Dienstag, 30. April 2024
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Russland, das Gold und ein Brandstifter

Russland, das Gold und ein Brandstifter

Russische Goldmine in Kamtschatka (Foto:Imago)

In dem Roman „Der Meister und Margarita“ lässt der Autor Michail Bulgakow seine Helden in einem TORGSIN-Laden ein Chaos anrichten und ihn schließlich in Flammen aufgehen. Dem heutigen Leser in Westeuropa erschließt sich diese Szene nicht sofort. Ein tieferes Verständnis ist nur durch die Berücksichtigung der Situation in der Sowjetunion jener Tage möglich: Nach dem bolschewistischen Staatsstreich von 1917 erfolgte einer der ersten Zugriffe der neuen Machthaber auf die Banken des Landes. Alle Geschäftsbanken des Landes wurden enteignet und zu einer „Volksbank“ verbunden, die Staatsbank Russlands wurde „verstaatlicht“, was heißen sollte: sie wurde den Weisungen des „Rates der Volkskommissare“ unterstellt. Eine der ersten Weisungen war die Forderung des Revolutionsführers Lenin, ihm ein persönliches Konto über 5 Millionen Goldrubel aus deren Bankbeständen zu eröffnen, wozu er gegenüber den Mitarbeitern der Bank mit den äußersten Zwangsmassnahmen drohen musste.

Während die neuen Herrscher sofort und konsequent zugegriffen haben und sofort Geld und Gold in versiegelten Kisten ins Ausland verbringen ließen (zunächst zu Banken in Schweden, später in ganz Europa), versank Russland in eine lange Nacht des Elends. Es ist ein Wesensmerkmal des gesellschaftlichen Elends, dass dabei stets einzigartige Reichtümer aus den Verstecken kommen und den Besitzer wechseln. In diesen Zeiten gilt einfach das Gesetz des Stärkeren und Skrupelloseren – und die Bolschewiki waren die Skrupelloseren und somit letztlich auch die Stärkeren in der Zeit des Elends.

Bolschewistische Plünderer

Die bolschewistischen Abenteurer begannen das Land zu plündern und hielten ihre ausländischen Pässe in Reichweite, weil sie selbst nicht damit rechneten, tatsächlich die Herrschaft über Russland auf Dauer behaupten zu können. Die Plünderung der Aristokratie und des wohlhabenden Bürgertums sowie das Verschieben der Reichtümer ins Ausland wurde bald auch in organisierter Form vollzogen: GOKHRAN heisst die Organisation, die einst den staatlich organisierten Raub von Edelmetallen und Edelsteinen vollzog. Heute ist sie eine nachgeordnete Einrichtung des russischen Finanzministeriums.

Um diesem organisierten Raubzug im Zeichen des roten Sterns zumindest einen Teil der reichen Beute vorzuenthalten, verbrachte General Alexander Koltschak 140 Tonnen Gold aus der Stadt Kasan nach Sibirien verbracht, um dort eine Regierung zu bilden. Dazu ist es nicht gekommen: Koltschak wurde von seinem Verbündeten – einem französischen Oberst – an seine Feinde ausgeliefert und erschossen. Hier setzte prompt die Legendenbildung um diesen Transport ein. Wo all das Gold verblieben ist, darüber füllen die Darstellungen ganze Bibliotheken Russlands. Da jedoch ein tschechischer Armee-Verband den Transport begleitet hat und sich im Jahr 1920 der Bestand des tschechischen Staatsschatzes wunderbarerweise auf 18 Tonnen verdreifacht hatte, wird angenommen, dass ein nicht unbedeutender Teil des russischen Goldes in den Tresoren von Prag gelandet ist. Auf die Nachfrage einer russischen Zeitung zu Beginn der 1990er Jahre, wie es zu jener sagenhaften Verdreifachung des tschechischen Staatsschatzes kam, soll die tschechische Bankdirektion geantwortet haben, dass der “Export von Zucker” zu den entsprechenden Einnahmen geführt habe.

Mangel an Knowhow und Technologie

Aber die Reichtümer Russlands, die die Bolschewiki in ihren Händen hielten, hatten nur den Charakter einer Episode: Die Produktionsmittel wurden vergesellschaftet, die beweglichen Reichtümer verschwanden in dunklen Kanälen und kamen erst viel später in Europa oder den USA wieder ans Licht. Um 1921 war die grosse Plünderung vollzogen und das Land hoffnungslos verwüstet. Nun sollte es der Markt richten und eine zaghafte Wiederbelebung des wirtschaftlichen Lebens auslösen. Es begann die Zeit der sogenannten “Neuen Ökonomischen Politik” (NEP). Mit dieser NEP gelang es, wenigstens die krassesten Auswüchse des Elends zu mildern, so dass es im zehnten Jahr nach dem Putsch schließlich gelungen war, die Sowjetunion wirtschaftlich wieder auf den Stand Russlands im letzten Vorkriegsjahr 1913 zu heben.

