Donnerstag, 2. Mai 2024
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Der Fluch des „Heiligen Krieges“

Der Fluch des „Heiligen Krieges“

Israelisches Denkmal für die Opfer des 6-Tages- sowie des Jom-Kippur-Krieges auf den Golan-Höhen (Symbolbild:Imago)

Über den bevorstehenden weltgeschichtlichen Umbruch, dessen Anfänge viele Beobachter in unserer Gegenwart erblicken, lassen sich nur zwei Dinge mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen:  Er wird früher oder später eintreten, aber sein konkreter Ablauf ist genauso völlig unvorhersehbar wie die Ereignisse, welche ein immer noch halbwegs stabiles Gleichgewicht zum Kippen bringen werden. Ich greife mir aus einer Fülle möglicher Themen für diesen Artikel deshalb den neuen Nahostkrieg heraus, weil der überraschende Angriff der Palästinenser auf das israelische Kernland am vergangenen Sonnabend ein solcher game changer mit weitreichenden Folgen sein könnte. Er ist vielleicht auch für Deutschland wichtiger als etwa die Wahlen des letzten Sonntags oder die Terrorgefahren für Oppositionspolitiker(innen). Selbstverständlich kann ich mich mit dieser Einschätzung aber auch irren.

Wir leben im Zeitalter konkurrierender Wahrheitsbegriffe, und so ist die Suche nach verborgenen Plänen und Interessen hinter den Verlautbarungen von offiziellen Stellen und Mainstream-Medien in Oppositionskreisen fast schon zu einer Pflicht geworden. Oftmals ist dies auch sehr richtig. Jedoch erscheint mir die in den letzten Tagen vielfach geäußerte Vorstellung, dass die israelische Regierung den palästinensischen Angriff durch das Unterlassen von Abwehrmaßnahmen unterstützt und damit in letzter Konsequenz aus irgendwelchen Gründen sogar gewollt hat, als höchst fragwürdig.

Keinesfalls unfehlbare Abwehrsysteme

Trotz aller Qualität der israelischen Armee und der israelischen Geheimdienste waren und sind diese Institutionen nicht unfehlbar. Es wird vielfach vergessen, dass es exakt 50 Jahre vor dem Ausbruch des neuen Nahostkrieges – dieser zeitliche Zusammenhang ist sehr wahrscheinlich nicht zufällig – also am 6. Oktober 1973, schon einmal ein sehr viel größeres Versagen der israelischen Abwehrmechanismen gegeben hat, das mit Sicherheit nicht auf Absicht beruhte. Damals konnten die Ägypter am westlichen Ufer des Suezkanals unbemerkt eine gewaltige Streitmacht aufmarschieren lassen, obwohl die Israelis nicht nur das östliche Kanalufer, sondern auch den darüber liegenden Luftraum kontrollierten.

An jenem besagten 6. Oktober 1973, seinerzeit der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur, überquerten die Ägypter dann den Kanal, bliesen die von den Israelis als Befestigung aufgetürmten Sandberge mit Windmaschinen weg, durchbrachen die israelische Front und begannen auf der Sinai-Halbinsel mit einer scheinbar unaufhaltsamen Offensive in Richtung des israelischen Kernlandes. Diese Geschichte erscheint wie ein schlechter Abenteuerroman, aber sie hat sich wirklich ereignet. Da gleichzeitig mit der ägyptischen Überquerung des Suezkanals syrische Panzertruppen über die Golanhöhen in den Norden Israels vordrangen, sah es mehrere Tage lang so aus, als ob die Araber dem 1948 gegründeten Staat Israel ein gewaltsames Ende bereiten würden.

Der Hintergrund des Gazastreifens

Es gelang aber legendären israelischen Panzerkriegern wie Moshe Dayan und dem späteren Premierminister Ariel Scharon, den feindlichen Vormarsch mit extrem riskanten, aber letztlich erfolgreichen Operationen zu stoppen und dann Ägypter und Syrer bis nach Kairo und Damaskus zurückzudrängen. Das Vertrauen in den israelischen Sicherheitsapparat hatte jedoch schon damals einen erheblichen Schaden erlitten. Der 6. Oktober ist als Erinnerung an den bislang einzigen größeren Erfolg der Araber in den vielen Kriegen gegen Israel bis heute ägyptischer Nationalfeiertag. Das hat durchaus seine Berechtigung, denn trotz der letztendlichen Niederlage im „Jom-Kippur-Krieg“  erlangten die Ägypter damals die Kontrolle über den Suezkanal zurück und erreichten so eine Position, aus der heraus der sie einige Jahre später erfolgreich mit Israel verhandeln konnten und nach dem Friedensvertrag von 1979 mit einer kleinen Ausnahme das gesamte 1967 von Israel eroberte ägyptische Territorium zurückerhielten.

