Der Graue Wolf – eine geschützte Art?

Der Graue Wolf – eine geschützte Art?

Türkische Bozkurt-Demonstration in München (Foto:Imago)

Ein SPD-Politiker feiert in Hamm Geburtstag mit Wölfen… aber nicht im Zoo: Marc Herter hatte im Juni die Geburtstagsfeier von Aslan A. besucht, einem Mann, der eindeutig Kontakte zu türkischen Rechtsextremisten pflegt, nämlich den Grauen Wölfen. Mit ihm war auch Ismail Erkul dort, SPD-Vizevorsitzender in Hamm. Außerdem ist Erkul seit vielen Jahren Vorsitzender des Hammer Integrationsrates. Das ist echt ein Ding; denn die Grauen Wölfe (Bozkurt) sind die größte rechtsextreme Vereinigung in Deutschland. Und der oben beschriebene, bestehende und mutmaßlich enge Kontakt ist wahrlich kein Einzelfall. Und ausgerechnet SPD sieht darin anscheinend kein Problem, Kontakte und Nähe dieser Art zu Vertretern dieser Organisation zu pflegen (siehe auch hier und hier).

Was genau wollen die Grauen Wölfe, wofür stehen sie? „Die Ideologie hinter der Bewegung ist türkisch-nationalistisch. Ihr Ziel ist es, ein türkisches Großreich zu errichten, in dem alle Turkvölker vom Balkan über Zentralasien bis nach China vereint werden. Die Anhänger verstehen sich als eine islamisch-türkische Herrenrasse. Minderheiten wie Kurden, Armenier, Juden oder auch politische Gegner werden als Feinde angesehen, denen die „Grauen Wölfe“ teils mit Gewalt begegnen. Seit Jahrzehnten verüben Anhänger immer wieder Anschläge und Attentate – so schreibt es unter anderem die Bundeszentrale für politische Bildung.“ So weit die Bundeszentrale für politische Bildung.

Barrierefreier Anschluß für Turk-Faschisten

Ultranationalistisch, völkisch und reaktionär-chauvinistisch zu sein, ist in Deutschland kein Problem, nicht einmal für die SPD. Aber nur, solange es sich um Turk-Nationalismus handelt. Mesut Özil, einst „Bambi”-gekrönter Musterknabe der „Integration“, trägt nun das faschistische Emblem der Grauen Wölfe in Tinte unter der Haut. Er ist ein wichtiges prominentes Testimonial der Bewegung, die in Deutschland ansonsten vor allem durch politischen Lobbyismus und eben die Kontaktpflege zu naiven Gutmenschen, deren „Weltoffenheit“ sie hierzu ausnutzt, versucht, Einfluss zu nehmen. So wurde von Wissenschaftlern offengelegt, dass „Anhänger der Bewegung Mitglied in Parteien wie CDU, SPD und FDP wurden, um die deutsche Politik im eigenen Sinn zu beeinflussen.“ Und auch bei Amtsträgern und Regierungsmitgliedern findet diese Bewegung inzwischen barrierefreie Vertretung und Anschluß.

Nachfolgend noch ein paar Beispiele von Auftritten deutscher Politiker bei den Grauen Wölfen: So etwa durch SPD-Vertreter in Stuttgart, siehe hier, durch CDU-Vertreter in Nordrhein-Westfalen (siehe hier) – oder in Hamburg, wo bereits 2015 die (dann 2018 zunächst „auf Probe“ zur SPD gewechselte) Ex-Grüne Nebahat Güçlü von sich reden machte: „2015 war Güçlü als Rednerin bei der extrem nationalistisch geltenden Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland aufgetreten. Zu ihnen werden auch die ‚Grauen Wölfe‘ gerechnet, die für viele Morde in der Türkei verantwortlich gemacht werden.“ Güclü, das ist die Ex-Grüne, die die Hamburger SPD 2018 zur Probe aufnahm. Hamburg – das ist übrigens dort, wo 1974 Neşet Danış von Mitgliedern der Grauen Wölfe ermordet wurde – damals unter dem Motto: „Wer seinen Gott liebt, erschlägt die Kommunisten”. Jahrzehntelang verfolgten türkische Rechtsextreme auch in der Bundesrepublik ihre Gegner.

