Mittwoch, 1. Mai 2024
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Vorsicht, Gesinnungs-Paparazzi!

Vorsicht, Gesinnungs-Paparazzi!

Mediale Verfolgungsjagd einmal anders: Nicht mehr auf der Suche nach Promi-Skandalen, sondern nach verbotenen Meinungsäußerungen (Symbolbild:Pixabay)

Als Besitzerin eines Smart-TV leide ich mittlerweile unter Verfolgungswahn: Als ich jüngst auf dem Weg ins Bad die auf dem Bildschirm sprechende Annalena Baerbock mit wenig freundlichen Worten bedachte, durchzuckte meinen kleinen Zeh plötzlich ein jäher Schmerz. Dabei hätte ich schwören können, dass der Werkzeugkasten, welcher meinen Fuß erwischt hatte, fünf Minuten zuvor noch nicht dort gestanden hatte. Nun besitzen weder mein Fernseher noch Frau Baerbock telekinetische Fähigkeiten, aber mein Aberglaube stellte dennoch einen Zusammenhang her. Denn auch ohne übernatürlichen Einfluss steht fest: Es ist wieder Vorsicht bei jedem Wort angeraten, welches man schreibt und spricht.

Da stehe ich als Ruhrpottkind mit rheinland-pfälzischem Migrationshintergrund stets mit einem Bein im politisch-korrekten Fettnapf, denn meine kulturelle Prägung lässt mich häufig “mit etwas herausplatzen”; schrecklich böse Dingen, die ich niemals in die Tat umsetzen würde, sondern einfach zum Zweck des Dampfablassens äußere. Das sollte sowohl in den eigenen vier Wänden als auch in privaten Chatgruppen als Grundrecht gelten. Aber wer der “falschen” Partei angehört, muss heute stets damit rechnen, mit seinen unüberlegten Worten ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden. Natürlich nur in nützlichen Bruchstücken der Gesamtdiskussion, sonst könnten schließlich auch entlastende Momente auftauchen.

(Screenshot:Twitter)

Wieder einmal wurden Auszüge aus AfD-Chatprotokollen vom ZDF “geleakt” – wie auch immer der Sender an die Informationen gekommen ist. Hat sich da wieder einmal jemand in die Gruppe eingeschlichen? Es wäre nicht das erste Mal. In ihrem Eifer, etwas Passendes zu erwischen, erinnern die heutigen politischen Medienreporter und Haltungsschnüffler an Paparazzi, welche sich an geeigneter Stelle stundenlang auf die Lauer legen, um ein Promi-Foto zu schießen. Im Gegensatz zu diesen journalistischen V-Leuten gehen die ungeliebten Fotografen dabei immerhin relativ demokratisch vor und geben in der Regel offen zu, mit der Sensationslust ihrer Kunden Geld verdienen zu wollen. Ob Herzogin Kate im Bademantel, Heidi Klum ohne Schminke oder eine reichlich zerknautscht wirkende Angela Merkel: Der politische Hintergrund ist dabei vollkommen irrelevant. Man nimmt, was man vor die Linse bekommt – irgendeine Boulevard-Zeitschrift wird es schon kaufen.

Der Gesinnungs-Paparazzo hingegen ermittelt nur in eine Richtung – nämlich in die des politischen Gegners. In irgendeine verbale Falle wird der schon tappen, denn die Liste der verbotenen Worte wächst schneller als eine magische Bohnenstange. Was würde wohl geschehen, wenn man mit ähnlicher Intensität in anderen Gruppenchats herumwühlte? Es ist müßig, sich über die Doppelmoral der öffentlich-rechtlichen Sender zu empören; wir wissen, was wir dort nie oder höchstens mitten in der Nacht zu sehen bekommen: Chatprotokolle aus Neukölln etwa, in denen Neubürger ihre Meinung über Juden und Homosexuelle preisgeben. Oder geheime Videoaufnahmen vom letzten Antifa-Treffen in Leipzig-Connewitz, bei dem die neuesten Coups der Hammerbande geplant werden. Ursula von der Leyen löscht ihre Korrespondenz ohnehin ständig “aus Versehen” selbst – und ob Familie Graichen sich darüber lustig gemacht hat, wie man die Bürger über den Tisch ziehen kann, werden wir auch nie erfahren.

Dämonisierung hängt in der Luft

In der Corona-Zeit machten sich einige Berühmtheiten aus Politik und Kunst erst gar nicht die Mühe, mit ihren Brutalitäten hinter dem Berg zu halten, weil sie sich der Zustimmung der Medien gewiss sein konnten. Obwohl mittlerweile etwas offener darüber gesprochen wird, hängt die Dämonisierung noch immer in der Luft: Die Nachrichten werden nicht müde zu betonen, dass der Mann, welcher in Ratingen die Polizei mit Brandsätzen attackierte, “Kontakte zu Corona-Leugnern” hatte. Die Botschaft dahinter: Wenn Regierungskritiker schon keine Leiche im Keller haben, dann doch wenigstens in der Wohnung. In diesem Fall werden wir auch nichts von einem Einzelfall hören.

Man möchte trotzig werden. Sich auf eine Straßenkreuzung stellen und mit einem Megafon “Verbotenes” in die Welt hinausbrüllen: “Dreiunddreißig!“, “Mädelsabend!“, “Globalismus!“, “Mohrenkopf!“. Freilich würde dieser Ausbruch nur wenig Chancen haben, als Kunstaktion durchzugehen. Einen Moment lang dürfte man sich erleichtert fühlen – dann droht öffentlicher Liebesentzug und schlimmstenfalls eine Anzeige. Straßenkreuzungen dürfen nur zur Rettung des Klimas mit Beschlag belegt werden. Da sind die Gesinnungs-Paparazzi dann ganz furchtbar rücksichtsvoll – und lassen alles im schönsten Licht erscheinen.

3 Antworten

  1. Meine Frau war heute in einem Discounterladen und ich davor.
    Schon beim Eingang sahen wir eine kleine Traube von Spezialdemokraten,
    die dort Rosen zum Muttertag verschenkten.

    Meine Frau war im Laden und eine Spezialdemokratin hat mir eine Rose überreicht,
    die ich sofort zu Boden geworfen habe mit dem Bemerken, das die Rose für die dreckige faschistische Spezialdemokratenpolitik nichts dafür kann, allerding sie als Unbelehrbare und Unwählbare sei.

    Der Dialog war dann schnell beendet, als ich ihr zu verstehen gab, das unsere gesamte Familie auf allen Ebenen die einzig ehrliche Volkspartei, die AfD, wählt.
    Das war für diese Spezialdemokratin dann einfach zu viel und ich zog mit meiner Frau dann mit genüsslichem schmunzeln von dannen !

  2. Da fallen einem Filmititel ein wie “Beweise, das es böse ist” oder sowas. Wir erinnern uns, wie in der Corona-Zeit die von Jan Josef Liefers angeführte Künstlergruppe “die Maßnahmen” kritisierte und zwar punktgenau mit der treffenden Aussage, “Verzeifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht.” Mit welcher erschütternden Bösartigkeit der mediale Mainstream zurückschlug, läßt einen an Diktaturen widerlichster Prägung erinnern. Die Gruppe wurde brutalstmöglich mit dem journlistischem Hexenhammer gnadenlos in Grund und Boden gestampft. Da weiß man auf einmal, was Furor Teutonicus bedeutet. Solange es in Deutschland keine alternative zum Mainstream gibt, kann er sich eben einfach alles erlauben. Manchmal wünscht man sich eine neue RAF herbei.