Sonntag, 28. April 2024
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Siebziger, notdürftig gereimt

Siebziger, notdürftig gereimt

Krümelmonster: Ikonographie der Siebziger (Foto:Netzfund)

Bluna, Tritop, Afri-Cola,

Prilblumen und Klementine,

Dalli-Dalli, Ilja Richter,

ganz mechanisch: Schreibmaschine.

 

Schlussverkäufe, Baader-Meinhof,

Breschnew und Honecker,

Willy Brandt und Willi Stoph,

Negerküsse waren lecker.

 

Jusos, Judos, Schmidt und Strauß,

F.A.Z. nebst Stern und Spiegel …

Plötzlich ging das Erdöl aus.

Da half weder Brief noch Siegel.

 

Als ich in die Schule kam,

war Olympia in München,

und die Zeit verging noch langsam:

Nichts ließ sich da übertünchen.

 

Siebziger, wart ihr nun besser

als unsre altgewordne Zeit?

Ihr warbt um Raucher, Trinker, Fresser

und reklamiertet so die Freiheit.

 

Auf ewig Fortschritt und Konsum!

Man baute fleißig Autobahnen.

Je mehr das Geld floss, blieb man stumm

und nahm gern Mohn von den Afghanen.

 

Es waren ausgelassne Jahre

mit Tagesschau und Sesamstraße.

Der Teppich hieß: „Auslegeware“

im kleinen wie im großen Maße.

 

Ob giftgrün, hellbraun, himmelblau:

Ästhetik fand einfach nicht statt.

Bis ultimo lief diese Show.

Kein Mensch war je scheinblütensatt.

12 Antworten

  1. Der Laden „Correctiv“ einmal nackt oder auch endlich gläsern !

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=84691

    „Faktencheck der Faktenchecker: Die fragwürdige Finanzierung und Zertifizierung von Correctiv“

    Lest und hört, wer und in welcher Höhe Correctiv für einseitigstem journalistischen Schmutz
    Gelder gibt.
    Diese verkommenen Geldgeber erhalten auch hohe Geldbeträge von unseren Steuergeldern !

    Auf der Webseite erklärt Correctiv stets, das sie unabhängig tätig sind.
    Wieder eine dreckige Lüge !

    Wer noch deren Lügen konsumiert, dem ist nicht mehr zu helfen !

    “Correctiv” wird fallen, wenn die AfD in die Regierungsverantwortung kommt !!!

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  2. Was will uns der Dichter sagen? Irre ich mich, wenn ich das als larmoyantes Klagen eines gelangweilten Schnösels auffasse, der auf Leute herabschaut, die seinen ästhetischen Ansprüchen nicht entsprechen und die sich mit Wohlstand und Sicherheit zufriedengeben?

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  3. Ja, die 1970er! Damals hat sich das Arbeiten noch gelohnt. Es gab keine wuchernde und schmarotzende rotgrüne Bürokratengeschwulst im Volkswirtschaftskörper und schon gar nicht deren Millionen überforderte Gäste. Gastarbeiter, die arbeiteten, gab es. Auch riesige Postsparkassengirotelefonbildschirmtext- und Bahnbehörden gab es, aber auch dort wurde produktiv und sehr zuverlässig sowie zügig und doch ohne Hast gearbeitet. Ein einziges Arbeitseinkommen reichte für eine ganze Familie einschließlich Wohnung oder Häuschen sowie ein Auto. Energie war billig. Nur der Abschied vom damaligen großen Konsum von Alkohol, Zigaretten und fettem Essen ist zu begrüßen.

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    1. “Nur der Abschied vom damaligen großen Konsum von Alkohol, Zigaretten und fettem Essen ist zu begrüßen.”

      Nur waren die Menschen damals gesünder als heute. Vor allem das heutige “gesunde” Essen macht krank.