Nähe zu Ditib

Hinzu kommt eine aktive Unterstützerrolle nicht nur bei der türkisch-nationalistischen Staatspropaganda innerhalb der türkischen Community in Deutschland, sondern auch die Zusammenarbeit mit Ditib. Die der türkischen Religionsbehörde Dyanet unterstellte Moschee-Vereinigung, die als „verlängerter Arm der türkischen Regierung“ gilt, ist gern gesehener Gesprächspartner bei „Integrationsfragen” und ist als „Partner” für Religions- (besser: Indoktrinations-?)Unterricht in deutschen Schulen gefragt. So zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, wo sich Bildungsministerin Stefanie Hubig „für einen flächendeckenden Ausbau des islamischen Religionsunterrichts in Rheinland-Pfalz” ausspricht; die Schulen müssten hierzu jedoch, so Hubig, dringend „selbst aktiv werden”. Doch nicht nur schulpolitisch, auch im öffentlichen Raum zeigt die Ditib-Missionierungsarbeit Wirkung: Eine Moschee nach der anderen schießt aus dem Boden in allen Regionen Deutschlands, und in immer mehr Städten erschallt lautstark der intolerante Muezzinruf, wonach es nur einen Gott gebe – Allah. Nach Recherchen des – diesbezüglich garantiert unverdächtigen – „Spiegel“ sympathisieren auch Ditib-Funktionäre offen mit den rechtsextremen Grauen Wölfen.

All das geschieht ohne größere Gegenwehr. Die Islamisierung Deutschlands vollzieht sich mehr oder weniger schleichend und heimlich – und das gilt auch für die Entwicklung der Grauen Wölfe. Die Öffentlichkeit erfährt darüber üblicherweise wenig. Dabei gibt es durchaus gute Zusammenstellungen, wie etwa die nachfolgende Übersicht der Zeitachse, deren Daten diesem lesenswerten Blog entnommen sind.

Chronik der Grauen Wölfe in Deutschland

Die nachfolgende Kurzchronik der Grauen Wölfe in Deutschland bezieht sich auf die im dortigen Verzeichnis angegebenen Literatur und Quellen.

1969: Umbenennung der türkischen Republikanischen Bauern-Volkspartei (Cumhuriyetçi Köylü Millet Partisi, kurz CKMP) in Partei der Nationalistischen Bewegung (Milliyetçi Hareket Partisi, kurz MHP). Alparslan Türkeş, der der CKMP 1964 bereits beigetreten war, übernimmt den Parteivorsitz.

1969: Versammlung des kleinen Parteitags der MHP in Deutschland.

1970: Entsendung des Ex-Geheimdienstlers Enver Altaylı nach Westdeutschland. Im Auftrag von Alparslan Türkeş soll er die Auslandsorganisation der Grauen Wölfe aufbauen. Altaylı arbeitet als Auslandsbeauftragter der MHP bis 1977 in der BRD.

1972: Versammlung der Türkischen Nationalsozialistischen Arbeitervereinigung in München.

1973: Gründungserklärung der Türkischen Nationalsozialistischen Arbeitervereinigung als offizielle Auslandsvertretung der MHP.

Erste Politische Morde

1974: Erster politischer Mordanschlag der Grauen Wölfe auf deutschem Boden: Der türkeistämmige Bauingenieur Neşet Danış wird im Rahmen einer Auseinandersetzung auf einer Wahlversammlung des Türkischen Arbeitnehmervereins e.V. in Norderstedt getötet.

1975: Alparslan Türkeş besucht die BRD zum ersten Mal.

1977: Verbot von Auslandsvertretungen sämtlicher politischen Parteien der Türkei durch das Oberste Türkische Verfassungsgericht und Schließung der offiziellen Vertretung der MHP in Westdeutschland.

1978: Alparslan Türkeş verfügt über exzellente Kontakte zur CSU und trifft den CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß in München.

1978: Gründung der Avrupa Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu oder Türk Federasyon (kurz ADÜTDF).

1979: Musa Serdar Çelebi wird zum Vorstandsvorsitzenden der ADÜTDF gewählt. Celebi übt diese Position bis 1981 aus, als er in der Türkei wegen Beteiligung an dem von Mehmet Ali Agca verübten Attentat auf Johannes Paul II in Rom inhaftiert wird.

