Samstag, 27. April 2024
Suche
Close this search box.

Lebenslänglich Kindersitz

Lebenslänglich Kindersitz

Gebrochene und gebändigte Kinderseelen (Symbolbild:Imago)

Wer sich achselzuckend die Energieversorgung ruinieren, in Stellvertreterkriege verwickeln und die Sonne durch Kunstwolken abdimmen lässt, hat wenig Anspruch auf Mitleid. Zu allen Zeiten musste man sich zur Wehr setzen, um nicht zum Sklaven degradiert zu werden oder von der Bildfläche zu verschwinden. Zahlreiche Aufstände und Revolten in Europa legen beredtes Zeugnis ab. Woher kommt jetzt dieser Fatalismus, der einer Selbstaufgabe gleichkommt?

Die Schockstarre hat unter Psychologen seit 1967 einen Namen: Erlernte Hilflosigkeit. Der amerikanische Psychologe Martin Seligman (Jahrgang 1942) prägte ihn in der Folge eines unethischen Tierexperiments an der Universität von Pennsylvania. Hunde, die in Käfigen Elektroschocks ausgesetzt wurden, zeigten ein unterschiedliches Verhalten abhängig davon, ob sie eine Reaktion zum Selbstschutz gelernt hatten oder eben nicht. Hunde, denen der rettende Ausweg in einen anderen Käfig möglich war, brachten sich dort auch später in Sicherheit, während Hunde, die Elektroschocks ohne Ausweichmöglichkeit aushalten mussten, gar nicht erst versuchten, sich zu retten, als sie eine Option erhielten. Dieses unnatürliche Verhalten hat man den meisten Menschen in den westlichen Industrieländern seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs antrainiert. Basis waren Radio und Fernsehen, die tagtäglich eine entfernte oder sogar erfundene Wirklichkeit im Bewusstsein verankerten, an der sich nichts ändern ließ. Ob Korea- oder Vietnamkrieg, Kennedy-Morde oder Fußballdramen – man konnte nur zuschauen. Bürgerproteste und die Auflehnung von Menschen gegen Übergriffe werden von den Massenmedien ausgespart. Das Wissen um eigene Handlungsoptionen soll gar nicht als Denkmöglichkeit erkannt werden.

Keine Abenteuer, keine Konflikte mehr

Das Einzeltraining der pflegeleichten Untertanen begann dann ab den 1970er Jahren mit einer frühkindlichen Rundumbetreuung: Mit „Baby an Bord“ zu unmotivierten medizinischen Untersuchungen mit Impfungen, in den Kindergarten und in die Schule. Wie soll jemand Gestaltungswillen entwickeln, wenn er morgens aus dem Bett geholt, angezogen und in den Kindersitz geschnallt wird? Und ebenso, wie Schulen zu Ganztags-Verwahranstalten degradiert wurden, so hörte mit dem weiterem Fahrservice zum Sport oder Musikunterricht auch die nachmittägliche Freizeit auf, zu einem Experimentierfeld für ein Leben auf eigenes Risiko zu werden. Wer es gewohnt ist, überallhin gebracht zu werden, der wird kaum seine eigenen Wege gehen wollen. Jedes Fertigmenü, der all-inclusive-Urlaub und die Festanstellung ohne Befristung werden zum Rettungsanker für ein Leben, in dem es keine Abenteuer und Konflikte geben darf. Reality-Shows und Computerspiele reichen als Surrogat. Schließlich ist selbst das Mitmachen dabei folgenlos. Man muss keine Konsequenzen fürchten und muss sich nicht verantworten. Wenn das eigene Leben immer weniger stattfindet, sind auch Entmündigung, Entrechtung oder Enteignung kein Grund, noch Eigeninitiative zu entfalten. Hotel Mama, Vater Staat und die übermächtigen Weltkonzerne werden alles irgendwie richten.

Da müssen die Gehirne gar nicht mehr durch chemische Substanzen indoktriniert werden, um schrumpfende Einkommen, sinkende Wohnungstemperaturen, ein künstliches Wolkendauergrau und selbst Krankheit und Tod durch Gen-Giftspritzen einfach hinzunehmen. Es ist weder die Coolness der Generationen XYZ noch deren überlegener, vielleicht sogar christlich verbrämter Langmut, auch die andere Wange hinzuhalten – sondern nur die erlernte Hilflosigkeit. Ein Verhaltensrepertoire jenseits der Duldung steht nicht bereit. Es bleibt nur, sich jedes Desaster schönzureden oder, noch besser, die Beschwichtigungslügen der offiziellen Propaganda zur eigenen Weltsicht zu machen. Dank der erlernten Hilflosigkeit ist Europa jetzt zur Kolonie geworden. Der Weg aller Kolonien ist vorgezeichnet: Verarmung, Bevölkerungsreduktion und Bevölkerungsaustausch.