    2. @rinks-lechts, lechts-rinks / 24. Januar 2024 um 21:52 Uhr

      Zitat:
      “…Nur der Abschied vom damaligen großen Konsum von Alkohol, Zigaretten und fettem Essen ist zu begrüßen…”

      Es war mir ein Genuss, Ihren Kommentar zu lesen 🙂

      Den zitierten Satz erlaube ich mir mal mit ein paar eigenen Gedanken zu vertiefen…

      Mein Pa war frische 16 Jahre alt, als der noch von Restglut rauchende Trümmerhaufen Deutschland, um ein paar, weil scheinbar bedeutungslos, Millionen vergessener Männer, Frauen und Kinder reduziert, sich auf den Weg machte, ein neues Leben zu probieren. Um die Mitte der 1970er Jahre stand er (der Pa) dann im prallen Fluss seines “Malocher-Lebens”, mit Arbeit an jeder Ecke und darum auch immer genug Geld in der Tüte, um die 4 Mäuler seiner Familie nicht nur zu füttern, sondern zu jedem denkbareb Anlass auch die ganze Verwandtschaft, Freunde und Kollegen gleich mit besoffen und satt zu machen. Saufen, laut singen, rauchen, über Tische und Bänke tanzen, so gings rund in unserem kleinen Arbeiterhaushalt.

      Und dann hat er mit 90 seine Flügel bekommen. Rundlich war er geworden. Hat irgendwo um die 70 mal mit der Qualmerei aufgehört und sich auf gelegentliches Zigarrenpaffen verlegt. Besäufnisse gabs schon lange nicht mehr. Aber hier und da mal n lecker Pilsken – das ging.
      Bis 20 hatte ich selbst jeden Rausch schon hinter mir, den ich mir nur ausdenken konnte. Laut Familienanekdoten hatte ich den ersten Eierlikör unplanmäßig schon als Dreikäsehoch gepitscht. Dat Gläsken stand halt so auf dem Tisch erüm. Seit meinem 15ten Lebensjahr qualme ich. Also seit 50 Jahren. Meine Tochter hat nie damit angefangen, obwohl ich in ihrem Hirn und Herz als Dauerschlot garantiert verewigt bin. Anfang ihrer 20er Jahre gabs mal so ne Phase, da war es schick, an ner Schischa zu nuckeln. Aber das ist Geschichte. Egal – ich verachte niemanden, der nicht raucht, kenne früh sterbende Lungenkrebsopfer, alte Raucher und (Dank Herrn Lanz) die Lügengeschichten über angeblich teerschwarze Raucherlungen.

      Was ich jedoch für richtig zerstörerisch und richtig krankmachendes Verhalten ansehe, war nie fettes Essen, zu viel Alk und Zigaretten. Es war und ist die narzisstische (wenn nicht schlimmeres) Hybris mancher Vertreter meiner Spezies, die erwachsenen Menschen allen Ernstes glauben vorschreiben zu können, wie sie zu leben haben, was sie an sich und für sich zu tun und zu lassen haben. Alle Schadfolgen der vorgenannten Genüsse resultieren m. E. eher aus der subtilen Toxizität dieses vermutlich aus krankem (oder fehlendem?) Geist geborenen Irrsinns.

      Ich empfinde es als eine geradezu pathologisch anmutende Gebärde oberlehrerhaften Bestimmens über die Lebensführung anderer, die mehrheitlich nicht aus natürlicher, authentischer Autorität heraus entsteht, sondern stets Kraft irgendwelcher Pöstchen, Titel und Ämter (ich brech mir aufs Hemd).
      Der Welt erklären wollen, dass Rauchen “pöööse” ist und krank macht, aber Uranmunition (mit Alpha-Strahler-Nanostaub = 4 Mrd. Jahre Halbwertszeit, als Nebeneffekt) gleich tonnenweise in die Welt ballern und die Welt zuschütten mit immer neuen Chemiekonstrukten, die kein Schwein wirklich braucht aber millionenfach krank macht.
      Ganz mein Humor.
      Mich vollabern mit scheinheiligem Gesülze, für die Zukunft der Nachkommen Gen-Dreck essen und im kalten sitzen zu müssen, aber zugleich alle 2 Minuten ein Menschenleben der “Politik für Mangelernährung” zu opfern, bei gleichzeitigem 1000-Millarden-(Nato)Budget für Panzer, Raketen, Bomben und sonstigen, für die Zukunft unserer Kinder wichtigen “Hilfsmitteln”.
      Ganz besonders mein Humor.

      Nein – alles in allem war der Hype der 1970er Jahre meiner heutigen Wahrnehmung nach vor allem der mit heute unvergleichbar hohe Grad an Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung, die ich als Freiheit interpretiere.
      Nicht absolut, aber relativ.

