Kulturelle Aneignung: Wolfs-„Bereicherung“ in Deutschland mit fatalen Folgen

Kulturelle Aneignung: Wolfs-„Bereicherung“ in Deutschland mit fatalen Folgen

Kampf gegen Wölfe (Holzschnitt von Bernard Reis, 1920 (domainfree/Screenshot Alamy)

Bis heute hat der Wolf in den Märchen einen ganz schlechten Ruf als listig-gieriges Raubtier und ist bis in unsere Zeit ein Sinnbild für den Kampf des Menschen gegen das Böse geblieben, was sich nicht nur im Märchen „Rotkäppchen“ zeigt. In seinem Lied „Wölfe mitten im Mai” singt der Liedermacher Franz Josef Degenhardt: „August der Schäfer hat Wölfe gehört / Wölfe mitten im Mai, zwar nur zwei / Doch der Schäfer der schwört / Die hätten zusammen das Fraßlied geheult / Das aus früherer Zeit, und er schreit / Und sein Hut ist verbeult / Schreit: ‚Rasch, holt die Sensen sonst ist es zu spät / Schlagt sie tot, noch ehe der Hahn dreimal kräht‘ / Doch wer hört schon auf einen alten Hut / Und ist auf der Hut? Und ist auf der Hut?

Im ausgehenden Mittelalter lebte der weitaus überwiegende Teil der Bevölkerung auf dem Lande und hatte sein Auskommen in der Landwirtschaft. Internet und Fernsehen gab es noch nicht, und wenn die Menschen abends am Lagerfeuer saßen, erzählten sie sich gegenseitig gerne Horrorgeschichten. Irgendwann kam man dort auf die boshafte Idee, dem menschenscheuen Wolf allerlei Niederträchtigkeiten anzudichten – beispielsweise eben das Fressen von sieben Geislein und/oder von Großmüttern. Die boshafte Anti-Wolf-Propaganda gegen den friedliebenden Wolf ging so weit, dass die Menschen sie am Ende selber glaubten und anfingen, die Wölfe im Winter, wenn in der Landwirtschaft nicht so viel zu tun war, zum reinen Zeitvertreib zu jagen – und sie schließlich ausrotteten. Wie gesagt, damals gab es ja noch kein Fernsehen, sodass die Menschen es auch gar nicht besser wissen konnten. Selbst in der Zeit der Aufklärung wurde die Verfolgung der Wölfe fortgesetzt und immer, wenn ein Gebiet völlig wolfsfrei geworden war, setzte man dem Erleger des letzten Wolfes einen Gedenkstein.

Wie ein populäres Computerspiel

Man muss sich diesen Hype so ähnlich vorstellen wie ein populäres Computerspiel, bei dem die Sieger auf der Startseite aufgelistet werden, nur dass es damals eben noch kein Internet gab. Wie weit dieser Hass auf Wölfe in den Menschen verankert war, beweist beispielsweise auch das obige Beitragsbild dieses Artikels von 1920, als es in Mitteleuropa praktisch schon gar keine Wölfe mehr gab. Erst ein paar kluge Leute aus den Städten begannen Ende des 20. Jahrhunderts, den Wolf mit großem Tamtam wieder in unsere Kulturlandschaften einzuladen. Der Wolf kam, sah und blieb; und wenn seine Protagonisten nicht in den Wald gegangen sind, dann leben sie noch heute…

Aber nun mal ganz im Ernst: In der Frage der Wiederansiedlung des Wolfes stoßen in unserem Land wieder einmal zwei Welten aufeinander: Die überwiegend konservativ-nüchterne Landbevölkerung in Sorge um unsere gewachsenen Kulturlandschaften – und die hochemotionale, links-grüne Stadtbevölkerung, die den Wolf als romantische Symbolfür einer natürlichen und ungezähmten Wildnis verklärt. Ende des 15. Jahrhunderts, also mehr als hundert Jahre vor dem 30-jährigen Krieg, lebten zwischen 80 und 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Lande und arbeiteten in der Landwirtschaft. Der Agrarsektor war während der gesamten Epoche des Mittelalters der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig. Das blieb noch bis in die Moderne so: Auf der Internetpräsenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft heißt es, dass noch im Jahre 1950 etwa jeder fünfte Erwerbstätige, also rund 20 Prozent der Bevölkerung (ohne die unbezahlten Familienkräfte!), in der Landwirtschaft arbeiteten.

Zivilgesellschaftlich-mediale Wolfskampagne

Laut Wikipedia ist der Wolf (Canis lupus) das größte rezente Raubtier aus der Familie der Hunde (Canidae). Wölfe leben meist in Rudeln, bei denen es sich um Familienverbände handelt. Hauptbeute sind mittelgroße bis große Huftiere. Wölfe wurden ab dem 15. Jahrhundert in Mitteleuropa systematisch verfolgt. Wann immer im Mittelalter eine Wolfsplage auftrat, dann war der überwiegend ländlichen Bevölkerung sofort klar, dass einmal mehr die staatliche Ordnung zusammengebrochen war. Auf dem Blog „Geschichtsforum” findet man dazu ein eindrucksvolles Zitat aus dem Buch „Die Eroberung der Natur – Eine Geschichte der deutschen Landschaft“ von 2007 von David Blackbourn:  „Besonders dramatisch war die Bejagung bis zur Ausrottung von Bär, Luchs und Wolf, die sich während der Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs stark vermehrt hatten…. Georg II. von Sachsen und seine Jagdkumpane erlegten zwischen 1656 und 1680 nicht weniger als 2195 Wölfe und 239 Bären; in Preußen wurden allein im Jahr 1700 4300 Wölfe, 229 Luchse und 147 Bären zur Strecke gebracht. Als Friedrich Wilhelm Ostpreußen besuchte, klagte er noch immer darüber, ‚dass es dort mehr Wölfe gebe wie Schafe‘.

Schließlich waren die Wölfe im 19. Jahrhundert in West- und Mitteleuropa fast vollständig ausgerottet worden. Seit den 1980er Jahren steht der Wolf in europäischen Staaten durch die Berner Konvention, in der EU seit 1992 zusätzlich durch das Regelwerk der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter Schutz. Unsere Vorfahren hatten für die Ausrottung des Wolfes also etwa fünf Jahrhunderte benötigt, die Wiederbesiedlung unserer Kulturlandschaften unter dem Beifall der „Willkommen-Wolf!“-Bewegung (siehe auch hier) dauerte dagegen lediglich ein paar wenige Jahrzehnte. Seit Anfang dieses Jahrhunderts wird die Rückkehr dieses europäischen Großraubtiers in unsere Kulturlandschaften aus dem sicheren Schutz der Städte heraus abgefeiert. Es wäre interessant zu erfahren, was eine solche gezielte zivilgesellschaftlich-mediale Kampagne wohl kosten mag und ob das in den vergangenen zwei Jahrzehnten der einzige bezahlte Begrüßungsjubel gewesen ist.