1980: Ein weiterer politischer Mordanschlag der Grauen Wölfe: Der linksorientierte türkischstämmige Gewerkschaftler Celalettin Kesim wird in Berlin-Kreuzberg ermordet.

1981: Verbot der MHP in der Türkei als Konsequenz des Militärputsches von 1980. Die Partei bleibt bis 1987 verboten.

Nationaltürkische U-Boote in der BRD

1981: Ali Batman wird zum Vorstandsvorsitzenden der ADÜTDF gewählt. Er behält dieses Amt bis 1987.

1984: Mordversuch eines Mitglieds der Grauen Wölfe in Berlin an Seyran Ateş. Sie überlebt schwerverletzt.

1987: Erste Abspaltung von der ADÜTDF und Gründung der Union Türkisch-Islamischer Kulturvereine in Europa (Avrupa Türk İslam Kültür Dernekleri Birligi, kurz ATİB).

1987: Der ehemalige MHP-Funktionär Musa Serdar Çelebi wird zum Vorstandsvorsitzenden der ATİB gewählt. Er behält diese Position bis 2000.

1993: Erste Abspaltung von der MHP und Gründung der Großen Einheitspartei (Büyük Birlik Partisi, kurz BBP). Muhsin Yazıcıoğlu erringt den Parteivorsitz und behält ihn bis 2009.

1994: Erste Abspaltung von der ATİB und Gründung der Föderation der Weltordnung in Europa (Avrupa Nizami Alem Federasyonu, kurz ANF).

1995: Weiterer Mordanschlag durch die Grauen Wölfe in Deutschland: Der kurdischstämmige Jugendliche Sedat Kalan wird in Neumünster erschossen.

Deutschland als Operationsbasis

1996: Auf einer Veranstaltung der ADÜTDF in Essen hält Alparslan Türkeş eine flammende Rede und befiehlt seinen Anhängern, in deutsche Parteien einzutreten und die deutsche Staatsbürgerschaft anzustreben.

1997: Weiterer Mordanschlag durch die Grauen Wölfe: Ercan Alkaya, ein Türke mit mit alevitischem Glaubensbekenntnis, wird in Kiel erschossen.

1997: „Großwolf” Alparslan Türkeş stirbt. Sein Tod führt innerhalb der MHP zur heftigen Auseinandersetzungen und Abspaltungen. Devlet Bahçeli übernimmt den Parteisitz; nach Unterbrechungen hat er gegenwärtig wieder dieselbe Position inne.

1999: Weiterer Mordanschlag durch die Grauen Wölfe: Der politische Aktivist Erol Ispir wird durch eine Messerattacke in Köln ermordet.

2002: Umbenennung der ANF in Union der Europäischen Türken (Avrupa Türk Birliği, kurz ATB).

2004: Gründung der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), in Deutschland bekannt als Auslands- und Lobbyorganisation von Erdogans Hauspartei Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP). Im Jahre 2018 wird sie umbenannt in Union internationaler Demokraten (UID).

2006: Vorstellung des ultranationalistischen Kinofilms „Tal der Wölfe – Irak” in Deutschland (türkischer Titel: Kurtlar Vadisi-Irak). Der vom Regisseur Serdar Akar produzierte, offen antisemitische Spielfilm wird in Deutschland kontrovers diskutiert.

Professionalisierung und Internationalisierung der Strukturen

Mai 2007: Umbenennung der ADÜTDF in Föderation der demokratisch-idealistischen Türkenvereine in Deutschland (Almanya Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyon), die Abkürzungen ADÜTDF und Türk Federasyon bleiben erhalten.

Oktober 2007: Gründung der Konföderation der Türken in Europa (Avrupa Türkleri Konfederasyonu, kurz ATK); ihre Mitglieder kommen aus folgenden Ländern: Niederlande, Belgien, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Österreich, England, Norwegen, Schweden, Australien und USA.

2007: Cemal Çetin wird zum Vorstandsvorsitzenden der ATK gewählt.

2009: Tod von Muhsin Yazıcıoğlu bei einem Hubschrauberunglück in der Türkei.

2010: Gründung eines Amts für Auslandstürken und Turkvölker unter der Verwaltung des türkischen Ministerpräsidiums.

