Montag, 29. April 2024
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Warum die WerteUnion Markus Kralls Libertarismus-Programm ablehnen musste

Warum die WerteUnion Markus Kralls Libertarismus-Programm ablehnen musste

Libertäre Dr. Markus Krall (auf einem aktuellen Twitter-Bild): Programmatisch inkompatibel mit der WerteUnion (Screenshot: X)

Bei all dem Porzellan, das der WerteUnion-Parteivorstand zerschlägt, war eine Entwicklung tatsächlich unausweichlich: Dass Libertäre wie Markus Krall und die neue Partei getrennte Wege gehen. WerteUnion-Chef Hans-Georg Maaßen erteilte Krall eine Absage, indem er dessen programmatische Vorstellungen „in Teilen weltfremd und unpolitisch“ nannte. Damit meint er, dass Krall nur in eine rein libertäre Partei passt, die wiederum weder problemlösend noch mehrheitsfähig wäre und niemals politisch bedeutend werden könnte. Die Gründung einer solchen libertären Partei kündigte Krall 2023 in zahlreichen Postings auf Twitter/X an. Mit seinen Überzeugungen passt er konsequenterweise in keine andere Partei. Als Hans-Georg Maaßen Ende 2023 die Gründung der WerteUnion als Partei ankündigte, sprang er dann statt einer eigenen Gründung plötzlich auf diesen Zug auf – und natürlich ist es vollkommen normal, dass jeder, der einer Partei beitritt, dort seine eigenen Vorstellungen umsetzen will. Die entscheidende Frage ist dabei, ob Mitglied und Partei kompatibel sind. Wenn nicht, muss man sich trennen.

Dass Krall aus der WerteUnion austrat, weil die Entscheider seine Programmideen ablehnten, war also nur logisch. Krall betrachtet sich selbst als den größten Kompetenzträger in Wirtschaftsfragen („ich habe dazu am meisten beizutragen“) und qualifizierte damit alle anderen ab. Dass letztendlich ein Team um Volkswirtschafts-Professor Fritz Söllner das Wirtschaftsprogramm schrieb, betrachtete er als Affront. Das letztlich beschlossene Wirtschafts-, Sozial- Finanz- und Steuer-Programm der WerteUnion passt zwar auf kümmerliche eineinhalb DIN A4 Seiten und besteht – wie bei typischen Regierungsparteien – nur aus Überschriften ohne Details; aber entscheidend für Kralls Austritt war, dass keine seiner Vorstellungen darin zu finden ist.

Warum Maaßen den Libertären Krall ausbooten musste

Wenn Maaßen Kralls Vorstellungen „in Teilen weltfremd und unpolitisch“ nennt, ist das eine recht höfliche Bezeichnung für Kralls ultramarktradikale und geradezu feudalistische Ideologie. Schauen wir uns an, warum sich jede Partei, die die 5-Prozent-Hürde schaffen will, fragen muss, wie attraktiv ein libertäres respektive “Krall-Programm” für die Wähler ist. Wenn Libertäre das Wort „Freiheit“ benutzen, meinen sie damit die Freiheit der Raubtierkapitalisten, sich ohne staatliche Reglementierungen in vollkommen freien Märkten so frei zu “entfalten” wie Tiger und Löwen im Zoo, deren Käfige entfernt wurden und sich frei unter Menschen ihre Nahrung suchen dürfen.

Krall hat zwar vollkommen Recht, dass der Sozialismus nur Verlierer produziert; er ignoriert jedoch, dass das andere Extrem – ein ungebändigter, libertärer Kapitalismus – im Vergleich zu heute noch weniger Gewinner und noch viel mehr Verlierer produziert, und das sogar in extremster Weise. Libertarismus ist im Ergebnis ein Rückfall in den Feudalismus.

Kralls zerstörerische Forderung hoher Zinsen

Ein Lieblingsthema der Libertären sind die Zinsen. Krall will möglichst hohe Zinsen und begründet dies wie folgt: „Wenn der Zins null beträgt, hat die Zukunft keinen Wert mehr und alles findet im Hier und Jetzt statt. Deswegen nenne ich diesen Zustand Bonobo-Wirtschaft, weil die Bonobos genauso wenig Zukunftsplanung betreiben wie jemand, der nicht an die Zukunft denkt.“ Krall hält die Masse der Menschen für einfältig wie Affen, übersieht dabei jedoch, dass die Masse der Menschen kein Geld für Ersparnisse und nennenswerte Investitionen besitzt. Der Median des Kontostands bei Girokonten liegt in Deutschland bei 1.800 Euro. Das reicht gerade für Miete und Lebenshaltungskosten eines einzigen Monats. Qua definitionem bedeutet Median, dass es bei der Hälfte der Bundesbürger noch weit weniger ist als dieser Betrag.

Wenn Libertäre hohe Zinsen fordern, denken sie nicht darüber nach, wer diese Zinsen eigentlich zahlt. Ausgerechnet diese Anhänger der Marktwirtschaft ignorieren deren Mechanismen der Umverteilung. Diese findet vor allem durch vier Arten von Zinsen statt. Der wichtigste Zins ist die Eigenkapitalverzinsung der Kapitaleigentümer, sprich: Profite. Mit jedem Kauf fließt Profit als Teil des Umsatzes von Kunden an Kapitaleigentümer. Zweitens fließt Geld durch den Mietzins für Immobilien von Mietern an Vermieter. Drittens fließt Geld durch Kreditzinsen an die Eigentümer der Banken. Viertens fließt Geld am Finanzmarkt von Kleinanlegern (Helmar Nahr: „Der Kleinaktionär ist das Kanonenfutter des Wertpapierhandels“) an Spekulanten mit Informationsvorsprung.

Je höher die Zinsen, umso größer die gesellschaftliche Zerreißprobe

Im Kapitalismus fließt systembedingt stets Geld von unten nach oben, von Konsumenten, Mietern, Kreditnehmern (inklusive Kommunen und Staaten) und Kleinanlegern an die Unternehmens-, Immobilien- oder Finanz-Kapitaleigentümer. Dort akkumuliert es zu Riesenvermögen und politischer Macht. Umgekehrt fließt durch Steuern, Abgaben und Sozialleistungen nur ein kleiner Bruchteil zurück von oben nach unten. In Deutschland zahlen 80 bis 85 Prozent der Menschen mehr Zinsen, als sie einnehmen. Weltweit zahlen etwa 95 Prozent mehr Zinsen, als sie einnehmen. Eine Enteignung durch Niedrigzinsen“ gibt es nicht. Die breite Masse ist bei Zinsen auf der Verliererseite in diesem Nullsummen-Spiel. Und die Vermögen der Superreichen wachsen nicht durch Sparbücher.

Je höher die Zinsen sind, desto weiter reißt die Gesellschaft auseinander, desto mehr Insolvenzen gibt es, und desto mehr rauschen Staaten und Kommunen in die Handlungsunfähigkeit. Zu hohe Zinsen waren die Ursache unter anderem der Weltfinanzkrise 2007/2008, der Euro-Krise, privater und unternehmerischer Insolvenzen und von Staatsbankrotten.

Das Beispiel Japans

Japan, eines der leistungsfähigsten Länder der Welt, ist auch eines der am höchsten verschuldeten Länder, mit sage und schreibe 9,97 Billionen Euro beziehungsweise 218 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die wichtigste Bezugsgröße bei Schulden ist allerdings der Staatshaushalt, denn nur er muss die Schulden bedienen. Bei Einnahmen und Ausgaben des Staatshaushalts von 715 Milliarden Euro beträgt die Schuldenlast Japans das 14-fache des Staatshaushalts. Warum ist Japan nicht längst bankrott? Weil die intelligente und langfristig denkende japanische Zentralbank, die Bank of Japan, den Leitzins seit 1998 bei plus/minus null Prozent hält. Schulden sind überhaupt kein Problem, wenn die Zinsen niedrig genug sind. Bei ausreichend niedrigen Zinsen kann das Spiel ewig so weiter gehen. Deshalb kommt der Totalzusammenbruch auch nicht, den Crash-Propheten wie Markus Krall, Ernst Wolff und Marc Friedrich seit vielen Jahren prophezeien. Die Mächtigen, die die Entscheidungen treffen, haben kein Interesse an einem Kollaps des Systems, von dem sie leben.

