Samstag, 27. April 2024
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Wer sucht, der findet – immer weniger

Wer sucht, der findet – immer weniger

Google als de-facto-Suchmaschinenmonopolist: Einseitige Ergebnisse und Vorabfilterung (Symbolbild:Imago)

Die digitalen Scheiterhaufen lodern in der Hitze leistungsstarker Supercomputer. Die sozialen Netzwerke löschen und manipulieren. Bibliotheken haben sich unerwünschter Bestände entledigt. Archive hüten wieder „Giftschränke“ verbotener Literatur. Die Buchhändler wissen, was nicht verfügbar sein soll. Suchmaschinen finden nicht mehr, sondern verschweigen. Die Informationsinquisition läuft auf Hochtouren. Ein Aufschrei ist selbst unter der kritischen Minderheit der Bevölkerung kaum vernehmbar. Das unbeschwerte, aber feige Leben ist verlockender.

Zunächst waren es nur bestimmte Themen, bei denen Suchmaschinen ausschließlich befangene Treffer lieferten. Inzwischen sind die Ergebnisse der meisten Anfragen zu Desinformationsmüll verkommen. Recherchen nach Personen, die ein Buch verfasst haben, produzieren seitenlang Treffer von Händlern, die das Werk listen. Über andere, sogar aktuellere Aktivitäten des Autors behauptet man, nichts zu wissen. Publikumsverlage sind für unangepasste Autoren längst außer Reichweite. Als „rechts“ diffamiert, werden Selbstdenkern Vortragsorte verwehrt. Feuilletons ignorieren sie. Wer nur noch auf Internet-Blogs veröffentlichen kann, weil er Unerwünschtes sagt, wird unsichtbarer.

Wenn das Suchen keinen Sinn mehr macht

Schlimm ist nicht nur das Verlöschen von Personen, Fakten und Meinungen. Fast noch schlimmer ist, dass viele Menschen diese manipulierte Recherchezensur gar noch für die Grenzen des Wissens halten. Nutzer von Apps hat man bereits in schrumpfende Käfige der Erkenntnis gesteckt. Die Welt wird enger. Könnte dies die wahre Bedeutung von „global village“ aus Sicht der Erfinder sein? Was Google nicht hat, brauchen Sie nicht. Wer schließlich nichts mehr findet, ist wohl genauso glücklich wie diejenigen, die nichts mehr besitzen. Das hatten wir in Europa schon mehrfach: unter den Feudalherren und im Sozialismus – ob der nun „national“ oder kommunistisch verbrämt war. Selig sind die, welche nichts besitzen und arm im Geiste sind.

Aber gibt es nicht Alternativen zu Google? Dem Namen nach schon, den Ergebnissen nach nicht. Die entscheidenden Informationen bekommen Sie bei DuckDuckGo & Co. genauso wenig. Meist unterscheiden sich die nutzlosen Treffer nur in ihrer Reihung. Was bringen Suchanfragen, wenn Ergebnisse nur die Narrative des Mainstreams bestätigen und Unerwünschtes nicht mehr liefern? Dann macht es wenig Sinn, überhaupt noch zu suchen. Das gilt auch für die vorgebliche Online-Enzyklopädie Wikipedia, von deren ursprünglicher Zielsetzung als umfassende Wissenssammlung kaum etwas übrig ist. Wikipedia ist zu einer systematisch zensierten und manipulierten Waffe gegen unliebsame Fakten, Meinungen und Personen verkommen. Selbst Larry Sanger, einer der Mitbegründer, bestätigt dies in einem Interview, in dem er feststellt, dass „die Tage von Wikipedias rückhaltloser Verpflichtung zur Neutralität längst Geschichte sind.“

Ein Leben ohne Verdummungsalgorithmen

Mit dem Digital Services Act der EU werden die Lügen von Wikipedia, Youtube und den sozialen Netzwerken überdies zur allein zulässigen Wahrheit gekürt. Wer anderes von sich gibt, dem drohen Sanktionen. Aber keine Angst, die Älteren von uns wissen noch, wie das geht: ein Leben ohne Google und die anderen Verdummungsalgorithmen. Es gibt noch gedruckte Bücher und das eigene Gehirn. Es gab ein Leben vor Google, wie vor Smartphones. Es gibt auch eines danach. Und es wird viel besser sein, wenn wir uns wieder auf unsere eigenen Wahrnehmungen, Recherchen und Zweifel stützen. Not macht bekanntlich erfinderisch. Es gab immer Zeiten, in denen Wissen und Denken verboten war.

Vielleicht brauchen wir – wie im Irland des 19. Jahrhunderts – wieder einmal Heckenschulen, um Sprache, Kultur und Fakten an die nächste Generation weiterzugeben. Oder wir werden als „Buchmenschen“ wie im Roman “Fahrenheit 451“ des amerikanischen Schriftstellers Ray Bradbury (1920-2012) durch die Wälder wandeln und Bücher auswendig lernen. Bisher fand sich meist ein Weg, um der Tyrannei der Unwissenheit zu trotzen. Unser indoktriniertes Gehirn würde es uns danken.


