Samstag, 27. April 2024
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Aus dem Alltag eines Architekten

Aus dem Alltag eines Architekten

Bauprojekte in Deutschland: Die Quadratur des Kreises (Symbolbild:Pixabay/Anemone123)

Ob ich mir „das mal ansehen“ könne. Mit diesem Satz beginnen häufig Projekte, die bereits bis zur geplanten Dachkante im Schlamm stecken. Die Geschichten ähneln sich. Irgendwie „geht es“ immer schon „sehr lange“. Alles ist eigentlich „schon aufgemalt“. Eigentlich hätte der Auftraggeber „alles selbst machen“ wollen. Eigentlich auch können. Dann aber haben sich aus unerfindlichen Gründen irgendwie die Zeit, die Nerven und die Fortschritte verflüchtigt. Übrig bleibt zumeist ein Wunschkatalog – und ein Budget, das gerade für die Hälfte reicht. Es geht also, noch bevor überhaupt klar ist, was da nun überhaupt realistischerweise gebaut werden wird, vor allem darum, energisch zu sparen. Wie, ist unklar, das eben sei ja die Aufgabe. Kurzum – genau mein Ding! So weit der Spoiler. Zurück zum Anruf, der mich 2020 erreichte. Worum ging es?

In einem der durchaus zahlreichen besseren Dresdner Wohnviertel betreibt eine Elterninitiative als sogenannter freier Träger seit vielen Jahren eine bescheidene reformpädagogische Kinderbetreuungseinrichtung. In einem kleinen, freistehenden Gründerzeithaus. Personal und Mittel sind knapp, die für das engagierte Zielgruppenmilieu geführten Wartelisten trotzdem beachtlich. Als erheblicher Minuspunkt war seit langem ausgemacht, dass Kinder hier erst ab drei Jahren – und nicht, wie von immer mehr Eltern angefragt, bereits ab einem Lebensalter von einem oder zwei Jahren – betreut werden können. In dem abgeranzten Dreigeschosser war einfach kein Platz mehr. Es sollte also ein Erweiterungsneubau her. Sinn und Unsinn des freiwilligen Kindesentzugs zu erörtern, lassen wir an dieser Stelle einmal beiseite;  es geht hier um Bedarf, Nachfrage, Förderfähigkeit. Den ganz gewöhnlichen Spagat zwischen alternativem Ideal und realem marktwirtschaftlichen Leben also.

Teure Künstler

Den notorischen Selfmade-Pädagogen war irgendwann aufgefallen, dass es beim Bauvorhaben nicht, wie sonst üblich, mit einem geliehenen T-5, einem Baumarktbesuch und ein paar Wochenendeinsätzen getan sein würde. Vor etlichen Jahren schon hatte man sich deshalb einen der gemeinhin als “teure Künstler” beargwöhnten Architekten ins Boot geholt. Sehr wahrscheinlich ebenfalls mit dem eingangs zitierten Satz, ob er „sich das mal ansehen” könne. Die Aufgabenstellung war damals rasch formuliert: Ein Durchgang in die Außenwand zum Hof, drei Wände dran, Dach drauf, Heizung verlängern, Lampe an die Decke, zwölf Kinder rein. Fertig ist die Krippe. Der nette Kollege aus meinem Berufsstand hatte die Wünsche auch brav eins zu eins in seinen Computer getackert, einen Preis von 200.000 Euro zuzüglich seines Salärs veranschlagt und sich in weiser Voraussicht schnell wieder aus dem Jahrhundertvorhaben verabschiedet.

