Freitag, 26. April 2024
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Digitalisierung rückwärts: Funknetzausfälle dank Energiekrise?

Digitalisierung rückwärts: Funknetzausfälle dank Energiekrise?

Wohnt hier demnächst wieder bald ein Großteil der Deutschen, weil die intelligente Abschaltungssteuerung versagt? (Symbolbild:Imago)

Vergangene Woche hat die Bundesnetzagentur dem Ansinnen der Mobilfunkbetreiber zugestimmt, bei Bedarf auch die Leistung ihrer Netze zu verringern, um dadurch Strom einzusparen. Dabei wird ein Teil der Frequenzbänder bei geringem Bedarf in den Stand-by-Modus versetzt, beispielsweise nachts oder tagsüber an abgelegenen Standorten. Die Betreiber üben sich bereits in Beschwichtigungen. Ein O2-Sprecher beruhigte, eine Grundversorgung bleibe “stets gegeben”.

Es werde keine Einschränkungen geben, weil das System erkenne, wenn die Nachfrage steige und die Kapazität dann in kurzer Zeit hochfahre. Auch von der Deutschen Telekom hieß es, es bleibe “immer mindestens eine Frequenz” aktiv. Wie beruhigend – Deutschland ist also auch beim Mobilfunk im Sparbetrieb. Sobald der Datenverkehr in einer Zelle steige, würden alle Frequenzen automatisch wieder hochfahren. Vodafone testet bereits seit Oktober den dynamischen Energiesparmodus tagsüber an rund 100 Stationen. 2023 soll der Einsatz noch ausgeweitet werden.

Keine “nennenswerten Einschränkungen”

Wenn die Technologie überall dort eingeführt werde, wo es möglich sei, rechnet das Unternehmen mit Energieeinsparungen, mit denen man 3.000 Haushalte versorgen könne. Dennoch sollen die Kapazitäten angeblich problemlos hochgefahren werden können, wenn der morgendliche Berufsverkehr einsetzt oder nachts etwas geschieht, was einen erhöhten Einsatz von Telefonen erforderlich macht. Mögliche Frequenzreduzierungen tagsüber können vor allem entlang von Bahnstrecken oder in Urlaubsgebieten relevant werden.

Die Telekom betreibt mehr als 30.000 Mobilfunkstationen, O2 mehr als 28.000 und Vodafone über 26.000. Nicht nur Vodafone, sondern auch andere Anbieter haben allerdings auch schon früher teilweise nächtliche Abschaltungen vorgenommen. Die Bundesnetzagentur ließ verlauten, bei dem von ihr genehmigten Standby-Modus nicht mit „nennenswerten Einschränkungen“ zu rechnen. Was heißt aber “nennenswert”? Angesichts der häufig schwankenden Aussagen der Behörde, etwa zur Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland, wird man solche Versicherungen allerdings wohl nur mit großer Vorsicht zur Kenntnis nehmen dürfen.

6 Antworten

  1. in Schleswig Holstein ist die Leistung schon auf 90er Jahre Niveau . Lte , G5 und Glasfaserausbau mit neuen alten Ausreden immer noch in den Kinderschuhen und durch die Urlauber ist das Netz ständig überfordert

  2. @bei Bedarf auch die Leistung ihrer Netze zu verringern,
    das ist die Neue Weltordnung – ein tolles Regime !
    Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als es eine Regierung gab und diese ihren Ehrgeiz daran setzte, solche Engpässe durch eine größere Energieerzeugung zu überwinden, anstatt dafür zu sorgen, daß die nachfrage geringer wird, indem man die Großverbraucher platt macht und den Bürgern das Geld wegnimmt, damit sie die Energie nicht mehr bezahlen können !
    Zugegeben – auch mit der Verringerung der Nachfrage kann man Verbrauch und Angebot auf ein Niveau bringen – aber ob sie dafür wirklich gewählt sind ?
    Ach ja – ich vergaß – die sind ja durch Selbstermächtigung und Simulation an die Macht gekommen ! Oder durch Telefonanrufe !

  3. ZITAT: “Sobald der Datenverkehr in einer Zelle steige, würden alle Frequenzen automatisch wieder hochfahren.”

    Frequenzen werden hochgefahren? Werden die Frequenzen mit Windows oder mit Linux betrieben? Und was passiert, wenn die Frequenzen beim Hochfahren wegen eines Treiberfehlers abstürzen? Kommen dann wieder Telefonzellen in Mode, die keine Frequenzen benötigen? 🙂

  4. Leute sollen einfach weniger telephonieren, “Fasse Dich kurz” stand seinerzeit an den Fernsprechzellen, und das war auch richtig so.
    Flatrates sollten nur für stationäre Heimrechner sein, die dann jedoch flächendeckend und zuverlässig, aber diese Mobilidioten sollten richtig zur Kasse gebeten werden. Die bekommen vor lauter Smartphoneglotzerei kaum mehr mit, wenn Schnellzug auf sie zurast. Oder, irgendwann mal, gestreckte Faust, weil diese Dummbratzen schlicht enervierend sind.

  5. Es wird noch einmal die Zeit kommen, wo wir mit
    unseren Hand-Sprechfunkgeräten untereinander kommunizieren
    werden.
    Hatte viel Spaß gemacht und war einmal Not, dann Kanal 9
    und Hilfe kam relativ schnell.
    Ich habe mit meinem hochgeblasten im Auto verbauten Gerät (Brenner) in den
    kalten, klaren Wintermonaten bis nach nach Bayern gefunkt, gesprochen, wurde
    verstanden und verständliches kam von dort zurück !

    Viele haben sich damals einen Spaß daraus gemacht und sind mit ihren “Brennern”
    in Wohngebiete gefahren und haben den TV-Empfang lahm gelegt !
    Am nächsten Tag waren gelbe Autos mit ausfahrbaren hohen Richtantennen zu sehen.