Diese kleine Ausnahme ist der von Palästinensern bewohnte Gazastreifen, auf den die Kairoer Regierung unter Anwar as-Sadat damals wohlweislich verzichtete, um sich nicht selbst mit dem Palästinenserproblem zu belasten. Schon damals wäre es ohne weiteres möglich gewesen, im Gazastreifen und im Westjordanland einen Palästinenserstaat zu gründen, der friedlich mit Israel hätte koexistieren können. Diese Idee von einer „Zweistaatenlösung“ schien in der Folgezeit immer wieder nah an einer Realisierung zu sein und geistert heute noch durch Diskussionen um den Nahostkonflikt. In Wirklichkeit war und ist sie unmöglich. Palästina – verstanden als die Summe aus israelischem Kernland, Gazastreifen und Westjordanland – lässt sich allein schon aus geographischen Gründen nicht teilen.

Verdammt zum unmöglichen Zusammenleben

Das Gebiet ist von Wüsten umgeben, die eine Abkoppelung der Palästinensergebiete von Israel und deren wirtschaftlichen Anschluss an Ägypten und Jordanien verhindern müssten. Die im Zuge sogenannter „Friedensprozesse“ errichteten Zäune und Mauern haben keinen Frieden geschaffen, sondern im Gegenteil die Palästina-Problematik wesentlich verschlimmert. Zumindest in der heutigen Schärfe existierte dieses Problem gar nicht, bevor Yassir Arafat 1957 mit der Gründung der Organisation al-Fatah die palästinensische Nation „erfand“ und dann 1987 die Palästinenser erstmals zum bewaffneten Aufstand gegen die Israelis aufrief. Israelis und Palästinenser sind dazu verdammt, miteinander zu leben, können es jedoch offensichtlich nicht.

Damit sind wir wieder in der Gegenwart. Diese Gegenwart ist im Nahen Osten jedoch immer von der Geschichte bestimmt. So stellt sich nun die Frage, was eigentlich den tödlichen Israel-Hass der Palästinenser erzeugt hat, der in den bestialischen Terrorakten der letzten Tage zum Ausdruck kam. Auch hier müssen verfestigte Legenden korrigiert werden. Natürlich herrschen im Gazastreifen – einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt, in dem etwa zwei Millionen Menschen durch eine gleichzeitig ägyptische und israelische Grenzblockade von der Außenwelt abgeschnitten und von internationaler Hilfe abhängig sind – unerträgliche Lebensbedingungen. In dieses Ghetto haben sich die Gaza-Palästinenser aber selbst eingesperrt.

Gaza-Blockade kein hinreichender Kriegsgrund

Als sich Israel im Jahre 2005 einseitig aus dem Gaza-Streifen zurückzog, lag dort für kurze Zeit die Vision eines „Dubai am Mittelmeer“ mit ganzjährigem Strandtourismus, Shopping-Malls und einem Großflughafen samt zugehöriger palästinensischer Airline durchaus im Bereich des Möglichen. Israel hatte nichts dagegen einzuwenden, und die Golfstaaten wollten diese Pläne mit Milliardenzahlungen fördern. Stattdessen putschten sich 2006 die Hamas-Terroristen in Gaza an die Macht, und seitdem scheinen die Menschen in dieser Elendsregion kein anderes Ziel mehr zu kennen als sinnloses Märtyrertum in einem ewigen Kampf gegen Israel. Schon vor den gegenwärtigen Ereignissen gab es mehrere Kleinkriege mit palästinensischem Raketenbeschuss und israelischen Bombardements, allerdings nicht in der Größenordnung des jetzigen Krieges.

Die Gaza-Blockade ist also kein hinreichender Kriegsgrund, weil man sie jederzeit auf friedliche Weise hätte beenden können. Eine andere denkbare Ursache für den palästinensischen Hass besteht in der Vorstellung, dass der Staat Israel 1948 als westliche Kolonie auf arabischem Territorium gegründet wurde. Das ist keineswegs falsch, und es betrifft auch Deutschland. Die Gründung des modernen Staates Israel war eine Sühneleistung für den NS-Holocaust, die eigentlich Deutsche und nicht Araber hätten erbringen müssen. Dies spielte nach dem Zweiten Weltkrieg im Denken der Siegermächte jedoch keine Rolle. Die jüdische Besiedlung Palästinas begann aber schon lange vor der NS-Zeit. Im Jahre 1896 hatte der österreichische Jude Theodor Herzl zur Gründung eines „Judenstaates“ in Palästina aufgerufen, um so eine „moderne Lösung der Judenfrage“ zu erreichen.