Allerdings hatte die besagte (NEP) Russland in einen riesigen Flohmarkt verwandelt, was es zunächst unmöglich machte, das ambitionierte Vorhaben einer umfassenden Industrialisierung zu starten. Die wenigen Industrieanlagen des Landes, die in den großen Städten und dem Ural konzentriert waren, waren technisch total verschlissen und hatten eine zu geringe Produktivität. Mit dem ersten Fünfjahresplan, der ab 1928 umgesetzt werden sollte, wollte die Führung der Sowjetunion die große Industrialisierung des Landes in Angriff nehmen. Das gewichtigste Defizit des Landes bestand jedoch in einem Mangel an Technologie und Knowhow. Beides musste eingekauft werden – und sollte mit den Erlösen aus Exporten landwirtschaftlicher Güter bezahlt werden.

Die eigene Sowjetbevölkerung ausgepresst

Für die Realisierung von über 500 Industrieanlagen konnte von den Sowjets der amerikanische Architekt und Projektentwickler Albert Kahn, der durch das Ford Building in Detroit bekannt geworden war, von den Sowjets angeworben werden. Der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise gegen Ende der 1920er Jahre jedoch gefährdete die Planungen: Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte brachen ein und der Sowjetunion drohte das Geld auszugehen. Der Volkswirtschaftsplan war jedoch ein strikter Befehl Stalins –  und so mussten die staatlichen Planer zwingend eine  zusätzliche Finanzquelle erschließen. Die Lösung lautete: TORGSIN. Inmitten der Krise wurde im Sommer 1930 in der Sowjetunion diese Gesellschaft für den Handel mit Ausländern gegründet, deren Läden russlandweit bald auch für die Bevölkerung geöffnet wurden. Neben der Annahme von Fremdwährungen, die auch die Mitarbeiter ausländischer Firmen ins Land gebracht haben, konnten in besonderen Annahmestellen Goldmünzen, Schmuck, Edelsteine bis hin zu werthaltigen Devotionalien gegen Gutscheine eingetauscht werden, die zum Kauf in den TORGSIN-Geschäften berechtigten. Alle vorhandenen Wertgegenstände aus Edelmetall, Kruzifixe, in Ikonen eingearbeitetes Gold und aus der Zarenzeit noch vorhandene Goldmünzen sollten mobilisiert, zu Geld gemacht und dieses in die staatlichen Kassen gespült werden.

Die rege staatliche Investitionstätigkeit erfolgte ausschließlich in der Schwerindustrie, wobei der Konsumgütersektor für die einheimische Bevölkerung krass vernachlässigt wurde. Der Zugang zu Waren aus den TORGSIN-Geschäften konnte für die Russen existenziell werden: In der Not wurde einfach alles für irgendwelche Lebensmittel aufgewandt. In den Jahren 1932–1935 trugen die Sowjetbürger fast 100 Tonnen reines Gold in die TORGSIN-Geschäfte. Dies entsprach etwa 40 Prozent des Goldaufkommens in der UdSSR im gleichen Zeitraum. In denselben Jahren betrug der Goldbeitrag des Gulag-Regimes im fernen Osten, zu denen die Goldfelder am Fluss Kolyma gehörten, nur etwas mehr als 20 Tonnen.

Devisen nur für Privilegierte mit Auslandskontakten

Doch TORGSIN hatte auch zur Folge, dass der Kleinhandel und damit das von den Sowjets bekämpfte „Spekulantentum“ zu einem breiten gesellschaftlichen Phänomen wurde. Bis heute wird von Sowjet-Nostalgikern in Russland betont, dass diese Geschäfte der Bevölkerung die Flucht aus dem Hunger ermöglicht hätten; tatsächlich dienten diese Läden vor allem dazu, auch noch die letzten und kleinsten Schätze der ohnehin schon verarmten Bevölkerung unter staatliche Verfügungsgewalt zu bekommen. Es waren ohnehin ausschließlich die kleinen Schätze, die die Untertanen der Bolschewiki aus der Zarenzeit hinübergerettet hatten und die realen kleinen Reichtümer der einfachen Russen darstellten. Die über die TORGSIN-Geschäfte eingenommenen Fremdwährungen konnten nur über den Personenkreis mit Auslandsverbindungen ins Land gebracht werden – zum Beispiel auch über die Vielzahl der amerikanischen Ingenieure auf den Baustellen.

TORGSIN war also ein Instrument zum Auspressen der Bevölkerung; die Produktivität der bestehenden Wirtschaft hätte kaum dazu gereicht, der Bevölkerung ausreichend Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Die Hauptgoldquelle für Stalin, der ab 1927 der Herrscher über die Sowjetunion war, waren nicht die Kolyma-Goldminen, sondern die Krüge, Schrankböden und sonstigen Verstecke der einfachen Russen. Es waren also die letzten Reste der von GOKHRAN nicht gefundenen Habseligkeiten und Pretiosen der einfachen Leute, die nun über einen rein ökonomischen Zwang erpresst wurden. Es wurden nicht mehr unter Androhung von Gewalt die Schätze aus den Menschen herausgepresst. Die Not führte nun dazu, dass die Russen selbst ihre verbliebenen Wertgegenstände beim Staat ablieferten. Russische Quellen betonen, dass auch das in der aktuellen Berichterstattung gelegentlich erwähnte, mit Siemens-Turbinen ausgestattete Wasserkraftwerk von Saporoshje, das 1932 in Betrieb genommen wurde (und von dem Amerikaner Hugh Cooper, der in den USA derartige Projekte unter anderem auch am Mississippi realisiert hatte, geplant worden war), mit Geld aus TORGSIN-Einnahmen gebaut worden ist.