Univ.-Doz.(Wien) Dr. med. Gerd Reuther ist Facharzt für Radiologie, Medizinaufklärer und Medizinhistoriker. Er benannte von Anfang an „Covid-19“ als das, was es war: Ein großer Bluff. In mittlerweile sechs Büchern setzt er sich kritisch mit der Medizin in Geschichte und Gegenwart auseinander. Aktuell erschien – gemeinsam mit seiner Frau Renate – sein Buch „Wer schweigt, hat schon verloren.

9 Antworten

  1. An den Darlegungen des Autors ist sicher etwas dran, wobei die rigid-autoritäre Erziehung unserer Vorfahren nicht vergessen werden sollte, die auch der ersten Generation nach dem WK2 noch verpaßt wurde, weil deren Eltern, die den WK2 mitmachen mußten, mit dem Erlebten nicht fertig wurden und es sich mit ihren Kindern einfach machten.
    Erst mit den 68ern änderte sich hinsichtlich der Erziehung von Kindern etwas. Das Sicherheitsstreben der Deutschen, das schließlich in Verzärtelung und Rundumversorgung der Kinder mündete, bestimmte dennoch weiterhin den hiesigen Lebensstil.
    Trotzdem gab es in jeder Generation Menschen, die sich nicht beeinflussen ließen, aber zwangsläufig Einzelkämpfer blieben.
    Ich glaube nicht, daß die traumatische Erfahrung von vier großen Kriegen auf deutschem Boden während der letzten Jahrhunderte sich so schnell aus dem Genom der Deutschen löschen läßt, zumal so gut wie nichts jemals aufgearbeitet wurde und der nächste Weltkrieg bereits geplant ist.

    14
  2. Diese erlernte Hilflosigkeit kann man auch als Brechung des Willens bezeichnen. Das hat auch in den kommunistischen Staaten so funktioniert. Besonders effektiv wird dies erreicht, indem man Menschen unter Druck setzt, sich aktiv zum politischen System zu bekennen, in der DDR z.B. in der einfachsten Form durch Teilnahme an der 1.Mai-Demonstration. Das ist wie das Küssen des Rings des Mafiabosses. Wer dies einmal getan hat, ist ein anderer Mensch.
    Deshalb werden im heutigen System auch die Rufe immer lauter, dass sich neben den “Kulturschaffenden”, die in den letzten Jahren praktisch alle dazu genötigt wurden, nun auch andere Bevölkerungsgruppen öffentlich “gegen rechts” bekennen, z.B. Unternehmer.

    15
  3. https://youtu.be/COW4O2cB4RY

    „LASS UNS MAL EINE FLOTTE SOHLE AUFS PARKETT LEGEN, NANCY

    Ganz ehrlich, diese Frau ist absoluter Wahnsinn. Ich muss diesen Tanz mit Ihr wagen. Ich kann nicht anders“

    Ein hervorragender Beitrag. Vielen Dank !
    Es fragen sich sehr viele, was da in denk- und Handlung nicht Ordnung ist?
    Eine Volljuristin sollte es eigentlich drauf haben und wissen, das es
    ein Grundgesetz mit seinen Grundrechten, die nicht veränderbar, aussetzbar und zu ignorieren sind !

    Rechtsbruch und Rechtsbeugung lassen bei Verstoß gegen unsere Grundrechte, auch juristisch grüßen.

    Von einem solchen Element in einer normalen Kanzlei würde
    ich mich NICHT vertreten lassen !

    11
  4. Es ist aber auch eine Sache des Charakters in wie weit man sich dressieren lässt. Was ich aus eigenem Erleben schildern kann.
    Ich hatte eine Helikoptermutter. Den Begriff gab es damals noch nicht. Keine Ferien mit anderen Freunden. Der Urlaub wurde immer so gelegt, Vater selbständig, das ich immer mit den Eltern Urlaub machen musste. Letzte Ferien nach der 10 Klasse lehnte ich mich auf und fuhr mit den Mitschülern mit. Die Eltern kamen natürlich mal vorbei. Als Lehrling musste ich zur Zentralberufsschule. Also 2x 4 Wochen im Jahr im Internat. Ich verbot meine Mutter mich zum Bahnhof zu bringen weil ich das verheulte Gesicht nicht ertragen konnte. Hinkommen war glücklicherweise zu weit. Bei der Armee kamen die dann auch unangemeldet vorbei, Natürlich kam es da schon mal zu unerlaubtem Entfernen vom Standort. Mit der Ausgangskarte vom Unteroffizier gnädiger weise überlassen. Die Folgen hätte ich natürlich tragen müssen wenn ich erwischt worden wäre. Während dieser Zeit starb meine Mutter. Bekam dann eine Stiefmutter 39. Wäre ich dann aus Bequemlichkeitsgründen mit der ins Bett gestiegen wäre ich rundum versorg gewesen. Ergebnis war, ich flog aus der Wohnung und wohnte dann in der zum Betrieb gehörenden Gesellenbude, mit Außenplumpsklo, Kanonenofen Ratten von neben an, einem Stall der Vermieterin, die schonmal mein Obst anfraßen und Kaltwasser eine Treppe tiefer. Baden 1x in der Woche im städtischen Wannenbad, wo ich dort auch andere ehemalige Klassenkameraden traf. Bei der nächsten Gelegenheit machte ich mich dann aus dem Staub und ging in die kleine Welt der DDR hinaus. Auch nur eine Dachkammer ohne jeden Komfort. Da blühte ich erst richtig auf und holte alles nach was mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung weiter brachte. Abhängigkeiten sind seit der Zeit mir ein Graus.