Die bauwillige “Jungfamilien e.V.” war daraufhin in der Stadt mit ihrem „Projekt“ vorstellig geworden. Dort muss den städtischen Angestellten hinterm Hydrotopf regelrecht der Atem gestockt haben: Weder waren Haushaltsmittel beantragt worden noch waren Vorabstimmungen erfolgt. Beim Stadtplanungs-, Straßen- und Tiefbau- oder (für die Küchenausstattung zuständigen) Veterinäramt hatte niemand vorgefühlt. Keine Denkmalschutzbehörde, kein Grünflächenamt, keine Stadtentwässerung war befragt worden. Feuerwehr, Unfallkasse, untere Wasserbehörde, Kampfmittelbeseitigungsdienst waren ebenso schmählich außen vor gelassen worden. Nicht einmal die Verkehrsbetriebe (angrenzende Buslinie!), der Naturschutzbund (Nistkästen!) oder die erst kürzlich extra eingerichtete Stelle für Farb- und Fassadenangelegenheiten waren um ihre Zustimmung zum latent neolibertären Investitionsvorhaben gebeten worden.

Pekuniäre Salamischeiben

Eine derart dreiste Störung der minutiös in Verwaltungsvorschriften geregelten Abläufe konnte seitens der ignorierten Behörden nur mit kalter Zurückweisung beantwortet werden. Ich überspringe an dieser Stelle der Einfachheit halber die nächsten vier Jahre, in denen das unverdrossene Erziehungskollektiv immer wieder an den einzuhaltenden Dienstwegen gescheitert war. Irgendwann, damit sind wir wieder am Anfang, schlug also die Stunde des architektonischen Insolvenzverwalters: Meiner Wenigkeit.

Ich sah mir also “die Sache” an, und machte mich ans Sortieren der Gegebenheiten. Fachkollegen kennen dieses Herangehen als “Leistungsphase Eins” – Klären der Aufgabenstellung. Für größere öffentliche Vorhaben gibt es dafür heute ganze Behörden oder privatwirtschaftliche Unternehmen mit Hunderten Mitarbeitern, die Jahre mit dem Auflisten dessen verbringen, was eigentlich zu tun sei, was an Gewolltem gerade noch zulässig sei und wie groß die dafür eingestellten pekuniären Salamischeiben sein dürfen, damit nicht hernach noch bei den Genderprojekten für die Huthis gekürzt werden muss. Es werden dort so lange lastwagenweise Aktenordner gefüllt, bis jemand kommt und merkt, dass die ursprüngliche Aufgabenstellung nicht mehr so recht in die Zeit passt und alles von vorn beginnt. Doch ich schweife ab; als Generalplaner gehts doch etwas zügiger. Die Arbeitsgrundlagen – Katasterauszug, Eigentumsnachweis, Vermessung, Baugrundgutachten und die öffentliche Zustimmung des Sozialamtes zur kommunalen Bedarfsplanung – waren im vorliegenden Fall rasch beschafft. Der nächste Schritt bestand nun darin, dem bisher geplanten Zimmerchen zunächst alles für einen genehmigungsfähigen Betrieb Notwendige hinzuzufügen. Das Nötige bestand schon auf den ersten Blick in einer Garderobe, dem vorgeschriebenen separaten Schlafraum, einem nicht vorgeschriebenen, aber in aller Regel zwingend erforderlichen Abstellraum, dem unvermeidlichen behindertengerechten WC und natürlich einem Waschraum.

Alle Grenzen des Machbaren überstiegen

Der Krippenwaschraum der Gegenwart übrigens ist ein Hightech-Reinstraum mit Totalenthaftung aller denkbaren Beteiligten: Hier sind Fäkalspülen anzuordnen, die abgesenkte Dusche mit ergonomischer Duschtasse und Schräghaltegriff sind an der reinigungsoptimierten Halbtrennwand zu platzieren. Spezial-WC’s und Töpfchenschrank um die Ecke. Klemmgeschützte Zahnbecherleisten mit klebefähiger Symbolleiste finden sich neben der Wickelkommode mit Auszug und Kontrollfenster in den Aufenthaltsraum, Handwaschbecken für unterschiedliche Wachstumsphasen mit Legionellenschaltung und Seifen-, Desinfektions- und Einmalhandtuchspender samt zugehörigen Tropfschalen und Papierkörben. Daneben Waschbecken für unterschiedliche Körperhöhen mit eingelassenen Sicherheitsglasrundspiegeln auf oben abgeschrägten Fliesenspiegeln. Dazu überklettersichere Fensterbrüstungen, Türsperrgitter mit Sicherheitsgriff und 3-Millimeter-Kanten-Radien. Außerdem Fußbodenheizung, blendsichere Einbaudownlights in Akustikdecken (Arbeitstättenverordnung!) und Lüftungsanlage mit Wärmetauscher (Energieeinsparungsverordnung!). Türen haben Schalldämmeinlagen, absenkbare Bodendichtungen, “zurückgebogene Griffe” und alle Treppen entsprechen der Hobbit-Norm. Das echte, das harte Leben mit Stufen und Kanten muss draußen bleiben. Der Finanzbedarf indes… hatte sich mittlerweile vervierfacht.

