Die folgende Analyse ist mit einem Holzschnitt zu vergleichen. Unter Holzschnitt versteht man die Kunst, ein Bild in eine Holzplatte zu schneiden und von einem solchen Bild einen wertigen Druck auf Papier zu erzeugen. Für das fertige Kunstwerk ist nicht wichtig, wie der Baum gefällt wurde. Ich fange auch nicht bei Adam und Eva an und diskutiere auch nicht die Frage, ob es Palästina zur Zeit der Geburt von Abraham oder Jesus gab; das ist eine Frage für die Galerie, die keinerlei Rolle in der Beurteilung der gegenwärtigen Situation spielt.
Ich hole mal zum ersten Schlag auf den Holzblock aus: Der ein oder andere hat sich bestimmt schon gefragt, wie es zur Entstehung von Ländern wie Lesotho oder Swasiland kam. Antwort: Das war bedingt durch die britische Art des Landraubes. Die Negerstämme, die hilfreich bei der Unterwerfung anderer Negerstämme auf der Seite der Briten standen, wurden belohnt – was sich bis in die Neuzeit auszahlte. Aber es kommt noch besser: Es hat auch keine Rolle gespielt, wem das Land vorher gehörte. Erfahrungsgemäß lässt sich immer das am besten herschenken, was einem nicht gehört. So hat der britische Außenminister Arthur Balfour am 2. November 1917 dem Jacob Rothschild in einer nur siebenundsechzig Worte langen Erklärung versprochen, den Juden eine nationale Heimstätte zu geben, und gleichzeitig den Arabern versichert, dass deren Rechte nicht beschnitten würden: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Das ist mal eine ordentliche Kerbe in unserer Holzplatte. Land an jemanden zu verschenken, das einem nicht gehört (es war ein Mandatsgebiet!) und gleichzeitig den Bewohnern zu versprechen, dass sich für sie nichts ändert… für so was muss man schon britischer Lord sein.
Das Faisal-Weizmann-Abkommen
Am 3. Januar 1919 im Vorfeld der Pariser Friedenskonferenz wurde zwischen dem König von Syrien (und später auch des Irak), Emir Faisal I., und dem Präsidenten der zionistischen Weltorganisation, Chaim Weizmann, eine Übereinkunft über die politische Neuordnung Palästinas getroffen. Es bestimmte die einvernehmliche Festlegung von Staatsgrenzen für das von Faisal angestrebte arabische Königreich und den von Weizmann gemäß der Balfour-Deklaration angestrebten jüdischen Staates. Faisal stimmte der Herauslösung Palästinas aus dem arabischen Königreich und der Existenz eines jüdisch-zionistischen Staates grundsätzlich zu, aber er hatte seine Zustimmung zur Balfour-Deklaration an die Erfüllung der Zusage der Unabhängigkeit geknüpft, welche die Briten während des Krieges gemacht hatten. Diese Zusagen wurden jedoch nicht eingehalten. Eine unübersehbare Kerbe in unserem Holzschnitt.
Die Besiedlung Palästinas begann, obwohl fast nichts geregelt war. Da kamen auch keine traumatisierten Schneeflöckchen, sondern handfeste Gestalten, die wussten, auf was sie sich eingelassen haben (ich empfehle, sich einmal die Biografien der ersten Siedler anzusehen; der Umgang mit Waffen war wichtiger als die Kenntnis der Fruchtfolgen in der Landwirtschaft). Die Briten bemühten sich um das Gleichgewicht der Kräfte und unterstützen – je nach Bedarf – die Opponenten auch mal mit Waffen. Der UN-Teilungsplan für Palästina wurde am 29. November 1947 von der UN-Generalversammlung als Resolution 181 (II) angenommen. Die Resolution sollte den Konflikt zwischen arabischen und jüdischen Bewohnern des britischen Mandatsgebiets Palästina lösen. Die Resolution beinhaltete die Beendigung des britischen Mandats und sah vor, Palästina in einen Staat für Juden und einen für Araber aufzuteilen, wobei Jerusalem (einschließlich Bethlehems) unter internationale Kontrolle gestellt werden sollte. Die beiden neuen Staaten sollte eine Wirtschaftsunion verbinden und sie sollten demokratische Verfassungen erhalten. Das war der Plan, der auch nie umgesetzt wurde. Der UN-Teilungsplan sah vor, dass die jüdische Bevölkerung, die nur 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachte, 56 Prozent des Mandatsgebietes bekommen sollte. Das erschien den Arabern „unausgewogen“.
