Was, um Himmels Willen, ist in Alice Weidel gefahren?

Was, um Himmels Willen, ist in Alice Weidel gefahren?

Eine Niederlage vor allem für die AfD: Weidel beim ARD-Sommerinterview (Foto:Imago)

Deutschland steckt in der schwersten Krise der Nachkriegszeit, und zwar selbstverschuldet, durch den Würgegriff linker Blockparteien, die als faktische innere Feinde eine beispiellose ideologische Zerstörungspolitik betreiben. Es hat lange gedauert, bis sich allmählich – sei es durch Leidensdruck oder als Ergebnis eines Reifeprozesses – über die Kernwählerschaft der AfD hinaus auch in der breiteren Bevölkerung die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass es nur eine Realopposition in Deutschland gibt und dass kein Pfifferling mehr zu geben ist auf die Hetze, das Framing und all die Propaganda, die diese Realopposition ins rechtsextreme oder braune Lager rücken soll. Nur deshalb hat sich die AfD bereits verdoppelt, und sie gewinnt automatisch in dem Maße weiter Zulauf, wie sie ihrem Namen gerecht wird und den Menschen eine politische Alternative zum linksgrünen Bevormundungsstaat bietet.

Unbedingte Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich diese Realopposition an realpolitischen, konkreten Sachthemen orientiert und dabei nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner sucht, hinter dem sich all jene wiederfinden können, die von der ökosozialistischen Donquichotterie dieser Ampelregierung genug haben. Das wiederum setzt voraus, dass die AfD in dieser entscheidenden Phase, da ein Politikwechsel erstmals perspektivisch in greifbare Nähe rückt, keine Fehler begeht. Weder dürfen sich ihre Wortführer provozieren lassen, noch dürfen sie sich aufs Glatteis weltfremder Grundsatzdebatten etwa über die deutsche Geschichte locken lassen, wo sie ihren Gegnern in Form missverständlicher Aussagen wieder neue Munition für deren Kampagnen liefern („Vogelschiss” und „Mahnmal der Schande”, wenn auch grotesk fehlzitiert und missverstanden, lassen grüßen!). Denn die AfD ist nur so lange stark und hat das Zeug zur Volkspartei, solange sie auf dezidiert rechtsradikale Parolen verzichtet und stattdessen mit konkreten Inhalten glänzt – etwa zur Ukraine, zur Energieversorgung, zur Migration, zum Transgenderwahn. Nur dann fällt der Versuch ihrer politischen Verfolger und Antagonisten ins Leere, sie als „verfassungsfeindlich“ zu delegitimieren.

Verstörende Antwort

Vor diesem Hintergrund ist leider festzustellen, dass Alice Weidel offenbar von allen guten Geistern verlassen sein muss: Zur völligen Unzeit und ohne aktuelles Bezugsdatum äußert sie sich ohne Not und Nutzen vor einem Millionenpublikum über ein völlig müßiges Thema, ob man nämlich die Kapitulation Nazi-Deutschlands 1945 feiern dürfe; dies wohlgemerkt ohne jeden Anlass (der letzte Jahrestag liegt über vier Monate zurück!) – und gibt eine verstörende Antwort, mit der sie die wachsenden Zustimmungswerte der AfD sinnlos gefährdet und jene, die diese Partei nach Jahren des Haderns erstmals für wählbar halten, gleich wieder mit Positionen abschreckt, die als revisionistisch oder zumindest fahrlässig geschichtsverkürzend bezeichnet werden müssen.

Konkret war die AfD-Vorsitzende im ARD-Sommerinterview am Sonntag von Moderator Matthias Deiß listig gefragt worden, warum sie sich ihrem Kollegen Tino Chrupalla bei dessen Besuch der Feier zum Kriegsende 1945 am 9. Mai in der russischen Botschaft eigentlich nicht angeschlossen habe. Weidels Antwort: „Ich habe natürlich für mich entschieden, das ist eine persönliche Entscheidung gewesen, aus politischen Gründen daran nicht teilzunehmen. Also hier die Niederlage des eigenen Landes zu befeiern mit einer ehemaligen Besatzungsmacht, ist etwas, wo ich für mich persönlich entschieden habe, auch mit der Fluchtgeschichte meines Vaters, daran nicht teilzunehmen.“ So schief wie die Rhetorik dieser Aussage ist leider auch ihr Inhalt.

