Mittwoch, 1. Mai 2024
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Wie lange noch, Habeck, willst du unsere Geduld missbrauchen?

Wie lange noch, Habeck, willst du unsere Geduld missbrauchen?

Grüner Wasserstoff: Ein grenzenloser Selbstbetrug (Foto:Imago)

Quo usque tandem abutere Catilina patientia nostra?“, “Wie lange noch, Catilina, willst Du unsere Geduld missbrauchen?” So herrschte Cicero einst Catilina im römischen Senat an. Der so Gescholtene erstarrte und verließ Stunden später die Stadt, damit dem damals gültigen Codex in puncto Verantwortungsbewusstsein eines Amtsträgers gehorchend. O tempora, o mores! Ein vergangenes goldenes Zeitalter, von dem nur noch “Ewiggestrige” mit klassischer Bildung etwas wissen.

Von einem “Quasi-Landsmann” Ciceros, der sich zweitausend Jahre später um den Fußball bleibende Verdienste erworben hat, ist das mittlerweile ebenfalls klassische Zitat überliefert: „Was erlauben Strunz?“ So donnerte Trappatoni. Und „Flasche leer“, nicht zu vergessen. Das Leergutlager in Berlin ist mittlerweile übervoll. Doch der Spruch vom Hochlaufen des Wasserstoffgeschäfts ist nicht aus der Welt zu bekommen. Diese Urgroßmutter aller intellektuellen Blähungen geistert immer wieder durch die Gazetten.

Der Herr Minister pumpt heiße Luft

Bedauerlicherweise sind alle die Verlautbarungen zum Segen des grünen Wasserstoffs hohle Phrasen, die vollkommen im leeren Raum schweben, und bestenfalls geeignet, immer wieder Hoffnungen zu wecken, die niemals erfüllt werden können Das kann man mit einer einzigen Tatsache beweisen: Für alle wasserstoffgeeigneten Heizungen in Deutschland wird es für viele Jahre nur Erdgas geben. Die meisten werden ohne Berührung mit Wasserstoff dereinst auf dem Schrottplatz landen. Jeder halbwegs mit Industrie und Technik Vertraute kennt das Haber-Bosch-Verfahren: Es verbraucht knapp 2 Prozent aller Primärenergie und produziert jährlich rund 190 Millionen Tonnen Ammoniak. Als Zwischenprodukt werden 34 Millionen Tonnen Wasserstoff erzeugt und aus gutem Grund sofort am Ort der Entstehung weiter umgesetzt. Als unvermeidbares Nebenprodukt entstehen dabei über 350 Millionen Tonnen Kohlendioxid, die zum größten Teil in der Atmosphäre landen. Neben der Eisenverhüttung und der Zementherstellung ist der Haber-Bosch-Prozess damit einer der ganz großen CO2-Emittenden. Somit sollte dieses Verfahren am Anfang aller Bemühungen beim Einsatz von grünem Wasserstoff stehen.

Erst wenn 34 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff jährlich zu Ammoniak verarbeitet werden, kommt die Energiebranche zum Zug. Während die Aufbereitung und der Transport von Wasserstoff von vielen Verlusten geprägt sind, sodass am Ende weniger als ein Drittel der Energie nutzbar beim Verbraucher ankommen, arbeitet das Haber-Bosch-Verfahren nahezu verlustfrei: Aus 3 Kilogramm Wasserstoff und 14 Kilogramm Stickstoff entstehen 17 Kilogramm Ammoniak. So, wie die Theorie es verlangt. Ein zwingendes Argument, allen verfügbaren Wasserstoff zu Ammoniak umzusetzen und keine gezielt böswillige Volksverdummung damit zu betreiben.

Lang ist der Weg

Der Weg zur Wasserstoffheizung ist lang, steil und übersät mit Stolpersteinen. In der Stadt Bécancour in Quebec gibt es eine Elektrolyseanlage, die rund 3.000 Tonnen pro Jahr an grünem Wasserstoff erzeugt. Kein Solarpaneel, kein Windrad verstellt den Blick. Die Wasserkraft des St. Lorenz steht 8.760 Jahresstunden zur Verfügung. Eine Grundlast – ohne Flaute, ohne Tageszeiten. Zu 100 Prozent verfügbar. Ähnliche oder etwas größere Anlagen gibt es am Golf und in China. Diese stehen in verdächtiger Nähe von Kraftwerken und ihre Betreiber geben sogar offen zu, dass sie nur mit Sonnenenergie nicht auskommen. Die derzeit modernsten PME-Elektrolysatoren müssen immer nahe der Volllast betrieben werden. Bei geringer Auslastung reichert sich Wasserstoff auf der Sauerstoffseite der Zelle an. Ab 4 Volumenprozent ist dieser Punkt sehr schnell erreicht und es besteht Explosionsgefahr, womit sich hier ein ernstes Problem für Großanlagen offenbart. Da auch häufiges An- und Abschalten die Lebensdauer verkürzt, lautet die Aufgabe, unbedingt einen 24-Stunden-Betrieb sicherzustellen. Das ist weder mit einer Solaranlage noch mit Windturbinen möglich. In Kinderbüchern wird manchmal beschrieben, dass nach Sonnenuntergang der milde Abendwind durch die Bäume streicht. Über seine Stärke und Stetigkeit fehlen aber leider verlässliche Angaben.

