Montag, 29. April 2024
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Ob Löwe oder Sau – wer weiß das schon genau?

Ob Löwe oder Sau – wer weiß das schon genau?

Das Netz ist voll des Spotts über die mutmaßliche Clan-Löwensuche: Hier die Collage des realen Instagram-Posts eines Berliner Clan-Sprosses mit einem Tiger, der durch eine Wildsau ersetzt wurde (Foto:Netzfund/Facebook)

The lion sleeps tonight” – aber nicht in Berlin. Die jährliche Sommerloch-Tiergeschichte hatte die Hauptstadt im Griff. Löwenalarm! Oder doch nur ein ortsübliches Berliner Wildschwein? Der Aufruhr hat es sogar in die ausländische Presse geschafft – man amüsiert sich köstlich darüber. Die ängstlichen Deutschen mal wieder! Mir ist nicht bekannt, was anderswo auf der Welt das Sommerloch füllt, aber ein bisschen kann ich den Bezirksbürgermeister verstehen. Man stelle sich vor, es habe sich tatsächlich um eine Löwendame gehandelt. Und sie wäre unbemerkt in den Bundestag geschlüpft, hätte mit den Resten aus der Kantine bis zur nächsten Sitzungsperiode überdauert, um dann Claudia Roth auf den Schoß zu springen. Was für Desaster!

Aber wer weiß das schon genau. Was ist in den letzten Jahrzehnten nicht alles durch Deutschland gekreucht und gefleucht, manches davon tatsächlich, anderes vielleicht nur in der Fantasie der Journalisten. Unterhaltsamer Grusel in der heimatlichen Umgebung – was will man mehr? Auch ohne Recherche fallen mir da spontan einige Warm- und Kaltblüter ein, die in der freien Wildbahn nichts verloren hatten. In Gelsenkirchen etwa soll zu Beginn des neuen Jahrtausends ein Horrorhecht einen badenden Dackel gefressen haben. Wer braucht schon den weißen Hai, wenn am örtlichen Badesee nichtsahnende Hunde von einem gefräßigen Fisch gemeuchelt werden? Solche Ängste musste Schnappi nicht ausleben. Das ausgebüxte Krokodil hätte sich gegen den Todeshecht aus dem Ruhrgebiet in einem epischen Kampf zu verteidigen gewusst. Nicht verteidigen konnten wir uns gegen den nervenden Kindersong zum Ereignis – der schallte wochenlang aus den Radios der Republik. Ohrwürmer gehören oft zu den gefährlichsten Parasiten, sie quälen einen das ganze Leben und rufen schwerste Aggressionen hervor. Und das alles, weil ein Tierhalter mal mit seinem Mini-Alligator Gassi gehen wollte.

Eine Clanvilla ist kein guter Ort für eine Raubkatze

Eher harmlos trat hingegen das entsprungene Känguru in Rheinland-Pfalz auf, es ließ sich nur hin und wieder in einem Weinberg blicken. Dann wäre da noch der Tiergeschichten-Klassiker: Im Juli 1950 regnete es Elefanten in Wuppertal, als die bedauernswerte Tuffi aus dem Zirkus Althoff den Bürgern zeigen sollte, wie sicher die Schwebebahn ist. Tuffi allerdings teilte die Einschätzung nicht, brach aus und rettete sich durch einen Sprung in die Wupper. Auch wenn das berühmte Foto des Vorgangs eine Montage ist, stimmt die Geschichte. Tuffi lebte noch bis 1989, leider nicht in Freiheit. Was uns wieder nach Berlin zurückführt. So wie es wenig artgerecht ist, einen Elefanten in eine Schwebebahn zu stecken, ist auch private Löwenhaltung keine gute Idee. Während die Zoos viel dazugelernt haben und versuchen, es den Tieren nett zu machen, ist eine Villa kein guter Ort für eine Raubkatze.