Hohe Zinsen treiben nicht nur Immobilienkäufer, Häuslebauer und die Bauwirtschaft in den Ruin und verhindern den dringend nötigen Wohnungsbau; sie treiben auch die systembedingt überschuldeten Kommunen und Staaten in die Handlungsunfähigkeit. Marktradikale wie Krall oder Friedrich möchten kleine und mittlere Firmen, die in schwierigen Zeiten Überbrückungskredite benötigen, als „Zombie-Unternehmen“ eliminieren. Nur die stärksten Konzerne überleben in der Dystopie von Krall und Friedrich. In einer Krall-Friedrich-Dystopie gibt es nur noch Monopolkonzerne, die die Konsumenten ausquetschen – und natürlich keine Steuern zahlen. Welche Arbeitnehmer, mittelständischen und kleinen Unternehmer und Wähler wollen hohe Zinsen auf dem Sparbuch, wenn sie dadurch weniger Einkommen oder keine Existenzgrundlage mehr haben?

Abschaffung von Steuern und Privatisierungen

Für Libertäre sind jegliche Steuern Raub. Daher möchten sie sie am liebsten ganz abschaffen. Ohne Steuereinnahmen haben Staaten und Kommunen keine Möglichkeit mehr, öffentliche Aufgaben wahrzunehmen. Das ist für Libertäre kein Problem, sondern ein Ziel. Profit-getriebene Konzerne sollen die Aufgaben der Staaten und Kommunen übernehmen. Bis auf äußerst wenige Bereiche wird alles privatisiert, sprich: Konzernen übertragen. Auf jede Straßenbenutzung – nicht nur Autobahnen und Landstraßen – ist eine Gebühr fällig. Konzerne betreiben alle Krankenhäuser, Arztpraxen, Kitas, Schulen, Hochschulen, Wasserwerke und so weiter, stets mit Profitmaximierung durch hohe Preise und minimale Investitionen. Für die Bürger bedeutet das weniger Leistungen bei höheren Kosten. Richtig ist hingegen die Aufgabenteilung: Was private Unternehmen besser oder günstiger anbieten können, sollen sie tun. Aber was die öffentliche Hand besser bzw. günstiger leisten kann, soll sie behalten.

Da der Kapitalismus die Tendenz zu Oligopolen, Kartellen und schließlich Monopolen in sich trägt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die gesamte Wirtschaft von Monopolen beherrscht wird. Oligopole und Monopole will Krall ohnehin fördern, indem er in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen, die er wie gesagt als „Zombie-Unternehmen“ bezeichnet, durch hohe Zinsen (siehe oben) den Garaus macht. Wer will das alles? Die breite Masse der Wähler sicher nicht.
Recht hat Krall mit seiner Feststellung, dass die Steuern und Abgaben zu hoch sind. Auch damit, dass unser Steuersystem leistungsfeindlich und demotivierend ist – sei es durch hohe Sätze, Progression oder die Besteuerung von Arbeit und Gewinnen. Die Lösung wäre jedoch ein reines Umsatzsteuersystem, das nichts außer den 8,9 Billionen Euro Inlandsumsatz besteuert und Deutschland zur Steueroase machen könnte. Das wäre für jede Partei ein Gewinner-Programmpunkt.

Geldsystem und Golddeckung

Ebenso wie Marc Friedrich und Ernst Wolff ist Markus Krall ein scharfer Kritiker des Geldsystems, bei dem Geld „aus dem Nichts“ geschöpft wird, und zwar in erster Linie – wie sie richtig erklären – durch die Kreditvergabe der Geschäftsbanken. Deshalb sei Geld wertlos, und nur eine Golddeckung würde das Problem lösen. Darin stecken mehrere Fehler: Erstens ist es ja das Gute an Geld, dass es kein Rohstoff ist, sondern als Kredit aus dem Nichts geschöpft werden kann. Geld, das man braucht, entsteht auf Knopfdruck und löst Probleme. Seit der Antike sind fehlendes Gold und Silber ein Hauptmotiv für Kriege, Raub und Morde, um es zu beschaffen. Zweitens wurde die Golddeckung der Weltleitwährung Dollar bereits 1971 abgeschafft, weil es so viel Gold schlicht nicht gibt. Drittens ist die Goldbindung ein irrationales psychologisches Phänomen: Man gräbt Gold aus Löchern (Minen), um es dann in anderen Löchern (Tresoren) aufzubewahren und damit imaginär Bargeld und Bankkonten zu „decken“.

Viertens sind Goldschätze zwar in Piratenfilmen schön anzuschauen, aber in der Praxis einer Volkswirtschaft ist eine Goldwährung weder erforderlich noch umsetzbar. Fünftens funktioniert Geld, weil es alle akzeptieren – vom Arbeitnehmer und Rentner über den Einzelhandel, Vermieter und Immobilienverkäufer bis zum Finanzamt. Sechstens löst eine Golddeckung kein Problem. Die Schere zwischen Arm und Reich reißt weiter auseinander, Staaten haben weiterhin ein strukturelles Schuldenproblem, und die Preise sind unbeeinflusst davon, ob man Geld überweist oder als Goldmünze beziehungsweise als Goldstaubkörnchen überreicht. Wenn Markus Krall Gold propagiert, ist das aus seinem geschäftlichen Interesse eines langjährigen Goldhändlers nur verständlich. Als Programmpunkt einer Partei wäre es sicher mehrheitsfähig. Aber es ist weder problemlösend noch umsetzbar. Das Geldsystem ist nicht das Problem.

Geldmenge, Inflation und Zinsen

Krall, Friedrich, Wolff & Co. verbreiten die These, Geld würde durch Inflation entwertet. Das ist falsch. Geld ist neben seinen Eigenschaften als Tauschmittel und Wertaufbewahrung lediglich die Maßeinheit, in der man einen Wert als Zahl misst. 1 Euro bleibt immer 1 Euro wert, solange er nicht als digitales Zentralbankgeld tatsächlich entwertet wird und es Bargeld gibt. Preisfrage: Wie kann ein Euro, Dollar oder Franken „entwertet“ werden, wenn gleichzeitig durch eine hohe Nachfrage der Preis für Gut A steigt und durch eine geringe Nachfrage der Preis für Gut B sinkt?

Damit sind wir beim Kern der Marktwirtschaft, den Krall, Friedrich, Wolff & Co. leugnen: Preise entstehen in einer Marktwirtschaft – sofern sie nicht staatlich durch Steuern oder Subventionen verteuert/verbilligt werden – immer durch Angebot und Nachfrage. Die Mieten explodieren, und Immobilien sind für die meisten Menschen unerschwinglich, weil die Nachfrage das Angebot weit übersteigt, die Regierungsparteien das Bauen extrem verteuerten und sie die Nachfrage durch Massenmigration verschärft haben. Die Inflation wurde durch die Regierungsparteien verursacht, die billige Energie aus Russland boykottieren, das Angebot an Atomstrom eliminiert haben und mit der CO2-Steuer für den Klimaschwindel die Energie zusätzlich verteuern.

Das Märchen von „Schuldgeld“

In jeder Wertschöpfungsstufe stecken Energiekosten, die zu hohen Preisen kumulieren. Der Euro ist lediglich die Maßeinheit, in der die Grünen, gefolgt von ihren Mehrheitsbeschaffern aus SPD, Linken, FDP, CDU und CSU die Preise nach oben treiben und den Wohlstand zerstören.