Wind und Sonne sind als Energiequellen zu unstetig und lassen keinen regulären technischen Betrieb zu. Eine Alternative, nämlich das Gaskraftwerk als “Backup”, wird hinter den Kulissen in China und am Golf ungeniert genutzt. Es springt ab 16 Uhr nachmittags ein und läuft bis 8 Uhr früh. Die eigentliche Energiequelle für 16 von 24 Stunden ist also Erdgas – mit Unterstützung durch Sonnenenergie tagsüber. Das ist niederschmetternd für die Verfechter der reinen Lehre, aber leider unabänderlich.

Für die Katz

Die zweite Möglichkeit besteht darin, Wind und Sonnenenergie zu kombinieren. Das bedeutet erhebliche Zusatzinvestitionen, nur um eine sich überlappende, fallweise Überkapazität zu schaffen. Diese wird in der täglichen Praxis während vieler Stunden nicht abgerufen oder vernichtet. Man stelle sich den Nachmittag im Juni mit der strammen Brise vor. Sehr schön, aber für die Katz. Die Anlage braucht den Strom in dieser Zeit nicht.

Drittens besteht noch die Möglichkeit, die Fläche der Solarpaneele so dramatisch zu vergrößern, dass man in acht Stunden der vollen Sonnenleistung genug Wasserstoff erzeugen kann, damit man dann weitere 16 Stunden störungsfrei arbeiten kann. Das ist zu vernünftigen Kosten allerdings nicht möglich. Auch die Kombination Solarenergie mit Windenergie plus Wasserstoffspeicher kann das Problem nicht lösen.

Reine Lunatik

Ohne beigestelltes Gaskraftwerk also keine solare Wasserstoff-Herstellung! Und damit ist das grüne Dogma irreparabel zerstört. Die 35 Millionen Tonnen Wasserstoff als Grundlage der Ammoniakindustrie sind auf absehbare Zeit nicht darstellbar – wenn überhaupt jemals. Auch ihr Transport aus Übersee ist nicht möglich. Damit steht importierter Wasserstoff für die Energiebranche erst recht nicht zur Verfügung. Alle anderslautenden Meldungen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. Es handelt sich um reine Lunatik. Quo usque tandem abutere Habeck patientia nostra? Wie lange noch Habeck, willst Du unsere Geduld missbrauchen?

Postskriptum: Catilina war der Auslöser einer Verschwörung, die 63 vor Christus von Cicero in seinen vier Reden vor dem Senat gestoppt wurde. Auch der für seine Konsequenz bekannte Cato bekämpfte Catilina, der im Jahr 62 in der Schlacht fiel. Der von ihm begonnene Aufruhr trug wesentlich zum Niedergang der römischen Republik bei. Das Ende waren totalitäre Regierungen.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf Anderweltonline.

14 Antworten

  1. der klügere gibt nach …die idioten übernehmen das ruder…
    Lange Zeit war Deutschland die industrielle Lokomotive Europas. Die katastrophale Wirtschafts- und Energiepolitik der letzten Jahre sorgt allerdings zunehmend für Probleme. Dies verdeutlicht auch ein Bericht von Bloomberg. Deutschland ist erneut der „kranke Mann“ Europas. Angefangen hat es mit der Einleitung der „Energiewende“ während der Regierung Merkel, die mit dem Atomausstieg und dem Ausbau von Wind- und Solarkraftwerken einherging. Schrittweise wurden über zusätzliche Steuern und Abgaben für Strom und Energie (EEG-Umlage, CO2-Steuern usw.) diese künstlich verteuert. Weiterlesen auf Report24.news

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  2. super super … wie gewünscht… die messerfachkräfte und bürgergeldler danke ihr halbdackel….
    Polizeibekannter “Deutsch-Türke” (15) ersticht ukrainischen Basketball-Nationalspieler (17)
    Oberhausen, NRW. Er flüchtete vor dem Krieg in seiner Heimat und wurde in Deutschland ermordet! In der Nacht auf Sonntag ist der Basketball-Nachwuchsspieler Volodymyr Yermakov (17) aus der Ukraine am Busbahnhof erstochen worden. Ein Mannschaftskollege (18) überlebte schwer verletzt. Der Täter: ein erst 15-jähriger “deutsch-türkischer” Intensivtäter! Weiterlesen auf m.bild.de

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  3. @WIE LANGE NOCH, HABECK
    das entscheidet nicht Habeck, sondern der WEF !
    Und wenn ich ihn so jammern höre, wie gefährdet er doch ist, scheint mir, er kennt seine Herren und weiß, wie die ihre Humanresourcen verwerten. Mein Eindruck ist, das er sich längst als überflüssig sieht und fürchtet, das man noch eine letzte Verwertung für ihn hat ! Der andere Typ da konnte ja noch einmal für das Regime verwertet werden und ein Habeck könnte da – gerade in der derzeitigen Situation, noch viel wertvoller werden !
    Aber auch das werden die political engineers des WEF entscheiden !