2015: Gründung des rechtsextremen türkischen Rocker- und Boxerclubs Osmanen Germania; wegen seiner gewalttätigen Aktivitäten und ideologischen Orientierung stellt er eine “schwerwiegende Gefährdung” dar und wird deshalb 2018 durch Bundesinnenminister Horst Seehofer verboten.

2015: Annäherung der MHP an die AKP; Yildirim Tugrul Türkeş, Sohn von Alparslan Türkeş und bisheriger MHP-Abgeordneter, tritt aus der MHP aus und schließt sich der AKP an. Die MHP unterstützt fortan offen die AKP und Erdoğan beim Verfassungsreferendum 2017.

2016: Verabschiedung der Resolution zur Anerkennung des Völkermords an den Armeniern 1915 durch den Bundestag. Dies löst große Wut innerhalb türkisch-nationalistischer Gruppierungen in Deutschland aus und führt zu ihrer Verbündung untereinander.

Erdogans Einfluss in Deutschland wächst

2016: Annäherung und Verzahnung zwischen den Auslandsorganisationen der AKP und MHP.

2016: Gründung der gewalttätigen und militanten Organisation Turan e.V. mit Hauptsitz in Duisburg.

2017: Abspaltung innerhalb der MHP und Gründung der „Guten Partei” (İyi Parti, kurz IP). Zur ersten Parteichefin wird Meral Akşener gewählt; sie hat diese Position bis heute inne.

2018: Bildung einer Regierungskoalition zwischen der AKP und MHP in der Türkei.

2019: Verbot der extremistischen Symbole der Grauen Wölfe in Österreich; konkret verbietet der österreichische Innenminister 13 extremistische Zeichen, darunter die folgenden Symbole der Grauen Wölfe: Heulender Wolf auf einem Felsen, umrandet von einem weißen Halbmond; Wolf mit einem Halbmond; das Handzeichen der Grauen Wölfe (der  sogenannte „Wolfsgruß”).

2020: Verbot der Grauen Wölfe in Frankreich; Der französische Innenminister verbietet die Organisationen wegen der Verwicklung in Gewaltakte sowie Diskriminierung und des Schürens von Hass.

2021: Köksal Kuş wird zum Vorsitzenden der UID gewählt. Schon seit den 1980er-Jahren ist er engagiert bei den Grauen Wölfen in Deutschland. Es ist das erste Mal, dass ein überzeugter MHP-Anhänger zum Vorsitzenden der AKP-Organisation gewählt wird.

2021: Antrag des US-amerikanischen Senator Dina Tituts auf Einstufung der Grauen Wölfe als Terrororganisation in den USA.

Aufschlussreiche kriminalpolizeiliche Einschätzung

Neben aufmerksamer Vergegenwärtigung der in diesem Kurzabriss zusammengefassten Geschichte lohnt sich auch immer wieder, bei der Kriminalpolizei zum Thema nachzulesen: „In den 1980er-Jahren agierten die Grauen Wölfe paramilitärisch im Zusammenhang mit dem Erstarken linker Bewegungen und kurdischer Autonomie-Bestrebungen in der Türkei. Daneben wurden Militär und Polizei von der Bewegung dominiert. Sie gingen gewalttätig gegen alles vor, was sie als nicht-türkisch definierten, dazu zählen in der Türkei nach wie vor Linke, Kurden und Aleviten. Diese Ideologie führte zu gezielten Attentaten und Anschlägen. So wurden beispielsweise das Pogrom von Kahramanmaras 1978 und das Pogrom von Çorum 1980, bei denen hunderte türkische Aleviten ums Leben kamen, von den Grauen Wölfen verübt.

Weiter heißt es dort: „Sie führten außerdem zusammen mit dem türkischen Geheimdienst den Bombenanschlag auf das Alfortville-Völkermordmahnmal 1984 durch. Mehmet Ali Agca, der das Attentat 1981 auf Papst Johannes Paul II. beging, war ebenfalls ein Mitglied der Grauen Wölfe und begründete seine Tat mit der zugrundeliegenden Ideologie. Es war auch Agca, der Abdi Ipekçi, den Chefredakteur der Zeitung Milliyet, ermordete, weil er sich für Frieden mit Griechenland einsetzte. Das Attentat auf einen Frauenladen in Berlin-Kreuzberg, bei dem die bekannte türkisch-kurdische Publizistin und Anwältin Seyran Ates, damals noch Studentin, lebensgefährlich verletzt wurde, wird ebenfalls der Ülkücü-Bewegung zugeschrieben. Offiziell lehnen die Funktionäre Gewalt als Mittel zur Durchsetzung ihrer ideologischen Überzeugungen ab. Nach eigener Darstellung sind sie ein Interessenverband für türkisch stämmige Menschen.

