Sonntag, 28. April 2024
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Rasterfahndung

Rasterfahndung

RAF-Terroristen im linksextremen Milieu vermuten? Wer denkt denn an sowas… (Symbolbild:Shutterstock)

Nehmen wir mal an – rein theoretisch -, Sie sind beim BKA. Abteilung Terrorismusbekämpfung, Sonderkommission. Agent 007 beim Staatsschutz sozusagen. Sie erhalten den irgendwie unangenehmen Auftrag, einen untergetauchten Linksextremisten von der RAF zu finden, der zwar in schwerste Gewalttaten verwickelt, aber sonst – von der Haltung her – eigentlich ganz sympathisch ist. Der Auftrag kommt von “M”. “M” wie Maas zum Beispiel. Ein ganz harter Hund, wenn‘s um Durchsetzungs- oder Zersetzungsfragen geht, und von dem man weiß, dass er eigentlich auch weiß, dass es Wichtigeres zu tun gäbe; nun gut. Warum auch immer; einen Fraktionisten der Roten Armee sollen Sie also suchen, dem, wenn es nach dem “Neuen Deutschland” oder Herrn Gottschlich von der “taz” geht, zwar eigentlich eher die Hand samt Bürgergeld gereicht gehört… aber es nützt nix. Auftrag ist Auftrag. Läuft ja auch schon seit den Neunzigern, die Sache. Very cold case. Vorausgesetzt, Sie würden überhaupt: Wie würden Sie so an die Sache herangehen? Wo hört man sich um? Wo schießt man vielleicht mit der im Labor getunten Apple-Watch grisselige Bilder? Dokumente, die man später auf die Bühne bringen kann, um dort Reichsbürgern, FDP-Fans und Lesern von Tichys Einblick engagierte Beifallsstürme zu entlocken? Ich helfe Ihnen mal auf die Sprünge.

Schritt Eins: Linksextremisten, das weiß man, befinden sich seit den Siebzigern zumeist dort, wo man Linke vermuten würde – im linken Milieu. Kann man mal so festhalten. Gibt’s Bücher zu. Dort wird auch von Ausflügen berichtet. Zum Schießtraining nach Libanon und Jordanien. Zu den alten Kumpels von der ETA in Spanien, den Genossen von der KP in Italien oder, wenn’s hart auf hart kommt, auch mal in die DDR. Aber die Zone kommt ja für Linke seit der Übernahme durch die Ossis nicht mehr in Frage. Wenn das Zielobjekt nun aber schon mal regelmäßig Geldtransporter in Deutschland überfällt, könnte man anhand der Sachlage auf die zündende Idee kommen, dass es sich auch irgendwo im Deutschland neuerer Tage aufhält. Und zwar dauerhaft. Wir suchen also nach einem linken Milieu in Deutschland, das sich als Unterschlupf eignen würde, weil das Einwohnermeldeamt jetzt nicht so den Finger drauf hat.

Nachhaltiges Leben mit Rastazopf, Möhrenbeet und Hund

Schritt Zwei: Welche Stadt würde einem denn so auf Anhieb als linksaffin einfallen? Pirna? Pirmasens? Naaa? Jawollja, ganz Blickige kämen unter Umständen jetzt auf Berlin. Berlin ist groß. Berlin ist stramm links. Die Linke ist hier sogar schlagkräftige Partei, kümmert sich liebevoll um ihre Zielgruppe und blickt stolz auf eine breite linke Presselandschaft. Wo in Berlin ist es denn nun am allerlinkesten? Kennste, kennste? Richtisch! In der autonomen Region Friedrichshain. Liebigstraße. Bunker. Bauwagen. Klar. Kennt man. Schon von den kunterbunten Multikulti-Dokus, die manchmal von linken Reportern mit Handkamera und Wuschelgalgen für die dritten Programme gemacht werden dürfen. Jedenfalls, wenn sie sich vorher beim örtlichen Friedensrichter mit Anwaltslizenz ordentlich angemeldet und den Eingang passiert haben, der für Normalsterbliche besser verrammelt ist als der Gazastreifen. Dann gab‘s immer paar romantische Bilder von nachhaltigem Leben mit Rastazopf, Möhrenbeet und Hund. Oben kündete Nancys schon von weitem sichtbare Regenbogenfahne von der Sinnesverwandtschaft mit den aktuellen staatlichen Autoritäten, und fette Transparente erinnerten überall an den Schutz des Klimas. Also des Betriebsklimas. Zum Dahinschmelzen, der Schmelztiegel!

