Montag, 29. April 2024
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Vor einem Jahr starb Benedikt XVI. – und mit ihm die Kirche des II. Vatikanums

Vor einem Jahr starb Benedikt XVI. – und mit ihm die Kirche des II. Vatikanums

Grab Benedikts XVI. in der Basilika St. Peter zu Rom (Foto:Imago)

Auf den Tag genau 1.687 Jahre nach Papst Silvester I. kehrte Joseph Ratzinger gestern vor einem Jahr in die Hände seines Schöpfers zurück. “Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist”, teilte seinerzeit der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Ein Leben für Gott und die Kirche endete nach mehr als 95 Jahren.

Seine Worte und Taten; seine Bücher; sein Wirken als Konzilstheologe, als Erzbischof von München und Freising, als langjähriger Präfekt der Glaubenskongregation; sein an “umstrittenen” Höhepunkten nicht eben armes Pontifikat und sein möglicherweise gar das Wesen des Papsttums für immer verändernder Rücktritt 2013 werden ihn jedoch – zumindest innerkirchlich – noch über manches Jahrzehnt präsent halten.

Stets Diener der Kirche, nicht der Welt

Papst Silvester I. regierte die Kirche fast 22 Jahre, größtenteils unter der Herrschaft des ersten als christlich bezeichneten römischen Kaisers Konstantin. Eine späte Legende sagt von diesem Papst, er habe Konstantin vom Aussatz geheilt, worauf dieser sich zum Christentum bekehrt, alle heidnischen Tempel geschlossen und sämtliche christliche Gefangenen freigelassen habe. Solche Großtaten werden von Benedikt XVI. freilich nicht berichtet. In seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation fuhr er – nicht einfach nur mit Duldung, sondern mit Zustimmung von Papst Johannes Paul II., dem er ab Anfang 1982 diente – einen harten Kurs gegen Theologen, die Teile der Lehre der Kirche verwarfen, relativierten oder in anderer Form verächtlich zu machen suchten, so etwa Eugen Drewermann oder zahlreiche dem Neomarxismus zugewandte Befreiungstheologen in Südamerika und Frankreich.

Auch in der Frage der Schwangerschaftskonfliktberatung in Deutschland (“Lizenz zum Töten”) und den Bestrebungen von Vereinigungen wie “Wir sind Kirche” (Stichwort Kirchenvolksbegehren) zog er rote Linien ein. Seine Botschaft lautete unmißverständlich: Welt und Kirche, Zeitgeist und Lehre dürfen niemals kopulieren.

Nicht ein Iota soll vergehen…

Als Ratzinger auf Johannes Paul II. folgte und künftig Benedikt XVI. hieß, setzte er seinen Kurs unbeirrbar fort. “Versöhnen statt spalten” lautete innerkirchlich seine Devise. Er ließ niemals zu, dass die Texte des II. Vatikanischen Konzils als Super-Dogma missbraucht wurden, um die Lehre der Kirche zu verändern oder ihre Tradition weiter zu schleifen.

Im Gegenteil: Er holte die Liturgie, die bis 1969 Usus und somit auch noch die Liturgie des Konzils war, aus ihrem Schattendasein der Anrüchigkeit, dem scheinbar Verbotenen, mit seinem Apostolischen Schreiben “Summorum Pontificum” heraus, revidierte die Exkommunikation der Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius X. und bemühte sich um eine Versöhnung, die allerdings hauptsächlich an den Entwicklungen scheiterte, die das auf die antisemitischen Äußerungen von FSSPX-Bischof Richard Williamson hin wiederaufgelebte Misstrauen gefolgt waren.

Mohammed ist nicht der “jüngere Bruder” Christi

Auch zum Islam hatte Benedikt immer eine klare Haltung: Weichgespülter interreligiöser “Piep-Piep-Piep, wir haben Mohammed lieb”-Dialog war niemals seins. Die Welt hat ihm das nicht verziehen. Die Kritik an seiner Regensburger Rede ist immer noch Gegenstand von Debatten, ebenso wie seine Haltung in der Missbrauchsfrage. Dass Benedikt immerhin der erste Papst war, der das Thema auf die Agenda hob, wird heute gern verschwiegen: Er habe “nicht genug getan”, lautet bis heute der Tenor der queeren Community und des Synodalen Weges; als Erzbischof von München und Freising habe er gar Täter geschützt. Letzteres kann nun nicht mehr vor einem weltlichen Gericht geklärt werden; wie Gott darüber urteilt, wollen wir tunlichst ihm überlassen.

Ohnehin muss man jedes Nachtreten seit dem Tod des papa emeritus vor einem Jahr als schäbig und charakterlos bezeichnen – ganz gleich, zu welchen Themen. Jene, die in den vergangenen 365 Tagen immer wieder postum gegen ihn polemisierten, haben – wie sich bereits erwies oder noch erweisen wird – selbst genug “Dreck am Stecken”. Wie auch immer: Danke für alles, werter Joseph Ratzinger, hochverehrter Benedikt XVI.! Ihr jahrzehntelanges segensreiches priesterliches und bischöfliches Wirken für die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche werden wir immer ehrend in lebendiger Erinnerung halten.


