Freitag, 26. April 2024
Suche
Close this search box.

Überraschungszeiten

Überraschungszeiten

Wundertüte Wirklichkeit (Symbolbild:Imago)

Die Welt ist dankenswerterweise gespickt mit Analysten, Demoskopen, Experten, Erklärern und Gestaltern. Die Elite unter ihnen, als weitsichtige Politik unter großen Dächern versammelt. Kommissionen. Ministerien. Regierungen. Nichtregierungen. Bedienstete. Geheimbedienstete. Sprecher und Schweiger. Geballte Kompetenz. Und doch war nie mehr Überraschung.

Kosmopolitische Globalisten und globalistische Kosmonauten sind mit dem Tablet und Coffee-to-go umhergeflogen und wissen, dass exakt dieses Leben künftig allen gebührt. Nicht Geiz, sondern Grenzenlosigkeit ist geil. Gesagt, getan. Der großen Einreise der einen folgt nun die große Ausreise der anderen. Überraschung auch hier. Plötzlich fehlen Platz, Geld, Bildung, Sicherheit, Verständnis. Aus “Wir schaffen das” wird “2015 darf sich nicht wiederholen!”. Aber so ernst ist es nun auch wieder nicht gemeint. Es vertut sich schon irgendwie.

Die groß gewordenen Kleinen aus halbkaputten oder ganz kaputten Familien beschließen die umfassende Erneuerung des Privaten. Die Kommune Eins der Neuzeit. Ein loser Verbund, in der die Zelle der Gesellschaft das totale kinderlose Individuum mit freier Geschlechtswahl und – Leben nach Gehör – einer codierten Zeichensprache für Obercoole bildet. Am Ende fehlt allen – Überraschung! – aber dann doch wieder: Die Liebe.

Blickige Windbürger

Unter dem Vorsitz der großen Vorsitzenden und dem anstehenden Klimakterium schalten blickige Windbürger mahnenden Fingers alle dampfenden und rauchenden Kraftwerke ab, errichten dafür landauf-landab wie zu Wasser riesige Rotoren, packen Batterien in Millionen Autos und überbrücken typisch dunkeldeutsche Flauten mit Pipelines in die demokratische Modellregion Russland. Wenn Not an der Frau ist, auch schon mal mit Power aus den zum Glück noch dampfenden und rauchenden Sonderkraftwerken der Nachbarn. Nun – Überraschung! – droht Stromausfall. “Gas geben!” ist jetzt nicht mehr Selbstermutigung, sondern reumütiger Bettelruf in der Wüste. Diesmal in der demokratischen Modellregion Golf. Notfalls ginge auch noch Frieren. Für den Frieden!

Politikberater, Soldaten, Polizeiausbilder, Ortskräfte und Frauen haben jahrzehntelang die Freiheit verteidigt. Mit vielen Toten und viel Geld. Am Hindukusch! Dazu wurden vor Ort extraterrestrische Moraldepots mit Umgebungsmauer errichtet. Genau dort fand die extrem erfolgversprechende Fortbildungsmaßnahme Nationbuilding auch ihr Ende. Die Lage. Falsch eingeschätzt. Passiert schon mal. Die Demokratie musste wieder ausgeflogen werden. Und nun ist da – Überraschung! – wieder eine Steinwüste mit Turbanträgern, Opium und Millionen von bedrohten Ortskräften. Alles auf Anfang.

Im Westen generell auch immer was Neues. Gesellschaftsforschende haben besonders Innovatives gefunden: Den Sozialismus. Folgerichtig werden schon mal Betriebe verscherbelt, Steuern erhöht, Enteignungen, Mietendeckel, bedingungsloses Einkommen und umfassende Gerechtigkeit angekündigt. Kurz – das Ende des Kapitalismus wird klug herbeireguliert. Schließlich kann es mit dem Wohlstandszugewinn auf der Welt nicht immer so weitergehen. Es folgen – Überraschung! – keine Wohnungen, keine Arbeitskräfte, kaputte Brücken, ausfallende Züge, Rekordschulden, Zensur und Depression.