    11
  5. Besser kann man das ganze Desaster nicht formulieren. Meine Wertschätzung für Herrn Reuther wächst zunehmend.

    1. Wenn nicht mal wieder diese Vorwürfe, wir hätten es nicht anders verdient (Zitat: “…wenig Anspruch auf Mitleid…”), mitschwingen würden.
      Er soll sich mal an seinen eigenen Rüssel fassen! Was hätten “wir” denn anders machen können?

      Menschen sind eben so wie sie sind. Und eine gewisse psychopathische “Elite” hat dies eben analysiert und ausgenutzt. Hinterher ist man immer schlauer.

      Ich bin es leid, ich mag von einem dummen Michel nicht mehr hören oder lesen, dass ich ein dummer Michel bin. Ich hab getan was ich konnte und das war einiges mehr als bloß Kommentare zu schreiben!

  6. Einen Vorteil hat diese verweichlichmachende Versklavung allerdings, es wird immer schwieriger effektive Mörder in Flecktarn zu rekrutieren um, mit deren Hilfe, die eigenen finsteren Pläne durchzusetzen und andere Menschen/Länder zu terrorisieren.

  7. https://report24.news/waehrend-altparteien-von-demokratiefeinden-fabulieren-afd-will-direkte-demokratie-einfuehren/

    Während Altparteien von Demokratiefeinden fabulieren: AfD will direkte Demokratie einführen
    20. März 2024

    „Bei einer interfraktionellen Tagung der rechtspolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen wurde am vergangenen Wochenende ein 10-Punkte Sofortprogramm verabschiedet. Es geht dabei um die Stärkung der Grundrechte, der Demokratie sowie des Rechtsstaates. Das Programm lautet wie folgt:

    Stärkung der Grundrechte:
    Einsetzung eines Corona-Untersuchungsausschusses (BT-Drs. 20/3706)
    Wiederherstellung der Meinungsfreiheit in den sozialen Netzwerken – YouTube, Facebook (Meta) u. Co. (BT-Drs. 20/3241 Gesetzentwurf „Meinungsfreiheit in den sozialen Netzwerken“)

    Stärkung der Demokratie:
    Einführung von Elementen direkter Demokratie auf Bundesebene durch Volksabstimmungen zu Gesetzentwürfen und zu Sachfragen (BT-Drs. 20/6274 Gesetzentwurf)
    Direktwahl des Bundespräsidenten (BT-Drs. 20/198 Gesetzentwurf)

    Stärkung der Gewaltenteilung und des Rechtsstaats:
    Die Besetzung der Richterstellen beim Bundesverfassungsgericht soll von der Einflussnahme durch die Parteien befreit werden (BT-Drs. 20/6581 Gesetzentwurf)
    Einstellungsverfügungen der Staatsanwaltschaften sollen bei Strafanzeigen gegen Vertreter der staatlichen Gewalt der Gerichtskontrolle unterliegen (BT-Drs. 20/9223 Gesetzentwurf)
    Abschaffung des externen Weisungsrechts der Justizminister gegenüber den Staatsanwaltschaften

    Effektive Strafrechtspflege:
    Absenkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre (BT-Drs. 20/6194 Gesetzentwurf) Die Anwendung des Jugendstrafrechts auf Heranwachsende über 18 Jahren soll an die veränderten Realitäten angepasst werden
    Rückfallprävention durch Strafschärfung bei Wiederholungstätern (BT-Drs. 20/9392 Gesetzentwurf)

    Verschärfung des Straftatbestands der Abgeordnetenbestechung („Maskendeals“) (BT-Drs. 20/2777 Gesetzentwurf)
    Die AfD widmet sich mit diesem Programm eben jenen Punkten, die von den Altparteien gemieden und ignoriert werden.“

    Das ist es, absolut am Puls der Zeit und notwendig !!!
    So sieht die Demokratie der AfD aus !!!
    Lest den ganzen Artikel !!!