm der Ideologie der offenen Grenzen, müsste nun begeisterter Jubel ausbrechen. Freikarten für die Mensa, mit Teddybären winkende junge Studentinnen und ein paar Bleche Baklava sollten da schon drin sein! Schließlich will Albrecht Broemme, der Flüchtlingskoordinator der Stadt lediglich einen Parkplatz nutzen, um dort Wohncontainer für 260 Migranten aufzustellen. Das müsste auch Grünen gefallen; da wird ein Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt! Weg mit den Autos, ein Lastenfahrrad braucht weitaus weniger Platz! Und öffentliche Verkehrsmittel gibt es schließlich genug in Berlin. So ein kleines Opfer sollte die höhere Lehranstalt für die Umwelt und traumatisierte Neuankömmlinge schon bringen. Zumal man schließlich abends in sein Szeneviertel zurückkehren kann.

Jedoch: Man hat es versäumt, vorab die Universitätsleitung zu befragen. Präsident Ziegler und Kanzlerin Andrea Güttner fühlen sich überrumpelt. Natürlich sei man gern bereit zu helfen, habe schließlich schon 2015 Migranten in Sporthallen untergebracht. Diese seien aber jetzt sanierungsbedürftig und von Baumaßnahmen betroffen, ließ man über einen Sprecher mitteilen. Irgendetwas ist halt immer, wenn in der Nähe lautstarker “Refugees Welcome”-Rufer dann tatsächlich “Refugees” untergebracht werden sollen. Mal wird dann plötzlich eine seltene Vogelart auf dem ausgewiesenen Bauplatz gesichtet, oder die Container passen nicht zu den “gewachsenen Strukturen des Viertels”. Dieses Argument brachte eine Berliner Grünen-Kommune ins Spiel, als neben ihrem Künstlerviertel ein winzig kleines Flüchtlingsheim gebaut werden sollte. Man muss sich schon etwas einfallen lassen, um den Kelch an sich vorübergehen zu lassen: Plötzlich entdeckt man grüne Kernwerte wie den Naturschutz wieder. Oder man schiebt gar – wie jetzt die FU – die “Menschlichkeit” vor, die es verunmögliche, Flüchtlinge auf einem schnöden Parkplatz unterzubringen. Irgendein höheres Ziel eben, das nicht nach “Flüchtlinge sind hier nicht willkommen!” klingt. Man würde ja so gern… aber das unbarmherzige Schicksal verhindere es.

Unfreiwillig komisch

Migranten? Na klar – aber bitte nur die “vorzeigbaren” mit guter Ausbildung, die zum Ansehen der Uni beitragen – und mit denen ohnehin niemand ein Problem hat. Es ist schon unfreiwillig komisch, wenn die FU sich nun beklagt, vor der Flüchtlingszuteilung nicht um Erlaubnis gebeten worden zu sein. Deshalb will man die zukünftigen Parkplatznutzer wohl in Viertel weiterreichen, wo die Anwohner noch nie befragt worden sind, wen sie als Nachbarn einziehen lassen oder in ihrem Vereinsheim unterbringen wollen. Oder man siedelt sie dort an, wo ohnehin schon andere Migranten untergebracht sind. Das alles erinnert ein wenig an Neil Blomkamps Pseudo-Alien-Doku “District 9”, als sich herausstellt, dass die über Johannesburg gestrandeten Außerirdischen keine Überwesen sind, sondern ganz normale Arbeiter, die eine Panne hatten. Man bringt sie also in der Nähe der Underdogs der südafrikanischen Gesellschaft unter, wo es prompt zu Reibereien, Kleinkriminalität und sozialen Konflikten kommt. Ähnliches passiert auch in den sozialen Brennpunktgebieten Deutschlands, darf aber natürlich nicht benannt werden. Schlechte soziale Bedingungen interessieren nur, wenn das Kind einmal wieder in Form einer besonders spektakulären Straftat in den Brunnen fällt: Der Täter kann sich des Mitleids derjenigen sicher sein, die Migranten selbst niemals in ihrer Nähe haben wollten, sogar wenn sie noch gar nicht straffällig wurden.

Man ist für offene Grenzen, solidarisiert sich mit den “Opfern von Rassismus und Kolonialismus” und möchte am liebsten jeden Notleidenden der Welt in unser Land holen. Aber so wie bei den “Seenotrettern”, die im Grunde auch nur Migranten in Europa anliefern, hört damit der Spaß auch schon auf. Die eigene Komfortzone darf keinesfalls gestört werden – und Verantwortung will man schon gar nicht übernehmen. Possen wie jetzt die Auseinandersetzung um den FU-Uniparkplatz zeigen das jedes Mal aufs Neue auf: “Wir haben Platz!” – aber bitte nicht ausgerechnet bei uns! Rassisten sind immer nur die anderen – wir zeigen Haltung! Bloß löst all das leider kein einziges Problem – und schon gar nicht jenes, dass wir in Wahrheit eben keinen Platz mehr haben.