Abwiegeln der Warnungen als paranoide Rotkäppchen-Märchen

Umgekehrt wäre es natürlich ebenfalls interessant, warum wohl trotz vorheriger jahrelanger hoch medial-emotionaler Protestaktionen die breite Anwendung von genmanipulierten Pharmaprodukten und die beabsichtigte Verwendung von „klimafeindlichem“ Fracking-Gas plötzlich stillschweigend und ohne jegliche medial gehypten Proteste ablaufen konnte. Offen bleibt auch, warum „Fridays for Future“ und Greta Thunberg die üblichen Verdächtigen beim Schutz des Hambacher Forsts unterstützt hatten, aber keiner von ihnen sich jemals im Reinhardswald hatte blicken lassen, wo ein jahrhundertealter geschützter Baumbestand, unter anderem im legendären „Märchenwald“, dem Windrad-Wahn geopfert wird. Ein Verschwörungstheoretiker könnte die vorstehend aufgeführten Beispiele jetzt dahingehend interpretieren, es könne eine Art vermietbare (niederländisch: „verhuur”) zivilgesellschaftliche Empörungsindustrie geben, durch deren medial verbreitete Aktivitäten bzw. deren nachhaltiges Schweigen die öffentliche Meinung zielgerichtet gelenkt werden würde (zur Erinnerung nochmals die Definition einer Verschwörungstheorie: „Verschwörungs[1.]theorie[2.]: rein sprachlich die [2. Theorie=durch weitgehend spekulatives Denken gewonnenen Erkenntnisse] über eine [1. Verschwörung=geheime Zusammenarbeit mehrerer Personen zum Nachteil Dritter]).

Denn auch die Sagen und Märchen über den Wolf werden heute abwertend als paranoide „Rotkäppchen-Märchen“ abgetan und der Wolf zu einem menschenscheuen Wesen verklärt, von dem keinerlei Gefahr ausgehe. Die Tierschutzorganisation PETA verbreitet beispielsweise diese Mär vom guten Wolf auf ihrem Internetauftritt: „Sie brauchen bei einer Wolfsbegegnung im Wald oder in Siedlungsnähe keine Angst haben, denn Wölfe sind scheu und meiden Menschen eher. Wenn Menschen auf Wölfe treffen, handelt es sich in der Regel um unerfahrene Jungtiere, die interessiert und neugierig sind. Gesunde Wölfe nähern sich Menschen nicht aggressiv. Halten Sie genügend Abstand zum Wolf und laufen Sie nicht weg. Beobachten Sie das Tier ruhig, ohne es anzustarren, und geben Sie ihm Zeit und Raum, sich zurückzuziehen. Sollte sich der Wolf nicht zurückziehen, entfernen Sie sich langsam.

Die Mär vom „harmlosen“ Wolf

Der 2021 gestorbene Biologe Professor Dr. Valerius Geist veröffentlichte 2014 einen Artikel unter der Überschrift „Wann werden Wölfe gefährlich für die Menschen?“ veröffentlicht. Die Internetseite „Wolf education international“, wo er ursprünglich veröffentlicht wurde, bedient heute ganz andere Themen, doch auf der Seite „Teamwork Schoenfuss” sind noch einige seiner Arbeiten zu finden; nachfolgend einige komprimierte Auszüge aus der besagten Arbeit von Professor Geist.

Er hält zunächst fest, dass es sich bei der Mär vom „harmlosen“ Wolf um eine politisch korrekte Erzählung handelt, die im Widerspruch zu praktisch allen historischen Aufzeichnungen und Beweisen steht. Der Biologe stellt die Frage, warum die Wölfe im 20. Jahrhundert in Nordamerika wohl keine Menschen mehr töteten, dies aber noch im 19. Jahrhundert taten? Geists Antworten darauf lauten:

  • Wölfe waren historisch gesehen sehr selten, teilwiese wegen der erbitterten Verfolgung.
  • Die nordamerikanische Bevölkerung ist stark bewaffnet.
  • Gejagte Wölfe haben sehr viel Angst vor Menschen.
  • Eine offene Jagdsaison führt zu einer schnellen Ausrottung der sich „auffällig verhaltenden“ Wölfe, bevor sie Schaden anrichten können.

Mittelalterliche Förster als Wildlife-Manager

Geist postuliert, dass das Sujet des Rotkäppchen-Märchens auf einer realen Grundlage basiere: Hans Friedrich von Flemming, ein bereister Adliger und Gutsverwalter, widmete 1719 sein enzyklopädisches Werk „Der Vollkommene Teutsche Jäger“ seinem höchsten Souverän und Meister Friedrich Augusto, König von Polen. Sogar nach modernen Standards sind die damaligen Berichte über die Arten in einer sachlichen, bemerkenswert genauen Art geschrieben. Fleming lebte kurz nach dem verheerenden 30-jährigen Krieg und war somit nur allzu vertraut mit den Problemen, die durch Wölfe in jener Zeit verursacht wurden (siehe auch das Zitat aus „Grzimek’s Enzyklopädie” weiter unten). Die Kontrolle von Wölfen zu Flemmings Lebzeiten stellte eine riesige, intensive Operation, die viel Geld und Menschenkraft erforderte: Meilenlang mussten Netze ausgelegt werden, was besondere Transportmittel erforderte und große Trockenscheunen für die Aufbewahrung und das Trocknen der Netze. Es brauchte ganze Dorfgemeinschaften, die unter Androhung von Strafe zwangsverpflichtet wurden, die Transporte durchzuführen, um die Wölfe zu fangen.

Dieser Aufwand behinderte ökonomische Tätigkeiten und minderte die Steuereinnahmen. Wieso wohl sollte man einen solchen für alle Beteiligten lästigen extremen Aufwand betreiben, wenn dieser nur auf einer „Lüge” über Wölfe basiert hätte? Wie könnte Flemming mit einer Lüge von solcher Bedeutung davon gekommen sein? Wären Wölfe harmlos gewesen, wäre dies damals längst wohlbekannt gewesen sein, und auch der Kaiser hätte gut darüber Bescheid gewusst, der über seine Schätze wachte und der von zahlreichen Informanten aus dem ganzen Reich umgeben war. Der Adel war damals sehr angetan vom Jagen in der Wildnis, und seine professionellen Förster waren damals das, was man heute als exzellente „Wildlife-Manager” bezeichnen würde. Davon künden bis heute noch die einstigen Rotwildgeweihe, die immer noch von den Schlosswänden hängen, und so steht es auch in zahlreichen detaillierten Berichten über große Jagdgesellschaften. Flemmings Enzyklopädie enthüllt ein erstaunlich verständliches Grundlagenwissen von sehr praktischer Art über das ganze „Wildlife” seiner Zeit.