Fragliche “Meisterleistung”
Als am 14. Mai 1948 formal der Staat Israel gegründet wurde, haben sechs arabische Staaten Israel den Krieg erklärt. Danach begann – je nach weltanschaulicher Interpretation – die Flucht – oder die Vertreibung – von 700.000 Arabern aus Israel, der als “Nakba” in die Geschichtsbücher einging, aber vom Mainstream verdrängt wird. Es bleibt eine gewaltige Kerbe in unserem Werkstück. Wie der junge Staat sich militärisch behaupten konnte, ist vielleicht ein Rätsel. Kein Rätsel ist, dass Israel drei Viertel des ehemaligen Britisch-Palästina eroberte. Die Araber hielten nur noch den Gaza-Streifen, das Westjordanland und Ost-Jerusalem.
Ob diese Staatsgründung eine Meisterleistung internationaler Politik war, muss sehr bezweifelt werden. Als Albert Einstein 1952 gefragt wurde, ob er Präsident des Staates Israel werden wolle, antwortete der sofort mit Nein. Er war überzeugt, dass Israelis und Palästinenser nur gemeinsam glücklich werden können: „Ohne Verständigung mit den Arabern wird es nicht gehen.“ Das aber, so befürchtete er, würde auch er nicht bewerkstelligen können. Eine weitere Kerbe in unserer Holzplatte. 1969 veröffentlichte der britische Kulturphilosoph und Historiker Arnold J. Toynbee einen Artikel, der mir als Zwanzigjähriger sofort gefiel: Man hätte den Juden das Rheinland geben sollen. Genauer wäre dies geografisch mit dem Gebiet Mainz, Speyer und Worms definiert gewesen. Das war das Zentrum der jüdischen Kultur und näher am gelebten Judentum als die vorderasiatische Wüstenei. Die Judenverfolgung ging von den Deutschen aus und nicht von den Arabern. Also wäre es nur „gerecht“ gewesen, wenn Deutschland das Land zur Verfügung gestellt hätte! Wir Deutsche hätten uns auch viel besser damit arrangiert als die uneinsichtigen Araber. Chance vertan – eine weitere Kerbe im Holz.
Wer ist die Hamas?
Ich lasse jetzt mal alle Kriege und Scharmützel zwischen den Arabern und den Israelis außer Acht (für die Statistiker, es sind etwa 15 an der Zahl), und springe dreißig Jahre zurück. Damals kam es zu dem Handschlag zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin und dem PLO-Chef Jassir Arafat unter Vermittlung von Bill Clinton. Die Welt war voller Hoffnung. Vorauseilend gab es damals ein Jahr später für Rabin, Arafat und Schimon Peres (ebenfalls mal Ministerpräsident) den Friedensnobelpreis. Auch hier hat sich gezeigt, dass „gut gemeint“ das Gegenteil von „gut“ war. Ein Jahr später wurde Rabin von einem orthodoxen Juden ermordet. Der mit viel Vorschusslorbeeren erhoffte Frieden in Nahost war gescheitert.
Die Separatfrieden mit Ägypten (1979) und der mit Jordanien (1994) sind mit „schöne Worte, schlechte Stimmung“ zutreffend beschrieben. Jordanien bekommt einmal in der Woche Wasser von Israel (falls das nicht mehr so ist, bitte mich informieren; im Netz habe ich nichts darüber gefunden), da das Wasser aus den Jordanquellen vollständig von Israel abgezwackt wird. Meine erste Preisfrage: Wie breit ist der Jordan? (Antwort siehe unten) War die Palästinensische Befreiungsfront (PLO) unter Jassir Arafat noch eine mächtige Organisation, wurde 2006 die Hamas die stärkste Kraft im Gaza-Streifen. Es rentiert sich, mal hinter die Kulissen zu gucken. Die Hamas sind eine Organisation der Muslimbrüder, die überall, wo sie auftauchen, nichts Gutes im Schilde führen. Dienen die Muslimbrüder der westlichen Agenda, dann sind sie die armen Verfolgten; geht es gegen Israel, dann sind sie herzlose Terroristen.