Dieser Beitrag erschien auch auf Conservo.

4 Antworten

  1. Die frohe Botschaft

    Es weihnachtet im deutschen Land,
    die meisten sich nach Frieden sehnen,
    der Christen Hirt gibt da bekannt,
    die Botschaft zeugt fast Freudentränen.

    Endlich nach jahrelangem Streit
    und Dienern vor dem Geist der Zeit
    ist seine Heiligkeit so weit
    zu sehen, dass gebenedeit
    sind alle Menschen, die da lieben
    und folgen sexuellen Trieben
    von Mann zu Mann und Weib zu Weib
    nicht nur allein zum Zeitvertreib.

    Das ist die Botschaft, die wir brauchen,
    mögen auch dort Ruinen rauchen,
    wo einst des Christkinds Krippe stand,
    und selbst auch hier im eignen Land,
    werden die Christenfeinde siegen,
    ganz einfach, weil sie Kinder kriegen,
    kommt ihnen so der Papst entgegen,
    gibt Unfruchtbaren seinen Segen.

  2. Ja, im Vergleich zu seinem Nachfolger ist (war) er konservativ und glaubenstreu. Aber als junger Theologe und Peritus (Berater der deutschen Bischöfe beim Vatikanum II.) war er einer der progreessiven Scharfmacher.
    Er hat alle Konzilsdokumente mitgetragen, wenn nicht mitverfasst. Auch das Nostra Aetate, welches die nichtchristlichen Religionen maßlos aufwertet.
    Er hat auch das Ändern des Karfreitagsgebetes mitgetragen. Früher haben wir für die Bekehrung der Juden gebetet, heute beten wir, “Gott bewahre die Juden in der Treue zu seinem Bund.” Das heisst, wir Katholiken attestieren den Juden, dass sie im Bunde mit Gott stehen. Da fragt man sich, wieso Jesus sich hat ans Kreuz nageln lassen, wenn es auch andere Wege des Heils ausser seiner Nachfolge gibt.
    Als Papst hat er versucht, einiges davon gutzumachen. Mir steht es nicht zu, über ihn zu urteilen. Eins ist sicher, seine Regensburger Rede hat die Sicherungen bei den paranoiden US-Demokraten und dem deep state durchbrennen lassen, und ihn durch eine krasse Erpressung zum Abdank gewungen. War es richtig, der Erpressung nachzugeben? Ich weiss es nicht. Eins ist sicher, sein Nachfolger ist kein gültiger Papst, was er schon oft unter Beweis stellte.

    1. “Ja, im Vergleich zu seinem Nachfolger ist (war) er konservativ und glaubenstreu. Aber als junger Theologe und Peritus (Berater der deutschen Bischöfe beim Vatikanum II.) war er einer der progreessiven Scharfmacher.”

      Der Amtsvorgänger von Papst Benedikt XVI. war Papst Johannes Paul II und der soll angeblich noch konservativer gewesen sein. Doch das ist auch ein großer Irrtum.

      Papst Johannes Paul II war genauso ein Modernist , der z.B. im Jahre 1999 den Koran geküsst hat:
      https://www.mostholyfamilymonastery.com/Cover_pictures/john_paul_ii_kisses_koran.jpg

      Papst Johannes Paul II war auch ein glühender Verfechter des interreligiösen Dialogs und forcierte auch die Schaffung einer Welteinheitsreligion in den 1980-ern und in den 1990-ern. Außerdem setzte er sich vehement für die Umsetzung der Beschlüsse von V-2 (der 1962-1965 stattfand) ein. Ich wundere mich nur, warum die konservativen gläubigen polnischen Katholiken nichts davon wussten.

  3. WikiLeaks: Clinton, Obama und Soros stürzten Papst Benedikt bei einem Putsch im Vatikan
    https://gloria.tv/post/VpadP7uZXY1Q1eiADRJnC7pUP

    Zwang US-Regierung Benedikt XVI. zum Rücktritt? General enthüllt neue Details
    https://katholisches.info/2023/01/04/zwang-us-regierung-benedikt-xvi-zum-ruecktritt-general-enthuellt-neue-details/

    “Führte die US-Regierung Regie beim Rücktritt von Papst Benedikt XVI.? Entsprechende Annahmen wurden schon bald nach dem historisch beispiellosen Amtsverzicht laut, besonders jedoch 2016, als von Wikileaks E‑Mails zwischen Hillary Clinton und ihrem Wahlkampfmanager John Podesta veröffentlicht wurden. Beide spielten in der Regierung Obama eine nicht unerhebliche Rolle. Generalmajor Piero Laporta, ehemaliger Leiter des Amtes Wehrpolitik des italienischen Generalstabs, enthüllte gestern in einer Kolumne neue Details, daß höchste Machtzirkel der USA den Amtsverzicht von Benedikt XVI. erzwungen hätten. Zirkel, die von jenen heute in Washington nicht sehr verschieden sind. Damals war Joe Biden Vizepräsident, heute ist er Präsident der USA.”