Tod und Verderben

Die Menschen damals wussten also nur allzu gut, warum der Wolf für die dörflichen Leibeigenen die nackte Verkörperung von Terror war. Grzimeks Enzyklopädie erklärt den Grund dafür: „Da ein Einbruch durch Wölfe in einen Viehstall eine ökonomische Katastrophe für die Besitzer bedeuten könnte, die dann nicht mehr ihren Zehnten bezahlen könnten oder ihre notwendigen Wintervorräte (von Fleisch) für das Salzen. Nach dem 30-jährigen Krieg haben sich die Wölfe stark vermehrt und oft neue Ansiedlungen verhindert“. Flemmings Erfahrungen bildeten später das Herzstück der Märchen der Gebrüder Grimm – einschließlich der Rotkäppchen-Geschichte. Das berühmte Märchen basierte also auf äußerst realen Begebenheiten und war kein Fall von ignorantem Aberglauben. Es diente als eine lebhafte Warnung für Eltern und Kinder, nicht die Wälder zu betreten, da es dort Wölfe gab – und sich vor solchen in Acht zu nehmen.

Menschen tötende Wölfe waren eine reale Gefahr, und die damalige Gesellschaft tat, was sie konnte, um die Gefahr klein zu halten, obwohl die Wolfskontrolle sehr kostspielig war und oft nur wenig Erfolg hatte. Sogar damals war bekannt, dass Wölfe in der unberührten Natur und der Wildnis der Wälder prächtig gedeihen und sich fortpflanzen – und auch als Folge davon versuchte man durch die Zähmung dieser Wildnis und ihre Umwandlung in Kulturlandschaften – Wiesen, Felder, Obstgärten, Städte und Dörfer -, den Wolf seines Lebensraumes zu berauben. Beinahe überall in Europa wurden in jener Zeit Wölfe und Wildnis als archaische Feinde der Menschheit behandelt.

Alte Gefahren leben neu auf

Diese Gefahr besteht auch heute, da Wölfe wieder in Deutschland heimisch gemacht wurden, fort, wobei die Gefahr für die Bevölkerung erst allmählich zunimmt. Nach Professor Geist gibt es sieben Phasen, die sukzessive auf eine Attacke von Wölfen auf Menschen hinführen; nachfolgend sei seine entsprechende Passage zitiert (mit Hervorhebungen des Autors):

  1. Innerhalb des Gebietes des Wolfsrudels wird die Beute knapp, nicht nur wegen gesteigerter Beutezüge auf einheimische Beutetiere, sondern auch wegen Beute, die ihre Heimatbereiche in großen Massen verlässt, was zu einem praktischen Fehlen von Beute führt. Oder die Wölfe suchen mehr und mehr Abfallhalden in der Nacht auf. Wir beobachteten letzteres im Sommer und Herbst 1999. Hirsche verließen die Wiesengebiete, die von Wölfen eingenommen wurden, und betraten mutig Vororte und Farmen, wo sie – zum ersten Mal – viel Schaden in den Gärten anrichteten, schliefen in der Nacht in der Nähe von Scheunen und Häusern, was sie in den vorherigen vier Jahren nicht getan hatten. Die Überwinterungsgebiete der Trompeterschwäne, Kanadas Gänsen und verschiedener Entenarten wurden verlassen. Die sichtbare Abwesenheit von Waldlife in der Landschaft war bemerkenswert.
  2. Wölfe auf der Suche nach Nahrung begannen, sich menschlichen Siedlungen zu nähern – in der Nacht! Ihre Gegenwart wurde angekündigt durch häufiges und lautes Bellen der Farmhunde. Ein Rudel von Schafshütehunden rannte jeden Abend raus, um dem Wolfsrudel entgegen zu treten, was in ausgedehnten Bellduellen in der Nacht mündete. Die Wölfe hörte man sogar tagsüber heulen.
  3. Die Wölfe erscheinen bei Tageslicht und beobachten in einiger Distanz die Menschen, wie sie ihre Arbeit verrichten. Wölfe sind glänzende Lerner durch enge ständige Beobachtung. Sie nähern sich Gebäuden bei Tageslicht.
  4. Kleinvieh und Haustiere werden in der Nähe von Gebäuden sogar tagsüber attackiert. Die Wölfe sind deutlich mutiger in ihren Aktionen. Mit Vorliebe picken sie sich Hunde aus und folgen diesen bis in die Verandas. Die Menschen, die mit Hunden draußen sind, finden sich wieder, indem sie ihre Hunde gegen einen Wolf oder mehrere verteidigen. Solche Attacken sind immer noch zögerlich, und die Menschen retten einige Hunde. In dieser Phase sind Menschen nicht im Fokus der Wölfe, aber sie attackieren Haustiere und Vieh mit Entschiedenheit. Jedoch können sie auch Menschen bedrohen, indem sie ihre Zähne zeigen und knurren, wenn diese ihre Hunde verteidigen, oder wenn sie sich in der Nähe einer läufigen Hündin oder in der Nähe eines getöteten Tieres oder Aases zeigen, das von Wölfen verteidigt wird. Die Wölfe richten sich immer noch ihr Territorium ein.
  5. Die Wölfe erkunden Großvieh, was zu abgebissenen Schwänzen, zu zerfetzten Ohren und Sprunggelenken führt. Das Vieh mag durch Zäune durchbrechen, wenn es die Sicherheit der Ställe erreichen will. Die ersten ernsthaft verwundeten Viehbestände werden gefunden. Sie tendieren dazu, ernsthafte Verletzungen am Euter, in der Leistengegend und an den Geschlechtsorganen zu haben, und müssen getötet werden. Die Aktionen der Wölfe werden immer dreister, und die Herden können auch nahe der Häuser und Scheunen getötet werden, wo sie versucht hatten, Schutz zu finden. Die Wölfe können Reitern folgen und sie einkreisen. Sie können auf Verandas steigen und in die Fenster schauen.
  6. Wölfe richten ihre Aufmerksamkeit auf Menschen und nähern sich so nah, anfangs bloß, um sie aus der Nähe für mehrere Minuten zu untersuchen. Das bedeutet ein Wechsel vom Abstecken des Territoriums auf Menschen als Beute. Die Wölfe können zögernde, fast spielerische Attacken machen, indem sie beißen und an der Kleidung ziehen, an den Gliedern und am Körper zwicken. Sie ziehen sich zurück wenn sie konfrontiert werden. Sie verteidigen getötete Beute, indem sie sich den Menschen zuwenden und sie anknurren und anbellen aus einer Entfernung von 10 bis 20 Schritten.
  7. Wölfe attackieren Menschen. Diese anfänglichen Attacken sind ungeschickt, da die Wölfe noch nicht gelernt haben, wie man die neue Beute effizient niederstreckt. Die Menschen können oft wegen dieser Ungeschicktheit der Attacken entkommen. Ein erwachsener mutiger Mann kann einen attackierenden Wolf schlagen oder erwürgen. Jedoch gegen ein Wolfsrudel gibt es keine Abwehr, und sogar zwei fähige und bewaffnete Männer können getötet werden. Wölfe als Rudeljäger können so fähige Raubtiere sein, dass sie Schwarzbären, sogar Grislybären niederstrecken (…). Wölfe können ihre getötete Beute verteidigen.