Überlebenswichtige US-Hilfslieferungen

Bis in unsere Tage sind die sogenannten Errungenschaften der Arbeiter-und-Bauern-Macht als Ausweis ihrer Wirtschaftskraft ein langlebiger Propagandaschwindel. Die Sklavenarbeit durch das GULAG-Regime war nur eine Facette der Zwangsindustrialisierung: das Auspressen der Bevölkerung und der faktische Raub ihrer privaten Schätze hat der Sowjetunion jener Jahre erst den Erwerb westlicher Technologie ermöglicht. Nach erfolgter Bezahlung landete das Gold der russischen Bevölkerung überwiegend in amerikanischen Banktresoren. So gesehen hatte der Schriftsteller Michail Bulgakow also durchaus seine guten Gründe, dass er zumindest in seiner künstlerischen Phantasie ein TORGSIN-Geschäft in Flammen aufgehen lassen wollte.

Mit dem Beginn des Krieges 1941 verschwanden auch die TORGSIN-Geschäfte. Auch was die Zeit des Krieges betrifft, überwiegen bis heute die Mythen: Einer innerhalb kürzester Zeit weitgehend zusammengebrochenen Wirtschaft waren die USA mit ihrem Lend-Lease-Programm beigesprungen. Unterlagen des Staatlichen Archivs der Russischen Föderation, aber auch Veröffentlichungen russischer Autoren lassen das Ausmaß dieser US-Hilfslieferungen auf Kredit erkennen: Abgesehen von den reinen Waffenlieferungen bildeten die Lieferungen von Lebensmitteln und Wirtschaftsgütern die Voraussetzungen der gesamten staatlichen Existenz der UdSSR. Russische Autoren erklären, dass die Betriebe in der Zeit des Krieges teilweise nicht wußten, was mit der Menge gelieferten Materials anzustellen sei. Die Unmassen eingeführter Fahrzeuge führte schließlich dazu, dass die eigene Produktion von Fahrzeugen eingestellt und die sowjetische Kriegswirtschaft sich voll auf die Fertigung des Panzers T-34 konzentrieren konnte. Bei russischen Autoren fehlt aber auch nicht die Klage darüber, dass viel zu wenig geliefert wurde: So beklagt eine Quelle etwa, dass die USA bis Mitte 1943 nur 12.000 Tonnen Butter geliefert hätten.

Viel westliches Verständnis und Nachsicht

Wie wichtig die US-amerikanischen Lend-Lease-Lieferungen waren, hat Winston Churchill in einer Rede zum amerikanischen Unabhängigkeitstag 1950 in London erklärt, in der er äußerte, dass die Rote Armee ohne diese Hilfe durch den Westen von der Deutschen Wehrmacht bis weit hinter den Ural getrieben worden wäre. Trotzdem begann nach dem Krieg für die USA eine Ära voller Sorgen: Die Verbundenheit der Alliierten im Kampf gegen Deutschland überlebte das Ende des Krieges ganze 300 Tage; mit Churchills Fulton-Rede im März 1946 wurde der Bruch mit der Sowjetunion und der Beginn des kalten Krieges eingeleitet. Just ab dem Zeitpunkt sollten die Rückzahlungen der Sowjetunion für die geleisteten Hilfslieferungen beginnen – und es ist kam, wie es kommen musste: 1947 verlangten die USA von der UdSSR die Zahlung von 2,6 Milliarden Dollar als Ausgleich für die Lend-Lease-Lieferungen. Die Sowjetunion weigerte sich zu zahlen. Die USA begannen, ihre Forderungen zu reduzieren; 1948 forderten sie 1,3 Milliarden Dollar, 1951 noch 800 Millionen Dollar, 1972 noch 722 Millionen Dollar – und 1990 kam es dann zu einer abschließenden Einigung durch Zahlung von 674 Millionen Dollar, die nochmals gestundet wurde. Erst im Jahr 2006 war sie vollständig erfolgt – nach 60 Jahren!

Es bleibt hier also festzuhalten, dass die USA nicht nur äußerst wirkungsvoll und umfassend ihre Verbündeten unterstützen können, sondern später auch viel Verständnis und Nachsicht – trotz des Kalten Krieges – beim “Inkasso” walten ließen. Die Sowjetunion jedoch hatte in der unmittelbaren Nachkriegszeit auch ganz andere Probleme: So galt es zunächst, die besetzten Hochtechnologiegebiete in Europa den eigenen wirtschaftlichen Interessen dienstbar zu machen. Bei der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) als Besatzungsmacht in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) gab es neben der “Verwaltung zum Unterhalt der Besatzungsstreitkräfte” eine eigene „Verwaltung für Reparationen“ und eine „Verwaltung zum Studium von Wissenschaft und Technik in Deutschland“. Schließlich wurde auch noch eine „Verwaltung für ökonomische Abrüstung“ ins Leben gerufen, die darüber wachen sollte, dass das “Rüstungspotential Deutschlands zerstört” wurde. Was sich hinter dieser Propagandaformulierung verbarg, war in Wahrheit ganz überwiegend eine Verlagerung der Produktionskapazitäten durch den Abtransport deutscher Industrieanlagen aus der SBZ nach Russland.