Revisionistisches Geraune

Grundsätzlich ist der Hinweis legitim, eine militärische Niederlage des eigenen Landes könne nicht Anlass für Freude sein. Das hängt aber stark davon ab, was genau diese Niederlage für das Land bedeutet hat – und wessen Niederlage das eigentlich war. Und hier wird es kompliziert: 1945 wurde eben nicht Deutschland von seinen Feinden niedergerungen, sondern ein kriminelles Regime von seinen eigenen  vorherigen Opfern. Hier kapitulierte eine verbrecherische Diktatur, unter der vor allem Deutschland selbst gelitten hatte und die es, trotz mehrerer gescheiterter Versuche, nicht selbst loswerden konnte. Diese Diktatur hat Deutschland einen solchen nachhaltigen immateriellen Schaden zugefügt, dass am Ende ihre Beseitigung – ob sie nun durch die Invasion der Alliierten oder durch einen erfolgreichen Militärputsch erfolgte, war sekundär – in jedem Fall als Befreiung zu werten ist. Wer das nicht sehen will und heute diese „Niederlage” nicht gutheißt, macht sich automatisch zum Verteidiger jenes monströsen Blutregimes, das diese Niederlage – zuletzt unter Aufbietung eines „Volkssturms” 12- bis 80-Jähriger und durch vorsätzliche Zerstörung von verbliebener Infrastruktur und Bausubstanz – mit allen Mitteln zu verzögern und zu verhindern suchte.

All das revisionistische Geraune vom „Krieg der vielen Väter“ oder gar vom „Präventivschlag“ Hitlers gegen Russland 1941 (oder, noch irrer, gegen Polen 1939) stellt nichts anderes dar als eine kontrafaktische, ahistorische Zumutung von Apologeten, die jede dubiose Quelle zurechtbiegen, wie sie ihnen passt, und von „Lügen der Sieger“ schwafeln – die gleichzeitig aber alles, was bereits 1926 in „Mein Kampf“ minutiös niedergeschrieben worden war, beharrlich ignorieren; ebenso auch die Aussagen und Dokumente von Militärs (Hoßbach-Niederschrift und andere Protokolle), oder die Einschätzungen zeitgenössischer Dissidenten und Widerstandskämpfer. Es gab tatsächlich keinen anderen Krieg der Weltgeschichte, der so monokausal und ausschließlich auf eine psychopathische Einzelperson zurückzuführen war wie der Zweite Weltkrieg. Selbst das Argument des Versailler Vertrages verfängt hier nicht; dessen deutschlandfeindliches Diktat macht zwar plausibel, wieso Hitler an die Macht kommen konnte – aber sämtliche der Versailler Beschränkungen waren spätestens 1937, also zwei Jahre vor Kriegsausbruch, durch Hitler revidiert worden. Dies übrigens fatalerweise, ohne dass Großbritannien und Frankreich dagegen militärisch aufbegehrt hätten – womit sie Hitler die letzte Scheu vor der Entfesselung des Krieges nahmen.

Ursache und Wirkung verwechselt

Wenn auch die heute wieder so populären Versuche, Nazideutschland nachträglich zum Opfer zu stempeln und „reinzuwaschen“, oftmals schlichter Bildungslosigkeit, mangelnder Belesenheit und fehlender Auseinandersetzung mit den Berichten von Zeitzeugen geschuldet sind, so finden entsprechende Thesen leider zunehmend auch bei Intellektuellen Anklang. Dies umso mehr in Zeiten eines Radikalskepitizismus, in dem inzwischen immer mehr Menschen aufgrund der Vertrauensverlusterfahrungen der letzten Jahre (vor allem während der Corona-Krise als desillusionierender Schock) geneigt sind, einfach alles anzweifeln, was „die Eliten“ oder der „offizielle” Mainstream vertreten: Im harmloseren Fall „nur” Mondlandung, 9/11 oder deutsche Kriegsschuld, in extremen Fällen die sphärische Form der Erde oder die Unmöglichkeit von Echsenmenschen.