„Obergrenze“ nach Professor Pfannenstiel

Auch wenn es in den Städten vielleicht nicht gerne gehört wird, so heißt es beispielsweise in der „Hessisch Niedersächsischen Allgemeine” (HNA) unter der Titelzeile, „Rotkäppchen ist nicht aus der Luft gegriffen“, der Wolf sei umrankt von Legenden, Mythen und Märchen. Einer, der sich viel damit auseinandergesetzt hat, ist Dieter Sellemann. „Wenn heute ein Wolf ein paar Schafe reißt, muss deswegen niemand hungern. Früher war das aber so“, sagt Sellemann. Damals sei es üblich gewesen, dass eine Familie zum Beispiel eine Ziege (für Milch und Käse) und ein Schwein besaß, das zu Beginn des Winters geschlachtet wurde. „Wenn sich dieses Schwein dann ein Wolf geholt hatte, musste die Familie hungern. Ein Angriff auf die Nutztiere war also lebensbedrohlich“, sagt Sellemann. Wer für die Feldarbeit Pferde oder Rinder hatte, gehörte schon zu den Reicheren. Weidetiere, die nur von Zäunen geschützt waren, gab es nicht. Die kleinen Kinder hüteten Enten und Gänse, die älteren Jungen passten als Hütejungen auf Rinder und Schafe auf. Die historisch notwendige Abwehr des Wolfes durch die Landbevölkerung hatte auch die bäuerliche Architektur geprägt. Zusammen mit Nageltüren und Türschwellen aus Steinplatten gegen das Aufkratzen der Türen ist der Wolfsziegel ein Beispiel für den Einfluss des Wolfes auf die bäuerliche Architektur. Der Wolfsziegel diente als indirektes Warn- oder Ankündigungsinstrument und nicht etwa dazu Wölfe zu erschrecken oder sie fernzuhalten. Er war in einem breiten gebirgigen Band vom südöstlichen Zentralmassiv bis zur Auvergne gebräuchlich. Es handelt sich dabei um einen besonders geformten Dachziegel, dessen Pfeifton in früheren Zeiten bei einfließender kontinentaler Kaltluft aus Nordost das Erscheinen von Wölfen ankündigen sollte.

Nun, momentan herrschen bei uns in Deutschland paradiesische Zustände für den Wolf. Der Wildbestand ist hoch, die Wolfsdichte ist bei etwa 30 Prozent Zuwachs jährlich noch lange nicht an ihre geografischen Grenzen gestoßen und unter dem Schutz der EU kann er sich prächtig weiter ausbreiten. Wenn wir uns einmal beim Deutschen Jagdverband die Jahresstrecke 2021/22 der deutschen Jägerschaft anschauen, dann erkennen wir eine sehr geringe Schwankungsbreite gegenüber 2020/21:

(Abbildung: Jahresstrecke 2021/22 der deutschen Jägerschaft, Quelle: Deutscher Jagdverband)

Einem um 30 Prozent wachsenden und streng geschützten Wolfsbesatz steht also momentan eine relativ stabile jagdliche Jahresstrecke gegenüber. Im Gutachten „Der Wolf (Canis lupus L. 1758) – Stellungnahme zum Umgang mit dieser Tierart in der Kulturlandschaft Deutschlands“ des Biologieprofessors Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel im Auftrag des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e. V. und des Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen-Lippe e. V. heißt es: „Projiziert man Reproduktions- und Ausbreitungsgeschichte des Wolfs in Deutschland in die Zukunft, wird die Notwendigkeit deutlich, bereits heute über ein Szenario nachzudenken, wie künftige Konflikte vermieden werden können. Dabei muss und wird die Begrenzung der Wolfspopulation (Stichwort Obergrenze) mit jagdlichen Mitteln notwendig sein. Wer davor die Augen verschließt, verweigert sich der Realität.”

Und weiter: „Das natürliche Beutespektrum des Wolfs und seine weitere Ausbreitung bedingen unausweichlich eine stetig wachsende Zahl von Übergriffen auf Nutztiere. Mit steigender Wolfszahl werden Mensch-Wolf-Begegnungen zunehmen. Niemand kann ausschließen, dass unter Umständen auch Menschen vom Wolf angegriffen werden. Bleiben Annäherungen des Wolfs an den Menschen dauerhaft ohne Konsequenzen für die betreffenden Wölfe, ist mit solchen An- und Übergriffen verstärkt zu rechnen. Die von vielen Wolfsbefürwortern in diesem Zusammenhang stets ins Feld geführte ’natürliche Scheu‘ des Wolfs ist in die Kategorie Schutzbehauptung einzuordnen. Es ist nicht zu begründen, weshalb der Wolf sein Verhalten heute gegenüber dem in der Vergangenheit geändert haben sollte. Es ist in diesem Zusammenhang verantwortungslos, gut dokumentierte Übergriffe und Angriffe des Wolfs auf den Menschen auch in jüngster Vergangenheit als übertrieben oder gar als Märchen abzutun.