Merkwürdiges Spiel
Die Doppelstandards, auch Doppelmoral, westlicher Politik lässt sich anhand der Muslimbrüder gut aufzeigen. Sie wurden 1937 in Syrien gegründet. Ihre Hochburg war die syrische Stadt Hama. 1979 haben sie in Aleppo 50 alawitische Kadetten getötet. Es sollte ein Startsignal für einen Volksaufstand wie im Iran gegen den Schah, gegen Hafez al Assad sein. Der schlug den Aufstand zwar nieder und verbot die Muslimbrüder in Syrien, aber das Etikett „Schlächter“ wurde ihm verpasst. Da sich sein Sohn Baschar al Assad geopolitisch nicht von den USA vereinnahmen ließ, besann sich der Westen wieder auf die Muslimbrüder – und wollte mit ihrer Hilfe den Sturz von Assad herbeiführen. So wurden aus den islamistischen Horden auf einmal „moderate Rebellen“. Dank dem Eingreifen von Russland wurde der Regime-Change verhindert, sonst hätten wir heute dort ein islamisches Kalifat unter der Herrschaft der Muslimbrüder. Die Halsabschneider wurden nach Idlip vertrieben und werden dort von ihrem großen Sponsor Recep Tayyip Erdoğan gepampert und – das ist meine persönliche Spekulation – für größere Aufgaben vorbereitet. Deshalb ist schon von Bedeutung, was der türkische Sultan so treibt!
Aber da ist noch ein anderer, der ein – ich formuliere es vorsichtig – merkwürdiges Spiel spielt. Hier das Zitat: “Wer die Gründung eines palästinensischen Staates vereiteln will, muss die Hamas und den Transfer von Geld an die Hamas unterstützen […] Das ist Teil unserer Strategie, um die Palästinenser in Gaza von den Palästinensern im Westjordanland zu isolieren.” Es datiert von März 2019 und stammt von keinem geringeren als von Benyamin Netanyahu. Die liberale israelische Zeitung “Haaretz” schrieb ebenfalls 2019: “Mit Israels Einverständnis unterstützte Katar den Gazastreifen seit 2012 mit einer Milliarde Dollar.” Genau wie in Syrien ist der Verdacht nicht auszuschließen, dass Katar den islamischen Terror kräftig unterstützt. Sind das nicht auch unsere Freunde? Die Hamas ist insofern ehrlich, als ihr Wahlspruch lautet: “Ein Palästina vom Fluss bis ans Meer.” Die konservative Partei Netanyahus, die Likud-Partei, denkt ähnlich, sagt es aber nicht offen.
Wer sind die Israelis?
Netanyahu ist genauso Israel, wie Scholz Deutschland ist. Peter Lintl von der Stiftung Wissenschaft und Politik beschrieb die israelische Gesellschaft Anfang des Jahres wie folgt: “Die neue Regierung in Israel steht politisch so weit rechts wie keine andere vor ihr. Der Erfolg der rechtsradikalen Parteien und ihre Beteiligung an der Regierung sind Ergebnisse einer länger anhaltenden Transformation der politischen Landschaft Israels. Kennzeichnend für diese Entwicklung ist die Genese einer rechten Mehrheit, die mit einer Rechtsverschiebung des Mainstreams und der politischen Legitimierung des radikalsten Segments der israelischen Gesellschaft einhergeht. Der gemeinsame Nenner dieser Regierung ist ein antiliberaler Impetus, der auf eine Neuordnung des Staates hinausläuft. Die Regierung beabsichtigt, demokratische Mechanismen, insbesondere das System von Checks and Balances, den Status des Obersten Gerichtshofs und den der Grundrechte, zu schwächen. Stattdessen sollen majoritäre Prinzipien gestärkt werden, die den Regierungsmehrheiten kaum mehr Schranken auferlegen. Dieser disruptive Ansatz bezieht sich auch auf den Konflikt mit den Palästinensern: Hier wird ein Sieg angestrebt. Die Integration des Westjordanlands in das Rechtsgebiet des Staates Israel soll unumkehrbar gemacht werden.”