Vertreibung und Gegenvertreibung

Diese heute anrüchigen Begriffe sind also keineswegs Erfindungen von Antisemiten. Schon kurz nach Herzls Appell ließen sich die ersten jüdischen Siedler in Palästina nieder, was mit ausdrücklicher Billigung des osmanischen Sultans von Istanbul geschah, der seinerzeit die formale Herrschaft über diesen verödeten und kaum bewohnten Landstrich ausübte. Die jüdische Besiedlung bewirkte dort schon weit vor der israelischen Staatsgründung von 1948 einen großen Aufschwung, insbesondere in der Landwirtschaft. Man kann also nicht sagen, dass die späteren Israelis das Land unrechtmäßig in Besitz genommen hätten. Es kam aber 1948 im Vorfeld der Staatsgründung zu einem ersten jüdisch-arabischen Krieg, in dessen Verlauf rund 700.000 Araber aus dem späteren Israel vertrieben (oder von ihren Führern zum Verlassen aufgefordert) wurden.

Ihre inzwischen fast sechs Millionen Menschen zählenden Nachkommen gelten noch heute als Flüchtlinge. Ein Teil von ihnen lebt im Gaza-Streifen. Man findet in dieser Geschichte also durchaus Gründe für den heutigen Hass, aber dennoch stellt sich die Frage, warum sich die Flüchtlinge von 1948 nicht schon längst in den arabischen Nachbarstaaten Israels angesiedelt haben. Die Antwort ist, dass dies weder die Palästinenser noch ihre arabischen Brüder wollten. Stattdessen wird bis heute der Kampf gegen Israel propagiert, der übrigens in den Jahren nach 1948 zu einer nur selten zur Kenntnis genommenen „Gegenvertreibung“ führte. Ein großer Teil der heutigen Israelis stammt nicht von europäischen Juden ab, sondern von Juden, die aus arabischen Staaten vertrieben wurden. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein konnten aber dort Juden anscheinend weitgehend problemlos leben.

Geschichtliche Überhöhungen

Nachdem wir die Ursache des gegenwärtigen Nahostkonfliktes also nicht in der jüngeren Geschichte Palästinas gefunden haben, müssen wir sie an einer anderen Stelle lokalisieren, nämlich in der Religion. Hier scheint zunächst ein Widerspruch vorzuliegen, denn wir haben ja gerade gesehen, dass im Nahen Osten Juden und Moslems offenbar lange Zeit friedlich miteinander leben konnten. Die Lösung dieses Rätsels ist, dass die – leider auch in deutschen Oppositionskreisen weit verbreitete – Vorstellung von einem unwandelbaren Islam, der schon zur Zeit des Propheten Mohammed (ca. 570-632 n. Chr.) dasselbe hässliche Gesicht besaß wie heute, völlig falsch ist. Ein hierzu aufschlussreiches Detail lässt sich der Geschichte der christlichen Kreuzzüge ins „Heilige Land“ von 1095 bis ins 13. Jahrhundert unserer Zeitrechnung entnehmen.

Die Kreuzritter hätten sich angesichts ihrer deutlichen militärischen und kulturellen Unterlegenheit gegenüber den damaligen Arabern nicht fast 200 Jahre lang in Palästina behaupten können, wenn Jerusalem (arabisch Al-Quds) schon damals für den Islam dieselbe symbolische Bedeutung gehabt hätte wie heute. Jerusalem spielte zwar im Islam von Anfang an eine wichtige Rolle, weil Mohammed dort dem Koran zufolge auf mystische Weise in den Himmel erhoben und dort von zentralen Figuren der Hebräischen Bibel (dem christlichen Alten Testament) – ähnlich wie in den christlichen Evangelien Jesus auf dem Berg Tabor – als deren legitimer Nachfolger bestätigt wurde. Die Aufwertung Jerusalems zur drittheiligsten islamischen Stadt nach Mekka und Medina ist aber trotzdem genauso ein Produkt späterer Entwicklungen wie die heutige Überbetonung religiöser „Reinheitsgebote“ und Gesetze durch die große Mehrzahl der Islamgläubigen.

Religiöse Fixierung auf Jerusalem

Noch mehr gilt dies für den Salafismus, der die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zur Zeit Mohammeds zum unmittelbaren Vorbild für die Gegenwart erhebt. Der Salafismus entstand erst im 20. Jahrhundert, und sehr wahrscheinlich ist auch der radikale moslemische Antijudaismus ein relativ neuartiges Phänomen. Das ändert leider nichts daran, dass all diese Dinge spätestens seit Chomeinis triumphaler Rückkehr nach Teheran im Februar 1979 im Zentrum einer islamischen Weltrevolution stehen, die in vielen Ländern dieser Erde – auch in Deutschland – zu einer religiösen Erweckung geführt hat, der wir als westlich-aufgeklärte Europäer ratlos gegenüberstehen.