Die Plünderung Ostdeutschlands

Aus den Unterlagen der Sowjetischen Militärverwaltung ist klar erkennbar, dass diese Anlagen demontiert und in die Sowjetunion verbracht worden sind. Die Rüstungsbetriebe der Sowjetunion hatten zu dieser Zeit keine Namen, sondern lediglich Nummern und es sind in den Dokumenten die Werke und die Zielbahnhöfe der Transporte in der Nähe dieser Rüstungsbetriebe aufgeführt. Man sieht also: Es hat immer eine Verwaltungseinheit gegeben, die eine Beschlagnahmung durch die Besatzungsmacht ordnungsgemäß durchführen und verbuchen konnte, wodurch die sowjetische Besatzung im östlichen Teil Deutschlands einen ganz besonderen “Charme” entfaltete. Die Plünderung der Besatzungsgebiete erfolgte also über die vier oben genannten Verwaltungseinheiten. Alle Edelmetalle aus den Banken der sowjetischen Besatzungszone wurden entsprechend dem Befehl Nr. 135 der Zentrale in Potsdam von der Verwaltung für Reparationen eingezogen. So musste allein die Sächsische Föderalbank in Dresden im Jahr 1945 Gold, Silber und Palladium im Wert von 322.000 Reichsmark anliefern. Welche Mengen an Edelmetall insgesamt aus der sowjetischen Besatzungszone herausgeholt worden sind, kann bislang nicht abschließend eingeschätzt werden.

Für die technologische Entwicklung der Sowjetunion war vorrangig die Verwaltung zuständig, die sich mit dem Transfer von Wissen und Technologie befasste. Ein besonderes Büro beim Ministerrat in Moskau sammelte die Forderungen der sowjetischen Ministerien und reichte sie an die Militärverwaltung in Potsdam zur Erfüllung weiter. Besonders umfangreich ist die Anforderungsliste des Ministeriums für Metallurgie: Die inzwischen zugängliche Beute-Liste mit den angeforderten Unterlagen und Ausrüstungen enthält diesbezüglich 1.040 Positionen allein für den Zeitraum 1945 bis 1949; darunter befinden sich komplette Archive von Firmen der Metallverarbeitung, Monografien zu den Lagerstätten verschiedener Erze, Vorrichtungen zu Prospektion und Erkundung, Förderung und Verarbeitung verschiedener Metalle und anderer Rohstoffe. All dies wurde beschlagnahmt und nach Osten verfrachtet.

Anhaltende Technologielücke

Es sei darauf verwiesen, dass in der Propaganda seitens der Sowjetunion und Russlands stets nur von Forderungen einer Wiedergutmachung gegenüber Deutschland gesprochen wird. Intern wurde dieser Unterschied zwischen Reparation und rein staatlich organisierter Beutenahme sehr wohl gemacht und separat buchhalterisch ausgewiesen. Somit fällt es auch leicht, zu glauben, dass insbesondere nach 1945 in der Sowjetunion die Industrialisierung deutlich unkomplizierter verlaufen ist und erst zu dieser Zeit auch im Konsumgütersektor so richtig Fahrt aufgenommen hat. Für den Technologietransfer musste die Sowjetunion nun kein Gold mehr aus dem TORGSIN-Handel aufwenden; vorerst konnte mit der Beute aus Europa technologisch aufgeholt werden. Auf Dauer zeigte sich jedoch wiederum eine Technologielücke, die bis zum Zusammenbruch des Roten Imperiums immer breiter klaffte.

Das Territorium der Sowjetunion wurde in der „goldenen Zeit des Aufbaus“ nach 1945 systematisch erkundet, obwohl es bis heute noch Regionen insbesondere im hohen sibirischen Norden gibt, die noch weitgehend unerforscht sind. Gold muss seither aber nicht mehr aus der Bevölkerung herausgepresst werden; bis heute wird es aus dem Untergrund gefördert. Die nachfolgende beigefügte Karte weist die Vorkommen von Gold und Platin auf den Territorium Russlands aus; sie stammt vom Ministerium für Ressourcen und Umweltschutz und repräsentiert den Stand des Jahres 2010, kann aber weitgehend noch immer als aktuell angesehen werden:

(Quelle:Russisches Umweltministerium)

Eines der ältesten Gebiete des Goldabbaus ist der Ural. Hier begann die Förderung des Edelmetalls bereits um 1830, und bis in die Gegenwart gibt es abbauwürdige Vorkommen. Zumeist sind es aber eher kleine Lagerstätten, von denen auch die einheimische Bevölkerung wußte (oder weiß), aber darüber stets eisern geschwiegen hat. Die systematische Erkundung jedoch hat mittlerweile auch diese kleinen Vorkommen erfasst, die nun mit staatlichen Lizenzen abgebaut werden. So etwa auch ein Goldvorkommen in der Nähe der Stadt Novaja Ljalja: Ganze 74 Kilogramm Gold sollen dort an der Oberfläche – als sogenanntes „Seifengold“ – noch in diesem Jahr abgebaut werden; 300 Kilogramm sollen es sogar in Nishnaja Tura sein. In größerem Massstab geht es weiter östlich in Sibirien und dem Fernen Osten zur Sache. Eine dieser Regionen, die bei so manchem Russen eine regelrechte Klondike-Stimmung erwachen lässt, ist der Jenissei-Rücken, der sich bis in die Region Krasnojarsk im Sibirischen Föderationskreis hinein erstreckt. Die Liste der in der Region Krasnojarsk vorhandenen Rohstoff-Lagerstätten liest sich wie ein Wunschzettel entwickelter Industrien: Neben den Energieträgern Öl, Gas und Kohle gibt es hier Eisen, Titan, Vanadium, Kupfer, Zink, Cadmium und andere. Auch Gold ist hier durchaus bedeutend, aber eben nur ein Erz unter vielen anderen.

