Dienstag, 30. April 2024
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Welche Rolle spielt die Ukraine in Afrika?

Welche Rolle spielt die Ukraine in Afrika?

Modernes westliches Kriegsgerät in der Ukraine: Trotz Krieg ist das korrupte Regime ein riesiger globaler Waffensupermarkt (Foto:Imago)

Seit es die Ukraine als eigenständigen Staat gibt, also seit 1991, hat die Regierung in Kiew alles, was ihr möglich war, von dem versilbert, was an Erbe aus der Sowjetzeit zurückgeblieben ist. Vor allem mit Waffen konnten hohe Gewinne eingefahren werden – die allerdings in den Privatsektor geflossen sind. Das verlief skrupellos. Es muss wie ein Mysterium erscheinen, dass Nordkorea innerhalb kurzer Zeit in der Lage war, große Raketen zu bauen und sogar eigene Atomwaffen herzustellen. Die Auflösung dieses Rätsels heißt: Ukraine. Kiew hat Pjöngjang sowohl Raketentriebwerke als Baumuster geliefert als auch Wissen, wie aus Uran bombenfähiges Material gewonnen und dann eine Bombe gebaut werden kann. Auch Wissen aus Pakistan hat da geholfen. So muss man erkennen, dass der heutige Zustand, dass Nordkorea eine Atommacht mit trägerfähigen Raketen geworden ist, maßgeblich in der Hilfe aus der Ukraine begründet ist. Kiew, oder besser: die dortigen korrupten Akteure, haben sich dafür fürstlich entlohnen lassen.

Mit dem Ende der Sowjetunion war auch der direkte Einfluss Moskaus auf die diversen „Befreiungsbewegungen“ in Afrika beendet. Dennoch existierten die Verbindungen weiter, die jahrzehntelang aufgebaut worden sind. Moskau selbst hat aber Waffenlieferungen nach Afrika eingestellt. Dieses Vakuum wurde von Kiew schnell aufgefüllt. Seit den 1990er Jahren gibt es einen steten Fluss an Frachtschiffen, die Waffen aus Sowjetbeständen aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen nach Afrika verbringen. Mancher Ukrainer ist so zum Milliardär, zum Oligarchen geworden, mit Unmengen Blut an den Händen. Von Anfang an hat der Wertewesten darüber hinweggesehen. Schließlich hat dieser kein Interesse an stabilen, friedlichen Verhältnissen in Afrika oder irgendeinem Kontinent außer dem nordamerikanischen.

Afrika kann kaum eigene Waffen produzieren

Innerhalb Afrikas gibt es kaum ein Land, das eigenständig brauchbare Waffen herstellen kann. Südafrika oder Ägypten sind hier die Ausnahme. Wenn in Afrika Waffen gewünscht sind, sollten diese einfach und robust sein, eben wie eine „Kalaschnikow“ oder andere robuste Waffensysteme aus Sowjetproduktion. Weil die sowjetische Teilrepublik Ukraine am weitesten Richtung Westen lag, wurden dort Unmengen an Waffen bereitgehalten. Insbesondere während der 1990er Jahre wurden diese als überflüssig, als obsolet, erachtet. So hatte man in Kiew keine Skrupel, große Teile davon zu Geld zu machen. Afrika hat sie wie ein Schwamm aufgesaugt.

Allerdings kamen diese Waffen vornehmlich aus den westlichen Teilen der Ukraine. Das erklärt auch, warum die abtrünnigen Ostprovinzen soviel davon hatten, um sie gegen Kiews Truppen einzusetzen: Sie brauchten keine zusätzlichen Lieferungen aus Russland. Es erklärt auch, warum zum Beispiel die Abtrünnigen in Donezk so erfolgreich standhalten konnten. Die Westukraine war zumindest teilentwaffnet. So mussten Kiews Truppen seit 2015 mit Lieferungen von Sowjetmaterial aus anderen Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts und NATO-Material wieder kampffähig gemacht werden. Die alten Verbindungen nach Afrika existieren aber weiter, und ebenso sind Kiews Waffenhändler nicht verschwunden. Zu viel Geld, zumeist „schwarzes Geld“, lässt sich damit verdienen.