Ketzerische Frage

Der Bundesverband Deutscher Berufsjäger stellt in einem Online-Artikel die ketzerische Frage: „Der Wolf in der Kulturlandschaft – kann das gutgehen?“ und vergleicht dort unter anderem Deutschland mit den baltischen Staaten: „In den baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland steht der Wolf in Anhang V der FFH-R und wird regulär planmäßig bejagt. Die Jahresstrecke der drei Baltenrepubliken liegt im Mittel der letzten Jahre bei 300 Wölfen pro Jahr. Es gibt nach wie vor Wölfe im Baltikum und ihr Erhaltungszustand wird auch von der EU offiziell als günstig betrachtet! Die Landesfläche der baltischen Staaten liegt bei zusammen 175.228 Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl beträgt circa 6,2 Millionen Menschen; das sind im Mittel 35 Menschen pro Quadratkilometern. Zum Vergleich: Deutschland hat eine Fläche von 357.376 Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl liegt bei knapp 83 Millionen, das heißt 231 Einwohner je Quadratkilometern, also um den Faktor 7 mehr als im Baltikum. Das Bundesamt für Naturschutz geht von bis zu 400 möglichen Wolfsterritorien in Deutschland aus. Bei 400 Rudeln zu im Mittel 10 Individuen, also 4.000 Wölfen, müssten jedes Jahr weit über 1.000 Wölfe erlegt werden, um nur den jährlichen Zuwachs von 30 bis 35 Prozent abzuschöpfen. Dieses einfache Rechenexempel zeigt, dass es so weit nicht kommen darf.

Der Deutsche Bauernverband zählt den Wolf knapp 20 Jahre nach seiner Rückkehr nicht mehr zu den gefährdeten Arten und begründet diese Aussage damit, dass der Wolf auch in anderen Ländern auf dem Vormarsch sei und sich die Tiere untereinander paaren würden. Deshalb sei der deutsche Wolfsbestand weder einzigartig noch besonders schützenswert. Stattdessen schätzt der Verband „…für das Monitoringjahr 2021/2022 die Wolfspopulation auf etwa 1.200 bis 2.100 Tiere – Tendenz steigend. Für das Monitoringjahr 2022/2023 geht der DBV von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland aus. Die Zahlen ergeben sich aus einer Hochrechnung, welche die durchschnittlichen Totfunde und Zuwachsraten der letzten vier Jahre berücksichtigen. Die Spanne der Wolfspopulation wurde nach Zahlen vom DBBW/BfN und Angaben vom NABU berechnet. Unterschiedliche Quellen geben die Größe eines Wolfsrudels mit 8 Tieren (untere Spanne) oder 2 Alttieren, 6-8 Welpen und 2-4 Jährlingen (obere Spanne) an.“ In einer Grafik stellt der Bauernverband zudem die Entwicklung des Wolfbestandes in Deutschland sowie die Wolfsschäden dar:

(Abbildung: Deutscher Bauernverband Wolfsbestand und Wolfsschäden in Deutschland)

Auffällig in dieser Grafik ist schon einmal die unterschiedliche Steigerungsrate von Wolfsbesatz und Wolfsschäden. Die Wolfsschäden nehmen überproportional mit dem Wolfsbesatz zu – was in einer ersten Näherung bedeutet, dass in Teilen des Wolfsbesatzes eine Spezialisierung auf Weidevieh erfolgt sein könnte. Mit den Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz stehen wir nach den Ausführungen des Deutschen Bauernverbandes aktuell beim Zeitpunkt „X/2“. Der Bundesverband Deutscher Berufsjäger geht dann für den Zeitpunkt „X“, an dem alle möglichen Wolfsreviere in Deutschland belegt sind, von der folgenden erforderlichen Jagdstrecke aus, wie wir bereits oben gesehen haben; zur Erinnerung nochmals: „Bei 400 Rudeln zu im Mittel 10 Individuen, also 4000 Wölfen, müssten jedes Jahr weit über 1000 Wölf erlegt werden, um nur den jährlichen Zuwachs von 30 bis 35 Prozent abzuschöpfen.

In seiner Abschlussarbeit zum Akademischen Jagdwirt unter dem Titel „Modellierung der Populationsdynamik beim Rehwild“ hatte der Ingenieur Wolfgang Oswald eine konstante Rehwildpopulation durch die Entnahme des jährlichen Zuwachses dargestellt. Seine Abbildung ist auch auf den Wolfsbestand anwendbar:

(Abbildung nach Oswald: Konstanthaltung der Rehwildpopulation durch die Entnahme des jährlichen Zuwachses; rote Schrift: Bezug zum Wolfsmanagement, hier vom Autor eingefügt)

Bei einer jährlichen Wachstumsrate des Wolfsbestandes von etwa 30 Prozent müsste ab Erreichen der Tragfähigkeit unserer Kulturlandschaft zum Zeitpunkt „X“ also jährlich ein Drittel des Wolfsbestandes entnommen werden. Um es noch einmal ganz drastisch auszudrücken: Wir haben hier zwei Graphen, die sich irgendwann einmal überschneiden werden. Einerseits ist das eine ansteigende Wolfspopulation, die jährlich um rund ein Drittel wächst; andererseits existierte eine – derzeit noch konstante – Wildpopulation als potenzielle Beutetiere dieser Wolfspopulation, aus der jährlich etwa 2 Millionen mittlere und größere Exemplare durch den Menschen entnommen werden können. Spätestens, wenn sich diese beiden Graphen kreuzen, werden die Szenarien Nr. 6 und Nr. 7 von Professor Geist (siehe oben) auf dem Lande deutlich sichtbar werden.

Der völlig überhöhte, typisch deutsche „Je mehr, desto besser“-Vollschutz-Gedanke für den Wolf muss also in seiner letzten Konsequenz zwangsläufig zu einer Explosion der Wolfspopulation ähnlich wie im 30-jährigen Krieg führen, als der Wolf ebenfalls nicht oder nicht mehr ausreichend bejagt worden war – mit fatalen Folgen. Für alle Stadtbewohner und aufs Land Zugezogene, die sich ganz fest darauf verlassen, Mutter Natur könne von sich allein aus in jeglicher Kulturlandschaft für Ordnung sorgen, abgesehen allenfalls vielleicht von einigen wenigen „Problemwölfen“, mögen die nachfolgenden Beschreibungen für die Zeit nach dem Beginn des 30-jährigen Krieges vom Internetauftritt des Vereins Wildhüter St. Hubertus e.V. aus Meldorf nachdenkenswerte Eindrücke über die tatsächliche Verbreitung von „Problemwölfen“ in einem überbordenden Wolfsbestand liefern.