300 Lagerstätten von Edelmetallen wurden auf dem Territorium von Krasnojarsk festgestellt. Goldreserven von rund 2.400 Tonnen sind so weit erschlossen, dass der Abbau kurzfristig beginnen kann. Außerdem gibt es im Norden von Krasnojarsk das Dorf Popigai. Mit seinen 320 Einwohnern hat es einem örtlichen Fluss seinen Namen gegeben und auch einem Meteoriten-Krater, der sich 130 Kilometer südwestlich des Dorfes befindet. Nach diesem Meteoriten-Krater ist wiederum ein ganzer Diamanten-Bezirk benannt. 100 Millionen Karat an Diamanten wurden im Untergrund um den Krater festgestellt – und warten nun darauf, gefördert zu werden. Insgesamt belaufen sich allein die im Untergrund Russlands vorhandenen strategischen Goldreserven auf mindestens 27.000 Tonnen (nach Angaben des russischen Finanzministeriums) In dieser Zahl sind alle Goldvorkommen des Landes erfasst, allerdings sind nicht alle dieser Vorkommen derzeit wirtschaftlich abbaubar. Aber sie sind gesichert vorhanden. Auch sind es nicht ausschließliche Goldvorkommen, sondern häufig handelt es sich auch um sogenannte komplexe Erzlager, also Gold in Kombination mit Kupfer, Silber, Platin und so weiter.

Wilde Spekulationen über den realen russischen Staatsreichtum

Dieser Reichtum des Landes führt regelmäßig auch zu den wildesten Spekulationen über die real vorhandenen Schätze, die sich in unmittelbarer Verfügungsgewalt des Staates in den Tresoren der Bank Rossija befinden. Die letzte von russischer Seite veröffentlichte Zahl lautet auf 2.298,5 Tonnen Gold für den Januar 2022. Die Gesamtreserve steht unter der Aufsicht der Russischen Nationalbank und ist in finanzpolitischer Sicht von strategischer Bedeutung. Ihre Verwendung ausschließlich auf Weisung der Regierung möglich und von allen nur denkbaren Regularien der Geheimhaltung umgeben. Von dieser Gesamtreserve bildet ein Teil den sogenannten „Wohlfahrtsfonds“, und nur dieser wird in seiner Zusammensetzung veröffentlicht. Dieser Fonds ist zugleich Liquiditätsreserve und ein verzinsliches Sparkonto des Finanzministeriums bei der Bank Rossija. Mit ihm werden kurzfristige Haushaltsdefizite ausgeglichen oder die Kontinuität der Rentenzahlungen bei eintretenden Diskontinuitäten auf der Einnahmenseite gewährleistet.

Seit 2022 weist die Zusammensetzung des Fonds folgenden Verlauf aus, wobei Beteiligungen, Anleihen, Aktien et cetera unberücksichtigt bleiben und nur Rubel, Fremdwährungen und Gold mit Stand vom 1. Januar  des jeweiligen Jahres aufgeführt sind:

In der Vergangenheit waren stets hochliquide internationale Vermögenswerte im Depot. Nun ist bemerkenswert, dass weder Dollar noch Euro als Teil des Fonds hinterlegt sind. Über den Zeitraum der vergangenen zwei Jahre sind die westlichen Währungen aus dem Fonds verschwunden; der chinesische Yuan ist konstant geblieben, Gold ist zurückgegangen. Im Verlaufe des Jahres 2023 wurden zwar Fremdwährungen und Gold als Erlöse aus dem Geschäft mit Öl und Gas erworben – jedoch wurden allein im Dezember 2023 aus dem Fonds 223,5 Tonnen Gold verkauft.

Neben einem rein finanzpolitischen Instrument wie einer Zinssenkung, um der Regierung zu ermöglichen, mit billigem Geld den Verpflichtungen nachzukommen, gibt es für Russland die Möglichkeit, weiterhin massiv neben Energieträgern auch Gold abzubauen. Kurzfristig möchte Russland noch eine Lithium-Industrie aufbauen. Als Ziel wurde der Aufbau eines kompletten Produktionszyklus vom Lithium-Abbau bis zum Elektrofahrzeug proklamiert. Als begleitende Maßnahme erfolgt der komplette Ersatz des Lithium-Imports durch eigene massiv auszuweitende Förderung im Raum Baikalsee-Irkutsk. Mit dieser mehrgleisigen Strategie aus verstärkter Erkundung und Abbau plus der Ablösung von Rohstoff-Importen – bei gleichzeitiger Erkundung neuer Lagerstätten dieser klassifizierten Rohstoffe – sieht Russland nun seine wirtschaftliche Zukunft unter den Bedingungen der Sanktionen des Westens. Allein im Jahr 2023 wurden über 160 neue abbauwürdige Fundstätten von Erzen registriert; davon sind 140 Fundstellen von Gold. Zusätzlich zu den vorhandenen Lagerstätten wurden weitere Areale mit einer prognostizierten Menge von 700 Tonnen hinzugefügt. Angestrebt wird, dass mindestens in dem Umfang des abgebauten Goldes vergleichbare Vorkommen neu erfasst werden, was sich für die Jahre 2021 bis 2023 wie folgt darstellt:

Insbesondere im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Erschliessung der Küsten- und Schelf-Region des Arktischen Ozeans werden neue Lagerstätten von beträchtlichem Ausmaß erwartet. Der gesamte Norden Russlands wurde zu einer besonderen administrativen Region, der sogenannten Arktischen Zone, zusammengefasst, deren Zweck die wirtschaftliche Erschließung der Region und die Realisierung des Nördlichen Seeweges ist, der den Transport chinesischer Güter nach Europa unter Umgehung der Suez-Kanal-Route erheblich verkürzen würde. Das Projekt Nördlicher Seeweg ist – in Verbindung mit der wirtschaftlichen Erschließung der Küstenregion – ein äußerst ambitioniertes Vorhaben.

Dieser Teil Russlands wurde bislang hauptsächlich auf Vorkommen von Öl- und Gaslagern hin erforscht. Auch wurden in der Vergangenheit bereits  Erze im Norden gefunden und abgebaut. Erkundung und Abbau sind in der Region aber bislang eher kleinräumig erfolgt. Hauptsächlich wurden hier Vorkommen an Nickel, Kupfer und Platin, aber auch Gold und Silber gefunden. Allerdings ist noch unklar, von welcher Ausdehnung die jeweiligen Lagerstätten sind. Nun soll die komplette Region systematisch erkundet und erschlossen werden. In Russland ist also zu beobachten, dass neue Lagerstätten prospektiert werden und in großem Maßstab Gold abgebaut wird. Wenn man den Wohlfahrtsfonds zum Maßstab wählt, so könnte der Eindruck entstehen, dass immer weniger Gold in Russlands Tresorräumen vorhanden ist, je mehr abgebaut wird; aber diese Schlussfolgerung ist wohl doch zu gewagt. Es gibt eine Anzahl kleinerer „Gold-Keller“, von denen in der Bank Rossija wohl sicher niemand etwas weiß.

Quelle des Misstrauens

So wurde im Jahr 2021 die Rohstoffbehörde ROSNEDRA angewiesen, eine “Reserve” von 5 Tonnen Gold zu bilden. Obwohl nichts weiter zu dieser Reserve bekannt ist, kann davon ausgegangen werden, dass dieses Gold zu Zwecken eingesetzt werden soll, die in keiner Statistik erscheinen werden. Insider gehen davon aus, dass es derartige konspirative “Gold-Keller“ auch im Ausland gibt, insbesondere in politisch stabilen Ländern mit ausgeprägt konservativen traditionellen Haltungen und Gesetzgebungen zur Eigentumsgarantie. Das Nutzen von gesellschaftlichen Organisationsformen westlich geprägter Gesellschaften zum Schutz von Wohlstand bis hin zu Reichtum, die Russland nie herausgebildet hat und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht herauszubilden in der Lage sein wird, war allerdings bereits in der Vergangenheit eine Quelle des Misstrauens.

Russland wird in Zukunft als wichtiger Rohstofflieferant global bedeutsam bleiben und wird versuchen, mit dem Kauf von Technologie aus den Erlösen eines entwickelten Rohstoffsektors seinen Bedarf zu decken. Die Erschließung der Arktischen Zone in Verbindung mit der Realisierung des Nördlichen Seeweges wird einen zusätzlichen Bedarf an unterschiedlichen technischen Lösungen und Verfahren auslösen – und es regen sich bereits Zweifel, ob Russlands Entwicklungslabore diese in vollem Umfang selbst liefern können. Die gegen Russland verhängten Sanktionen haben zu einer deutlichen Einschränkung des Wettbewerbsverhaltens in der Wirtschaft des Landes geführt.

Wichtigste russische Ressource: Die Menschen

Das derzeit beobachtbare Wirtschaftswachstum wird zudem primär durch eine staatliche Nachfrage verursacht. Eine Industrienation mit einem ausgeprägten Entwicklungssektor für moderne Technologien ist Russland jedoch unter dem Zwangsregime der Sowjetunion nie geworden – und auch danach nicht. Russische Ökonomen schätzen ein, dass die derzeitige Situation Russlands den technologischen Abstand zum Westen erhöhen und eine Entwicklung bestenfalls im Rüstungssektor erfolgen wird, das Land aber weiterhin Gefangener des Rohstoffmodells bleiben wird. Vereinzelt gehen die Bedenken sogar so weit und werden Befürchtungen geäußert, Russland könne zu einer Kolonie – also Rohstoffquelle und Absatzmarkt – Chinas werden.

Ob Russland seine unermesslichen Ressourcen tatsächlich auch durchgehend zum eigenen Vorteil nutzen kann, bleibt abzuwarten. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass der Krieg in der Ukraine die wichtigste Ressource des Landes verschlingt – die Menschen. Es war kein geringerer als Alexander Solschenizyn, der hinsichtlich des russischen Volkes und seiner Lebensweise in diesem harten und riesigen Land erkannt hat: „Wir haben keine Kraft für das Reich! – und wir brauchen es nicht, und es wird von unseren Schultern fallen: es zermalmt uns und saugt uns auf und beschleunigt unseren Untergang.