NATO-Waffen sind verschwunden

Nicht nur in den USA, auch von Ungarn wird vermehrt angemahnt, endlich Aufklärung darüber zu erhalten, wohin eigentlich die Geld- und Waffenströme in die Ukraine geflossen sind und vor allem, wohin die ganzen Waffen verbracht worden sind. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Waffenhandel aus der Ukraine weiterhin floriert. Jetzt aber werden auch westliche Waffen verramscht. Auch in Paris macht man sich darüber inzwischen ernste Gedanken – denn schließlich sind es die ehemaligen Kolonien Frankreichs, die zunehmend instabil werden und sich unfreundlich gegenüber dem Kolonialherren zeigen. So wie eben jetzt im Niger, und einige Nachbarstaaten zeigen die gleiche Tendenz. Wegen der seit 30 Jahren andauernden Lieferungen aus der Ukraine gibt es dort zu viele Waffen, die gegen Frankreichs Hegemonie eingesetzt werden können.

Interessant an diesen Vorgängen ist, dass diese ukrainischen Waffenlieferungen seit der Sonderoperation Moskaus einen Einbruch erlitten haben. Allerdings sind sie nie vollständig abgerissen. Auch das „Getreideabkommen“ wurde für den Waffenexport missbraucht. So müssen wir jetzt beobachten, dass Kiews Armee zwar über Waffen- und Munitionsmangel klagt, aber dennoch weiterhin genau diese Dinge in andere Länder verkauft werden – und jetzt eben auch Waffen aus westlicher Produktion. In diesem Kontext sollte man auch sehen, dass Kiews Truppen trotz Munitionsmangels immer noch täglich hunderte Schüsse auf zivile Ziele in den neuen Republiken und direkt nach Russland abfeuern: Diese haben keinen militärischen Sinn. Es sind reine Terrorangriffe. Es wird zwar gern darüber berichtet, wenn durch russischen Beschuss einige Zivilisten ums Leben kommen, ; die täglich wesentlich größere Anzahl an toten Zivilisten in Donezk und den anderen neuen Republiken wird ausgeblendet und in der westlichen Berichterstattung verschwiegen.

Unterstützen die ukrainischen Waffen die Entkolonialisierung?

Wenn man es positiv sehen will, dann hat die Ukraine den mittlerweile offen ausgetragenen Befreiungskampf afrikanischer Staaten mit den Waffenlieferungen gefördert. Kiew hat gleichsam die Politik der Sowjetunion fortgeführt, afrikanische Staaten im Kampf gegen die westlichen Kolonialisten zu unterstützen. Wenn man das aber im Sinne von Menschlichkeit und dem Schutz des Lebens allgemein bewertet, dann hat sich Kiew schuldig gemacht an einer Unzahl von ermordeten Zivilisten in Afrika. Kiew hat mit seinen Waffenlieferungen erst die Voraussetzung geschaffen, dass es innerafrikanische Mördertruppen immer noch geben kann. So, wie der Einfluß Moskaus auf die Geschehnisse in Afrika mit dem Zerfall der Sowjetunion praktisch beendet war und sodann weniger Tote zu beklagen waren, können Afrika und die Welt darauf hoffen, dass auch Kiew keine Waffen mehr nach Afrika liefern wird, sobald das korrupte Regime in Kiew Geschichte ist. In diesem Sinn wird auch Afrika Putin und dem Kreml dankbar sein.

Wenn Sie sich jetzt fragen, wie das mit den Waffenlieferungen aus der Ukraine nach Afrika gelaufen ist, und immer noch läuft, dann empfehle ich das Werk von Florian Stumfall zur Lektüre: „Tripoli Charlie“. In dieser Romantrilogie (Rezension siehe hier) beschreibt der Afrika-Kenner Stumfall, was zum Beispiel in Südafrika, Angola, Libyen oder Mosambique abgelaufen ist, und wer da alles seine Finger drin hatte und sich bereichert hat. In diesem Werk findet sich auch eine detaillierte Beschreibung dessen, warum und wie perfide Muamar al-Gaddafi ausgelöscht wurde, oder wie das größte humanitäre Projekt Afrikas, die Süßwasserförderung, zerstört worden ist, um Afrika in Abhängigkeit des Westens zu halten – und das Ganze in elegant geschriebener Romanform, die die drei Teile in bestechender Weise miteinander verknüpft. Eben ganz so, wie auch in Afrika alles miteinander verknüpft ist – auch wenn es zumeist nicht leicht zu erkennen ist.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf Anderweltonline.