Postfaktischer deutscher Vollschutz

Darin heißt es: „Unregelmäßige Bejagung während des Dreißigjährigen Krieges und aufgrund des reichhaltigen Nahrungsangebotes durch verendetes Vieh und unbeschütztes Wild kann sich der Wolf in Deutschland, insbesondere in den Ostprovinzen, stark vermehren und ausbreiten. Er ist nun über ganz Niedersachsen verbreitet und hat auch in der Mark Brandenburg zugenommen. Ende des Krieges werden im Bereich des Jägerhofes von Celle 186 Wölfe erlegt. Im waldreichen Elm ist während des Dreißigjährigen Krieges der Wildbestand völlig vernichtet; nur Wölfe sind so zahlreich, dass sie das Vieh von den Weiden holen. Die überhandnehmenden Wölfe des Sollings brechen 1659 in die Häuser von Stadtoldendorf ein. Ein Jahr später rät der Rat der Stadt Northeim von winterlichen Reisen in den Solling wegen der großen Wolfsgefahr ab. Nach einer Verfügung von Herzog Wilhelm muss jeder Förster einen alten Wolf schießen und den Balg frisch an das Amt liefern, ehe ihm Besoldung und Deputat verabfolgt werden darf.

Und wenn dann schließlich unter dem postfaktischen deutschen Vollschutz irgendwann und irgendwo in unserem Lande – wie beispielsweise einer politisch völlig unvorhersehbaren Überschwemmung großer Gebiete bei randvollen Rückhaltebecken – eine Wolfsplage auftreten sollte, wird ein biovegan-medialer Aufruf auch keine Hilfe mehr bringen. Immerhin dürfte eine überwiegend städtische Bevölkerungsmehrheit in Unkenntnis der ländlich-mittelalterlichen Lebensweisheiten keinerlei Gedanken daran verschwenden, dass der hochemotionale Berliner Leviathan möglicherweise endgültig abgewirtschaftet haben könnte.

40 Antworten

  1. Der Wolf ist ein Raubtier keine Frage, er hat aber in einem funktionierenden Ökosystem auch seinen Platz. Hege und Pflege sollte den Förstern und Forschern obliegen. Keinesfalls schießgeilen Jägerpsychopathen die beim Gedanken an ein Wolfsfell als Bettvorleger einen feuchten Fleck auf der Hose bekommen.

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    1. „Der Wolf ist ein Raubtier keine Frage, er hat aber in einem funktionierenden Ökosystem auch seinen Platz. “

      Ja, aber nur dort.
      Wir gehören da nicht mit hinein. Hier ist kein Platz.
      Jeder Wolf gehört hier abgeknallt.
      Aber dafür müssen wohl erst Menschen gerissen werden. Wenn möglich Kinder.
      Es muss immer erst Schreckliches geschehen, dass der Mensch etwas begreift.

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      1. Sie sollten doch die Realität berücksichtigen. Momentan lassen wir 2beinigen Wölfen täglich mehrere Mädchen und Frauen als Opfer. Auch Kinder sind schon getötet worden. Darüber hinaus akzeptieren wir die Dezimierung alter Menschen, Schwuler, Transen uns sonstiger auffälliger Menschen.
        Aktiv werden unsere Politiker erst, wenn Opfer aus ihren Reihen zu beklagen sind. Warum wohl geht die übergewichtigte Lang nicht alleine im Wald spazieren? Sie wäre die bevorzugte und ideale Beute. Kaum bewegungsfähig, nicht fluchtfähig und extrem kalorienreich an Fett und vor allem – nicht verteidigungsfähig.

  2. Die Wolfliebhaber sind keine TIerliebhaber oder Tierschützer, sondern Kommunisten. Ich beobachte das in Südtirol, wenn ich Bilder von lebenden (!) Alm-Kühen sehe, die zur Hälfte über Nacht gehäutet wurden und an denen die Haut nun schlaff herunterhängt, läuft es mir kalt den Rücken herunter. Kein Einzelfall, der festliche Almabtrieb fiel dieses Jahr aus, weil mehr als die Hälfte der Tiere gerissen wurde. Interessiert diese „Tierschützer“ bei Nutztieren nicht, nur bei Schlachthöfen interessiert man sich brennend für das Tierwohl.

    Wir erleben gerade die Entindustriealisierung, die Abschaffung des Bauernstandes (die mit vollen Steuern auf dem Weltmarkt nicht mehr mithalten können) und hier wird nun Schluss gemacht mit dem Wanderparadies Südtirol. Dieses Jahr hat ein Bär einen Jogger gerissen (tod) und eine Frau ist einem Wolfsangriff schwer verletzt entronnen. 75 % des BIP in Südtirol stammen aus Hotellerie und Gastronomie, wenn man nur noch die grösseren Orte besichtigen kann, und nicht mehr Wandern in den Bergen, wird das wohl sprunghaft zurück gehen. Die Kommunisten müssen nur warten, das Problem wächst von Jahr zu Jahr von selber. Man muss nur gerichtlich gegen den Abschuss von Bär und Wolf vorgehen, dann ebbt der Tourismus von ganz alleine ab.

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    1. Ähnliches wurde kürzlich im Fernsehen von einer jungen Älplerin in der Schweiz berichtet, die im vergangenen Sommer die ihr anvertrauten Kühe schon vor der Zeit wieder runter ins Tal bringen mußte, weil sie deren Sicherheit aufgrund von Wölfen in der Nähe ihrer Hütte nicht mehr garantieren konnte. In den zurückliegenden Jahren lebte sie die Sommer über immer oben auf der Alm. Aber nach dieser Veränderung im letzten Jahr geht sie davon aus, daß die Tradition der Almpflege sich allgemein ihrem Ende nähert, wenn die Wölfe sich weiterhin ungehindert in Europa ausbreiten.

      Die Verluste, die Schafshalter erleiden, die ihre Herde nachts lediglich durch einen variablen Zaun schützen, sind besonders groß. Denn die Schafe können, wenn sie von Wölfen angegriffen werden, nicht fliehen wie eine Herde Wildtiere. Die Wölfe geraten nach dem Riß des ersten Tieres in einen regelrechten Blutrausch und reißen gleich mehrere Schafe.

      Ich finde Wölfe zwar faszinierend, bin aber der Meinung, daß sie in einem derart dicht besiedelten Land wie Deutschland nichts zu suchen haben. Zustände wie in Rumänien im Hinblick auf die dortigen Bären möchte ich in Deutschland nicht erleben.
      Danke an Autor für diesen äußerst interessanten Bericht!

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    2. Dann schau dir mal die bekannten Berichte über die Tiertransporte an, da ist der Wolf der, nur in der vereinnahmten Welt, zu fressen sucht, ein Waisenknabe! Die Menschen sind aus Gier, noch viel schlimmer! Sie stechen ihnen die Augen aus, brechen ihnen die Beine und hängen und treten diese wehrlosen Tiere dann auch noch dorthin damit sie wieder aufstehen. Also, vor was für eine Ausblick fürchtest Du dich denn? Das Monster ist schon der gefräßige „Mensch“!