Von der Zweistaatenlösung ist keine Rede. Wer mit offenen Augen Israel bereist , der spürt, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein kann. Wenn die UNO von “Apartheidstaat” spricht, dann wird das hier nicht gerne gehört. Aber doch nicht Israel! Die einzige Demokratie im Nahen Osten! Bla, bla, bla. Da ist sie wieder, die Doppelmoral des “Wertewestens”. Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in den besetzten palästinensischen Gebieten wirft Israel Apartheid vor. Der als unabhängige Experte ernannte Michael Lynk kommt in einem Bericht zu dem Schluss, “dass das politische System der verfestigten Herrschaft (…), das einer rassisch-national-ethnischen Gruppe bedeutende Anrechte, Vorteile und Vorrechte einräumt, während eine andere Gruppe vorsätzlich hinter Mauern, Kontrollpunkten und unter einer permanenten Militärherrschaft ‘ohne Rechte, ohne Gleichheit, ohne Würde und ohne Freiheit’ leben muss, den vorherrschenden Beweisstandard für das Vorhandensein von Apartheid erfüllt.” Meine zweite Preisfrage (Antwort ebenfalls unten) lautet: Wie groß ist eine jüdische Siedlung im Westjordanland? Wer je vor diesem „Antipalästinensischen Schutzwall“ gestanden hat, dem kommt die Berliner Mauer wie Legoland vor. Sieht so die Zukunft aus? Und gleich Preisfrage 3: Wie lang sind die israelischen Sperranlagen zum Westjordanland?
Warten auf den High Noon
Mein Fazit ist sehr pessimistisch. Weder die Hamas noch die derzeitige israelische Regierung streben einen dauerhaften Frieden an. Die Zeichen stehen auf Konfrontation. Die Gaza-Säuberung wird für Israel in einem militärischen Desaster enden. Wenn die anderen arabischen Staaten merken, dass die militärische Supermacht ins Wanken gerät, dann Gnade Jahwe! Alle arabischen Staaten haben mit Israel noch ein Hühnchen zu rupfen. Dann wird es sehr alttestamentarisch zugehen: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Fast hätte ich es vergessen: Wie sieht unser Holzschnitt aus? Nicht wirklich wie ein Kunstwerk. Es fehlt noch so viel: Die Fatah wurde nicht angesprochen. Die Rolle der Hisbollah ist ausgeklammert. Kein Wort zum Libanon, der eine große Rolle spielt. Nichts zu Syrien, dessen Flughäfen regelmäßig durch israelische Bombardements heimgesucht werden. Meine Analyse ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Konfliktes, der sich zum Flächenbrand ausweiten wird. Das gegenwärtig vorhandene Weltpersonal ist leider unfähig oder unwillig. Es läuft alles auf einen High Noon zu. Alle warten, bis der Schuft, getötet durch den Gerechten, vor dem Saloon liegt.
Zum Abschluss noch die Antworten auf die obigen Preisfragen:
Frage 1: Der Jordan war mal etwa 65 Meter breit. Heute ist er stellenweise knöcheltief und kaum 2 Meter breit.
Frage 2: Eine Siedlung besteht nicht aus Baumhäusern a la Hambi, sondern kann locker bis 40.000 Einwohner haben.
Frage 3: Die Länge der israelischen Sperranlagen beträgt 759 Kilometer. Die Grenzanlagen DDR-Bundesrepublik war 1.400 Kilometer lang.
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12 Antworten
War aber vorherzusehen: Nachdem die Hamas diese Greueltaten verübt hat, zieht sie sich in ihre Häuserschluchten ( wenn man das mittlerweile noch so nennen darf ) zurück und beschränkt sich auf das Jammern über die eigenen hohen Verluste. Und die werden noch steigen ! Da hat sich Hamas ein richtig dickes Ei gelegt “!
Können sich eure Schreiberlinge mal ein Beispiel dran nehmen:
Was man so Zivilisation nennt | Von Jochen Mitschka
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Das gegenseitige Abschlachten in der Ukraine geht weiter, die ethnische Säuberung Gazas wird offiziell von einer israelisch zionistischen Denkfabrik, deren Vorsitzender ein wichtiger Politiker der Regierungspartei ist, vorgeschlagen (4), und Tausende Kinder sterben unter den Bomben Israels, während deutsche Politiker sich gegen einen Waffenstillstand wenden, und noch ein paar Tausend tote Kinder für akzeptabel erachten. Ich mag die Nachrichten im Moment nicht verfolgen.
Es ist schwer für mich, überhaupt etwas über aktuelle Ereignisse zu sagen. Zu groß sind die menschlichen Abgründe, die sich besonders auch in deutschen Kommentaren auftun. Ich bin erfüllt von Abscheu und Ekel gegenüber einem Teil der deutschen Gesellschaft, welche ganz offensichtlich die medialen Manipulationen nicht durchschaut und die Menschlichkeit vor dem Altar der geschickten Formulierungen der Tagesschau abgelegt hat.