18 Antworten

  1. Die Schilderung der Entstehung der UdSSR und der Anteil der Kommunistischen Idee bestätigt mein schon lange gehegtes Misstrauen gegenüber der Kommunistischen Ideologie gegenüber. Da wurden die armen ausgebeuteten Arbeiter aufgehetzt um das bestehende Regime zu stürzen , damit die Schicht der entstehenden Parteibonzen sich bereichern konnten. Alles unter einer üblen Verdrehung der Tatsachen, diktatorischen Maßnahmen und Geheimhaltung der Folgen. Dabei wurden Millionen von Toten in Kauf genommen. Die kommunistische Ideologie ist somit das Hinterhältigste der Neuzeit auf politischer Ebene.

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    1. Bei uns hat er (der Kommunismus) die letzten Jahrzehnte Einzug gehalten – und wird momentan umgesetzt.
      Mit sozialer Marktwirtschaft hat diese Politik schon lange nichts mehr gemein. Mit Demokratie schon gar nicht!
      Hinter allen “neueren Revolutionen” (England 1688/89 / Frankreich 1789 / Russland 1917) war die verborgene Hand am Wirken. Und sie zieht bis heute die Strippen hinter den Kulissen.

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      1. @”Mit sozialer Marktwirtschaft hat diese Politik schon lange nichts mehr gemein. Mit Demokratie schon gar nicht!”
        Im Westen musste ja mit voller Inbrunst erst Schröder, Arbeiter- Verräterpartei SPD, und dann die “Genossin U Boot” Merkel gewählt werden. Die mit Sicherheit an irgendwelchen Strippen hingen. Die grünlackierten sind ja auch nur im Westen stark. Aber jetzt rumjammern.

  2. EILMELDUNG – EILMELDUNG – EILMELDUNG

    Sensationsurteil des Bundesverfassungsgericht
    für die Meinungsfreiheit und für eine Art von Stopp
    von der vom Staat hochgehaltenen, selbst erfundenen
    “Reglementierung” des Staates.
    Staatliche Zwangsmaßnahmen auch die sog. unterhalb der
    Strafbarkeitsgrenze liegenden, scheinen endlich Geschichte zu sein und das ist auch gut so !

    Das wird Faeser, Paus, Haldenwang wohl ganz und gar nicht in ihren eigenwilligen Politkram passen.

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  3. https://www.nius.de/kommentar/ein-sieg-fuer-unser-wichtigstes-grundrecht-es-ist-ein-signal-zur-rechten-zeit-in-der-die-meinungsfreiheit-zunehmend-unter-druck-geraet/4ec2f512-5a79-4451-b018-b09ab8ef98b3

    Ein toller Sieg für die Meinungsfreiheit und eine Bestätigung
    in diesem Sinne unseres verbrieften Grundrecht, das von der Politik vielfach kaputt gemacht wurde !

    Tja, Politiker, so kann es euch gehen, wenn man den politischen Bogen überspannt, gegen hohes geltendes Recht verstößt und somit Volkszüchtigung, nicht nur mit Drohungen, die Angst bereiten, betreibt i.d. an dem sehr wichtigen Grundrecht der Meinungsfreiheit nicht nur gesägt wird !

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  4. Hier muss man mit Zahlen nachbessern. Nach dem Leih- und Pachtgesetz der USA 18. Februar 1941 erhielten:
    Waren (Mio. USD) British Empire 31.387,1 Sowjetunion 10.982,1
    Panzer Vereinigtes Königreich 27.751 Sowjetunion 7.172
    Flugzeuge Vereinigtes Königreich 25.870 Sowjetunion 11.450
    (Wikipedia)
    Die Sowjetunion hatte die Hauptlast des Krieges zu tragen und ihn letztlich weitgehend aus eigener Kraft gewonnen.

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  5. Es sollte als Gegengewicht die Plünderung Westdeutschlands angeführt werden. Angefangen bei dem Raub der Patente, der Entführung der Wissenschaftler usw.

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    1. Dafür hatte aber Westdeutschland den Marschallplan, wenn es auch ein Kredit war, die soziale Marktwirtschaft und eine harte Währung. In der DDR die Alu Chips und die Planwirtschaft, die den Rest welches nicht geplündert wurde runterwirtschafte. bis dann mal irgendwann was Neues aufgebaut wurde. Ich kenne den Unterschied aus frühen Tagen vor dem 13. August. Wenn wir zu meinen Großeltern nach Ostberlin fuhren fuhr die S-Bahn durch Westberlin. Die Leute waren moderner angezogen und es roch auch ganz anders, wenn man aus dem Fenster schaute sah man da ganz moderne Autos usw. 1988 durfte ich führ 2 Tage nach Westberlin zu einer Beerdigung fahren. Ich fand mich recht schnell zurecht aber für meine Frau, die ja auf mich aufpassen musste, war das alles zu viel. Ich bekam erst den Kulturschock als es Nachts wieder zurück ging. Dunkle Straßen, graue verfallene Häuser und eine schmutzige dahinzuckelnde quietschende Straßenbahn in Ostberlin. Also trotz so genannter Ausplünderung doch ein riesen Unterschied in Ost und West.