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      1. Welchen Mißbrauch empathielose, nur auf Verdienst bedachte Menschen mit wehrlosen Tieren treiben, steht außer Frage und sollte schnellstens beendet werden. Es sind ja nicht nur die Tiertransporte, sondern auch die Schächtungen, oft auch schwarz und nicht fachgerecht durchgeführt. Das meiste Lammfleisch, das verkauft wird, stammt von geschächteten Tieren, da die großen Exporteure nicht wissen, was davon in moslemische Länder bzw. Länder mit zunehmender moslemischer Bevölkerung geht und was nicht.

        Bei dem Artikel geht es jedoch um Wölfe in Deutschland, die sich stark vermehren und in unserem dicht besiedelten Land Menschen nicht auf Dauer ausweichen können. Früher oder später werden auch Menschen attackiert werden. Wie groß die Zahl der Wölfe bis dahin in Deutschland sein wird, will ich gar nicht wissen.
        Niemand, der in Deutschland nach dem Krieg aufgewachsen ist, mußte bei seinen Unternehmungen in der Natur einer evt. Gefährdung durch Wölfe gewahr sein. Obwohl es seit einigen Jahren eine wachsende Zahl von Wölfen in Deutschland gibt, hat niemand sie bei seinen Unternehmungen tatsächlich auf dem Schirm. Es würde auch kaum etwas bringen, denn so gut wie alle Deutschen sind entwaffnet.

        Das Problem ist, daß Wölfe wie auch Bären intelligent sind und hinzulernen. Sobald sie begreifen, daß man nicht unbedingt mühsam jagen muß (und das haben sie im Hinblick auf das Reißen von Schafen ja bereits begriffen), sondern daß es in menschlichen Siedlungen viel einfachere, Möglichkeiten gibt, an Nahrung zu kommen, und sobald die Jungen das von kleinauf ebenfalls mitbekommen, rückt das Problem ein gutes Stück näher auf uns zu.
        Ich frage mich, weshalb wir alle Erfahrungen, die unsere Vorväter bereits über Generationen gemacht haben und schriftlich niedergelegt haben, nun in einem erheblich stärker besiedelten Land erneut machen müssen, weil eine kleine Gruppe blinder Idealisten das so will.

  3. Es mag sein, daß der Wolf bei uns das größte Raubtier aus der Familie der Caniden ist, aber das größte Raubtier weltweit ist immer noch der Mensch. Sobald sich also der Trockennasenaffe Homo sapiens ausgerottet hat, wird sich alles andere von selbst regeln.

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    1. Wäre es nicht der Mensch, wäre es irgend ein anderer Prädator.

      Ich reagiere mittlerweile allergisch auf dergleichen Unfug. Auch der Mensch — mit allen Fehlleistungen — ist Element der Natur. Man verschone mich mit derartig moralinverseuchtem Quatsch.

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  4. Wer gibt dem Menschen das Recht, über Wohl und Wehe von Mitgeschöpfen zu richten? Der Mensch ist der größte Betriebsunfall der Evolution und das beste für alle wäre, er verschwände.

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    1. Anders als der Mensch unterliegt der Wolf keinem Gesetz, das ihn zu Wohlverhalten verpflichtet. Der Wolf ist technisch Opportunist.

      Wenn der Wolf nicht verpflichtend ans Recht gebunden ist, wie kommst du auf einen rechtmäßigen Schutzanspruch für den Wolf?

      Also auch die Frage nach „Recht“ bitte zu Ende bedenken.

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    2. „Der Mensch ist der größte Betriebsunfall der Evolution“

      Erkläre mir mal wie ein Körper in der Evolution entstanden ist.
      Schritt für Schritt.
      Mal sehen, wie weit Du kommst.

      „Wer gibt dem Menschen das Recht, über Wohl und Wehe von Mitgeschöpfen zu richten?“

      Gott. Habe ich gehört.

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    3. Höre dem Mann mal zu und vielleicht erkennst Du den Irrsinn, der hier mit der Wolfsansiedlung vollbracht wird.

      1. Wäre Udo Pollmer nicht ein derartiger Schwafler, könnte das Video um 2/3 kürzer sein. Schade!

  5. „Sondervermögen“ soll das komische Wort des Jahres sein?

    „Umvolkung“ wäre wesentlich passender und zutreffender !

    Bin gegen Umvolkung der Deutschen, ihrer Kultur, etc.
    Gewalttätige Islamisierung muss terminiert werden, denn
    durch „Geburtenmaschinen“ ist das Land und die Deutschen
    spätestens in 25 Jahren fertig gemacht.
    Wir werden nur noch eine Minderheit sein, die das zu tun hat, was ihnen von Muslimen und der Scharia aufgezwungen wird und es wird blutig anfangen !

    Wir können froh sein, das die Islamisierung von Europa wiederholt vor Wien niedergeschlagen wurde und die Osmanen wie begossene Pudel abziehen mussten.

    Sonst wären wir bereits seit Jahrhunderten unter dem Joch des Islam !

    Ganz klar, der Islam gehört dort hin, wo er seinen Ursprung hat !!!

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  6. Wenn die Mistviecher (Wölfe) anfangen Nutztiere anzugreifen, gehören sie schlicht und einfach, abgeschossen!

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    1. Das Nahrungsangebot bei uns ist sehr begrenzt.
      Die müssen Nutzvieh reißen, denn es geht ums Überleben.

      Die Mistviecher, wie Du sie nennst, sind die Opfer bekloppter Menschen, die zurück zur Natur wollen. Die finden die Quälerei der Wölfe (diese haben einfach keinen Platz bei uns) toll. Es sind wohl dieselben, die ihre Hunde und Katzen mit veganer Nahrung quälen.

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  7. So wie der Wolf (und andere „Raubtiere“) beanspruche auch ich ein „Revier“. Meinen Lebensbereich. Und diesen werde und muss ich verteidigen. Sonst stirbt meine Art aus. Mit der Einstellung „wir haben uns alle lieb“ wird man nicht überleben. Die Natur kennt diesen Gutmenschen-Slogan nicht.

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  8. Warum kommt mir beim Lesen des Artikels der Gedanke an den französischen ,Philosophen‘ jJean-Jacques Rousseau und seine Mär vom ,edlen Wilden‘ in den Sinn und die romantische Verklärung des vorindustriellen Zeitalters (zurück zur Natur)?

    Rousseau ist der ,Hausphilosoph‘ der links-grünen Salonkommunisten. Seine spinnerten Ideen liefern die Basis für all die links-grünen Narreteien.
    Der ,harmlose Wolf‘ passt da neben dem ,edlen Wilden‘ vorzüglich in dieses Konzept und dürfte vor allen bei den fähnchenschwenkenden und Teddybärchen werfenden, sozialromantischen, wohlstandsverwahlosten Damen gut ankommen.