Schritt Drei: Wir fassen zusammen. Würde meine Oma in der “Süddeutschen” ein Kreuzworträtsel lösen, in dem (selbstverständlich rein fiktiv!) nach einem deutschen linkssubversiven Stadtteil mit vierzehn Buchstaben gefragt würde, würde sie wohl Connewitz (9) und das Schanzenviertel (15) ausschließen und dann gelangweilt den hauptstädtischen Szenekiez eintragen. Gut, Miss Marple stand beim MI6 auch nicht zur Debatte. Dort war man ja aber auch nicht auf sie angewiesen. 30 Jahre lang kam jedenfalls keiner der intensivfahndenden deutschen Sonderermittler auf die Idee, mal in der landesweit bekannten Favela zu Friedrichshain nachzuschauen, ob da vielleicht einer der Gesuchten den Lebensabend genießt oder von den queerdenkenden Insassen den einen oder anderen Cappuccino serviert bekommt. Keine Amadeu-Antonio-Stiftung. Kein Greenpace. Kein “Correctiv”. Klar, was sollte man in der Mustersiedlung mit den zeitgeistig hölzernen Tinyhäusern und den Trenntoiletten auch korrigieren wollen? Keine einzige V-“Oma gegen Links” mit Häkelrock und verwanztem Pudel wurde ins Gelände am Markgrafendamm geschleust. Warum eigentlich nicht, fragt man sich? Nun ja. Ich vermute, sie waren einfach alle ständig woanders im Einsatz.

5 Antworten

  1. https://reitschuster.de/post/mantel-des-schweigens-nach-polizei-gewalt-bei-corona-demo/

    „Mantel des Schweigens nach Polizei-Gewalt bei Corona-Demo
    Tod älterer Dame nach Brutalo-Einsatz der Polizei: Ermittlungen eingestellt
    VERÖFFENTLICHT AM 05. Mrz 2024„

    Unverhältnismäßige Brutalität durch „Söldner“ ?
    Das sollen deutsche Beamte sein?
    Ich fasse es nicht !
    Das soll ein Rechtsstaat sein?
    Das ist Diktatur in Tateinheit mit Rechtsbeugung, Vertuschung.
    Wo die Kriminellen zu suchen und zu finden sind, das dürfte jedem klar sein.

    Kann nur jedem empfehlen, der es mit einem “Söldner” unangemessen zu tun hatte und wird, stets zum Anwalt gehen, Anzeige, Dienstaufsichtsbeschwerde und Fachaufsichtsbeschwerde durch den Anwalt einreichen lassen.

    Der Anwalt bekommt auch Akteneinsicht und der Name des “Söldners” wird bekannt !

  2. Ich finde zwar auch, dass das alles eher lächerlich ist. Aber um fair zu bleiben: Die Überfallserie in NS und NRW liess schon darauf schliessen, das diese Leute sich auf irgendwelchen Campingplätzen in den Niederlanden oder Belgien aufhielten (man kann dort sehr einfach quasi einen Wohnsitz einrichten und bar zahlen).
    Dennoch bleibt es natürlich ein Fakt, das die LKA’s der anderen Bundesländer dem LKA Berlin genau gar nichts mehr erzählen, weil der Laden mit Mafiosi durchsetzt ist. Divers, bunt und vielfältig eben.
    Und das wirklich traurige ist, dass wir den Sauladen Berlin nicht mal kommissarisch verwalten lassen könnten, weil wir schlicht nicht genügend anständige Leute dazu hätten.
    Mir fallen dazu wirklich nur noch zwei Optionen ein:
    1. Mauer drum und den Türken als Exklave verkaufen
    2. Weiter den Hampelmann der Wall Street geben und auf ne russische Atombombe hoffen

  3. Die grünen Stasigestapos wollen die digitale Fahrkarte auf dem “Smartphone” einführen, ohne Alternative. So wird jede Fahrt jedes Bürger ausspioniert.