Vor allem in den alternativen Medien hinsichtlich des 2. Weltkriegs und der Nachkriegsgeschichte ist eine problematische Tendenz zu einer erschreckenden Geschichtsklitterung und Negierung historischer Tatsachen zu beobachten, die Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion und die „Vorgeschichte” – deren Ausblendung durch die Mainstreammedien im Fall des Ukraine-Kriegs zu Recht angeprangert wird – schlicht ignoriert. Da werden Russen, Amerikaner und Engländer zu „Invasoren“ und „Besatzern„, die zuerst Deutschlands Städte willkürlich zu Staub bombten, dann Millionen Deutsche aus heiterem Himmel vertrieben oder in Rheinwiesenlagern verrecken ließen – bloß um anschließend ein bis in die Gegenwart waltendes Vasallenregime zu errichten, das uns noch „knechten“ soll.

Wehe den Besiegten

Kein Wort davon, dass es zuerst Deutschland war, das in beispiellosen verbrecherischen Angriffskriegen den ganzen Kontinent mit Tod und Elend überzogen hat. Wer Wind sät, wird Sturm ernten: Bevor eine einzige alliierte Bombe auf das Reich fiel, hatte Deutschland Guernica, Warschau, Belgrad in Schutt und Asche gelegt. Bevor ein einziger Rotarmist die Ostgebiete erreichte, waren 27 Millionen Sowjetbürger in einem barbarischen Vernichtungsfeldzug durch eine Armee nationalsozialistischer Mordbrenner zu Tode gekommen. Es hätte nie eine Invasion gegeben, wenn dieser Krieg nicht von Hitler vom Zaun gebrochen worden wäre. Wehe den Besiegten.

Das alles rechtfertigt nicht die Verbrechen, die im Zuge der Niederwerfung Hitlerdeutschlands verübt wurden. Auch meine Familie (Sudetendeutsche) hat einen Vertriebenenhintergrund und kann ein Lied davon singen, welcher Horror sich abspielte, als die Gewalt auf das Reich zurückfiel. Es rechtfertigt die Verbrechen nicht – aber es erklärt sie. Wie schlimm auch immer die Gräueltaten gegen die Deutschen aus den Ostgebieten waren: Es hätte sie ohne den Hexensabbat, den Hitler und die Deutschen zuvor angerichtet hatten, nie gegeben. Nach dem, was dieses Regime zuvor im In- und Ausland angerichtet hat, konnte Deutschland nach 1945 von Glück sagen, überhaupt noch weiterexistierend zu dürfen. Hätten die Sieger nach den Maßstäben der Nazis gerichtet, wären Volk und Reich vom Erdboden getilgt worden. Zum Glück kam es anders und genau deshalb ist es Wahnsinn, was Weidel hier von sich gegeben hat. Die Tatsache der Befreiung setzt die Niederlage zwingend voraus. Und wer über diese Niederlage trauert, der tut damit kund, dass er sich umgekehrt über einen Sieg der Nazis gefreut hätte.