12 Antworten

  1. Rhetorische Frage: „Unterstützen die ukrainischen Waffen die Entkolonialisierung?“

    Natürlich konsequent – schließlich ist die Ukraine die kämpfende Spitze des „Werte-Westens“!

    Die Ukraine hat eben nur folgerichtig entdeckt, dass es auf der Welt noch bedeutendere Konflikte auszutragen und Vermögensverschiebungen zu befördern gilt – in denen Waffen von noch größerer argumentativer Bedeutung sind!

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  2. Ein etwas befremdlicher Artikel, wenn heute jemand aus der ehemaligen UdSSR Einfluss in Afrika hat dann ist es Russland, sehe ich da seit den letzten Absetzungen der “demokratischen” Regierungen ukrainische Flaggen auf den Straßen wehen, wohl eher nicht und fast 2/3 aller afrikanischen Staaten hat Militärverträge mit Russland, 0,00 mit der Ukraine, wie denn auch.
    Die ukrainische “Waffenproduktion” beruht komplett auf sowjetischer bzw. russischer Technologie inkl. dem Kaliber, das falls es nicht bekannt sein sollte nicht kompatibel mit dem NATO-Kaliber ist.
    Ich habe nicht die geringsten Sympathien für das Selenskyi-Regime, aber der Ukraine die Nuklearfähigkeit Nordkoreas zuzuschreiben halte ich für recht überzogen, wer über das nötige Kleingeld verfügt hat hat da mehrere Optionen zur Verfügung, auch andere ehemalige Sowjetrepubliken, außerdem würde ein Staat niemals allein für solche Deals die Verantwortung übernehmen, es sind immer einzelne Probanden.
    Diplomatisch ist die Verwicklung eines Staates in Nukleargeschäfte äußerst heikel, sogar gefährlich, erst recht wenn ein “Erzfeind” der USA “plötzlich” in der Lage ist dadurch Nuklearwaffen herzustellen.
    Nicht das Wissen über die Herstellung von Atomwaffen ist relevant, sondern die dafür notwendige Logistik und Gerätschaft zu bekommen, man darf ja nicht einmal Maschinen der Zerspannungstechnik (Drehmaschinen) ohne Auflagen und Bürgschaften Importieren oder Exportieren.
    Selbst dickwandige Rohre müssen unter polizeilicher Aufsicht und nur mit behördlicher Genehmigung entsorgt werden, sie dürfen die Länge von 22 mm nicht überschreiten und müssen in verplombten Behältern transportiert werden.
    Die Frage ist also eher woher Nordkorea Beschleuniger und Zentrifugen erhalten hat, wie die ins Land kamen und ob Nordkorea wirklich eine ernstzunehmende Nuklearmacht ist.
    Die dafür notwendige Logistik ist extrem aufwendig und teuer, interkontinentale Raketensysteme benötigen außerdem ein satellitengestütztes Leitsystem um überhaupt ein Ziel in mehreren 1000 km Entfernung treffen zu können, mir ist nicht bekannt das Nordkorea über ein derartiges Orbitalnetzwerk verfügt.
    Nordkorea mag vielleicht waffenfähiges Nuklearmaterial besitzen, ob dies jedoch wirklich militärisch einsetzbar ist darf bezweifelt werden, Raketen ins Meer zu schießen ist kein Beweis für die Schlagkraft sie auch präzise ins Ziel bringen zu können…

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  3. Die Problematik ist, dass die Russen in der Verteidigung eine perfide Taktik anwenden. Vor dem Abzug verminen sie die aufgegebenen Stellungen, zudem halten sie mit ihrer Artillerie drauf, kaum sind die Ukrainer dort angekommen. Der Blutzoll für die Ukrainer ist daher enorm. Und dahinter warten schon die neuen Minenfelder und Verteidigungslinien mit Gräben, Drachenzähnen etc.

  4. Schon unter Poposchenko gab es diese Geschäfte. Es soll über Bulgarien gelaufen sein. Bezahlt haben die Ölscheichs und plötzlich sind Nato und Waffen der Amis bei der IS und wie die Amiislamisten sich nennen, in Syrien aufgetaucht.

  5. Der Chef des US-amerikanischen Think Tank STRATFOR George Friedman erzählte einmal wie sich die USA organisieren.

    Ihr Beispiel sei das ALTE ROM, dass alle seine beherrschten Länder besiegt, instruiert und mit bezahlten Vasallen als Machthaber ausgestattet hatte.