Diese religiöse Fixierung auf Jerusalem beziehungsweise das „Heilige Land“ ist im Judentum sogar noch stärker ausgeprägt als im Islam. Der Bibel zufolge wurde schon zur Zeit des jüdischen Religionsstifters Moses das Land Kanaan (das heutige Palästina) dem Volk Israel von Gott als ewige Heimstatt zugewiesen. Später wurden in Jerusalem dem Gott der Hebräischen Bibel durch die Könige Salomo und Herodes nacheinander zwei Tempel errichtet. Als „dritter Tempel“ gilt den Israelis der heutige Staat Israel. Angesichts einer zunehmenden nationalreligiösen Radikalisierung auf jüdisch-israelischer Seite gibt es aber heute durchaus ernsthafte Bestrebungen, diesem dritten Tempel wieder die Gestalt eines Gebäudes zu geben. Leider stehen auf dem Jerusalemer Tempelberg heute die islamischen Heiligtümer der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendomes, sodass ein solches Vorhaben einen gewaltigen Unmut in der gesamten islamischen Welt hervorrufen müsste.

Der Westen wird von Religionskriegen eingeholt

Der gegenwärtige Nahostkrieg muss also vor allem als religiöser Krieg zwischen Islam und Judentum verstanden werden. Wieder einmal erweisen sich die Erkenntnisse des italienischen Philosophen und Religionswissenschaftlers Julius Evola (1898-1974) als ein Schlüssel zum Verständnis unserer Zeit. Evola – ein maßgeblicher Vertreter der sogenannten Traditionalistischen Philosophie – vertrat in seinem Buch „Revolte gegen die moderne Welt“ nämlich die These, dass Krieg im Namen von Göttern ein wesensmäßig menschliches Phänomen sei, ja sogar die Religion der einzige dem Menschen wirklich angemessene Kriegsgrund. Anstatt sich wohlfeil über dieses zwar in der Zeit des italienischen Faschismus entstandene, aber nicht auf ihm beruhende Denken zu empören, sollten wir lieber über Folgerungen aus dieser bitteren Erkenntnis nachdenken. Es könnte nämlich sein, dass der „Westen“ – und dazu zählt trotz seiner geographischen Lage auch Israel – in der Gegenwart von einem Fluch des „Heiligen Krieges“ eingeholt wird, den die europäische Aufklärung nur scheinbar aus unserer Welt hatte verbannen können.

Der Krieg in der Ukraine wird von der russischen Seite unverhohlen mit einem religiösen Anspruch gegenüber dem „gottlosen Westen“ gerechtfertigt. Indien erfindet sich gerade im Geist des Hindu-Nationalismus neu. Sogar beim unaufhaltsamen Aufstieg der Volksrepublik China zur neo-imperialistischen Weltmacht spielen religiöse Motive eine Rolle, auch wenn der Konfuzianismus im strengen Sinne keine Religion, sondern eine weltliche Weisheitslehre ist. „Das 21. Jahrhundert wird religiös sein, oder es wird nicht sein“, prophezeite schon der französische Schriftsteller und Kommunist (!) André Malraux (1901-1976). Für traditionalistische Philosophen wie Julius Evola stellte die westlich-europäische Aufklärung ohnehin keinen Fortschritt dar, sondern nur ein Element eines stetigen Abstieges, der die Menschheit schon seit 6.000 Jahren immer weiter vom Zustand der ursprünglichen religiösen Erkenntnis entferne.

Mythologie und Moderne

Segen und Fluch liegen hier sehr nahe beieinander. Mythen sind nichts an sich Schlechtes, und sie können auch in unserer Zeit gewaltige Wirkungen entfalten, wie die schon erwähnte Rückkehr Chomeinis nach Teheran beweist. Der Ayatollah sah sich seinerzeit als irdischer Stellvertreter des verborgenen Zwölften (schiitischen) Imams Mehdi. Millionen Menschen glaubten ihm dies und wurden in einen Zustand religiöser Ekstase versetzt, dem der scheinbar allmächtige Schah von Persien und seine US-amerikanischen Unterstützer nichts entgegenzusetzen hatten.