Die EZB „druckt“ Geld nur dann, wenn sie entgegen ihrer Vorschriften Staatsanleihen aufkauft. Die Steigerung der Geldmenge ist ansonsten lediglich die Statistik der vergebenen Kredite und des Geldes, das durch die Kredite in Umlauf kam. „Schuldgeld“, von dem Krall, Wolff und Friedrich sprechen, gibt es nicht. Entweder ist es Geld aus einem Kredit, der zurückgezahlt wird. Oder der Kredit wird nach Insolvenzen nicht zurückgezahlt. Bei jährlich rund 2-3 Prozent durch Insolvenzen verlorene Gelder werden die ausgefallenen Kredite von den Gläubigern abgeschrieben. Das Geld, das die Kreditnehmer nicht zurückzahlen können, aber ausgegeben haben, ist raus aus den Büchern, bleibt aber frei in Umlauf. Daher ist alles Geld außerhalb von laufenden Krediten schuldenfrei.

Libertäre Suppenküchen-Sozialpolitik führt zum Zusammenbruch

Krall begründete die Frage, warum er nicht in die AfD eintritt, mit der Antwort, die AfD sei zu sozial (!) beziehungsweise „sozialpatriotisch“. Einen Mindestlohn gibt es bei Libertären wie Krall nicht, auch keinen Kündigungsschutz oder Mieterschutz. Das nennt sich dann „Vertragsfreiheit“, bei der die Stärkeren (Arbeitgeber, Vermieter) den Schwächeren (Arbeitnehmer, Mieter) die Bedingungen diktieren. Wieder die Frage: Wie viele Wähler wollen das? Das Rentensystem würden Libertäre abschaffen und durch Aktienfonds zur Plünderung durch Spekulanten und Insider freigeben. Auch hier: Wie viele Wähler wollen das? Sofern es überhaupt noch Sozialleistungen gibt, liegen sie bei Libertären auf einem Niveau, mit dem man hungert, aber nicht verhungert, so dass die Menschen wie „freie Sklaven“ im libertären Feudalismus zu jedem noch so niedrigen Lohn arbeiten müssen, bis sie umfallen.

Zusätzlich befeuert durch maximale Rationalisierungen, Automation und KI-Software, sinken auch die Löhne auf das niedrigstdenkbare Niveau. Das Ergebnis des Libertarismus ist eine Gesellschaft, in der die breite Masse in Zelten lebt, weil Wohnungen zu teuer sind, und die mit Suppenküchen buchstäblich abgespeist wird. Und nochmal: Wie viele Wähler wollen das? Libertäre sind Ideologen, aber keine Wirtschaftsexperten. Denn sie durchdenken die Folgen nicht. Selbst wenn es im libertären Albtraum keine Aufstände gäbe, würden die allermeisten Menschen keine Einkommen erzielen, von denen man eine Familie ernähren kann. Gering verdienende Männer finden keine Frauen, und Frauen finden keine gut verdienenden Männer, die eine Familie ernähren können. Familien werden nicht gegründet. Kinder sind für die breite Bevölkerung unbezahlbar. Mit dem Libertarismus stirbt jede Gesellschaft aus.

Kein Wahlrecht für Rentner, Arbeitslose et cetera

Auf seine extremste Forderung, den Wahlrechtsentzug, ist Krall besonders stolz: Der „Entzug des Wahlrechts für die Unproduktiven“ (in den 1970er Jahren von Friedrich August von Hayek angedacht). Wie Krall in Vorträgen bei seiner Atlas Initiative, am 23. Januar 2020 bei der AfD Sachsen (die 41-Sekunden-Kurzfassung davon siehe hier) und am 4. Oktober 2023 in einem Beitrag der libertären Website „Freiheitsfunken“ erläuterte, will er Transferempfängern das Wahlrecht aberkennen. Wörtlich sagt er, „dass jeder, der wählen geht, sich am Beginn jeder Legislaturperiode für die nächsten vier Jahre entscheiden soll, ob er Staatsgeld in Empfang nimmt oder ob er sein Wahlrecht ausübt.“

Das heißt: Da die meisten Rentner mit Mini-Renten den „Bundeszuschuss“ aus dem Staatshaushalt benötigen, müssen sie sich entscheiden, ob sie wählen oder eine Rente zum Leben wollen. Das ist für sie die Wahl zwischen Wahlrecht und Hungertod. Das gilt auch für Arbeitslose, Erwerbsunfähige und so weiter. Auch wer Wohngeld benötigt, um nicht obdachlos zu werden, darf nicht mehr wählen. Geringverdiener, die als „Aufstocker“ Geld erhalten, dürfen nicht mehr wählen. Kindergeld oder einen Zuschuss zur Kita gibt es – wenn überhaupt – nur gegen Verzicht auf das Wahlrecht. Damit vergrault Krall Rentner, Arbeitslose, Geringverdiener und Familien.

Schusswaffen wie in den USA

Problematisch ist auch Kralls Forderung nach einem Waffenrecht wie in den USA. Sich selbst mit einer Schusswaffe verteidigen zu können, klingt verlockend. Allerdings hätten wir dann auch eine bewaffnete Antifa, bewaffnete Islamisten, bewaffnete echte Nazis, und allerlei bewaffnete Kriminelle und Irre mit scheinbar unauffälligem Profil. Wer will das riskieren?

All das meinte Hans-Georg Maaßen mit „in Teilen weltfremd und unpolitisch“. Wenn Krall konsequent ist, gründet er – wie im letzten Jahr angekündigt – eine eigene libertäre Partei. Da er intelligent und informiert genug ist, um deren Chancen auf die Überwindung der 5-Prozent-Hürde realistisch einzuschätzen, ist das allerdings unwahrscheinlich.

43 Antworten

  1. Man kann Maaßen nur gratulieren. Krall ist ein politischer Wirrkopf mit unausgegoren und gesellschaftspolitisch ruinösen Vorstellungen. Realitätsfremde Utopisten hat es genug in der deutschen Politik.

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    1. Ihr versteht es einfach nicht. Ihr werdet mit dem rechten Staat genauso scheitern wie zur Zeit mit dem linken Staat. Der Staat ist das Problem und Freiheit, auch freies wirtschaftliches Handeln, ist die Lösung. Das ganze “Raubtierkapitalismusgerede” kommt immer nur von Leuten, die auf staatlichen Zwang stehen. Lest wenigstens Ludwig Erhard, damit ihr mal ein Verständnis von der Logik der Freiheit bekommt. Im Netz findet sich auch das Ludwig von Mises Institut, da können alle Etatisten noch was lernen.

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      1. Am freiesten waren die Menschen wohl im Wilden Westen!

        Ja, für Wohlhabende sind die libertären Ideen hervorragend, kein Gesetz hindert sie zu tun was sie wollen und sei es noch so verwerflich. Polizei und andere staatliche Infrastruktur brauchen sie auch nicht, da sie sich ihre Privatpolizei und Privatschulen leisten können.

        Ich finde es unglaublich, wie hoch heute wieder der finstere Ideologe Ludwig von Mises gehandelt wird. Sein Geistesverwandter und Schüler Friedrich von Hayek fand die Militärdiktatur von Chile nach 1972 freier als das Chile, in dem es freie Wahlen gab, und die Menschenrechtsverletzungen störten ihn auch nicht.

        Solche von Libertären ausgedachten Systeme funktionieren nur, wenn jemand für menschenunwürdige Hungerslöhne die Kanäle reinigt, oder gleich mit Sklavenarbeit.

        Wirtschaftliche Freiheit führt immer zu großer wirtschaftlicher Macht bei einzelnen oder Kartellen (die großen fressen die kleinen), und daß auch diese die Freiheit und letztlich den Wohlstand für die Mehrheit beseitigen, verstehen die Libertären nicht.