    Allerdings habe der US-Präsident nicht den Status eines damaligen Cesaren, sondern ist ein ausgewählter und höriger Mann der dem DEEP STATE folgt.

    Der DEEPP STATE ist die Oligarchie der USA auf dem Finanzsektor, Industrie und in der Waffenproduktion.

    Das sind also Leute wie Rockefeller, Soros und Bill Gates, um nur einige Namen zu nennen.

    Diese bestimmen den Kurs und somit auch Krieg und Frieden !!

    Von ihm (Soros) stammt die Idee mit dem KLIMAWANDEL durch den Menschen als Mittel mit den Abgaben und KLIMABONDS erfolgreich zu handeln.

    Von Bill Gates stammt die Idee von CORONA (er will schon seit Jahren die Weltbevölkerung reduzieren) und hat mit Pfizer Impfungen mächtig Geld verdient.

    Die Waffenindustrie hat sich nun besonders die UKRAINE ausgesucht und auch den Versuch Russland zu besiegen um sich den dortigen Rohstoffen zu bemächtigen, die in USA fast ausgegangen sind.

    FAZIT: Unsere Politiker (bis auf Viktor Orban) in Europa sind alle gekaufte MARIONETTEN und es wird höchste Zeit, dass RUSSLAND diesen Krieg gewinnt und die USA endgültig vom Sattel der WELTHERRSCHAFT stürtzt !!

  6. Nicht nur die Munitions- oder vielleicht gar Waffenlieferungen aus Nordkorea könnten der Ukraine zu schaffen machen, sondern die Russen haben wesentlich mehr „Menschenmaterial“ zur Verfügung.

    Aber, es könnte das eintreffen, worüber ich schon einmal geschrieben habe.

    Wenn sich Russland, und seine Verbündeten dem Osten zuwenden, dann wird es für die USA heiß, sehr heiß!

    Denn dann stünden die USA Gegnern gegenüber, welche eine geballte Atommacht darstellen.

    Gott behüte, daß dieses Szenario eintritt. Daher, es muß der diplomatische Weg beschritten werden!

    Die USA sollten endlich damit aufhören, der Ukraine Mut zu machen, sie zu befeuern und mit Waffen und Geld zu beliefern, denn Russland ist niemals zu besiegen.

    Außerdem, die USA sind am absteigenden Ast, die BRICS sind mit größter Wahrscheinlichkeit die Zukunft.

    Der Fortschritt dieser Gemeinschaft ist nicht mehr aufzuhalten. Daher nochmals und eindringlich: FRIEDEN!

  7. Hier nur ein paar Vorschläge wie wir Deutschland wieder auf die Erfolgsspur bringen könnten:

    1) RAUS aus dem drecks Euro und EU das spart jede Menge Ausgaben
    2) die Grenzen für Migranten dicht machen
    3) gesunde arbeitslose Migranten die Sozialleistungen abstellen
    4) straffällige Migranten sofort abschieben

    5) Frieden mit Russland
    6) Nordstream reparieren und wieder in betrieb nehmen

    7) BRICS beitreten

    8) angloamerikane Besatzer samt BRD und ihrer Politmarionetten nach Hause schicken

    9) alle nutzlosen Banken und NGO´s schließen
    10) direkte Demokratie durch Volksabstimmungen
    11) die gleichgeschalteten Medien abschalten

    1. @Sting

      Zunächst mal: Schön, dass Sie wieder dabei sind! Es gibt ja immer Kommentare, die das Niveau heben und solche, die es senken! Und da Sie zweifellos zu den Erstgenannten zählen, bringen Ihre Kommentare immer doch noch ein etwas anderes, und oft von anderen gar nicht gesehenes, Licht in die Sache …

      Ihre Auflistung kann ich ohne weiteres mit-unterschreiben … Nur ist Deutschland eben meilenweit von derartigen Konsequenzen entfernt! Trotzdem ist der Blick auf das, was nötig, sinnvoll oder geboten wäre, für die eigene geistige Gesundheit unerlässlich. Wer ohne Erkenntnisse, Wissen und daraus resultierende Ziele und Visionen lebt, vegetiert schließlich nur.

      Wer in Konfliktfällen glaubt, sich eine allgemeingültige Meinung ohne Einbeziehung der Vorgeschichten bilden zu können, ist entweder ein absoluter Dummkopf oder gar ein veritabler Verbrecher! – Diese Feststellung betrachte ich als alternativlos!