Islamfaschismus im kulturellen und wirtschaftlichen Tarnkleid

Zu den Zielen der Organisation wird ausgeführt: „Ihre Aufgabe sehen sie in der Förderung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belangen und in der Vermittlung türkischer Geschichte und Werte bei gleichzeitiger Integrationsarbeit. Die Ansichten über Integration sind allerdings einseitig zu sehen, wenn sie aus Perspektive der ADÜTDF so kommuniziert werden: ‚Als Türken wollen wir weitere Zugeständnisse an unsere Lebensart, Würde und Identität erreichen. Das verstehen wir unter Integration.‘ Auch sei die Haltung gegenüber der deutschen Gesellschaft von Distanz geprägt und vom Fernhalten von den ‚Ungläubigen‘. Diese Einstellung wird letztendlich mit dem Koran begründet, in dem es in Sure 5, Vers 51 heißt: ‚Ihr Gläubigen! Nehmt nicht die Juden und Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zur Gemeinschaft der Gläubigen).‘ Insofern muss Agitation und Zielsetzung eher als separativ, denn als integrativ betrachtet werden.

Auch diese Einschätzung sollte nachdenklich machen: „Strittig bleibt die Haltung bezüglich Gewalt. Gewaltakte, die Anhängern der Grauen Wölfe zuzurechnen sind, sind nicht automatisch den Mitgliedern der ADÜTDF nachzuweisen. Gleichzeitig existieren keine Distanzierungen von gewalttätigen Angriffe durch türkische Rechtsextreme, gerade auch in der jüngeren Vergangenheit, beispielsweise am 12. September 2015 in Hannover, bei der u.a. ein Kurde mit einem Messer durch einen türkischen Rechtsextremisten schwer verletzt wurde. Diese hassmotivierte Gewalt wird nicht thematisiert und deutsche Medien fordern zumeist auch keine Stellungnahmen des Verbandes ein. Hier zeigen sich Medienvertreter wie auch Politiker sehr zurückhaltend.“ (ibidem)

Erfundener Rechtsextremismus der AfD, ignorierter bei den Bozkurt

Ich möchte allerdings noch ergänzen, dass sich der Verfassungsschutzpräsident Haldenwang ebenfalls nicht hierzu äußert; vermutlich ist er allzu sehr damit beschäftigt, die AfD zu kriminalisieren und eine Erzählung zu propagieren, die einem Verbot der AfD Vorschub leisten soll. Vor lauter Faktenfabrikation nach neu erfundenen Maßstäben hat man da natürlich keine Zeit mehr, sich um tatsächlichen Rechtsextremismus und um potenziell gewalttätige Organisationen zu kümmern, die mitten in Deutschland das Osmanische Großreich wiederauferstehen lassen wollen -und die mittlerweile nicht nur zahlreiche Parteimitglieder bei SPD, CDU FDP und Grünen stellen, sondern von Vertretern dieser Parteien auch noch offen hofiert werden.

Dabei wäre dort, wo islamistische und rechtsextremistische Tendenzen miteinander verschmelzen, durchaus politisches und mediales Engagement angezeigt. So ist beispielsweise im Vorfeld der Kommunalwahlen unter anderem in Rheinland-Pfalz mit verstärktem politischen Engagement der Grauen Wölfe zu rechnen, sollten diese mit ihrem Versuch durchkommen, bei allen Parteien mit Ausnahme der AfD auf den Kandidatenlisten durchzustechen. Dasselbe gilt für NRW; die „Frankfurter Rundschau” schreibt: „Laut Antwort der Bundesregierung liegen dieser zudem Erkenntnisse über die Kandidatur von Personen aus dem Umfeld rechtsextremer türkischer Organisationen bei den Kommunal- und Integrationswahlen in Nordrhein-Westfalen im September 2020 vor… Bereits damals hatte die ‚Welt‘ berichtet, dass türkische Nationalisten und Rechtsextreme nicht nur auf kleineren lokalen Listen kandidierten, sondern ebenfalls von CDU und Grünen aufgestellt wurden. Recherchen von ‚Report Mainz‘ belegen, dass es sich dabei zum Teil ebenfalls um Mitglieder der faschistischen türkischen Grauen Wölfe handelte.