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        1. Du klar, der finstere Ludwig Erhard als finsterer Vollstrecker der finsteren Ideologie des finsteren Ludwig von Mises, die die Menschen in finstere Armut und Krieg getrieben haben. Auch der Vergleich mit dem Wilden Westen zeigt, dass Sie Mises nie gelesen haben. Mal was von der Kombination Rechtsstaat und freien Märkte gehört? Lesen Sie regelmäßig den “Spiegel”? Sorry auch!

          1. Bei allem Respekt:
            Auch Sie zeigen einmal mehr: die meisten Anhänger von Ludwig von Mises und ähnlichen Geistesgrößen leben in einer Schwarz-Weiß-Welt, so wie Ludwig von Mises selbst (“Entweder Sozialismus oder Kapitalismus, ein Mittelding gibt es nicht”).

            Stellen Sie sich vor, ich habe von Mises gelesen, und war von seinem Schwarz-Weiß-Denken abgestoßen, außerdem von den vielen Zirkelschlüssen und den zahllosen unbewiesenen Behauptungen, die auf mich wie Dogmen wirkten. Seine Anhänger wirken auf mich wie Mitglieder einer religiösen Sekte (“Wenn die Gebete nichts nützen, bist Du nicht fromm genug”).

            Und wenn wir schon dabei sind:
            “Mal was von der Kombination Rechtsstaat und freien Märkte gehört?”
            Ach, auf einmal braucht man den Staat doch?
            Nebenbei sagt unser Grundgesetz, und das ist es auch, was Erhard vertreten hat: wir haben eine soziale Marktwirtschaft (die gerade an die Wand gefahren wird).

            Eine “freie Marktwirtschaft” kann es in einem Rechtsstaat nicht geben, denn es wird immer Gesetze geben müssen die verwerflichen Geschäftsmodellen einen Riegel vorschieben. Es sei denn, man befürwortet freien Handel von Frauen, Sklaven und Auftragsmorden. Also so wie im Wilden Westen.
            Die Corona-Episode hat gezeigt, was zu freie Märkte zur Folge haben: die Konzerne übernehmen den Staat und schaffen das Recht ab (womit der Staat, wie ein heller Kopf mal sagte, zum kältesten aller Ungeheuer wird)

            “Lesen Sie regelmäßig den ‘Spiegel’?”
            Nein, eher selten, und wenn, dann mit größtem Widerwillen (meine Mutter weigert sich, den abzubestellen).

            Aber einmal mehr zeigen Sie mit diesem Spruch Ihre Schwarz-Weiß-Weltsicht: Entweder vertritt man 100% Ihre Weltsicht, oder ist “Spiegel-Leser”.

            Sie denken ja wie ein Grüner, nur umgekehrt!

        2. Du klar, der finstere Ludwig Erhard als Vollstrecker der finsteren Ideologie des finsteren Ludwig von Mises, die die Menschen in finstere Armut und Krieg getrieben haben. Auch der Vergleich mit dem Wilden Westen zeigt, dass Sie Mises nie gelesen haben. In der freien Marktwirtschaft gibt es logischerweise eine Rechtsstaatlichkeit, je freier die Märkte, desto sozialer sind sie. Lesen Sie den “Spiegel”? Da reden sie auch so wie Sie. Sorry auch!

  2. Da hat der Autor aber wirklich einiges nicht verstanden. Er wird eine Einladung erhalten

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  3. “Hohe Zinsen treiben nicht nur Immobilienkäufer, Häuslebauer und die Bauwirtschaft in den Ruin und verhindern den dringend nötigen Wohnungsbau”

    Herr Gastmann will also ein gescheitertes System, welches nur den nutzt, die es planmäßig von ihren Politverbrechern an die Wand fahren ließen, erhalten, weil er die Hosen voll hat, ob der nötigen Katharsis. Und dann wird auch noch die Umvolkung betoniert, denn Wohnungen werden nur wegen der Umvolkungsfachkräfte gebraucht. Wer jedoch keinen Großen Rauswurf anstrebt, “A”fD, ist immer Teil des Umvolkungsproblems und damit nicht Teil der Lösung.

    Siehe dazu auch “WEISSE AUF DEM WEG ZUR MINDERHEIT”.

    Ach ja, alles Geld der (westlichen) Welt ist eigentlich US-Dollar. Da kann Japan seinen Zins noch so sehr bei Null halten, sollte der Dollar implodieren, nutzt das denen gar nichts. Haben die USA seit 30 Jahren Nullzinsen oder nicht?

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  4. “Das Geldsystem ist nicht das Problem.”

    Na da hat aber wieder mal jemand so gar keine Ahnung. Das (derzeitige) Geldsystem ist das alleinige Hauptproblem und zwar aus einem einfachen Grund:

    Im Gegesnatz zur Propaganda und der Schulbildung (wenn man das überhaupt so nennen kann) gehört dieses System nämlich der Handvoll Privatbankiers, die einst das US-FED gründeten.
    Deren Geldproduktion verursacht die Inflation, die nichts als eine heimliche Steuer für alles und jeden selbst bis über den Tod hinaus ist. Die Erben werden damit schließlich auch weiter belastet.

    Das eine reine Golddeckung nicht funktionieren kann ist auch klar, es müßte also wenigstens ein Gold-Silberstandard her und wenn das mal existierte, waren das immer die prosperierendsten Jahre im Laufe der Geschichte.
    Das kann jedenfalls kein Zufall sein.

    In modernen Zeiten in Kombination mit digitalen Mechanismen liese sich da sicher etwas ordentliches im Finanzwesen bauen aber dazu ist die Mehrheit einfach zu dumm und will lieber “Reiche” besteuern und/oder enteignen um den eigenen Nichtsnutz zu kompensieren und dann eben alle zu genauso armen Würstchen machen wie sie selbst nur sind.

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  5. Ich dachte, ich hätte irgendwo gelesen, daß der Grund für Kralls Rückzug der artikulierte Wunsch Maaßens gewesen wäre, die CDU als “Primärpartner” einer Koalition zu definieren.
    Da muß ich mich wohl getäuscht haben.

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  6. In meinen Augen war dieser Kommentar starker Tobak. Der, weil rein theoretisch aufgestellt, nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Wieso sitzt die Welt so tief im Schlamassel, trotz immer höherer Wirtschaftsleistung?
    Ganz einfach, wie es auch Dr. Krall nennt, weil der übergriffige Staat immer mehr Geld ausgibt, als er einnimmt. In einem Gold gedeckten Geldsystem wäre dies nicht möglich, sondern die Bürger würden durch niedrige Steuern davon profitieren und hätten mehr Geld zur Verfügung. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich habe, nachdem ich mich anfang der 80iger Jahre selbständig gemacht habe, mich aus allen statlichen Abfischungen im Namen der “Solidarität” rausgehalten, um Steuern und Sozialabgaben zu vermeiden. Dies hat mir jetzt im Rentenalter ein bequemes Leben im Ausland ermöglicht, weil ich nicht von den Früchten meiner Arbeit ein endloses Selbstbedienungsbuffet für Eindringlinge aus aller Herren Länder bereit bin zu bedienen. Durch die immer größer werdende staatliche Abfischung, werden zwangsläufig auch immer mehr Menschen in die Armut getrieben und nicht, wie der Autor fälschlicher Weise betont, durch den Raubtierkapitalismus. Dieser ist erst durch die zügelose Geldvermehrung durch die Zentralbanken möglich geworden, aber in nicht allzu ferner Zukunft wird dieses System unter der Schuldenlast zusammenbrechen. Man sieht auch in Japan wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Insgesamt geht der Autor sehendes Auge an der Wirklichkeit vorbei. Die Kritiker Krall, Fiedrich,Wolf werden Recht behalten, denn wer sich auf den Staat verläßt, der ist verlassen.

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  7. Womit Krall recht hat, ist das Thema Wahlrecht. Es ist nun einmal so, dass in einer Demokratie zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt.