Man muss in diesem Zusammenhang aber auch an die berüchtigte Schrift „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ des NS-Ideologen Alfred Rosenberg denken. Germanische Mythen, die in frühgeschichtlicher Zeit Anlass zu Identifikation und bewundernswertem Heldentum gewesen waren, wurden nach ihrer unreflektierten Übertragung in die Moderne zum Ausgangspunkt einer hochtechnisierten Barbarei unvorstellbaren Ausmaßes. Ähnliches droht uns auch im neuen Nahostkrieg, über dessen mögliche – und leider wahrscheinliche – schreckliche Eskalation ich hier nicht spekulieren will. Der Fluch des „Heiligen Krieges“ ist am letzten Sonnabend wieder einmal ins 21. Jahrhundert zurückgekehrt. Er wird uns aller Voraussicht nach noch lange beschäftigen.

17 Antworten

  1. “Millionen Menschen glaubten ihm dies und wurden in einen Zustand religiöser Ekstase versetzt, dem der scheinbar allmächtige Schah von Persien und seine US-amerikanischen Unterstützer nichts entgegenzusetzen hatten.”
    Der amerikanische Präsident Jimmy Carter entzog dem Schah Mohammad Reza Pahlavi im Januer 1979 die Unterstützung der USA. Schon das zeigt, daß derjenige, der die USA angeblich als Freund hat, keine Feinde mehr braucht.

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  2. https://www.pi-news.net/2023/10/ein-loesungsvorschlag-fuer-das-zuwanderungsproblem/

    Ein Lösungsvorschlag für das Zuwanderungsproblem
    Von PI -11. Oktober 202340

    Das Zuwanderungsproblem kann nicht im deutschen Binnenland gelöst werden. Auffanglager in Grenznähe könnten sich architektonisch an die bayerischen Ankerzentren anlehnen.
    Von MANFRED ROUHS | Der türkische Vize-Bildungsminister Nazif Yilmaz hat zum Krieg in Israel eindeutige Worte gefunden. Er wünscht dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu den Tod. „Du wirst sterben“, kündigte er auf X an. Kurze Zeit später bemerkte er offenbar, dass er zu nassforsch formuliert hatte. Er löschte den Tweet wieder. Das berichtet n-tv.

    Viele seiner Landsleute in Deutschland sehen die Sache ähnlich. Nicht nur Araber solidarisieren sich in diesen Tagen weltweit im Kampf gegen Israel. Das Zusammenleben wird schwieriger.

    Da sei bitte die Frage erlaubt: Ist dieses Zusammenleben wirklich alternativlos?

    Im Interview mit dem NDR-Fernsehen begrüßt eine durchschnittlich aussehende Muslima, wie wir sie in allen deutschen Großstädten täglich beim Einkaufen sehen, den Angriff der Hamas auf Israel. Ihre Familie habe gefeiert, erklärt sie in durchaus passablem Deutsch. Und sie lächelt dabei freundlich.

    In Berlin, London, Paris, vielerorts in den USA und im australischen Sydney solidarisieren sich Demonstranten öffentlich mit der Hamas. „Gas the Jews“ skandieren sie in Sydney: „Vergast die Juden“.

    Die Empörungen über solche Ausfälle ist überall groß. Aber sie hat bislang keine Konsequenzen.

    Wie könnten in Deutschland die Konsequenzen aussehen? Was ist rechtsstaatlich machbar?

    Abgesehen von Strafverfolgungsmaßnahmen für Personen, die gegen allgemeine Gesetze verstoßen, wo möglich verbunden mit deren Abschiebung nach der Haftverbüßung und einem Verbot der Wiedereinreise, wäre folgendes möglich und rechtlich umsetzbar:

    Die Bundesregierung erklärt im deutschen Grenzgebiet für die Dauer des Krieges in der Ukraine und im Nahen Osten den Ausnahmezustand. (Beide Konflikte werden noch einige Zeit dauern. Danach ist irgendwo anders Krieg. Gründe für den Ausnahmezustand im Grenzgebiet werden uns so schnell nicht ausgehen.)

    Sodann wird die deutsche Grenze lückenlos kontrolliert und jeder zurückgewiesen, der seine Identität nicht nachweisen kann. Wer einen gültigen Pass vorlegt und Asyl beantragt, kommt in ein Auffanglager in Grenznähe, und sein Asylverfahren beginnt sofort. In jedem Auffanglager werden Verwaltungsgerichte eingerichtet. Die Verfahren werden zügig durchgeführt. Im Falle einer Ablehnung des Asylantrags erfolgt die Abschiebung aus der Einrichtung heraus ohne jeden Zeitverlust.