Schritt zwei bestand darin, den Zustand des Bestandsgebäudes und der Freianlagen ausgiebig zu inspizieren. Schnell war klar: Die vorgeschriebene Abnahme des Erweiterungsbaus würde mit einer neu zu erteilenden Betriebsgenehmigung für das Bestandsgebäude durch das Landesjugendamt verknüpft werden. Angesichts des schon versicherungstechnisch und hygienisch hoffnungslosen Zustands des durch zahllose Laienhände bearbeiteten Bastelobjekts würde genau diese nie erteilt werden. Das Ding inklusive den “russischen” Leitungsführungen war dringendst einer Generalüberholung zu unterwerfen. Hinzu kam, dass Sanierung und Neubau im laufenden Betrieb alle Grenzen des Machbaren übersteigen würden. Das wiederum hieß: Alle Kinder würden für zwei Jahre ausgelagert werden müssen. Es galt also, ein städtisches Ausweichobjekt zu finden, Transport und Personalfragen und wiederum entstehende Zusatzkosten zu klären. Die betroffenen Eltern würden sich mit der Aussicht begnügen müssen, dass ihre lieben Kleinen nicht im Einzugsbereich, sondern einige Kilometer entfernt würden residieren müssen, und bei ihrer Rückkehr wahrscheinlich schon bald die mit Dinkelchips gefüllten Zuckertüten entgegennehmen würden.

Presseartikel mit strahlenden Kinderaugen

Aus dem angebauten Zimmerchen mit Wickelkommode war – ohne einen einzigen Spatenstich, allein durch die Klarstellung des ohnehin gesetzlich Erforderlichen – ein 2,5-Millionen-Projekt geworden. Zuzüglich der Risikozulage für Unvorhergesehenes. Meine Auftraggeber fielen angesichts meiner Analyse in Schockstarre. Auf die Idee, sieben Jahre zuvor einen zu fragen, der sich “mit sowas auskennt”, war man leider nicht gekommen. Es war halt nie Geld da. Soviel war klar: Würde das Vorhaben an dieser Stelle stoppen, wäre in Bälde Schluss mit der Montessori-Romantik im Sprengel. Aber wie das Desaster vermeiden? Geld war natürlich immer noch keines da. Wenn man schon an der Beschaffung von 200.000 Euro gescheitert war, wie sollte man jetzt 2,5 Millionen plus X herbeizaubern? Während der Verein noch ausladend und basisdemokratisch über Crowdfunding, Eigenbeteiligungen und Kredite debattieren ließ, machte ich mich – ausgestattet mit einer Verhandlungsvollmacht, dem ganzen historischen Drehbuch und den beachtlich angewachsenen Plänen – zwischen zwei der regelmäßig in der Landeshauptstadt ausgerufenen Haushaltssperren auf zur Herrin der Fördergelder. Auch hier muss abgekürzt werden: Jedenfalls geschah ein Wunder.