Immer was Neues

Auch die Finanzelite spielt mit. Was soll sie anderes tun? Wenn keine Kinder geboren werden, wenn außer ein paar registrierten Altbeschäftigten kaum jemand noch Bock auf stressige 40-Stundenwochen hat und also Geld fehlt, dann druckt man es. 2000 hatten wir 6 Billionen im Umlauf, nun sind es 16. Schließlich recken sich weltweit die fordernden Hände. So ist es eben bei der Fütterung. Viel Geld und wenig Ware hieß früher einmal Teuerung oder auch Inflation. Für Jüngere: Das ist, wenn ein Kilogramm Rindfleisch 4,8 Billionen kostet (also die halbe globale Geldmenge zur Jahrtausendwende) und deswegen eine Bombenstimmung herrscht. Man hat‘s vergessen. Und nun – Überraschung! – gilt es eben wieder.

Im fernen Ungarn – dem osteuropäischen Gallien – ist auch Überraschung. Da wird gewählt. Alle, wirklich alle von Ultralinks bis Ultrarechts hatten sich verbündet, um das unwissende, getäuschte Volk nach zwölf Jahren vom Testosteronterror zu befreien. Das, und nur das war das Ziel. Ein anderes Bedürfnis können selbst Ungarn gar nicht haben. Das Ergebnis ist erneut das Falsche.

Überraschungen! Wo wären wir ohne sie?

5 Antworten

  1. Freeze for Peace!
    Bis dahin packen wir auf Arbeit gern doppelt kräftig an, für hunderttausende frische Sozialfälle vom Balkan.

  2. Na ja, dass im fernen Ungarn die Opposition nicht gewinnen konnte, war doch keine Überraschung.

    „Praktisch alle Radio-Sender senden heute Orban-freundlich. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat er zum Staatspropagandasender gemacht. Dort kam der Oppositionskandidat in vier Jahren ganze fünf Minuten zu Wort.“ – ZDFheute am 30.03.2022

    „Im Wahlkampf war der Opposition im Vergleich zur Fidesz-Werbung gerade mal ein Achtel der Plakatflächen zugeteilt worden. In den öffentlich-rechtlichen Medien wird die Orban-Regierung seit zwölf Jahren kritiklos gelobt, während Oppositionelle entweder ignoriert oder diffamiert werden.“ – ARDtagesschau am 04.04.2022

    Schließlich sorgen die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland mit genau derselben Methode erfolgreich dafür, dass es der AfD genau so geht.

    1. ARD und ZDF: Waschen Sie ihre Wäsche mit Persil, ihr Gehirn waschen wir. Langt mir vollkommen, dass ich die Staatsjournaille m it Zwangsgeldern unterstützen muss, anschauen muss ich sie nicht.

  3. Es werden immer wieder neue Baustellen errichtet bzw. deklariert !

    Die kommen von einer faschistischen Politik, von WEF, WHO, Amis, Islam, NOGOs
    von einer faulen, Schule schwänzenden Jugend u.v.a. weiteren.
    Das ist das Prinzip, Dinge i.d. Raum werfen, Medien geben eine Bühne und abwarten, was
    passiert. Wenn es keinen gewalttätigen Aufstand gibt, dann machen sie ein Gesetz zur weiteren Machtausweitung im Sinne des dreckigen Globalistenkapitals und einer Lakaienregierung für diese
    Menschen Verachter.
    Ein Prinzip, was zu Juncker Zeiten i.d. EU, der auch gerne einmal tief ins Glas, nicht nur geschaut hat, zum Tagesgeschäft verkommen ist.
    Merken Bürger überhaupt noch etwas?
    Wage eine Prognose, es wird die Diktatur gegen das Volk immer fester und es wird bald brutal und blutig werden.
    Es ist nur noch eine Frage der Zeit.