Treppenwitz der Geschichte

Die Alternative für Deutschland möchte den leidenden Rechtsstaat restituieren und schützen – dito auch Grundgesetz und die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Sie lehnt Gewalt ab und setzt sich für ein personell und materiell handlungsfähiges Gewaltmonopol des Staates ein. Sie tritt allzeit gegen jedwede Form des Extremismus und gegen das herrschende System der Filzokratie ein. Vor diesem Hintergrund wird umso deutlicher, dass die vielgeforderte „Brandmauer gegen Rechts“ in Wahrheit eine Brandmauer gegen die einzige Realopposition, die einzige echte Alternative zum globalistischen Transformationskurs Deutschlands ist. Wieviel deutlicher möchte es die angstgekeulte, gehirngewaschene, bunte Republik denn noch haben?

Es wird dereinst wohl als Treppenwitz in die Geschichte eingehen, dass diejenigen, die vor dem „Bevölkerungsaustausch“ und dessen Folgen warnen (der eher ein „Ersatz“ ist für eine deutlich zu geringe Reproduktion der Ursprungsbevölkerung Deutschlands), vom Verfassungsschutz und all den – wie wir ja jetzt wissen, islamistisch unterwanderten – etablierten Parteien des politischen Spektrums drangsaliert, ausgegrenzt, verleumdet und mit Verbot bedroht werden… während diejenigen, die genau diesen Austausch anstreben und Deutschland vereinnahmen wollen, wohlgelittene und intime Ansprechpartner der Herrschenden sind.

Halbherzige Verbotsanträge

Anders und prägnanter ausgedrückt: Man möchte die AfD verbieten, der man all das unzutreffenderweise anlastet, was auf die mit Glacéhandschuhen angefassten oder gar umschmeichelten Grauen Wölfe de facto zutrifft. Allenfalls möchte man diese „zurückdrängen“, aber nicht verbieten. In diesem Sinne war der gemeinsame Antrags der CDU/CSU-, der SPD-, der FDP- und der Grünen-Fraktion (19/24388), unter dem Titel „Nationalismus und Rassismus die Stirn bieten – Einfluss der Ülkücü-Bewegung zurückdrängen“ vom 18. November 2020 zu verstehen, der damals – nach nur halbstündiger Aussprache – gegen die Stimmen der AfD-Fraktion angenommen wurde. Die AfD hat diesem Antrag deshalb nicht zugestimmt, weil er zu halbherzig war und dem Motto lief „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ folgte. Hingegen war der AfD-Verbotsantrag der deutlich weitergehende. Dieser wurde jedoch von Regierungsparteien und Service-Opposition im Bundestag ebenso abgelehnt wie die Anträge 19/24328 der AfD sowie 19/24363 der Linken, in denen jeweils ein explizites Verbot der Grauen Wölfe gefordert wurde.

Spätestens damit stand fest, dass das Abstimmungsverhalten der SPD-Fraktion im Bundestag offen den wohlfeilen Verbotsforderungen widersprach, die sie anderswo platziert. Dies muss man wohl einsortieren unter „das eine fordern, aber das andere tun„. Deswegen darf man nun umso gespannter sein, was bei dieser neuerlichen Finte herauskommt, mit der die Fraktionen nun nochmals ein Verbot der Grauen Wölfe fordern. Ich halte auch diesen neuen Vorstoß, mit Verlaub, für eine politische  Nebelkerze… zumal dann alles andere so weitergehen kann wie bisher. Einschließlich der Hexenjagd auf die AfD.


Die Autorin dieses Gastbeitrags ist Bundestagsabgeordnete der AfD.

8 Antworten

  1. Wenn man Ausländer in Massen in ein Land holt, dann holt man auch deren Strukturen und Probleme mit ins Land. Das ist doch klar wie Kloßbrühe.