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  8. Dankeschön! Ich fand ein Buch, kam kurz vor Corona raus sehr interessant. – Ich fand es wenig überzeugend, daß ein Maassen und Krall zusammenarbeiten würden. Allein vom Typ her nicht. Alles, was jetzt passiert, basierte auf dem Glaube, ein neuer Häkelclub der Freigeister und Regierungskritiker wird aufgemacht.- Maassen ist ein Geheimdienstmann, ein ehemals hoher Beamter mit jahrelanger Führungserfahrung. Wieso wird da jetzt so kindisch emotional reagiert und so derb ausgeteilt? – Wer hat ein Interesse daran, die WU als schon im Ansatz zu zerschlagen? Und die momentanen Akteure der Zerwürfnisse- sind das nur private oder ist das Sabotage im Auftrag? Könnte nicht zuletzt Maassen selber, mal ganz anders herum gedacht, seine “eigene” Partei im “Auftrag” selbst konterkarieren?
    – Im Interview mit der Weltwoche erschien mir Herr Maassen müde und abgekämpft von jahrelanger Verfolgung, eigentlich schon gebrochen aber noch an den Sieg glaubend. Viel Glück und Kraft!

    PS: Otte und Krall sind beide steinreich und unabhängig, besser, sie machen ihre eigene Partei oder was auch immer auf- außerparlamentarische Opposition etc.

    1. Wäre nicht genau der Spagat zwischen Maaßen und Krall innerhalb einer Partei ein gutes Zeichen in eine neue Zukunft gewesen?
      Seht, wir können im Spektrum von x bis y trotzdem einen Konsens finden.
      Davor hätte ich meinen Hut gezogen. So wurde mir durch Maaßen nur das alte sterbende System präsentiert.

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  9. Eine prima Abhandlung von Jörg Gastmann, in der Dr. Turbo-Krall mal so richtig auseinander genommen wird.
    Jetzt ist klar, der Herr sollte keine Regierungsgewalt bekommen, auch wenn einige seiner Ideen sehr verlockend klingen.
    Das Foto mit Krall vor diesem protzigen Gefährt stösst ausserdem mich ab.

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  10. „Wenn Maaßen Kralls Vorstellungen „in Teilen weltfremd und unpolitisch“ nennt, ist das eine recht höfliche Bezeichnung für Kralls ultramarktradikale und geradezu feudalistische Ideologie.“

    Wie wäre es denn mal mit Fakten, anstatt mit dummen Gequatsche?!

    Einem Arbeitslosen im „feudalen“ Liechtenstein geht es wesentlich besser als im von Neidhammeln bestimmten Deutschland. Dito Sozialhilfeempfänger. FAKT!

    In Liechtenstein gibt es eine Arbeitslosenquote von 1,4 % und in Liechtenstein gibt es mehr Arbeitnehmer als Einwohner. FAKT!

    Es gibt noch so viel mehr, worin Liechtenstein einfach spitzen mäßig ist, aber das schenke ich mir jetzt.

    Aber weil es in Liechtenstein einfach viel zu viele reiche Menschen gibt und fast der übrige Rest mindestens sehr wohlhabende Menschen sind, ist das für das von Neid zerfressende Dummland selbstverständlich kein Vorbild, sondern eher Abschreckung. Ist das jetzt ein ungebändigter, libertärer Kapitalismus in Liechtenstein? Selbstverständlich nicht, denn gerade in Liechtenstein wohnt kein Einwohner unter einer Brücke oder wird im Stich gelassen, das passiert nämlich nur im asozial verkommenen Deutschland. Sondert ruhig weiterhin euren degenerierten klugscheißenden Mist ab, ihr merkt es ja noch nicht einmal wie dumm und dämlich ihr daher redet!!!

    Wahlweise könnte man auch noch einige andere Destinationen als Liechtenstein nennen und sie haben alle eines gemeinsam. Sie wollen und werden niemals das Sozialamt der Welt sein oder werden, geschweige davon jeden menschlichen Dreck ins Land zulassen. Das bekommen nämlich nur besonders dumme und oder degenerierte Völker hin. Pisa lässt grüßen.
    Es gibt wesentlich mehr als nur Sozialismus oder US geprägten Kapitalfeudalismus und wer das negiert, sollte doch einfach mal die dumme Fresse halten!

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  11. Ein großes Problem war ja, dass die Zinsen auf 0 schrumpften, was den Staat ermunterte, sich unendlich zu verschulden und das eigene erworbene kleine Vermögen zur Alterssicherung zusehens schrumpfen ließ. Herr Krall hat da nicht so unrecht. Herr Maaßen war der oberste Geheimdienstchef, der wegen “Hase bleib hier” bei Merkel in Ungnade gefallen ist. Aber er war Geheimdienstchef. Der Geheimdienst kann, wie der Name schon sagt, an jedem Recht unbehelligt vorbei arbeiten und muss nicht einmal sagen, was er tut, denn das ist ja geheim. Was Herr Maaßen jetzt wirklich anzustreben vorgibt, hört sich für einfache Menschen wie mich gut an aber wir sind auch vorsichtig geworden.

    1. “Ein großes Problem war ja, dass die Zinsen auf 0 schrumpften”

      Das war und ist kein Problem. Die Zinsen machen das Geld wertlos. Befeuern die Inflation.
      Siehe Bitcoin, keine Inflation. Im Gegenteil. Denn der wird immer wertvoller, da immer mehr Warenwert in das gedeckelte System fließen.
      Unsere Euro sind wie Monopolygeld. Wertlos. Es ist nur buntes bedrucktes Papier, was kein Geld ist, sondern nur ein Zahlungsmittel. Auf den Scheinen steht nichts davon, dass sie Geld seien.

      “Entweder ist es Geld aus einem Kredit, der zurückgezahlt wird. ”

      Der wird nicht zurückgezahlt, denn die Bank hat ja kein Geld gegeben, sondern nur einen Zettel, den die Händler akzeptieren. Sie hat eben aus dem Nichts einen Kredit vergeben. Ohne ihr Geld anzurühren.
      Der Arbeiter schafft erst das Geld durch seiner Hände Arbeit. Und wenn er das nicht kann, dann kommt die Bank und nimmt ihm alles, obwohl sie ihm nichts gegeben hat.

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  12. Wenn Marodieren [äh, Spekulieren] für eine Gruppe [äh, Parasiten] in einer Gesellschaft zur Lebensart wird, schafft sie im Laufe der Zeit ein Rechts­system [äh, Defizitprofite], das dies toleriert, und einen Moralkodex, der es glorifiziert – frei nach Frédéric Bastiat

  13. @Jörg Gastmann

    “Geldmenge, Inflation und Zinsen
    Krall, Friedrich, Wolff & Co. verbreiten die These, Geld würde durch Inflation entwertet. Das ist falsch. Geld ist neben seinen Eigenschaften als Tauschmittel und Wertaufbewahrung lediglich die Maßeinheit, in der man einen Wert als Zahl misst. 1 Euro bleibt immer 1 Euro wert, so lange er nicht als digitales Zentralbankgeld tatsächlich entwertet wird und es Bargeld gibt. Preisfrage: Wie kann ein Euro, Dollar oder Franken „entwertet“ werden, wenn gleichzeitig durch eine hohe Nachfrage der Preis für Gut A steigt und durch eine geringe Nachfrage der Preis für Gut B sinkt?”

    Es ist aber unbestritten und eine Tatsache, die sehr viele Ökonomen und Finanzwissenschaftler teilen, dass der Euro seit seiner Einführung mehr als 30 Prozent an Kaufkraft verloren hat (in Deutschland).
    Seit seiner Einführung als Bargeld hat der Euro etwa 30 Prozent an Kaufkraft verloren. Entscheidend dafür ist die Inflation, die in den meisten Jahren in der Euro-Zone bei durchschnittlich 1 bis 2 Prozent lag, 2022 sogar deutlich höher. Da die Kaufkraft vom Preisniveau abhängt, kann der Verlust in den einzelnen Euro-Staaten unterschiedlich hoch sein. Im Vergleich zu einem anderen Land kann die Kaufkraft dennoch gestiegen sein, wenn die dortige Währung prozentual stärker abgewertet hat, als dass sich Waren und Dienstleistungen dort verteuert haben.
    Und deshalb muss ich hier deutlich widersprechen, 1 Euro bleibt nicht 1 Euro. Der Wert bzw. die Kaufkraft verändert sich…

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    1. 30% ?