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  4. @WIE LANGE NOCH, HABECK Guter Artikel, nur werden sich Ideologen wie Habeck davon nicht abhalten lassen. Sie wollen ihre Träume der Irrationalität umsetzen, koste es was es wolle. Dabei nehmen diese Leute in Kauf, dass ein Land wie Deutschland ruiniert wird. Nebenbei bemerkt, sind Leuten wie Habeck oder Baerbock oder alle anderen, die beim WEF herumturnen und dem Rattenfänger Schwab und seinen Hintergrundmännern auf den Leim gehen, nicht bewusst, dass sie nur nützliche Idioten sind, die für die Rattenfänger die Drecksarbeit erledigen!

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  5. darf man zu herren deppen sagen, nein!
    darf man zu deppen herren sagen, ja immer…
    dann noch guten abend ihr herren….

  6. Geduld missbrauchen? Es sind Sklaven und nicht Bürger, die sich von Typen wie Habeck ausbeuten, in Hass gegen Mitbürger und in Hasskriege gegen das wirtschaftskulturell andersartige Ausland hetzen und anderweitig missbrauchen lassen.

  7. Habeck denkt gar nicht daran, seine feuchten Träume auf Eis zu legen, oder abzuschwächen. Im Gegenteil. Und das, was sich dieses Volk alles bieten lässt, hat nicht zwingend etwas mit Geduld zu tun.

  8. Wissenschaft und Verstand spielen für Ideologen keine Rolle. Sachargumente kann man sich sparen. Deutschland geht wirtschaftlich und kulturell den Bach runter. Bildung ist nicht gefragt, klassische Bildung schon gar nicht. Schulabbrecher und schlechte Pisaergbnisse sind die Folgen. Wie lange wird es noch dauern, bis Deutschland auf der Nase liegt und die in in der Mehrzahl gleichgültigen Menschen betroffen sind und erkennen müssen, dass Merkel und ihre Epigonen für den Niedergang verantwortlich zeichnen? Es hilft nur noch ein Neuanfang aus wirtschaftlichen Ruinen. Dieser Neuanfang wird für eine andere Regierung alles andere als angenehm sein.

    1. Das Grundgesetz kennt eine Vorschrift, die es wohl nur in ganz wenigen Verfassungen der Welt gibt: Ein Recht auf Widerstand gegen einen diktatorischen Staat.

      Art. 20 Abs. 4 GG erlaubt es jedem Deutschen, gegen Bedrohungen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vorzugehen und die Verfassung auch gewaltsam zu verteidigen. Damit nicht jeder Bürger nach seinem Gutdünken Gewalt anwendet, ist

  9. Da wir ein christlich geprägtes Land sind, trägt dieser tiefenpsychologisch implantierte Glaube an die Obrigkeit und ihre Botschaften bei den massenhaft Denk-Entwöhnten dennoch seine bleibenden Früchte:

    „Bedauerlicherweise sind alle die Verlautbarungen zum Segen des grünen Wasserstoffs hohle Phrasen, die vollkommen im leeren Raum schweben, und bestenfalls geeignet, immer wieder Hoffnungen zu wecken, die niemals erfüllt werden können.“

    Wäre es in Sachen Glauben anders, wäre niemand mehr in einer Kirche oder religiösen oder politischen Glaubensgemeinschaft – das gilt auch für Andersgläubige die nur lediglich 600 Jahre hinterherhinken – oder diejenigen, die an irgendwelche Siege glauben und dafür auf ihren letzten Rest-Verstand verzichten.

  10. noch einer rotz kotz..
    hellseher sind auch menschen…lach..

    Klabauterlach mit neuer Klima-Studie: „Europa könnte bis zu 30 Grad kälter werden“
    „Europa könnte bis 30 Grad kälter werden, Süden extrem heiß“ – mit diesen Worten twitterte Bundesgesundheitsminister eine neue Studie, die am Wochenende unter Klima-Panikern umhergereicht wurde. Während sich Deutschland mit Hitzeschutzplänen auf künftige Dürren einstellt und jeder milde Winter als Beleg für die bevorstehende Klima-Apokalypse gewertet wird, erobert eine neue Studie die Pole-Position unter den Klima-Panik-Narrativen. Weiterlesen auf nius.de

  11. Ich habe das Gefühl, das es immer noch vielen Menschen einfach zu gut geht.
    Anscheinend haben sie bisher keine finanziellen Einschnitte hinnehmen müssen. Oder sind Opfer von den illegal Zugereisten geworden. Auch wurden anscheinen nicht ihre Renten gekürzt und der Besuch beim Arzt klappt auch noch. Sie benötigen auch für ihre Kinder keinen Schutz und die Infrastruktur ist überall in Ordnung!
    Und der Irrglaube, das uns diese Politiker, welche diesen Mist hier angerichtet haben, es jemals wider richten können, ist im Hirn festgefressen!