Samstag, 4. Mai 2024
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Tabubruch Babyhandel: Leihmutterschaft soll in Grenzen legal werden

Tabubruch Babyhandel: Leihmutterschaft soll in Grenzen legal werden

Schwangerschaft als Dienstleistung für Dritte: Auch diese weitere moralische Übertretung will die Ampel – in scheinbaren Grenzen – legalisieren (Symbolbild:Imago)

Es gibt Themen, die sind in aller Munde und werden vielfältig diskutiert – seien es die Migration oder außenpolitische Belange wie die Ukraine oder der Nahostkonflikt, wobei letzterer auch eine innenpolitische Komponente birgt. Diese Konflikte bieten täglich Gesprächsstoff. Auch die Mainstreampresse beteiligt sich rege an der Debatte. Und dann gibt es Themen, die wenig oder gar nicht besprochen werden, obwohl sie nicht minder relevant sind und lediglich auf den ersten Blick nur sehr wenige Menschen betreffen.

Eines dieser Themen ist die Debatte rund um die “Leihmutterschaft“. Die Publizistin Birgit Kelle schrieb unlängst ein Buch darüber, das es verdient, tiefer und eindringlicher besprochen zu werden. Es heißt: “Ich kauf mir ein Kind – Das unwürdige Geschäft der Leihmutterschaft“.
Zwar ist Leihmutterschaft in Deutschland de jure verboten; de facto jedoch funktioniert das Geschäft sehr gut – über andere Länder. Eines der Hauptzielländer für den Kauf von Kindern ist in Europa die Ukraine. Von Deutschland aus können Interessierte über Agenturen das Baby bestellen und bezahlen. Das Ziel der Agenturen ist es, Leihmütter zu akquirieren. Laut Birgit Kelle sind das hauptsächlich Frauen mit geringem oder gar keinem Einkommen.

Verbot der “kommerziellen Leihmutterschaft” ist illusorisch

Man muss sich vorstellen, für eine ukrainische Mutter, die im Durchschnitt 350 Euro verdient und für ein Kind 10.000 Euro bekommt, ist das astronomisch hoch“, stellt die Publizistin im Interview mit dem christlichen Online-Magazin “Corrigenda” fest. Unter diesem Gesichtspunkt scheint die sogenannte “altruistische Leihmutterschaft“, die die Ampelregierung präferiert, auf tönernen Füßen zu stehen. So hat sich ein Expertengremium, das sich zum Ziel gesetzt hat, “reproduktive Selbstbestimmung” zu forcieren, auf die Fahnen geschrieben, “altruistische Leihmutterschaft” in Deutschland möglich zu machen. “Altruistisch” bedeutet hier, dass eine kommerzielle Nutzung des Kinderkaufs verboten ist; stattdessen soll es eine Aufwandsentschädigung geben.

Hierzu wird Birgit Kelle deutlich: “In England, wo eben nur diese altruistische Leihmutterschaft erlaubt ist, bedeutet das, dass die Aufwandsentschädigung bis zu 25.000 britische Pfund (mehr als 29.000 Euro) hoch sein kann. Das ist ein Jahresgehalt im Niedriglohnsektor“, macht die Journalistin klar. Es erscheint unwahrscheinlich, dass mit einem Verbot des “kommerziellen Vertriebs von Kindern” auch tatsächlich der Markt ausgetrocknet wird. “Nichtkommerziell“, aber gegen abnorme Aufwandsentschädigung, ist eine Form des Kommerzes; sie wird hier eben einfach nur anders definiert, zum Beispiel als Altruismus.

Wenn das Baby nicht passt, dann wird es abgetrieben

Es ist so, wie es Gregory Mankiw in “Grundzüge der Volkswirtschaft” richtig darstellte: “Menschen reagieren auf Anreize“. Eine Frau, die in finanziellen Nöten ist, denkt nicht darüber nach, ob die Zahlung “Honorar” heißt oder “Aufwandsentschädigung“. Fakt ist: Es bleibt eine Zahlung, eine Vergütung dafür, dass die Frau ein Kind für Fremde austrägt, welches diese dann kaufen. Daran ändert auch ein anderes Etikett nichts.