Der obige Text ist ein Auszug aus dem neu erschienen Buch der Autoren “Wer schweigt, hat schon verloren. 56 Essays, die Dein Denken verändern”.

11 Antworten

  1. Die Verbreitung einer geschlossenen Lügenblase kann nur zu einer wirtschaftlich vorprogrammierten Katastrophe führen, Beispiel: Mit der geschlossenen Lügenblase, die in news.google.* (und in scholar.google.com/scholar?q=… usw.) verlinkt ist, boykottiert Google sich selbst, indem es seine Reichweite auf einen Bruchteil der Online-Nutzer beschränkt und darüber hinaus weite Teile der wahrheitsgemäßen Inhalte von seiner Reichweite ausschließt.

  2. EU will Druck auf Instagram, TikTok und X erhöhen
    Eine neue EU-Datenbank zeigt, welche Inhalte Netzwerke wie TikTok und Instagram löschen oder einschränken. Rund fünf Monate nach dem Start loben Experten die Initiative, fordern aber noch mehr Transparenz.
    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/eu-datenbank-social-media-inhalte-100.html

    Razzia bei Gerhard Wisnewski wegen angeblicher Söder-Beleidigung
    Hausdurchsuchung bei Journalist und Buchautor Gerhard Wisnewski
    (“Verheimlicht, vertuscht, vergessen”). Er soll angeblich Markus Söder beleidigt haben. Der Autor streitet das ab.
    https://www.mmnews.de/politik/174922-razzia-bei-gerhard-wisnewski-wegen-angeblicher-soeder-beleidigung

  3. Bedauerlicherweise nützt es nichts, wenn die Älteren noch Wissen um Information haben.
    Die Reichweite ist zu gering

  4. Die Suchmaschine google ist was für die Tonne.
    Wer sie benutzt gibt i.d.R. auch seine IP-Adresse preis.
    Google, die Plattform im Sinne des schmutzigen
    Ami-Spionageladen sollte gemieden werden !

    Google freie SmartPhone sind sehr zu empfehlen
    und ja kein Google Notebook mit deren Betriebssystem
    kaufen.

    Als Suchmaschine kann ich nur Startpage gempfehlen, die speichern nach ihren eigenen Angaben keine IP-Adressen !

    Auch sind Webseiten nicht zu empfehlen, die kein VPN zulassen !

    Und zum Abschluss noch ein wichtiges.
    Niemals E-Mail-Adresse, Bankdaten und Adressdaten hinterlegen.
    Denn nur mit E-Mail + Adressdaten kann im Netz auf
    fremde Rechnung eingekauft werden.
    Diese Betrüger lassen sich dann die Ware an eine andere Adresse
    (Scheinadresse) zusenden und Ihr habt viel Ärger damit !

    1. “Auch sind Webseiten nicht zu empfehlen, die kein VPN zulassen !”

      Wozu unter anderem NIUS zählt.
      Worauf ich ohne VPN nicht zugreifen kann, das ist für mich gestorben.
      Was sammelt z. B. Nius über seine Nutzer, was durch ein VPN nicht möglich ist?

      Somit interessiert mich diese Seite nicht, denn sie ist nicht vertrauenswürdig.

  5. stimmt schon – die Zensur schreitet fort.
    Auf der anderen Seite – bei der steigenden Zahl der Analphabeten und der allgemeinen Leseunfähigkeit spielt es für den Mehrheit auch keine Rolle mehr – das ist dann Demokratie !
    Die Herrschaft des Volkes – oder die Herrschaft des Abschaumes ? Das war noch was im alten Griechenland !
    Welche allgemeine Kompetenz in Deutschland vorliegt zeigt sich ja an den Vertretern des Regimes und den Reaktionen des Volkes !

    12
    1. @zdago
      “Die Herrschaft des Volkes – oder die Herrschaft des Abschaumes ? Das war noch was im alten Griechenland !”

      Meinen Sie vielleicht die Ochlokratie?
      Ochlokratie (altgr. ὀχλοκρατία aus ὄχλος = óchlos = „(Menschen-)Menge“, „Pöbel“ und κρατία = kratía = „Herrschaft“), auch als Pöbelherrschaft bezeichnet, beschreibt einen Zustand, bei dem die Herrschaft bzw. Gewalt eines Staates überwiegend von rangniederen Menschen ausgeübt wird; die ungeformte, undisziplinierte, ungebildete und unbelehrbare Masse in einem Staate ist schon seit der Antike ein gefürchteter politischer Akteur.
      https://de.metapedia.org/wiki/Ochlokratie

      1. Wir nennen sie Demokratie.
        Je mehr Menschen es gibt, desto blöder werden sie. Das spiegelt “unsere” Demokratie doch wunderbar wider.

  6. Das Hauptproblem ist ein anderes: Die meisten Menschen sind gar nicht an der Wahrheit interessiert und glauben lieber der staatlichen Propaganda in ARD, ZDF & Co. Selbst denken? Viel zu mühsam!