    Menschen, die nicht deutsche Staatsbürger sind, erhalten keine Geldleistungen mehr vom Staat, sondern – wo nötig – nur noch Sachleistungen. Für Millionen Ausländer in Deutschland fällt damit der Anreiz weg, Teile ihres hiesigen mühelosen Einkommens ins Ausland zu transferieren. Die Sozialbehörden kündigen nach und nach ihre Wohnungen, deren Miete sie ja nicht selbst bezahlen, und bieten ihnen die Unterbringung in den zunächst kontinuierlich wachsenden Auffanglagern an, falls sie niemanden finden, der ihre Miete übernimmt.

    Die Konsequenz wird eine massive Abwanderungsbewegung sein. Bereits nach kurzer Zeit werden die Mieten im unteren Preissegment sinken. Weitere Zuwanderung erfolgt imagebedingt und mangels materieller Anreize kaum noch.

    Der deutsche schwarze und graue Arbeitsmarkt würde austrocknen. Der reguläre Arbeitsmarkt wäre nicht betroffen, abgesehen von Geringverdienern, die nur in der Kombination mit Bürgergeld-Zahlungen an ihre Familienangehörigen über die Runden kommen.

    Dann hätte die aktuelle Krise neben unglaublichem Leid auch etwas Positives bewirkt: Deutschland könnte wirtschaftlich und politisch aufatmen.

    PI-NEWS-Autor Manfred Rouhs, Jahrgang 1965, ist Vorsitzender des Vereins Signal für Deutschland e.V., der die Opfer politisch motivierter Straftaten entschädigt, vierteljährlich die Zeitschrift SIGNAL herausgibt und im Internet ein Nachrichtenportal betreibt. Der Verein veröffentlicht außerdem ein Portal für kostenloses Online-Fernsehen per Streaming und stellt politische Aufkleber und andere Werbemittel zur Massenverteilung zur Verfügung. Manfred Rouhs ist als Unternehmer in Berlin tätig.”

    Es wäre doch so einfach unser Land zu säubern und weitere
    Massenzuwanderungen zu verhindern im Sinne von Betriebswirtschaftlichkeit, Sicherheit und weitere Problematiken !
    Sie wollen nicht, die politischen Löcher in der Landschaft !
    Es ist Vorsatz derer und ich möchte nicht wissen, wieviel Gelder diese Löcher von Globalisten, etc. nebenbei erhalten!

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    1. Soviel Krudes liest man selten, z.B. “Wäre doch einfach, unser Land zu säubern..”
      1. Das Komma stammt von mir, Rechtschreibung ist nicht jedermanns Sache.
      2. Von wem sollte das Land gesäubert werden ??? Von Ihnen , vom Ungeziefer ?
      3. Wen meinen Sie mit “uns” ? Die Restdeutschen oder die zukünftig migrantische Mehrheit? Seit dem WW II ist es nicht mehr das Land der Deutschen, schon gemerkt ?
      4. Seien Sie gewiß, dieses Land wird von den Restdeutschen gesäubert werden. Dies nur zu einem Halbsatz von Ihnen.

  3. Manche (viele?) islamische Gelehrte verstehen die Hauptaufgabe des Dschihad als den individuellen Kampf gegen den eigenen “inneren Schweinehund”.
    So ist die Entscheidung, ob wegen gesundheitlicher Gefahr auf das Fasten im Ramadan verzichtet werden darf, jedem Moslem selbst überlassen.
    Mithin ist die Übersetzung “Dschihad” = “Heiliger Krieg” nicht korrekt.

  4. Dass die so genannte Aufklärung und dass Zeitalter der nüchternen, materialisierten Wissenschaft – Ansichten, inklusive elektrischer und elektronischer Fortschritte, dass geistige Vermögen der meisten Menschen eher negativ beeinflusst hat, lässt sich wahrscheinlich wissenschaftlich nachweisen, wie an der Dekadenz mit beispielsweise frühes heranführen an Sexualität von Kleinkindern schon ab der Kindertagesstätte, erkennbar wird, oder dass Menschen sich ihr Geschlecht aussuchen können und dies auch teilweise dann tun.

    Der so benannte Gottlose Mensch und Atheist ist gar keiner, denn alle Menschen erkennen beispielsweise am Phänomen der Liebe, dass es geistige Energie geben muss, die im Menschen vorhanden ist.
    Dass das Leben selber ein optimales Konzept ist, aus einem Geist heraus, den man als Gott empfinden kann, ist auch spürbar und auch in der Natur sichtbar.

    So betrachtet behaupte ich, dass alle Menschen mit der geistigen Lebendigkeit verbunden sind, mit Gott.
    Dies bedeutet dass Gott keine Religionen kennt, sondern der Mensch allein vollständig verantwortlich ist, für das was er denkt und tut, denn er erhält die Lebensenergie und alle Informationen über geistige Wege, die seine körperliche irdische Existenz ermöglichen und er wählt seinen Weg.