Ich will hier nicht auf die Details der Morde und Schrecklichkeiten des Krieges in der Ukraine oder in Gaza eingehen, wer was warum „schuld“ ist, sondern versuchen zu beschreiben, wie sich Teile der Welt, insbesondere zu Gaza, verhalten.
…
Fazit
Es ist nicht nur die Abscheu gegenüber vielen deutschen Politikern, der in den letzten Jahren, und insbesondere in Anbetracht ihrer Äußerungen zur Gaza-Bombardierung zugenommen hat, welche ich mit Besorgnis feststelle. Sondern es ist auch mein schwindender Glauben an die sogenannte Demokratie. Wenn Menschen nicht in der Lage sind, so einfache Dinge wie mediale und politische Dämonisierung zu durchschauen, wie sollen sie dann noch komplexere Zusammenhänge erkennen. Und es steht zu befürchten, dass die derzeit Herrschenden nicht zulassen werden, dass sich die medialen Verhältnisse dahingehend ändern, dass den Menschen Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln so dargelegt werden, dass sie verstehen, wo ihre Interessen liegen. Denn das könnte ihre Macht beeinträchtigen. Dann könnte tatsächlich der Wähler das Primat der Politik beanspruchen, und würde es nicht mehr den politischen Parteien, bzw. dem Konsens der staatstragenden politischen Parteien überlassen, wie von Merkel 2010 erklärt (6), die im Prinzip die politische Elite als den Souverän ansieht, der durch Akklamation bei Wahlen bestätigt wird.
https://apolut.net/was-man-so-zivilisation-nennt-von-jochen-mitschka/
“Wenn Menschen nicht in der Lage sind, so einfache Dinge wie mediale und politische Dämonisierung zu durchschauen, wie sollen sie dann noch komplexere Zusammenhänge erkennen.”
Da ist er aber auf dem falschen Weg unterwegs.
Menschen erkennen sehr wohl die Lage und die Lügen, wenn man denn die Wahrheit nicht verfälschen, unterdrücken u/o zensieren würde.
Wenn man eine Diskussion nicht durch Zensur abwürgt, sondern sie zulässt. Das ist übrigens ein Grundbaustein der Demokratie. Wenn man sie nicht fadenscheinig als Hass und Hetze bezeichnen würde. Das ist der Grundbaustein einer Lügenpolitik.
Nur die Wahrheit lässt zu, dass Entscheidungen getroffen werden können, die die Lüge ersticken.
Aber leider, leider wird von den Rechten auch das vollzogen, was sie den Linken dauernd vorwerfen: Zensur.
Ergo ist mein Fazit, glaube keinem Linken, glaube keinem Rechten und der Mitte erst recht nicht.
Sie alle haben Mitschuld am Elend und Leid, was über uns und andere gebracht wird. Die Zensuren erkennen noch nicht einmal, dass sie sich selber zensieren. Sie leben freiwillig in ihrer Lüge. Sie wollen Zerstörung und Chaos.
Wie und wann soll sich da etwas ändern? Wie soll es zu Frieden kommen, weil doch jeder Krieg mit Lügen beginnt. Die Täter machen sich zu Opfern. Die Opfer werden als Täter benannt. Man hält sogar Gericht über sie und feiert sich als Befreier, während man das Land und das Volk, was man vorgeblich befreit hat, zerstört.
Nicht die Siedler der USA waren die Täter, sondern die Indianer, die ihre Heimat verteidigten. Provoziere solange, bis der andere sich dagegen wehrt. So macht der Täter sich zum Opfer und das Opfer zum Täter. Die menschliche Geschichte ist voll davon.
“Fragliche “Meisterleistung”
Als am 14. Mai 1948 formal der Staat Israel gegründet wurde, haben sechs arabische Staaten Israel den Krieg erklärt. Danach begann – je nach weltanschaulicher Interpretation – die Flucht – oder die Vertreibung – von 700.000 Arabern aus Israel, der als “Nakba” in die Geschichtsbücher einging, aber vom Mainstream verdrängt wird. Es bleibt eine gewaltige Kerbe in unserem Werkstück. Wie der junge Staat sich militärisch behaupten konnte, ist vielleicht ein Rätsel. Kein Rätsel ist, dass Israel drei Viertel des ehemaligen Britisch-Palästina eroberte. Die Araber hielten nur noch den Gaza-Streifen, das Westjordanland und Ost-Jerusalem.”