      Wenn solche Protagonisten der Zeitgeschichte, egal ob Minister, Priester, Häuptling oder was auch immer, mir HEUTE vorschreiben wollen, wie “Leben” geht, bemerke ich in mir eine mich geradezu entzückende Altersmilde. Dann zünde ich mir eine schön dick gedrehte Fluppe an, nehme mir dazu einen großen Milchkaffee mit extra Sahne, oder ein spritziges Radler, vielleicht auch einen Eierlikör, wenn da, und danke meinem Schöpfer, dass ich diese sogar geschichtlich als herausragend empfundene Phase der Freiheit so gesund und wach durchleben durfte.
      Einem Nach-Millennium geborenen Exemplar meiner Spezies ist das kaum begreiflich zu machen. Ich probiere es immer wieder. Bisher aber keinen Treffer. Der maximale “Freiheitsbergriff” dieser Menschlinge scheint untrennbar verkettet mit der Verfügbarkeit einer unbeschränkten Flatrate und Standleitung in alle Netze und Portale. Sie quetschen ihre Hirne und Herzen in tote, technisch fabrizierte Datenströme, welche ihren Hirnen unbeschränkte Dimensionen, Weite und Freiheit rein virtuell vorgaukelt …
      “TSSÜ” schulterzuck

      Wer weiß…. womöglich war ja das Zeitfenster, innerhalb dessen die 1970er Jahre stattfanden, nur ein psychosoziales Super-Designexperiment, wie im gegebenen Falle dann auch jene Phase, in welche die Große Herde der Homo spapiens jetzt überführt wird, ein solches ist.
      Doch wie dem auch sei…
      … ich fühle mich damit beschenkt, in den 1970ern dabei gewesen zu sein. Eine tolle Erfahrung 🙂

      1. “alte Raucher und (Dank Herrn Lanz) die Lügengeschichten über angeblich teerschwarze Raucherlungen”

        Hast du dazu einen Link?

        Schöner Kommentar. 🙂

  4. Eine 70er-Impression:
    “Heut’ ist ein schöner Tag,
    wie Vater Schmidt ihn mag.
    Er reißt das Fenster auf
    und knallt ein Marschlied drauf.”

  5. Ich denke, diese Poesie kann man interpretieren, so herum oder so herum. Hat einen etwas herablassenden Touch gegenüber dem etwas spießigen Alltag damals. Im Vergleich zu heute hatte dieses Jahrzehnt einen Hauch von Unschuld und Anständigkeit.

  6. Bibo, Grobi und die Zahl 18… oder Ernie und Bert und der tropfende Wasserhahn!!
    Schmeiß ich mich heute noch bei weg!!
    😹😹😹😹😹😹😹😹😹😹

  7. Regt mich auf, dieses typische “uns ging das Erdöl aus”!
    Erdöl und – gas sind abiotisch hergestellt, immer wieder, das geht nie aus solange der Erdkern noch heiß ist!
    Carbonatsalze unter hohem Druck und Temperaturen werden unter Metallsalzkatalyse(je nach Metall entsteht Erdgas, Erdöl oder Teerartige Stoffe) hergestellt.

    Abgesehen davon, mittelmäßig.

    1. @Herman the German / 25. Jan. 2024 um 18.54 Uhr

      “Die Welt ist ScheiXe, die Masse ist blXd, die Machtclique ist verkommen und die Aussichten sind erbärmlich.”

      Aber deswegen zum lachen in den Keller gehen…. macht es das besser?

      … darum noch’n Gerdicht …

      Erdöl ist ne geile Suppe
      wenn ich mit meiner Zuckerpuppe
      Samstags auf der Piste flitze
      egal obs kalt ist, oder Hitze

      Ich kipp die Plörre in den Tank
      Und wird es knapp, na Gott sei Dank,
      gibts kluge Köppe die es wissen
      Carbonsalz – das kann Erdöl pissen

      Doch ob es knapp wird oder nie
      zwingst uns der Ölpreis in die Knie.
      Weil diese Multimilliardäre
      halt so tun, als wenn’s knapp wäre.

      Dagegen tun kann ich doch nüschte
      denn ich düs gerne auf der Piste
      bis Räder qualmen auf Asphalt,
      der Auspuff röhrt, und manchmal knallt.

      Dann schlörrt der Motor wia d’Sau,
      Der Tank fällt leer, mein Super Gau.
      Und auch wenn’s Eröl ewig flösse,
      zahl ich die Preise, weil die Bosse,
      die Knappheit frei nach Lust bestimmen,
      und ich dem Zwang nicht kann entrinnen.

      RRROOOOOOOAAAAAOOOORRRRRRRR ……………….
      🙂