Nach intensiven Verhandlungen, etlichen Powerpoint-Vorträgen zu Zustand, Bedarf und politischen nutzbaren Effekten sowie einigen Presseartikeln mit strahlenden Kinderaugen stand das Vorhaben, inklusive einer ausgehandelten Risikozulage, schließlich im Haushaltsplan. Ab da ließ man mich machen. Dass der Anbau aufgrund städtischer Lärmvorgaben für Außenspielbereiche zusätzlich als Lärmschutzwand fungieren musste, sich also nochmals deutlich vergrößern würde, dass während des Fundamentaushubs (zwölf Brunnengründungen auf flüchtigem Untergrund) genau zwischen zwei Probesondierungen des Baugrundgutachters verborgene Kellergewölbe sowie unklare Kontaminationen auftauchen würden, dass die städtische Verkehrsgesellschaft zusammen mit der Straßenmeisterei allein für fürstlich ausgeleuchtete Straßensperrungen, Ampelanlagen und Beschilderungen zusätzliche Kosten im fast sechsstelligen Bereich verursachen würde, dass der vom Umweltamt geforderte Einsatz extrem teurer Saugbaggertechnik für den Wurzelschutz (für von der Kita selbst auf dem Gelände gepflanzten Schwarzkiefern) enorm zu Buche schlagen würde (übrigens ohne dass dann jemals eine der vermuteten “hypersensiblen” Wurzeln beim Aushub gefunden worden wäre), dass pünktlich zu Baubeginn ein Virus mitsamt einer Hygieneverordnung auftauchen und die Preise für Mensch und Material nochmals in astronomische Bereiche treiben würde: Das alles war da noch nicht bekannt.

Bauen ist in diesem Land keinem mehr zu vermitteln

Gleiches galt für eher zum Alltag gehörende gescheiterte Versuche eines Bauunternehmers, sich mit Hilfe eines Anwalts in die Auftragsvergabe einzuklagen; für die Kämpfe mit Baubetrieben um Preisgleitklauseln; für angeblich pandemiebezogene Lieferverzögerungen und permanent flachliegendes Personal; für die vom Baugeschehen genervten Nachbarn. Und letztendlich noch für die Entdeckung des Hausschwamms in den Deckenkonstruktionen. Tägliches Geschäft. Am Ende überstieg der Baupreis – erstmals in meinem Berufsleben – meine Kalkulation. Um 17 Prozent. Der Bau wurde trotz Lockdown nur drei Monate später fertig als geplant. Die Kostensteigerungen wurden, da rechtzeitig genug angemeldet, aus öffentlichen Mitteln bestritten. Zähneknirschend, aber immerhin. Das ursprüngliche Miniprojekt war – wie so viele andere – zu einer Atlantiküberquerung in einem Ruderboot bei Windstärke Zwölf geworden, ohne dass es außer mir irgendwer bemerkt zu haben schien. Was das im Hintergrund an täglichen Rettungsaktionen, Schriftstücken und kreativen Umplanungen erfordert hatte, ist einem Fachfremden nicht annähernd zu vermitteln. Überhaupt ist Bauen in diesem Land ganz grundsätzlich niemandem mehr zu vermitteln.

Gelegentlich fahre ich nun am Ort des Geschehens vorbei und sehe die Kids durch riesige Lärmschutzfenster nach ihren Müttern Ausschau halten, als ob dies immer so gewesen wäre. Das Architektenleben bleibt kompliziert.

13 Antworten

  1. https://youtu.be/WsySAErebWk

    „Briten und Franzosen sauer auf Scholz wegen Geheimnisverrat!

    Olaf Scholz hat aus Versehen verraten, dass bereits NATO-Soldaten in der Ukraine kämpfen und damit haben wir die maximale Eskalation. Deswegen sind die Briten und Franzosen jetzt extrem sauer auf Scholz wegen Geheimnisverrat! Putin hat umgehend reagiert!“

    Diese politischen Idioten aus dem Franz- und Tomyland müssen sich nicht wundern,
    wenn Herr Putin nach Paris und London ein „Ei“ schickt !

    Wollt ihr Kriegsbeteiligten ganz Europa und uns Menschen ohne Not in Gefahr
    und Vernichtung zu bringen?