16 Antworten

  1. Ist nix anderes wenn gut betuchte oder Politiker ihre Blagen in Privatschulen anmelden, damit sie nicht vom “Pöbel” und “Goldstücken” belästigt werden. Alles nur pure Heuchelei.

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  2. “Gutsein” auf Kosten anderer, das können die Heimatzerstörer. Solange man selbst nicht mit den Konsequenzen des “Gutseins” konfrontiert wird, ist für die Blasenkamarilla alles gut.

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  3. Chapeau! Bravouröse Beschreibung der heuchelnden Bessermenschen in dieser völlig rückgratlosen Staatssimulation.

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    1. In den Medien der BRD wäre ein Geschrei gewesen, wenn es vor dem November 1989 geheißen hätte, in der DDR würden Wohnungen geräumt werden, für diese und jene (eigentlich nicht bezahlbare) staatliche Maßnahme und staatliche Spinnerei.

  4. Vor einiger Zeit meinte Scholz, dass die Bevölkerung in Deutschland bis 2070 auf 90 Millionen Bürger anwachsen wird.

    Da die autochthone Bevölkerung wegstirbt und man Abtreibungspillen demnächst am Kiosk kaufen kann, dürfte wohl jedem klar sein, wie Deutschland dann aussieht.
    Nicht zu vergessen ist auch die sehr hohe Geburtenrate und das Verbot der Abtreibung bei muslimischen Frauen.

    Ich denke, dass Deutschland, falls es dieses Wort dann noch offiziell geben sollte, ein Kalifat sein wird.

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    1. Thilo Sarrazin hat es 2010 schon dargelegt, daß DE (von da an) in einigen Jahren/Jahrzehnten kippen wird, d. h. nicht mehr mehrheitlich von Autochthonen bewohnt wird.
      Seit 2015 wurde diese Umwandlung beschleunigt. Extreme Fahrt nahm sie seit 2020 auf. Alles was dies befördert ist im Sinne der Agenda 2030. – Wenn man sich mit den Young Global Leader und dem Vorläufer Global Leader for Tomorrow beschäftigt, ist es (im Nachhinein nicht) erstaunlich wer da alles dabei war/ist.

  5. Es ist eine logische Folge, dass irgendwann die räumlichen Kapazitäten so weit erschöpft sind, dass auch bisher ausgeklammerte Bereiche herhalten müssen. Aber welche deutsche Uni lehrt noch Naturwissenschaften? Man denke nur mal an das Schachbrett und die Reiskörner.

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  6. Oh doch, genau dort könnt ihr sie hin tun. Nachts ist soweit ich weiss auch keine Uni, da ist also in Hörsälen viel Platz für Schlafplätze! Und Sportstätten braucht eine Uni sicher auch nicht soo viele, wie sie haben, also auch dort sind Plätze. Denn die meisten Studenten sind woke linke weltoffene und tolerante Gegenrechtsler, aslo würde ich sagen, da können wir die Erstaufnahmestellen einrichten und die Studenten können Paten von den Flüchtlingen werden und bekommen somit einen Integrationsauftrag! (Dafür gibts n Fuffi extra ins Bafögsäckl) Denn diese Leute wollen eine bunte Gesellschaft und die würde ich ihnen geben. Den Rest kann man in Amtsstuben setzen. Vor allem in die Finnzämter, diese sind mit Schließanlagen gesichert, da kanns dann auch keine Übergriffe von Nazis auf die Facharbeiterschaft geben!

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    1. In dem Gebäude (Villa) des AStA der FU ist viel Platz. Da können die theoretisierenden Studenten”vertreter” mal zeigen, ob sie tatsächlich solidarisch mit neuen Gästen sind.

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  7. Ein wenig Häme kann ich mir bei solchen Meldungen nicht verkneifen. Da trifft es doch mal genau die Richtigen.

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  8. Früher war es anders. Aber heute bedeutet “politisch links sein” meist einfach nur Zugehörigkeit zur großen Gruppe realitätsferner und echter Arbeit eher abholder Mensch:innen mit Dauerpech beim Denken … 🤫

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  9. Das Gutmenschentum hört spätestens beim Parkplatz für den Dienstdaimler auf.
    Da verstehen auch der Präsi und seine Kanzlerin keinen Spaß!

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