Wieso fehlt hier die gleichzeitig erfolgende Vertreibung der Juden aus den 6 arabischen Staaten und weiteren, nicht am Krieg beteiligten, moslemischen Staaten? Tunesien bis Iran sind gemeint. Und das Israel vorschlug diese Staaten nehmen die 700.000 auf, damit sei die Judenvertreibung dann vergolten, worauf die Araber nie reagierten, Israel aber (Teile der) vertriebene Juden trotzdem aufnahm …
Tja, jetzt brennt die Luft im Orient und die Regierung von Deuselan hat sich weit heraus gelehnt.
Macht nichts, Öl und Gas bekommen wir aus Russland,…ach nein jetzt nicht mehr, nachdem wir gegen Russland Krieg führen. Mist, jetzt haben wir ein Problem.
Frau Baerbock, ab zum Scheich. Mach einen ganz tiefen devoten Bückling, aber dalli!
Wer sich noch ein etwas tiefer einlesen möchte, und mit noch deutlicherem Bezug zum aktuellen Geschehen, dem sei folgender Artikel empfohlen:
https://peds-ansichten.de/2023/11/hamas-israel-muslimbrueder-netanjahu-amos-yadlin-palaestina/
Aber Vorsicht, die Lektüre könnte empfindsame Gemüter mit ausgeprägter Gut/Böse-Wahrnehmung möglicherweise verstören und kognitive Dissonanzen verursachen.
Und um etwaig resultierende Schnappatmung noch zu steigern:
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20232/kann-das-existenzrecht-israels-rational-begruendet-werden/
Ich möchte hier mal einen großen Dank an das Portal aussprechen: Wenn man Artikel von Daniel Matissek ließt, dann würde man meinen, dass ein solcher Artikel wie von ihnen, Herr Friedemann Wehr, nicht möglich wäre. Herr Matissek wirkt wie jemand, der sich auf einem Kreuzzug befindet und damit auch Opfer hinnimmt, die ich nicht bereit bin hinzunehmen. Und dann gibt es hier halt auch sowas wie von ihnen. Das ist wirklich wohltuend, dass man auf einer Plattform beides präsentieren kann. Danke dafür!
Und nein, Herr Matissek, ich bin in keinem Lager, so wie sie das in ihrem letzten Artikel versuchen einzuteilen. Ich bin Pazifist und in Gänze gegen jegliches Töten, übrigens nicht nur von Kindern und Zivilisten, sondern auch von Soldaten! Denn: Auch das sind Menschen, die leben wollen und die Eltern, Kinder und Verwandte haben.
Indem man weiter tötet, egal auf welcher Seite, wird man nie irgend etwas zum Positiven wenden. Ganz im Gegenteil wird das, was die IDF da gerade in Gaza macht, wahrscheinlich in der Folge unglaublich abscheuliche Gegenreaktionen der Hamas nach sich ziehen. Und so geht die Gewaltspirale dann ewig weiter und es folgt nur Leid auf Leid auf Leid.
So siehts aus.
Es spielt keine Rolle, wer das begonnen hat. Es spielt nur eine Rolle wer diesen Irrsinn endlich beendet.
Oder der Irrsinn beendet sich selber.
Es müssen wohl erst die Bomben fallen, die das Einschlagsgebiet für Generationen unbewohnbar machen.
Auf der anderen Seite gebe es noch die humanen Neutronenbomben. Die lassen die Häuser ganz und verstrahlen auch nichts
Aber bevor das passiert, wird wieder humane Hilfe geleistet. Die animalische reicht wohl wieder nicht. Oder machen die schon wieder nicht mit und der Mensch muss immer wieder darauf hinweisen in dem er immer die humane Hilfe so betont.
Hey, ich verrate euch was: Es gibt nur humane Waffen und humane Kriege.
Kriege sind immer menschlich und es gibt keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit, denn das wären immer Verbrechen gegen sich selbst.
Die animalischen Mitbewohner haben damit nichts zu tun. Die leben einfach ihr Leben, wie wir das auch tun sollten. Aber wir sind ja alle so human.
Der Artikel ist schon sehr tendenziös. Durch Auslassungen werden irreführende Eindrücke erweckt. Ein Beispiel: Friedensverhandlungen zwischen Rabin und Arafat unter der Vermittlung Clintons. 1995 erschießt ein orthodoxer Jude Rabin. Danach war der Friedensvertrag Geschichte. Klingt als wären orthodoxe Juden Schuld am Scheitern gewesen. In Wirklichkeit gingen die Verhandlungen mit Ehud Barak und Arafat in eine zweite Runde und scheiterten erst Anfang 2000, als man sich im Prinzip schon einig war, an den Palästinensern, die plötzlich noch deutlich mehr Land wollten, als vereinbart.