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  9. Eine weitere Zwickmühle, in der die Landwirtschaft steckt : Weidehaltung von Nutztieren ist gesellschaftlich erwünscht und wird von hauptberuflichen Tierschützern vehement eingefordert. Aber keiner hat nur die leiseste Ahnung davon, was es bedeutet, seine tierischen Schutzbefohlenen tot oder verstümmelt auf der Weide nach einer Wolfsattacke zu finden. Das hält kein Nutztierhalter emotional durch.
    Deichschutz mit Schafbeweide und gleichzeitigem Erholungsraum für Touristen ist Vergangenheit, denn der einzige, wenn auch unvollständige Schutz sind Herdenschutzhunde- wirtschaftlich nur in großen Herden und gefährlich für ihnen fremde Menschen.
    Zäune gegen Wölfe sind in vielen Tierparks zu sehen : 2,75 m hoch , nach innen überkragender Kletterschutz und tief eingegraben.
    Es ist ein 20 Jahre andauernder Kampf gegen Utopien, ein Jagdrecht würde wenigstens die beschworene Scheu der Wölfe vor Menschen herstellen. Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit, wann , nicht ob, der erste Mensch zum Wolfsopfer wird.

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    1. Richtig! Daher ist es zwingend notwendig, den Wolf aus dem Bundesnaturschutzgesetz (§45a) ins Bundesjagdgesetz (§2) zu überstellen. Eine Bejagung muss enttabuisiert werden! Niemand will den Wolf wieder ausrotten.

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      1. „Niemand will den Wolf wieder ausrotten.“

        Doch, ich.
        Der hat hier einfach keinen Platz und wird gequält.
        Ich habe auch keinen Bock auf eine Begegnung mit einem Rudel Wölfe.
        Denn für die bin ich Beute.

    2. „Weidehaltung von Nutztieren ist gesellschaftlich erwünscht,….“

      Jedoch gibt es bekanntlich Pläne von ganz anderen politischen Kreisen, Nutztiere und den damit einhergehenden Fleischkonsum komplett abzuschaffen. Womöglich ist die politische Toleranz gegenüber einer weiteren Ausbreitung der Wölfe in D. auch unter diesem Aspekt zu sehen. Die Restdeutschen nach dem WK3 werden in 15-Minutenstädte gezwungen und mit Maden und gifthaltem Gemüse aus Bill Gates Fabriken „ernährt“, während das derzeit noch von Bauern bewirtschaftete Land im Sinne des WEF renaturiert wird. In ein derartiges Szenario würde der Wolf als Jägerersatz bestens hineinpassen.

  10. @ Amon Hater

    Natürlich, Sie Menschenhasser! Passt bestens zu der Philosophie der woken Auserwählten und zur Kernaussage der Kommunisten und jüdischen US ,Philosophin‘ Susan Sontag:

    „The white race is the cancer of human evelution!“
    (Die weisse Rasse ist das Krebsgeschwür der menschlichen Evolution)

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  11. Es hat nichts mit Tierschutz zu tun sondern ist der widerliche Ausfluß einer im Wohlstand und meist auch in der städtischen Umgebgung aufgewachsener grüner Ideologen welche den Wolf wieder ansiedeln wollen. In dem Fall ist die Ideologie IDIOTIE! Das alles geht zu Lasten der Landwirte u. Jäger und wenn an diese Ausgleichszahlungen erfolgen, wie es durch die politischen Schreibtischtäter verfügt wurde, geht es zu Lasten des Steuerzahlers. Und die werden immer weniger, d.h. die Lasten für die wirklich arbeitende Bevölkerung wird immer höher.

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    1. „Das alles geht zu Lasten der Landwirte u. Jäger“

      Das betrifft nicht nur sie, sondern alle Menschen.
      Es ist in Teilen Deutschlands nicht mehr möglich, im Wald spazieren zu gehen. Es ist nicht mehr möglich, seine Kinder unbeschwert in die Natur zu lassen. Überall werden Schutzzäune gegen Wölfe errichtet. Das sperrt auch das normale Wild ein. Die nicht mehr wegrennen können.

      Für mich sind es gnadenlose Tierquäler, die den Wolf hier wieder ansiedeln.
      Wenn noch die Wolfstollwut kommt, dann, ja dann kommt vielleicht auch ein umdenken.
      Es muss immer erst Tote geben. Die hat eine Inkubationszeit von einem Jahr.

      Der Wolf ist ein wildes Tier, welches sich einen Scheiß um Menschen kümmert. Die stehen auch auf seiner Speisekarte. Menschen sind leichter zu erbeuten, als z.B. ein Hase. Wölfe machen auch vor Stadtgrenzen nicht halt.

      Das sind keine Hunde. Und selbst die verwildern sehr schnell wieder und jagen.

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  12. Autospeziezismus hilft uns da auch nicht weiter.
    Wenn Diejenigen, welche den Menschen als Betriebsunfall bezeichnen und auf eine Ausrottung hoffen, konsequent wären, könnten sie keine Kommentare mehr schreiben.
    Oder sind es immer nur die ANDEREN Menschen, welche schädlich und zuviele sind?

  13. Es passt doch. Wolf reißt Wild und Nutzvieh ohne „Rücksicht“ auf die von im zur Sättigung benötigte Menge. Und die Sklaven sind dann dazu verdammt, den künstlichen Fraß in sich rein zu stopfen.

  14. Der Wolf lässt sich einfach nicht zivilisieren. Tötet viel mehr als er zum Leben braucht.
    „Wiederansiedlung“ ist eine Idiotie von Wildbiologen. Wölfe lassen ihre Opfer
    z.T. tagelang leiden, denn Wölfe stillen nicht nur den Hunger sondern haben
    ganz einfach Lust am Morden.
    Zum Glück gibt es Menschen, die Schafe, Esel und Rinder lieben und
    auch diese schützen möchten.

  15. Agenda 2030
    Warum die kleinen Bauernhöfe im Westen in die Pleite getrieben werden und worum es wirklich geht
    Die Bauernproteste, die derzeit Schlagzeilen machen, sind kein deutsches Phänomen, sondern ein Symptom einer im gesamten Westen umgesetzten Politik zur Umverteilung der landwirtschaftlichen Flächen von Kleinbauern an große Konzerne. Aber das ist nur ein Teil eines viel größeren Programms.
    https://www.anti-spiegel.ru/2024/warum-die-kleinen-bauernhoefe-im-westen-in-die-pleite-getrieben-werden-und-worum-es-wirklich-geht/