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      1. Die Pläne unserer »Befreier« sind ja noch nicht vollendet – da ist nichts “abgehakt”!
        Kaufmann-, Hooton- und Nizer-Pläne sind momentan voll am Wirken. Der Marschall-Plan war – für uns Westdeutsche – ein Kredit (von dem der “Geber” wohl am meisten profitierte). Andere europäische Nationen bekamen seinerzeit den “Wiedergutmachungskredit” geschenkt.
        Es ist in diesem Prozess noch nicht “aller Tage Abend”!

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  6. Herzlichen Glückwunsch zur Neuauflage des Kalten Krieges 2.0 Frage wer hat zur Zeit ein Wirtschaftwachstum von ca.über 5 % und trotz Wirtschaftssanktionen der gesamten westlichen Welt das ist Russland.
    Deutschland hat ein Wirtschaftswachstum im Minusbereich wie fast das gesamte westliche Lager.
    Die USA hat die größte Staatsverschuldung aller Zeiten und einen Aspach Uralt en Präsidenten.Der Kapitalismus ist nicht der Weisheit letzter Schluss mit Mietwucher und anderen grausamen Dingen.
    Der Westen ist nicht in der Lage die Menschen die ihr ganzes Leben gearbeitet haben ordnungsgemäß zu versorgen.
    Was mit uns Rentnern gemacht wird ist nicht in Ordnung.
    Es werden Milliarden für die Rüstungsindustrie bereitgestellt und das Unternehmen Barbarossa 2.o vorzubereiten-davon könnte man die Bevölkerung versorgen denken Sie mal nach

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    1. Auch Russland ist kapitalistisch, und das ist gut so. Privateigentum und fairer Wettbewerb ist der Garant für Freiheit und Wohlstand. Ein funktionierender Kapitalismus bedeutet, dass sich diejenigen Unternehmen durchsetzen, die die Bedürfnisse der Verbraucher am besten befriedigen. Umso mehr jemand für die Kunden, also seine Mitbürger, leistet, um so reicher wird er. Damit habe ich keine Probleme.
      Was wir im Westen haben ist bestenfalls ein Staatskapitalismus, in dem Milliardäre durch ihre Kontrolle von Politik und Medien den Wettbewerb weitgehend abgeschafft haben. Reich und mächtig wird man, indem man das politische Intrigenspiel zuungunsten der Bürger mitspielt.

  7. Und die Luxuskarossen vom Zaren, gingen
    auch gleich in den Besitz des dämonisierten ,
    kommunistischen Vollpfosten über.
    Zu verdanken hatten die Russen, diesen Soziopathen, der deutschen Regierung, die
    diesen Kommunistendämon, im versiegelten
    Zug, nach St Petersburg schickte, statt ihm am
    nächsten Baum auf zu hängen.

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  8. „Wir haben keine Kraft für das Reich! – und wir brauchen es nicht, und es wird von unseren Schultern fallen: es zermalmt uns und saugt uns auf und beschleunigt unseren Untergang.“

    Hier scheint der Autor auf die Mainstream-Propaganda hereingefallen zu sein. Das heutige Russland ist nicht mehr das von Solschenizyn kritisierte “Reich” der damaligen Sowjetunion, sondern ein Nationalstaat, der im Grunde nur in Ruhe gelassen werden will. Es sind die USA, die im Zuge ihrer “Project for an American Century”-Politik den Konflikt mit ihren Rivalen immer mehr eskalierte und dies weiterhin tun, die Kriege vom Zaum brechen, ihre Vasallen und Verbündeten zur Aggression anstacheln und Russland so in die Enge trieben, dass Putin meinte, militärisch eingreifen zu müssen. Putins Wirtschaftspolitik, die übrigens nicht nur auf den staatlichen Sektor setzt, ist in meinen Augen geradezu sensationell erfolgreich. Von den Wirtschaftssanktionen des Westens und dem Krieg ist in Russland wenig zu spüren. Kein westlicher Experte hätte das für möglich gehalten.

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  9. Ich muss immer drüber lachen, wenn mir irgendwelche Fraggles erzählen wollen, dass der Goldpreis doch so arg gestiegen ist.
    Blödsinn!
    Die Kaufkraft von Gold ist gleich geblieben, es sind unsere Währungen, die so rapide an Wert verlieren!

    Ist dasselbe mit dem Bitcoin(den man übrigens jederzeit wieder zu Geld machen kann, das geht der Boomregeneration irgendwie ab…), da ist es auch der massive Wertverlust unserer Währungen.

    Naja, irgendwann kommen die noch dahinter, oder nicht, ist mir auch egal.

  10. Warum wurde der “Holodomor”, mit dem die Ukrainer ihren Beitrag zur sowjetischen Industriealisierung und Militarisierung leisten mussten, nicht erwähnt oder hab ich das (in dem langen Text) überlesen?

    1. Der Holodomor beruhte im Wesentlichen auf der Abschaffung des freien Bauerntums, der “Entkulakisierung”. Da aber die meisten freien Bauern (Kulaken) in der Ukraine mit den ertragreichen Schwarzerdeböden lebten, war natürlich dieses Gebiet am meisten betroffen. Von einer planmäßigen Ausrottung der ukrainischen Bauern zu sprechen, ist aber mehr als übertrieben, denn es betraf natürlich auch Bauern in anderen Landesteilen.