Anderes Beispiel. Es wird immer so getan, als müsse die sog. Zwei-Staaten-Lösung durch das Staatsgebiet Israels verwirklich werden. Dabei existiert längst eine Zwei-Staaten-Lösung: Jordanien ist genau der arabische Staat auf dem Gebiet des ehemaligen Mandatsgebietes Palästina – also mit “palästinensischer” Bevölkerung – den Araber und Palästinenser fordern. Sie könnten alle Palästinenser interieren, tun es aber nicht, weil sie dann ihren medial wirksamen Stachel gegen Israel verlören…: die sogenannten Flüchtlinge.
Auch in meinen Augen ist dieser Artikel höchst tendenziös und erzeugt durch das Auslassen von Information eine verzerrte Sicht auf die Dinge. Da er anscheinend von einem 68er und wahrscheinlich Altlinken geschrieben wurde, wird die ideologisch verblendete Weltsicht des Autors der Grund dafür sein müssen. Durch das Unterlassen von Information wird das von Linken immer gepredigte Bild des bösen Israels und der armen und unterdrückten Araber (Muslime sind sowieso immer Opfer!!!) im Geiste eines über dieses Thema unwissenden Lesers erzeugt.
Zuerst, wem “gehörte” denn nun dieses Land eigentlich bevor es Teil des britischen Mandatsgebiet wurde? Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts existierte überhaupt kein Palästina. Das Gebiet des heutigen Israels sowie der Palästinensergebiete war Teil des Osmanischen Reiches und in mehrere Provinzen unterteilt. Auch die ersten Unabhängigkeitsbestrebungen seitens der dort lebenden Araber zielten auf ein Großsyrien ab und nicht auf ein freies “Palästina”. Die altertümliche Bezeichnung Palästina wurde von den Zionisten wieder eingeführt. Zudem gab es schon vor der Balfour-Deklaration eine jüdische Einwanderung und Juden gab es dort schon seit biblischen Zeiten, auch wenn sie nur eine kleine Minderheit darstellten. Dann wird die durch keine Fakten untermauerte Behauptung aufgeworfen, für die ersten Siedler wäre der Umgang mit Waffen wichtiger gewesen als das Wissen über die Fruchtfolge. Gibt es dafür auch irgendwelche Beweise? Das dies ab den 1920er Jahren wirklich der Fall war, ist gut möglich, da die Ablehnung der jüdischen Einwanderung durch die Araber seit dem Pogrom in Jerusalem von 1920 des öfteren wieder in Gewaltexzesse ausartete. Die Gewalt ging von Anfang an von den Arabern aus. Und das es auf Grund des britischen und auch jüdischen Kapitals eine arabische Einwanderung nach Palästina gab, wird schlichtweg verschwiegen. Ja wie viele der heutigen “Palästinenser” sind eigentlich Nachkommen der eingewanderten Araber? Und warum werden nicht die vielen aus arabischen Ländern vertriebenen Juden erwähnt?
Dann wird in dem Artikel sofort von dem UN-Teilungsplan gesprochen, ohne aber auch den der Peel-Kommision, der einen sehr kleinen jüdischen Staat vorschlug, oder das White Paper von 1939, welches einen arabisch-jüdischen Staat mit gleichzeitiger Begrenzung der jüdischen Einwanderung vorsah, zu erwähnen. Alle Pläne wurden von arabischer Seite abgelehnt. Und das nicht weil sie unausgewogen gewesen wären, sondern weil per se kein jüdischer und auch kein arabisch-jüdischer Staat akzeptiert wurde, was teilweise wahrscheinlich auch die Schuld von Persönlichkeiten wie dem Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, gewesen sein mag. Und warum wurde diese damals so mächtige und einflussreiche Person überhaupt nicht erwähnt? War er doch der erste Anführer des palästinensischen „Freiheitskampfes“, und zudem auch glühender Antisemit und Hitlerverehrer, der von 1941-45 sogar in Deutschland lebte, von den Nazis reichlich finanziert wurde, von hier aus über das Radio seine Juden hassende Propaganda in die arabische Welt sendet und anscheinend mit Himmler sehr eng befreundet gewesen war. Für die Erzeugung von pro palästinensischer Propaganda wäre dies ja nicht zweckdienlich. Was auch nicht erwähnt wird ist, dass die Hamas 2006 die Wahlen für alle Palästinensergebiete haushoch gewonnen hat und das es in der Folge zu einem militärischen Konflikt zwischen Hamas und Fatah sowie deren Sympathisanten kam und die Fatah eigentlich unrechtmäßig im Westjordanland regiert. Von daher kann man sich vorstellen, dass der Rückhalt der Hamas in der Bevölkerung nicht gering sein wird. Und das angebliche Zitat von Benjamin Netanjahu wird auch nicht mit Quellenangaben belegt.