  2. Ich hoffe, dass der Beitrag von Nicole Höchst keine Eintagsfliege bei „ansage.org“ bleibt.

  3. Ob Innenminister Nancy Faecer wohl die „Grauen Wölfe“ beim „Kampf gegen Rechts“ im Blick hat?
    Ich befürchte nein, denn die werden sagen „isch weiß wo dein Haus wohnt“.

    Frau Höchst, danke für den Artikel. Aber:
    ‚Bevölkerungsaustausch‘ … der eher ein ‚Ersatz‘ ist für eine deutlich zu geringe Reproduktion der Ursprungsbevölkerung Deutschlands

    Würden wir die -zig Milliarden, die wir in die Alimentierung all der Sozialschmarotzer und Parasiten aus dem Orient stecken, streichen, ebenso das Kindergeld ersatzlos streichen (es ist de facto eine Vögel- und Gebärprämie für Migranten, mit der wir unserer eigene Verdrängung finanzieren) und das so wie auch durch geringere Folgekosten wie durch Kriminalität eingesparte Geld in gute Familienpolitik stecken und anständige Löhne, damit sich verantwortungsbewußte Paare Kinder wieder leisten könnten, wäre „zu geringe Reproduktion der Ursprungsbevölkerung“ in kürzester Zeit kein Thema mehr.

  4. Die SPD-Politiker sind Verräter.
    Alle Schreiberlinge udn Kommentatoren heben ständig hervor, welchen Schaden die Merkel in 16 Jahren ihrer Kanzlerschaft angerichtet hat. Aber niemand wagt es die großen Schäden aufzuzählen, die die SPD zu verantworten hat.

    Als ob zwischen der SPD und der FDP noch ein großer Unterschied wäre…

    … schließlich ziehen sie schon seit Jahrzehnten am gleichen Strang.

    Niedrigstlohnland Deutschland? War die SPD!
    Senkung des Spitzensteuersatzes für die Reichen? War die SPD!
    Hartz IV um den Wettbewerb im Niedriglohnsektor noch mal zu erhöhen und Löhne weiter drücken zu können? SPD!
    “Aufstocken”, bei dem letztendlich nicht das Unternehmen, sondern der Staat, also die Allgemeinheit den Lohn bezahlt während die Gewinne natürlich in Privathand bleiben? War auch die SPD!
    “Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen!” – auch von der SPD (Müntefering)!
    – wer beschimpfte die armen Menschen in Deutschland als Parasiten? Die SPD, allen voran der berühmte SPD-Politiker Wolfgang Clement.
    Massive Leistungsabsenkungen der Krankenkassen? SPD!
    Massive Privatisierung der Gesundheitsvorsorge? SPD!
    Zerschlagung aller kleinen, freien nicht-DGB Gewerkschaften? SPD! (unter Nahles)
    Privatisierung der Deutschen Bahn? Die SPD war fröhlich mit dabei, genau wie bei Lufthansa und der deutschen Post!

    wer unterstützte die Merkel lautstark bei der Öffnung der Grenzen und zur Überflutung Deutschland mit Migranten 2015/2016? Das war die SPD in der GroKo!

    -Deregulierung der Finanzmärkte und damit die Beschleunigung zum Ausverkauf Deutschlands ? War auch die SPD unter Schröder!

    -Ausweitung der Leih- und Zeitarbeit und damit Hungerlöhne für die Arbeiter, Dank Schörder’s SPD Agenda 2010 wurde in Deutschland der größte Niederliglohnsektor in Westeuropa geschaffen (der unter Merkel weiterexistierte), erster Einsatz der Bundeswehr seit der Nachkriegszeit und das auch noch völkerrechtswidrig in Jugoslawien, später noch den Einsatz in Afghanistan durchgeboxt, Tarifeinheitsgesetz Bekämpfung und Verdrängnug von kleinen Gewerkschaften (unter SPD Nahles), Schaffung von Altersarmut durch Schröder’s Rentenreformen und Arbeitsmarktreformen.

    Es gibt so kaum Bereiche, in denen die SPD nicht die Fahnen des Neoliberalismus hoch gehalten haben.
    Und der einzige Unterschied zur FPD ist doch nur noch, dass die SPD immer noch so tut als wäre sie vor allem sozialdemokratisch während die FDP immer noch so tut als wäre sie vor allem liberal und (sozial-)demokratisch.