    Was ist los im Franzland mit Le Pen?
    Schläft sie weiter?

  2. Die Deutschen sind eben behindert und wollen auch alles behindert haben. Bzw. behindertengerecht.
    Und wenn ich schon “Reformpädagogische Kinderbetreuungseinrichtung” lese, weiss ich auch, warum unter den Eltern kein Maurermeister war, der denen zumindest Pi mal Daumen in fünf Minuten eine realistische Hausnummer zu den Kosten geben konnte.
    Und mal ganz im Ernst: 2,5 Mio. für einen beschissenen Anbau? Über was für Dimensionen reden wir hier? 1000qm mit Fußbodenheizung aus Geothermie, Schieferfassade und das Dach voller Solarmodule?

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  3. Das ist in allen Bereichen so. Mitten in der Internet- Wüste gestrandet (die Telekom hatte mir versichert, es gäbe dort DSL, war ne Lüge), stieß ich auf die Bürgernetz- Idee und dachte mir, könnte auch anderen gefallen.
    Rein technisch gesehen ist das ja auch kein Problem, Richtfunkstrecke über eine Repeaterstation ist mit Installation in zwei, drei Tagen erledigt, wenn jemand mithilft, der weiß, wie man die entsprechenden Gerätschaften einsetzt.
    Weil die Telekom DSL für “in sechs, sieben Jahren vielleicht” in Aussicht gestellt habe, habe ich mir den Bürgernetz- Formularkram beschafft und bin Hausieren gegangen. Obwohl man damit informativ gut ausgestattet war, lief das Ganze schon zeitlich aus dem Ruder, weil die Ämter, wenn überhaupt, nur in Zeitlupentempo arbeiten und es nicht hinkriegen, alle erforderlichen Einzelerlaubnisse einzufordern, sondern immer nur für Teilabschnitte tätig werden und selber auch oft keine Ahnung haben, wie der nächste Schritt aussieht, den sie der Interessensgemeinschaft abfordert und auch, was da noch an Kosten anfällt. Damit ging das auch kostenseitig durch die Decke und zwei Jahre ins Land und dann haben uns die Telekomiker plötzlich doch ein DSL- Angebot gemacht für den kommenden Herbst, ist dann doch der Sommer danach geworden, aber preislich nicht zu unterbieten. Dann muß man sich für sein Engagement für lau auch noch rechtfertigen und sich einer Buchhaltungsprüfung unterziehen lassen, weil die bemühten Ämter – wen wundert’s – keinen Cent zurückzahlen.

    1. DSL16 kriegst du über die gewöhnliche Kupferleitung. Da kann ich 1080p mit streamen, wenn ich will.
      Aber klar, es müssen heute 4k sein oder 8k gar.
      Ich persönlich brauch ne Brille um 1080 von 720 zu unterscheiden, aber sei’s drum.

      Wir reden hier über Investitionen im Mlliardenbereich (zumindest, wenn wir über Glasfaser reden).
      Und wofür? Wirtschaft? Ist doch gelogen.
      Wir reden hier mal wieder über hochauflösende Pornos.
      Arsch lecken.
      Wer solche Datenraten braucht soll halt ins Industriegebiet gehen.

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      1. Sie können doch nicht Bedürfnis nach Bandbreite mit Pornosucht gleichsetzen.
        Jedes Bergdorf in Albanien hat ein besseres und dichteres Mobilfunknetz als manche Gegenden in D.
        Jedes hinterletzte Fischerdorf in Südkorea hat ein diverseres Glasfaserangebot als so manches Industriegebiet in D (wo’s oft genug heißt: keins oder gar keins).
        Die zu versendenden Datenmengen explodieren, das hat mit Filmchen wenig zu tun. Naja, auch, aber eben nicht nur.
        Teuer? Richtig teuer wird es nur durch den Verwaltungswust.
        Damit bleibt garantiert, daß wir ewig hinter den Berg- oder Fischerdörfern der Welt auch in Industriegebieten hinterherhängen.