Besonders erdrückend wird es, wenn Birgit Kelle auf die Frage antwortet, was denn mit Babys passiert, die nicht dem Bestellwunsch der Käufer entsprechen, wenn also statt einem Mädchen ein Junge oder sogar ein Kind mit einer Behinderung geboren wird. “Dann wird das Kind abgetrieben. Das wird auch vertraglich geregelt. Ich habe mich durch Datenbanken geklickt, weil ich Zugang als vermeintliche Kundin habe, und die Leihmütter listen dort akribisch auf, zu was sie alles bereit sind: Wie viele Embryos sind sie bereit, sich in den Bauch pflanzen zu lassen und unter welchen Bedingungen sie bereit zur Abtreibung sind“, konstatiert die Autorin.

Das Thema “Leihmutterschaft” muss in den Fokus

Zwar ist Leihmutterschaft in Deutschland verboten, die Ampelregierung möchte das jedoch ändern. Am Ende des Tages ist Leihmutterschaft etwas Amoralisches, denn es ist nichts weiter als reproduktive Prostitution: Frauen werden zur Gebärmaschine erklärt, obwohl sie Mütter sind. Kindern wird ihre erste und intimste Bezugsperson weggenommen, damit zahlungswillige Käufer ihren Babywunsch erfüllen. Bei aller Liebe zum Kapitalismus: Es gibt gute Gründe, weshalb etwa kommerzieller Organhandel verboten ist. Warum dann mit Kindern Geschäfte gemacht werden dürfen, ist logisch nicht erklärbar.

Die Postmoderne führt offenkundig zum Transhumanismus: Jeder kann alles sein, er muss es nur ausdrücken. Heute kann sich per Sprechakt ein Mann zu einer Frau erklären, während sich Homosexuelle ein Baby fremd austragen lassen dürfen – sofern es nicht schon abgetrieben ist, weil das Ergebnis nicht den Bestellwünschen der Kunden entspricht. Vielleicht braucht diese Welt keinen Gott – aber zumindest eine Denklogik, die mehr berücksichtigt als das faktisch Machbare. Und vielleicht braucht es mehr Menschen, die Nischenthemen wie Leihmutterschaft (das eigentlich gar kein Nischenthema ist) ansprechen, damit diese Debatte endlich in die Mitte der Gesellschaft getragen wird.

3 Antworten

  1. Alles wird erlaubt, jede Perversität, man darf nur eins nicht; dass Regime kritisieren, dafür gibt es die Höchststrafe.

  2. Wenn euer angetrautes Weib nicht Werf.. Aeh, unfruchtbar ist, der Herr des Hauses aber potent und den Willen zur Reproduktion hat, nun das Weibchen nur wegen fehlender Fruchtbarkeit nicht verlassen/austauschen mag: warum nicht ein natuerliches Kind auf diese Art zeugen lassen?

    1. Warum nicht? Weil es die typische heutige Haltung ist, daß man auf alles einen Anspruch hat und daß aus diesem Grund für Geld alles, wirklich alles gekauft werden kann, auch das , was einem von der Natur oder dem eigenen Schicksal vorenthalten wird. Wie wäre es stattdessen einmal mit etwas Demut?

      Auf etwas verzichten zu müssen, was man sich dringend wünscht, zwingt einen dazu, sich mit sich selber zu beschäftigen und einen Weg zu finden, sich mit der Situation abzufinden und das Beste aus ihr zu machen. Das zu schaffen, kann einen einen großen Schritt vorwärts bringen.

      Stattdessen spielt man Gott, besorgt sich auf dem Markt(!) ein Kind, das man auf natürliche Weise nicht bekommen kann, und erzeugt dadurch nur Durcheinander, hauptsächlich für das Kind. Immer wieder hört man von angenommenen Kindern, die erst spät erfuhren, daß sie nicht das leibliche Kind sind, daß sie sich von kleinauf entweder als Person “falsch” fühlten oder am falschen Ort in der falschen Familie.