      Ernsthaft ?

      Für nahezu egal-was zahlte man kurz vor “CORONA” in etwa dasselbe in EUR wie seinerzeit in DM. Und seitdem gallopiert munter Inflation, insbesondere bei Lebensmitteln. Wie man aus dieser Konstellation auf “30%” kommt, muss in etwa wohl demselben Verfahren geschuldet sein, nach dem auch offizielle Arbeitslosenzahlen und Inflationsraten gemäß “Warenkorb” zusammen”gerechnet” werden..

      Tatsächlich ist für Normalsterbliche mit normalem Lebenshaltungskosten der Wert des EUR seit Einführung um mehr als 50% gesunken.

  14. “(…) Bei ausreichend niedrigen Zinsen kann das Spiel ewig so weiter gehen.”

    Dieses unser Wirtschaftssystem läuft also bis in alle Ewigkeit?
    Habe selbst die Lebensmitte überschritten, aber dieses Ewigkeitsende dürfte ich noch erleben. Leider.

  15. Der Beitrag wirft die Frage nach den Zinsen auf. Zinsen sind das Entgelt für eine Gegenleistung. Wenn ein Bauunternehmer in Eigenleistung ein Haus baut und vermietet, verlangt er für seine Leistung einen M i e t z i n s. Wenn jemand einen Teil seines Arbeitslohns verleiht – indem er es bei der Bank “anlegt” -, erwartet er einen Zins. Die Höhe des Zinses richtet sich nach der Marktlage, gibt es viele Vermieter und Geldverleiher, ist der Zins niedrig. Einen Null-Zins kann es im Prinzip nicht geben. Es kann ihn nur dann geben, wenn das vermiete Haus oder das verliehene Geld keinen Wert hat. Niedrige oder Null-Zinsen verleiten zur Kreditaufnahmen, um mit dem Geld zu spekulieren und Aktien oder Immobilien zu kaufen und wenn viele mit billigem Geld kaufen, steigen die Kurse und Immobilienpreise, mit deren Verkaufserlös die aufgenommenen Kredite locker zurückgezahlt werden können. Dieses Vorgehen in den USA war im übrigen der Vorlauf zur Finanzkrise 2008. Solange die hohen Kredite durch Vermögenswerte gesichert sind, passiert nichts. Erst wenn einige der großen Spieler kalte Füße bekommen und verkaufen, kommt die Sache ins Rutschen, wie dies übrigens 1929 (Aktiencrash New York) passierte. Damit so etwas nicht nochmal passiert, müsste man die Finanzindustrie an die Kette legen. Kein Kauf von Aktien oder Finanzinstrumenten auf Kredit und Verbot von Shortselling (Leihe von Aktien, um sie zu verkaufen und den Ersatzkauf nach Sinken der Kurse zu tätigen). Der Reichtum der Kapitalisten besteht aus Werten (Aktienkursen), die aus dem Geld aus dem Nichts entstanden sind und nichts anderes sind als eine Vermögensblase, die leicht platzen kann. Und mit diesem Geld regieren die Kapitalisten die Welt. Hier wäre mal die Zeit, das Geldsystem sinnvoll neu zu ordnen. Das wäre eine anspruchsvolle Aufgabe für die Politik und Experten wie Krall.

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  16. Vielen Dank, Herr Gastmann, für diesen Beitrag und auch einen Dank an Herrn Maaßen, daß er sich
    von Herrn Krall und Herrn Otte distanziert und getrennt hat. Zurück in den Frühkapitalismus?
    Vom Tellerwäscher zum Millionär? Wer nichts hat ist selber schuld? Mein Gott, was für Menschen
    sind das, die so denken? Ein Satz zum Nachdenken von Graff:”Es ist ein Schönheitsfehler des Ka-
    pitalismus, daß er zwar allen die gleiche Chance gibt, geschäftstüchtig zu sein, er es aber unterlas-
    sen hat, dafür zu sorgen, daß auch alle die gleiche Geschäftstüchtigkeit besitzen, um sie wahrzu-
    nehmen.”

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  17. Herzlichen Dank für diese gelungene Klarstellung und gleichzeitige Rehabilitierung Herrn Maaßens! Es zeigt, wie klar Herr Maaßen die Dinge sieht, ohne viel Worte darum zu machen, Für mich ist er nach wie vor vertrauenswürdig. Ich halte ihn für einen eher zurückhaltenden, seriösen und integren Menschen, der sich dankenswerterweise entschieden hat, sein ruhiges Privatleben aufzugeben und noch einmal für die deutsche Bevölkerung in den Ring zu steigen, um die verheerenden Folgen der grün-linken Politik seit Merkel zu bekämpfen. Ich hoffe, daß er dieses Unterfangen unbeschadet an Leib und Seele übersteht.

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  18. Das mag so sein. Ich denke, sofern es sich um eine “demokratische” Partei handelt, nichts von vornherein in Stein gemeisselt ist, auch keine Programmpunkt, wie dieser finanzpolitische. Darüber sollte, oder würde vielleicht, noch diskutiert werden und damit entschärft. Auch das hätte Krall ärgern und dazu bewegen können, auszutreten. Ok, dann aber auf andere Art und Weise und wie unter Erwachsenen üblich sein sollte.

  19. Kann es sein, dass der Autor Mitglied der Grünen – oder zumindest bei der DEP – ist?
    Ist ja schön und auch OK, Kralls Ideen zu zerlegen (ich bin da anderer Meinung und halte viel von dessen Ideen), aber ein “weiter so” wie bisher, wird dieses Land in den nächsten Jahren in die Steinzeit zurückbefördern…
    Und der Schreiber sollte sich dann mal Gedanken machen, was passiert, wenn bei Millionen – unberechtigten – Transferempfängern aka Migranten und und sonstigem arbeitsscheuem Gesindel am 01. das Geld nicht auf dem Konto ist… dann ist hier schneller RambaZamba, als er seinen Latte mit Hafermilch in der veganen Bäckerei anholen kann… DIE Jungs wissen nämlich, wie sie ihren Lebensunterhalt kriegen… viel Spaß dabei.

    Dieser Staat lebt klar über UNSERE Verhältnisse und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Geld alle ist, gerade in einer Zeit, wo sehr viele gutbezahlte Jobs ins Ausland abwandern, Leistungsträger ins Ausland mit ihren Familien abwandern, weil sie dieses affige LGBTQ und den Finanzraub nicht mehr mitmachen wollen… dann bleiben unbrauchbare deutsche Linke aka Studierte, unwillige deutsche Transferempfänger und gut motivierte Neubürger mit manifaltigen Kenntnissen zur Eigentumsübertragung zurück in diesem Shithole… na, gehen wir eine Wette ein, WER sich am längsten hält…?
    Sicher mag an Kralls Thesen mit alles Gold sein, aber SO wie es die letzten 20 Jahre lief, kann es – wird es – nicht mehr lange weiter gehen… der stählerne Prellbock ist bereits im Licht unseres Zuges zu sehen. Und da sagt unsere Regierung und der Autor noch zum Lockführer “gib Gas…”…
    Japan KANN gar nicht als Beispiel genutzt werden mit seinen SChulden, denn Japan ist – wie die USA – bei ihrerer EIGENEN Zentralbank verschuldet… WIR dagegen bei der EZB… also Europa… und da hängen noch über 20 weitere Volkswirtschaften dran… von denen die Meisten auf Transferleistungen aus Deppenland angewiesen sind.
    Wenn bei uns hier der Ofen aus geht, wird es wohl max. 1 Jahr dauern, dann kollabiert dieses EU-System… und wir bleiben auf all den tollen Schulden sitzen, die uns die EU – und die Regierungen der letzten Jahre – eingebrockt hat.
    Unsere über 2 Bilionen Target2-Salden können wir dann auch abschreiben… kommt noch oben drauf…
    Nur ein extremer Wechsel des Gleises kann den Einschlag abmildern, zum Verhindern ist es zu spät… und all die taffen, ideologischen, linken Schmarotzer werden sich wundern… und die Schafsmichels, die gar nicht begreifen, was da gerade passiert, weil ihnen das die Tagesschau, der ÖRR und die Systemhurenpresse gar nicht erzählt hat…
    Der Aufschlag wird hart werden… aber es ist genau das, was dieses land braucht… ein reinigendes Gewitter, das das alte, unbrauchbare, ideologische hinwegfegt… vielleicht schafft es dieses Land ja im 4. Anlauf… die anderen 3 hat es ja bereits in exakt gleicher Weise versemmelt…
    Liegt leider einfach an der Muschiementalität der Deustchen, nach unten treten, nach oben buckeln, Obrigkeitshörig und völlig verhaltensgestört.
    Vielleicht ist es gut, dass dieses Volk verschwindet, denn es hat alles, was ein lebensfähiges Volk benötig ohne Not aufgegeben…