Das neueste Gerücht besagt, der Wildschwein-Löwe stamme aus dem Besitz des Remmo-Clans, der wohl tatsächlich ein oder zwei Könige der Tiere besitzt (und aus dessen Umfeld auf Social Media erleichterte Posts über die Rückkehr des Tieres am Wochenende die Runde machten). Zuvor hatte ein Mitglied der Remmos die Presse tatsächlich gebeten, den geheimnisvollen Berliner Löwen pfleglich zu behandeln. Was man sich in Berlin alles von der Sozialhilfe leisten kann! Die Remmos achten bekanntlich sehr auf ihren gesellschaftlichen Status, da macht eine Vogelspinne als Exot im Terrarium wie bei Karl-Heinz aus Marzahn nicht so viel her.  So jedenfalls wurde der Theorie Nahrung gegeben, die Wildschwein-Erklärung wäre nur ein Ablenkungsmanöver wie der Wetterballon von Roswell gewesen. Die Behörden legten schließlich Wert auf ein gutes Auskommen mit dem Clan, also musste ein Experte vor die Kamera treten, um das mysteriöse Wesen zum Wildschwein zu erklären (vielleicht hat es ja nach der von den Remmos entwendeten Goldmünze gegraben?).

Auch Ansage!-Chefredakteur Daniel Matissek hat sich in dieser Richtung auf Facebook seine Gedanken gemacht:

(Screenshot:Facebook)

Tatsächlich ist es verwunderlich, dass die Berliner ein Wildschwein nicht als solches erkannt haben sollen – denn im Stadtgebiet werden die Borstenviecher schließlich recht häufig gesichtet. Da würde sogar Obelix satt werden. Vielleicht gibt es auch eine ganz andere Erklärung: Beim Versuch, durch “Gain-of-Function-Forschung” die eierlegende Wollmilchsau zu erschaffen, sind Christian Drosten eventuell ein paar Gene durcheinander geraten. Heraus kam dabei ein grunzender Löwe mit der Fähigkeit, Trüffel zu erschnuppern. Der Zoll soll schon Interesse bekundet haben. Kann schließlich mal passieren und wäre sicherlich nicht das Seltsamste, was sich in Deutschland ereignet. Jetzt können wir nur noch abwarten, was im nächsten Sommer auf der Bildfläche erscheint. Ich persönlich wäre natürlich für ein glitzerndes Einhorn.

13 Antworten

  1. Ich habe mal geschaut wie das in der Vergangenheit so gelaufen ist, als z.b. solch Tier aus einen Zirkus entkommen konnte. Die Artikel waren eigentlich immer recht eindeutig. Wenn ein Tier erschossen wurde hatte die Polizei vorher immer erst den Besitzer um erlaubnis gefragt.
    In dem Fall jetzt wurde nach den ersten Meldungen berichtet, das hunderte Polizisten zusammen mit Wildexperten, die mit Betäubungsgewehren ausgerüstet wurden, loszogen, das Tier zu finden. Es gibt also ein Protokoll für die Vorgehensweise bei der Polizei in solch Fällen und an den Meldungen sieht man ja, was der Besitzer wollte. Sein Kätzchen lebendig zurück.

  2. wahrscheinlich ein pervertierter Grünenpolitiker der sich als Wolf verkleiden wollte aber an seinen mangelnden Kenntnissen gescheitert ist so wie die gesamte Regierungspest in Bärlin scheitern wird.

    1. Die Ähnlichkeit mit dem jungen Mario Adorf ist unbestreitbar. Aber eine Zeitmaschine hatte der nicht, so daß das Smartphone in der Hand ein wenig stört…

      1. Das stimmt, habe ich auch gedacht.
        Aber diese Ähnlichkeit ist verblüffend! Ich habe letztens noch mal “0/18” gesehen…
        Sonst hätte ich auf Photoshop getippt. 😉