Ich bin es müde, von Teilen der alternativen Medien immer diese Verteufelung des “Wertewestens” und Idealisierung der östlichen Welt zu hören. Natürlich sind unsere Politiker korrupte Heuchler und moralisch verkommene Lakaien der wahrhaft Mächtigen. Doch das ist im Rest der Welt doch nicht anders!!! Wenn sie unsere westliche Welt so verachten, dann können sie doch nach Russland oder China oder in den Iran ziehen, wo die Herrschenden und ihre Lakaien ja doch anscheinend so moralisch, ehrlich und aufrichtig sind. Anstatt den Feind auf der anderen Seite sehen zu wollen, sollte man ihn sehen, wo er ist, nämlich ÜBER uns. Nur eine weltweite Verbrüderung und Zusammenarbeit der unteren Mehrheiten ALLER Länder kann ihn zu Fall bringen und endlich ein neues Kapitel in der Geschichte der Menschheit einläuten.
“Nur eine weltweite Verbrüderung und Zusammenarbeit der unteren Mehrheiten ALLER Länder kann ihn zu Fall bringen und endlich ein neues Kapitel in der Geschichte der Menschheit einläuten.”
Das wird nur nicht geschehen.
Es ist ähnlich wie in den 1980er Jahre.
Mir sagte mal ein Kommunist, ja, die gab es damals tatsächlich noch, dass die meisten Arbeiter dumm sind, da sie nicht alle in den Gewerkschaften sind.
Die Arbeitgeber (schöne Wortfindung) sind aber alle in Arbeitgeberverband organisiert. Recht hatte er. Nur damals war ich eben noch nicht soweit, um das zu begreifen. Mittlerweile ist das eh vom Tisch, da die Gewerkschaften für die Politiker arbeiten und nicht für deren Mitglieder und der Arbeitgeberverband ist auch nur noch ein Schatten seiner selbst.
Der kleine Mann hat genug damit zu tun, irgendwie durch sein Leben zu kommen. Wer soll für ihn sprechen? Der Politiker, den er alle 4 Jahre wählt, arbeitet gegen ihn! Er wird trotzdem immer wieder gewählt, weil in einer Demokratie das Volk das Sagen hat. Nur wenn das Volk was sagen will, bekommt es auf die Schnauze. Wird vor Gericht gezerrt und bestraft. Manche im Volk bilden sich doch tatsächlich ein, sie hätten was zu sagen. Das korrigiert das Gericht.
Aber Demokratie ist toll. Da hat das Volk das Sagen. Na ja, es wählt sich immer wieder seine eigenen Schlächter. Es gibt aber keine Alternative zur Demokratie. Jeder Wette, dass die neue Partei der Wagenknecht der Heilsbringer ist. Und 80 % der Wähler sind zu blöd, um zu begreifen, dass der Heilsbringer schon die AfD ist.
Demokratie ist toll, denn da kann der Wähler seinen Schlachter selber wählen. Statt sie auflaufen zu lassen, geht der Wähler hin und bestimmt den, der über ihn bestimmen darf. Danach schimpft und meckert man 4 lange Jahre über diesen Politiker und wählt ihn schließlich wieder. Oder einen Abklatsch davon.
Ja, die Demokratie ist toll, nur nicht für das Volk. Habt ihr schon einmal einen Politiker sagen hören, dass es eure Demokratie ist? Also ich nicht.
Ich höre nur immer aus deren Mündern, dass es ihre Demokratie ist. Nein, es ist ihre freiheitliche und rechtsstaatliche Demokratie. Wenn ein Politiker sagt, dass etwas “unser” ist, da eint er nicht euch, das Volk, sondern sich und die anderen Volkstreter, allgemein als Politiker bekannt.
Zum kotzen.
das Rheinland abtreten an die Juden? Gehts noch? Nunja mitlerweile haben wir es an die Araber u Moslems abgetreten. Gefällt Ihnen wahrscheinlich besser.