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  20. Mir ist aufgefallen, dass die genannten Protagonisten (Krall, Friedrich, Wolff) sich immer dann in den Vordergrund drängen, wenn sie Bücher zu verkaufen haben! Auch die schon vor etlichen Jahren prognostizierten Crash-Szenarien von Krall (Banken) sowie Friedrich (Euro) sind ausgeblieben, auch da waren wieder Bücher zu verkaufen!

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    1. Kann man so sehen, muss man nicht so sehen. Diese Herren verdienen ihr Geld unter anderem als Autor und mit Vorträgen.
      Sie dürfen also aufgrund dessen jetzt ihre Meinung nicht mehr äußern?
      Wie wäre es denn, würden die Bediener der deutschen Mainstream Presse ihre politischen Meinungen nicht einfließen lassen in ihre Arbeit und das tun, was früher mal ihre Aufgabe war: Reportagen schreiben?

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      1. Wenn ich mit Angst-Szenarien (Banken brechen zusammen (Krall) oder der Euro geht kaputt (Friedrich)) vorwiegend dann an die Öffentlichkeit gehe, wenn ich ein Buch zu verkaufen habe, und diese prognostizierten Szenarien dann nicht eintreten, kommen bei mir erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit der genannten Personen auf! Es drängt sich der Verdacht auf, dass die besagten Angst-Szenarien ausschließlich auf den Verkauferfolg des jeweiligen Buches ausgerichtet sind! Man könnte so etwas auch als unseriös bezeichnen!

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    2. Und weil diese Szenarien so vollkommen unrealistisch sind, hatten sich die Banken und deren Eigner (sog “Eliten”) nach dem Crash 2008 zusammengesetzt und diskutiert, wie man das absehbare nächste, irgendwann garantiert fatale Crashereignis so angehen kann, dass man selbst die Führung behält. Das Ergebnis dieser Beratungen war das dann u.a. das mittlerweile etwas bekanntere “Lockstep Scenario” der federführend beteiligten Rockefeller Stiftung.

      Welches seit “Corona” in Umsetzung ist. Die “Lockdowns” hatten ursächlich nicht den öffentlich verkauften Sinn, sondern dienten der Verzögerung eines 2020 sonst eingetretenen massiven Bankencrashes. Der übrigens mit enormen Geldmengen, weitgehend unbemerkt von Öffentlichkeit, mal wieder knapp vermieden wurde. Schauen Sie sich mal die seit 2020 gemachten Staatsschulden an und wohin das Geld (wie schon 2008) im Einzelnen gegangen ist – Sie werden sich wundern. Den Begriff “Great Reset” haben Sie sicher auch schon gehört ? Tip: der hat seinen Ursprung genau aus diesem Kontext.

      Was glauben Sie eigentlich, welchem Zweck das “Digitalgeld” der EU dienen soll ? Etwa Ihrer Bequemlichkeit ?

      Man muss schon ein reichlich sonniges Gemüt haben oder gläubiger Anhänger des marxistisch motivierten unbegrenzten Geldmengentheorie sein , um NICHT zu dem Fazit zu gelangen, dass ein Crash unausweichlich ist.

  21. Sehr gut dargestellt, aber in heutigen Zeiten mit dieser Regierung stellt sich mir die Frage, ob es nicht an der Zeit ist, das Unmögliche, in welcher Form auch immer, zu fordern um das Mögliche, eine ausgewogene Mitte in allen Bereichen wieder zu erreichen. Es wäre ein langer Weg, in der auch Liberitäre entsprechende Abstriche machen müssten, denn es regiert in der Regel keine Partei allein, außer in heutigen Tagen, da alle Parteien, bis auf die AFD, sich einer von oligarchischen Psychopathen aufokterierten Ideologie fügen und brachial umsetzen..

  22. Die j. Zeitung die Welt schreibt: “Mehr als 1,1 Millionen Menschen beantragten 2023 Asyl in der EU”

    Ja, okay und mehr als 10 Millionen davon sind alleine in Berlin angekommen. Kleines Mathequiz, wo ist der Fehler?

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  23. Mit dem Beispiel Japan hat sich der Autor geoutet, das er von der Materie nichts versteht!
    Japan ist insofern nicht vergleichbar, da es ausschließlich nur für sich handelt.
    Da gibt es keinen Zwang mit der Währung, wo hier in Europa das Grundübel liegt! Dann die völlige Missachtung der EU Politiker, ihrer eigenen Gesetze bei den Schulden.
    Was natürlich auch nicht bedacht wurde ist der Zustrom von Fremden, wo die Kosten in allen Ecken versteckt werden und dazu wird unendlich viel Geld gedruckt. Dazu kommen immer mehr Fantasiesteuern, die der Michel bislang klaglos hinnimmt! Auch das Unvermögen der Politiker wird sich noch bei den sozialen “Zwangssystemen” in massiven Beitragserhöhungen zeigen. Denn die 20 Millionen Fremden, samt ihren Kindern, werden immer Kostgänger bleiben. Hinzu kommt noch die Aufstockung, durch die ungehemmte Einreise, des Beamtenpersonals in Schulen, Kindergärten, Polizei, Justiz etc.

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  24. Bei allen Erklärungen, warum dies oder warum nicht das:
    Es war ja von vorn herein klar, was Hr. Krall als Libertärer verkörpert. Also hat man ihn als Zugpferd benutzt, wohl wissend, dass wenn der M.hr seine Schuldigkeit getan hat, dieser entfernt wird.
    Pfui. Allein dafür sollte die systemische Partei WU unter 5 Prozent dümpeln.
    Wir haben keine Zeit mehr für diese alten Spielchen. Hr. Maaßen, wachen Sie auf. Echte Veränderungen werden nicht durch alte Muster passieren.

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  25. Die grotesk verdrehten Behauptungsthesen und absurde Verknotung = Fehldeutung von nahezu allem (zum vermeintlichen Weltbild von Dr. Krall) bietet so atemberaubend viel Selfblame, dass man beim offenbar linksgrün-parasitären Etatismus Gläubigen Gastmann (mit Anleihen von Freimaurer Marionette Marx) tatsächlich von intellektueller Insolvenz ausgehen – oder aber ein weiteres bizarres Beispiel für das vorsätzliche Verdrehen & Verbreiten von schlichten Falschbehauptungen (Lügen | da Fakten & Wahrheit mit wenigen Klicks recherchierbar) a la CORRECTiV erkennen muss. Mr. Gastmann ist für eigene Schlussfolgerungen öffentlichen Geschehens hiermit endgültig disqualifiziert.
    Vielleicht sind Reiseberichte oder Baumarkteröffnungen eine gerade noch leistbare „Journ./publiz.“ Betätigungsoption.
    Habe die „Ehre“.