  3. Auf dem Bild erkenne ich – ohne dass ich meine Brille aufgesetzt habe – ganz klar eine Giraffe.

  4. @Aber wer weiß das schon genau.
    na ja – man weiß ja nie, wie die Pläne der Oligarchen weitergehen und was sich ihre Nudging-Spezialisten ausdenken, um die Meinung des Volkes mehrheitlich in die nützliche Richtung zu lenken, die dann als “richtig” bezeichnet wird.
    Allein das Antrainieren des Reflexes “erst mal abknallen” ist ja schon nützlich für die Unterwerfungs- und Plünderungspläne gegen Russland – wer gewohnheitsmäßig zur Gewalt greift, ist da weitaus leichter in die gewünschte Richtung zu lenken!
    Die offene Frage wäre dann, was die “Meinungsplaner” bekommen haben für die Schau ?
    Und wenn man dann kalkuliert, das die pro Kopf runde 150k€ für Visagisten, Friseure und Fotographen ausgeben, dann kann man mit Fug und Recht auf ein vielfaches kalkulieren. Kein Wunder, daß Habeck kein Geld für die Wirtschaft hat, wenn er die Kohle so rauswirft !

  5. Die beste Lösung für die Ordnungskräfte ist sicherlich das Einfangen und Abliefern beim Clan und der Bevplkerung eine “Wildsau” schmackhaft zu machen. Vorteile:
    Erstens: Keine Rache des Clans an der Polizei.
    Zweitens: Keine fordernde Unruhe bei der Bevölkerung.

    Kurz: Die beste Lösung für alle!

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  6. Der Löwe wollte an diesem Tag eine Sau sein, oder umgekehrt. Warum auch nicht? Das Wild-, Haus- oder Nutztier von heute ist experimentierfreudig.

  7. Die Einstellung sowohl der Autorin als auch der Kommentatoren scheint zu sein: “Wahrscheinlich war es wirklich ein Wildschwein. Das Ganze ist eigentlich lustig und peinlich ist nur dass die Polizei so viel Aufhebens darum macht.”
    So habe auch ich gedacht. Denn auf dem Video, das ich im Netz gefunden hatte, war sehr wenig zu erkennen.

    Aber: später habe ich eine andere, nicht unscharf gemachte Version des Videos gesehen – auf welt.de, also nicht aus “rechten” und damit u.U. parteiischen Quellen – und auf diesem Video war GANZ KLAR zu erkennen, dass es KEIN Wildschwein war, sondern ein Raubtier, wahrscheinlich eine Löwin.

    Und damit wird aus einer Provinzposse eine eigentlich unglaubliche neue Eskalationsstufe der Volksverdummung: man erklärt dem Bürger, dass er nicht seinen Augen trauen soll sondern dem Staat, dessen “Experten” ihm sagen was seine Augen da gerade sehen. Das ist ein Stück geradewegs von der Satirebühne: “Who Ya Gonna Believe, Me or Your Own Lying Eyes?”.

  8. Das Stöckchen “Vieh” (Löwe o.s.ä.) hat seine Aufgabe mit Bravour erledigt – ähnlich Brot und Spiele. – Wer’s nicht kennt, kann über die Nicht-Google-Suchmaschinen nachsehen.

  9. Mein Vater hat uns mal in der Kindheit die Geschichte von einem Vater und seinen Sohn erzählt, um Übertreibungen oder Lügen zu begegnen und uns zu sagen, daß Lügen oder Märchen “nur kurze Beine haben”:

    Also, ein Sohn ging zu seinem Vater und sagte:

    „Vater, ich habe heute im Wald 100 Hasen gesehen!“
    Vater: „Junge, Junge du lügst!“
    Sohn: Aber Vater, 50 Hasen waren es ganz gewiß!“
    Vater: „Junge, Junge du lügst!“
    Sohn: „Aber Vater, da raschelte doch was!“

  10. Die Polizei musste doch so einen Aufwand betreiben. Das ist dort der Berliner Speckgürtel.
    Wer wohnt denn alles dort? Viele, viele Großverdiener. Verwöhntes Pack. Gepflegte Waldwege.

    Das kann gefährlich werden, wenn man da nichts macht.