    Die unehrliche Berichterstattung auf allen Ebenen, zu allen Zeiten, bewirkt dass es keine verlässlichen Angaben zu Ereignissen geben kann, wie das Beispiel, dass der Sieger die Geschichte schreibt sehr gut zeigt und vielleicht noch intensiver, die aktuelle westliche Medienlandschaft und ihre offensichtlich einseitige Ausrichtung in vielen wichtigen Punkten.

    Die arrogante Auslegung von vermeintlichen Wahrheiten, die nur einem selber zugestanden werden, ist die Grundlage für Ablehnung, Ausgrenzung bis hin zu echtem Hassgefühl und dies kann abgestuft einseitig geschehen und auch auf mehreren Seiten.

    Die religiöse Auslegung in allen Religionen welche extreme Gedanken befürworten, wie die, dass nur die eigene Religion und Auslegung die Richtige ist, führt zu den verheerendsten Gedanken überhaupt, welche Menschen sich machen können, wie die dass Anhänger aller anderen Religionen oder Völker minderwertig oder gar als Untermenschen zu betrachten sind, die belogen, ausgeplündert, vertrieben und sogar vernichtet werden dürfen.

    Solche extremistischen Gedanken Befürworter gibt es in allen großen Religionen sowie in sehr vielen Völkern und auch im Verbrechen ob organisiertes oder willkürliches spielt keine Rolle. Sogar bei Nachbarn gleicher Herkunft und Einstellung kann es zu solchen Gedanken eines endgültigen lösen des Problems der Existenz eines anderen kommen.

    Diese Gedankengänge, bei denen das Gewissen ausgeschaltet wird, sind die Gegner des Lebens und der Liebe.

    Die größte Aufgabe der Menschen besteht nicht darin aus der Erde einen Garten Eden zu machen, das auch, aber noch größer ist die Aufgabe, mit schlechten Gedanken umzugehen und seine Empfindungen zu kontrollieren, um seine Taten nie in so genannte unmenschliche abgleiten zu lassen.

    Man kann auch sagen, dass es sich um das faustische Dilemma handelt, was in allen Zeiten von klugen Leuten angesprochen wurde.

    Eine der aktuellen Zeit angepasste und wohl schnell wirksame Maßnahme wäre, die Hegemonie irgendwelcher Supermächte zu beenden und Monopolisten abzuschaffen, sowie das Völkerrecht und die UN Charta korrekt umzusetzen.
    Also, erst mal freie souveräne Völker weltweit herzustellen, bei der alle die Verpflichtung ratifizieren müssen, keinem anderen Schaden zuzufügen.

    Dann müssten alle Völker ihre staatliche Verfasstheit, ihre Geschichte, ihre Fähigkeiten und Eigenarten sowie die Dinge die sie nicht können analysieren und sich harmonisieren und dann am Markt der Völker teilnehmen.
    Die UN wäre ein geeignetes Gremium für den Schiedsrichter dieser Ordnung, wenn sie entsprechend reformiert wird.

    Wenn sich dann alle Völker auf ihre eigenen Fähigkeiten und Grundlagen im eigenen Land besinnen müssen und das Potenzial der eigenen Menschen zu nutzen haben, werden sie dass Ergebnis auf dem Markt der Völker anbieten. Natürlich gehören auch die Wirtschaft, Handel und Geldsysteme neu strukturiert mit Währungen in den Handelsräumen wo es Sinn macht für die teilnehmenden Völker.

    Dieser Ansatz nötigt praktisch alle Völker dazu vernünftig zu sein und zu bleiben und über Abgesandte aller Völker die wichtige Probleme besprechen, könnten auch entsprechend vernünftige Lösungen und Schlichtungen erfolgen sowie Völker übergreifende Maßnahmen koordiniert werden, wie bei Naturkatastrophen.

  5. Sehr interessante Zusammenfassung. Ich erlaube mir noch den Hinweis, dass die USA, nicht nur im bible belt, keineswegs modern und aufgeklärt, sondern er das Gegenteil sind – keineswegs der aufgeklärte Westen. Das ist neben den Orthodoxen in Israel, den Islamisten allerorten die dritte Achse “heiliger” Kriege und wahrscheinlich – in Verbindung mit neokon Imperialismus die verheerendste.

  6. Nach der Operation in Gaza kann Israel seine Soldaten nach Deutschland senden. Dann würde wenigstens jemand hier für Sicherheit vor den aggressiven Muslimen sorgen.