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  26. Warum sollte ich mir Gedanken über eine Partei machen, die bereits jetzt schon hirntot ist.

    Ob mit oder ohne Krall, gewählt hätte ich die sowieso nicht! Auch wenn ich Herrn Krall sehr gerne zuhöre, von seinem Privatisierungswahn halte ich nicht ganz so viel.

    Maaßen will zurück zur Bonner Republik. HILFE! Wer hat diesem Mann so ins Hirn geschissen?

    Wenn ich mir allein schon den Vorstand der WU ansehe, diese Trümmertruppe, wird mir übel. Es gibt nur eine Alternative für Deutschland und zwar nur mit Höcke!

  27. Wie gegen AfD: CDU-Chef Merz auch für „Brandmauer“ gegen Maaßens Werteunion
    https://unser-mitteleuropa.com/wie-gegen-afd-cdu-chef-merz-auch-fuer-brandmauer-gegen-maassens-werteunion/

    Merz kündigt Antrag an
    CDU will Brandmauer auch zur Werte-Union beschließen
    Nach der Umwandlung der Werte-Union in eine Partei will CDU-Chef Friedrich Merz einen Unvereinbarkeitsbeschluß durchsetzen. Als Anlaß dient das umstrittene Treffen in Potsdam.
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/cdu-will-brandmauer-auch-zur-werte-union-beschliessen/

  28. Vorweg: Der Autor dieses Artikels tritt ein für das sogenannte “Breitbandmodell”, was im Prinzip Sozialismus bedeutet (verlinkter Artikel). Das erklärt seine tiefe Abneigung gegen die freie Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards, die Markus Krall vertritt.

    Richtig ist, dass Maaßen und die Mitgründer dieser Maaßen-Partei (“Premiumpartner” ist die MerzUnion) nichts mit den freiheitlichen Positionen von Markus Krall anfangen können. Maaßen und Mitverschwörer sind Fleisch vom Fleische der CDU und anderen Blockparteien.

    Wieso “Mitverschwörer”? Maaßen gründete seine Maaßen-Partei unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden Alexander Mitsch, der den Verein WerteUnion lange vorher verlassen hat, weil diese nicht mehr seiner “Ursprungsidee” (eigene Worte) folgte: die CDU zu reformieren. Zusammen mit einem Karrieristen Alber Weiler, der vorher bei der SPD, dann bei der CDU Posten innehatte, kein Mitglied des Vereins war aber bereits vorher seinen Appetit auf Posten (Landrat) geäußert hat. Nachdem er jetzt im Vorstand der gekaperten Partei sitzt, fabuliert er bereits Ministerpräsident von Thüringen zu werden.

    Das könnte man als Größenwahn bezeichnen. Folgt man dem Journalisten Helmut Reinhardt (den Maaßen unmittelbar nach einem Interview mit Markus Krall gefeuert hat), verfolgte HGM anfänglich keine „Bestrebung“ eine Partei zu gründen. Dies hätte sich erst relativ spät verfestigt und mündete am 20. Januar 2024, mit dem Auftrag des Vereins an den Vorsitzenden, eine Partei mit der Ausrichtung und dem Namen des Vereins WerteUnion zu gründen. Verantwortlich für das Wirtschaftsprogramm sollte, nach Aussage mehrerer Beteiligter, Markus Krall sein.

    Aus Presse und diversen anderen Äußerungen Beteiligter ist bekannt, dass weitere beteiligte Bündnisse und Personen einer größeren Plattform für eine politische Wende in Deutschland (bspw. Bündnis für Deutschland, Joana Cotar etc.) durch das Vorgehen HGM vor den Kopf gestoßen wurden. Bereits die Äußerungen Maaßens zu Krall in dem Interview auf dem Youtube-Video bei Langemann Medien (07.01.2023) deuteten jedoch die letztendliche Kompromittierung des Projektes an.

    Es ist doch vielmehr so, dass spätestens die C-Zeit die Besonderheit der Libertären – die Skepsis gegenüber dem Staat und dessen Übergriffigkeit – bei Millionen Bürgern befördert und den Boden für die Ideen des Libertarismus fruchtbar gemacht hat.

    Mit der WerteUnion hat ein Verein aktuell versucht, aus der Union heraus bzw. dem Verein der WerteUnion, eine Partei auszugründen bzw. abzuspalten, die explizit libertäre Programmatik aufnimmt (Ludwig Erhard2.0).

    Als programmatisches Zugpferd diente vor der offiziellen Gründung, Markus Krall, der jedoch durch politische Ränkespiele des Vorsitzenden Hans-Georg Maaßen, den bekannten Methoden der Altparteien, ausgebootet wurde und aus dem Verein ausgetreten ist.

    Auf Aufforderung Markus Kralls, waren innerhalb kurzer Zeit mehrere tausend Mitgliedsbeiträge beim Verein der WerteUnion eingegangen. Dies dürfte sich nach dem Austritt Markus Kralls allerdings wieder erledigt haben. Fakt ist , dass mittlerweile von einer relevanten Bevölkerungsgruppe ausgegangen werden kann, die sich entweder ganz klar als libertär begreift und bezeichnet oder aber bereits libertäre Ideen (Marktwirtschaft, Privateigentum und individuelle Freiheit, wenig Staat, wenig Steuern etc.) vertritt, ohne dies als libertär zu verstehen.

    Die Begeisterung und Zustimmung, auf die Markus Krall mit seinen Vorträgen, Büchern und Videos – insbesondere auch die explizit libertären Ansätze – regelmäßig stößt, belegt, dass die libertäre Idee keine Angelegenheit einer kleinen Minderheit ist, sondern Mehrheiten erreichen kann. Die Politik der Ampel- und Blockparteien, die immer mehr Staat, Politik und Einmischung in die Wirtschaft und das Privatleben fordern, wird diese Zustimmung auf jeden Fall weiter befördern.

    Wie “libertär” ist Deutschland also? Ich denke “libertärer” als viele glauben. Nicht nur das der Begriff bereits in den Massenmedien angekommen ist, wird bereits versucht diesen als “rechts” zu framen. Und so widersinnig dies inhaltlich auch ist, wissen wir mittlerweile, dass sich dieses Label mittlerweile nicht nur abgenutzt, sondern ins Gegenteil verkehrt hat.
    https://www.detlef-bosau.de/index.php?select=bandbreitenmodell

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    1. @Andreas Schnebel
      “Mit der WerteUnion hat ein Verein aktuell versucht, aus der Union heraus bzw. dem Verein der WerteUnion, eine Partei auszugründen bzw. abzuspalten, die explizit libertäre Programmatik aufnimmt (Ludwig Erhard2.0).”

      Ludwig Erhard udn libertär? Ich glaube Sie haben in der Schule nicht richtig aufgepasst. Ludwig Erhards Wirtschaftspolitik war alles andere als libertär…

  29. Endlich sagt es mal jemand: Krall ist ein Super-Ideologe. Dem jedes soziale Gespür fehlt. Und der zB ignoriert, dass es die NeoLibs waren, die die Welt an die Wand gefahren haben und dabei 1000e Milliarden Dollars verbrannten. Jetzt sind sozusagen die Grün-Woken an der Reihe (und es könnte sein, dass sie es schneller schaffen als die NeoLibs). Er ignoriert auch, dass die Deutsche Bahn nicht von einem unfähigen Staat (ja sein Lieblingsthema) ruiniert wurde, sondern von dem neoliberalen Privatisierungswahn der 90er und Nuller Jahre.
    Und ob der Neoliberalismus rechts ist oder nicht, ist mir wurscht. Er hat sich als genauso zerstörerisch erwiesen wie es jetzt der Grün-Woke Wahn tut.