  4. Dummes Gerede. Man stellt eine qualifizierte Bauvoranfrage und erhält einen rechtskräftigen Bescheid, wie und ob man das geplante Gebäude ausführen kann.
    Die Einholung der Stellungnahmen anderer Behörden übernimmt das Bauordnungsamt.

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  5. Den zunehmenden Irrsinn der Zeit vortrefflich beschrieben, musste ich beim Lesen des Artikels schmunzeln.
    Getreu dem Motto: “Warum Einfach (und kostensparend), wenn es auch kompliziert geht?”.

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  6. Danke.. jetzt verstehe ich annähernd, weshalb die Ampel nochmal schnell ca. 15.000 Beamtenstellen geschaffen/besetzt hat.

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  7. Für diese linksverstrahlte Klientel würde ich als Architekt keinen Finger krumm machen. Und mich schon dreimal nicht um Fördermittel kümmern. Ein wenig Selbstachtung sollte schon noch vorhanden sein.

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  8. Nicht Verzagen Herr Kollege, das ist doch völlig normale Vorgehensweise ! Da sind Sie wahrscheinlich noch nicht mit Kampfmittelräumdienst, Bodendenkmalpflege ,NABU und phlegmatischen Mitarbeiter der Stadtwerke in Sachen Gas,Wasser, Schxxxxe zusammengekommen. Quasi die Kirschen auf der Torte ! Danach verflucht man den HOAI-Vertrag…..

  9. Der tägliche Irrsinn. Die hauptberuflichen Gummibaumpfleger in unseren Amtsstuben sind nur noch eine Zumutung, zwei Beispiele:

    Ich wollte vor ca. 15 Jahren mal an meiner Tankstelle in München die Kundentoilette modernisieren und behindertengerecht umbauen. Dazu wäre eine Erweiterung des Gebäudes um 3 qm (!) erforderlich gewesen.
    Nach 3 Jahren gab ich entnervt auf weil der bürokratische Aufwand nur noch lächerlich war und ich nicht bereit war, dem Architekten noch mehr zu bezahlen.
    Ich bin mit einem angehenden Kinderarzt aus Thailand befreundet. Der spricht ordentlich Deutsch, fließend Englisch und Französisch. Und er wollte im Juli 2024 nach seiner Facharztausbildung nach Deutschland kommen um sich hier weiterzubilden und auch niederzulassen. Leider bekommt er nur für sich selbst ein Visum, seine Familie (3 Kinder und seine Frau) müssen in Thailand bleiben. Wir haben schließlich genug Kinderärzte in Deutschland, oder? Jetzt hat er einen Arbeitsvertrag in Singapur unterzeichnet, die nehmen ihn mit Kusshand. Familennachzug funktioniert eben nur bei den ungebildeten Sozialschmarotzern.

    Ich war 30 Jahre selbstständig und werde nun alles verkaufen und auswandern. Ehrliche Arbeit, das schaffen von Arbeitsplätzen, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge bezahlen steht hier doch unter Generalverdacht.

  10. ” Sinn und Unsinn des freiwilligen Kindesentzugs zu erörtern”

    Unsinn ist es wohl eher nicht, sondern Zwang, denn ein Versorger schafft es nicht mehr eine Familie zu versorgen. Die Frauen müssen mitarbeiten oder auf Kinder verzichten.
    Lustig an der Geschichte ist, selbst Moslemmütter geben ihre Kinder in staatliche Kindererziehungsanstalten und Verwahrstellen.
    Kinder kosten immer noch mehr als das Kindergeld, welches man für sie bekommt. Größere Wohnung, mehr Wasser- und Stromverbrauch. Größeres Auto usw…. Ein Kind zieht Kosten an, an die Eltern nicht denken.
    Viele Mütter würden gern ihre Kinder zu Hause großziehen, aber das Geld dafür reicht vorne und hinten nicht mehr. Also müssen sie mitarbeiten und zusätzliches Geld heranschaffen.

    Es ist ein Trauerspiel.

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