  7. Es wirklich unfassbar: Unsere politische Einheitsfront diskutiert bereits über mögliche deutsche Kriegsbeteiligung im Nahen Osten, falls der Krieg dort völlig eskalieren sollte, denn es sei angeblich Deutschlands Pflicht den Juden in Israel militärisch beizustehen. Mittlerweile haben die Terroristen damit begonnen Israel von Syrien und von Libanon aus zu beschießen.
    Israel ist nicht ganz unschuldig, denn Israel war im Syrienkrieg nicht auf der Seite des Assad-Regimes (der seit 12 Jahren Krieg gegen Terroristen in Syrien führt), im Gegenteil mehrere Politiker von Israel hatten sogar 2013 den Wunsch geäußert, dass es besser wäre, wenn in Syrien Al-Qaida an der Macht käme, anstatt des säkularen Assad-Regimes.
    http://www.algemeiner.com/2013/06/04/israeli-officials-wed-prefer-al-qaeda-run-syria-to-an-assad-victory/

    Übrigens Israel bombardiert seit 2015 immer wieder Stellungen udn Ziele völkerrechtswidrig in Syrien, so auch in diesem Jahr 2023. Das Problem ist nur: Israel hat in Syrien nie die Stellungen von Al-Qaida, von ISIS oder anderen Terrorgruppen bombardiert, sondern immer nur die Stellungen von Assad’s Armeen.

    Mir war Netanyahu (der politisch weit Rechtsaußen steht) schon immer sehr unsympathisch. Dazu kommt noch, dass Netanyahu von seinem Regierungsstil her mich sehr stark an islamische Diktaturen aus anderen islamischen Ländern erinnert. In diesem Jahr gab es nicht ohne Grund im ganzen Land in Israel überall große Massendemos gegen die neuen Reformen von Netanyahu, weil Netanyahu die Gewaltenteilung teilweise aufheben will (bis hin zu einer juristischen Immunität vor der Justiz ist die Rede)…

  8. “Eine andere denkbare Ursache für den palästinensischen Hass besteht in der Vorstellung, dass der Staat Israel 1948 als westliche Kolonie auf arabischem Territorium gegründet wurde. Das ist keineswegs falsch, und es betrifft auch Deutschland. Die Gründung des modernen Staates Israel war eine Sühneleistung für den NS-Holocaust, die eigentlich Deutsche und nicht Araber hätten erbringen müssen. Dies spielte nach dem Zweiten Weltkrieg im Denken der Siegermächte jedoch keine Rolle”

    Meine Achtung für diese Aussage !!
    Sowas traut sich h ja niemand heut zu sagen.

    Obwohlich AfD Affinität…betrachte ich die Palästinenser Frage jedoch ganz anders.
    Jeder,der über den erschlossenen Kasseler Landrat in insgeheim sich die Hände reibt , der sollte nicht über Palis schimpfen.

    Was diese Menschen duch kulturfremde Illegale Zuwanderung ( europäische Juden)
    zu ertragen hatten – da ist unsere Erfahrung mit Zuwanderern ein Witz dagegen.
    Und wir haben sie auch noch selbst reingeholt….

    Im übrigen gabs dort immer etwa 6 bis 8 % jüdischen Anteil, der dort normal lebte.

    Dann kamen die Nicht Semiten, die sich ein Recht auf dieses Land einbildeten und dort einen Stast gründen wollten ….

  9. Gaza-Kommentare aus der US-Politik – Zwischen Morgenthau und ruandischem Hass-Radio
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=105093

    “Während man sich in Deutschland – zu Recht – über arabischstämmige Migranten in Neukölln empört, die die Verbrechen der Hamas auf den Straßen bejubeln, verschließt man die Augen vor den Völkermordphantasien, die in den letzten Tagen von einflussreichen Politikern aus den USA kamen. Dort bezeichnet man die Palästinenser als „Wilde“, die man „ausrotten“, ihnen „ein Ende machen“ und ganz Gaza „dem Erdboden gleichmachen“ sollte. Und nein, diese Zitate stammen nicht von irgendwelchen Spinnern auf Twitter, sondern von aktuellen und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten – allesamt übrigens Republikaner. Man ist versucht zu sagen: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“”

    1. Schön, daß hier, im Gegensatz zu den meisten anderen alternativen rechten Seiten, nicht so deutlich der unreflektierte Philosemitismus sein hässliches Haupt erhebt.

      1. Unterschiedliche Sichtweisen und Gegenmeinungen. Aber die Redaktion steht für reflektierten Philosemitismus. Unbedingt.

    2. Nachdenkseiten, Norbert Häring; das sind die Linken mit denen eine Verständigung auf der Basis gesunden Menschenverstands möglich ist.
      Kein Wunder, daß die Nachdenkseiten unter Querfrontverdacht stehen.