Hinter Weizsäcker zurückgefallen

Zugegeben: In der Tat bietet es sich nicht an, das Gedenken an die Kapitulation ausgerechnet mit den Erben der Sowjetunion zu feiern, die im Zuge der Vertreibung 1945 besonders abscheulich wüteten und anschließend der DDR und Osteuropa eine bis 1989 andauernde kommunistische Diktatur einbrachten. Hier hätte Weidel zumindest mehr differenzieren müssen. Es ist ein Unterschied, ob man sich – wie Tino Chrupalla – in der russischen Botschaft blicken lässt, oder in der britischen, französischen oder amerikanischen. Und doch kommt man nicht um die Anerkennung umhin, dass die Sowjetunion, die mit Abstand die meisten Opfer aller kriegsführenden Nationen zu beklagen hatte, die Nazi-Vernichtungslager in Polen und letztlich auch die Deutschen selbst von der Herrschaft des Nationalsozialismus befreit hat. Diese am 8. Mai ebenfalls besiegelten Entwicklungen wiegen auch heute weitaus mehr als die militärische Niederlage des NS-Staats, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon seit 18 Monaten besiegt war.

Gerade Weidel hätte man hier mehr Intelligenz und historisches Wissen zugetraut, um sich nicht durch derart ahistorische Vergaloppierungen zu kompromittieren. Sie fällt damit sogar hinter die historische Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes zurück, der 1985 offiziell festgestellt hatte: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“. Von Weizsäcker erntete dafür erbitterte Kritik, aber auch viel Zustimmung. Heute sind seine Erkenntnisse weitestgehend Konsens. Auch deshalb war es ein unerklärlicher Ausfall von Weidel, die militärische Niederlage von 1945 und das Schicksal der Vertriebenen als Grund dafür zu benennen, die Teilnahme an einer Gedenkfeier zum Ende eines völkermörderischen Krieges zu verweigern, den ausschließlich Nazi-Deutschland zu verantworten hat. Der Zuspruch, den sie für diese unterkomplexen und ausnahmsweise tatsächlich rechtspopulistischen Worte einfährt, kommt von denselben Claqueuren, die ihr wohl auch dann applaudieren würden, wenn sie das Gedenken an Stauffenberg und die Männer des 20. Juli verdammen würde, weil es sich bei diesen ja um „Verräter“ gehandelt hätte.

In die Nazi-Falle gelockt

Um aber ganz grundsätzlich noch einmal zur Eingangsüberlegung dieses Artikels zurückzukehren: Was sollen solche provokanten, unsinnigen Aussagen überhaupt im September 2023, in einer Zeit, da es wahrlich um Dringenderes und Wichtigeres geht als die adäquate sentimentale Annäherung ans Ende des Deutschen Reiches vor 78 Jahren??? Was nun passiert, ist nämlich folgendes: Jene 3-4 Prozent völkisch-deutschnationaler Ultrakonservativer und Altnazis, die in der AfD tatsächlich eine Heimat gefunden haben, jubeln Weidel jetzt zu; deren Zustimmung war ihr jedoch ohnehin gewiss. Auf der anderen Seite aber wendet sich nun ein möglicherweise nicht unerheblicher Teil derer, die sich erstmals der AfD geöffnet haben und sie wählen würden, jene also, denen es um tagespolitische Probleme geht, gleich wieder befremdet von ihr ab. Dann kostet Weidels unqualifizierte Offenheit die Partei Stimmen, und das wäre fatal. Sollte dieser Fall eintreten, dann wäre einmal mehr die perfide Strategie der AfD-Gegner aufgegangen, die AfD in die Nazi-Falle zu locken.

Die sonst mit allen Wassern gewaschene Weidel hätte in diese Falle niemals tappen dürfen. Ungleich schlagfertiger und passender wäre es gewesen, wenn sie statt ihrer fragwürdigen Trauerandeutungen über das Ende Hitlerdeutschlands die Doppelmoral der öffentlich-rechtlichen Sittenwächter angeprangert hätte. Auf Deiß‘ Frage, wieso sie dem russischen Botschaftsempfang am 9. Mai ferngeblieben sei, hätte sie ihm einfach entgegnen sollen, dass sich eine Beantwortung der Frage erübrigt, weil es die AfD sowieso keinem recht machen kann: Bleibt sie – wie Weidel – der Einladung in die russische Botschaft fern, so unterstreicht sie damit, mit den bösen „Besatzern“ nichts zu tun haben zu wollen. Geht sie aber – wie Chrupalla – hin, so wird sie dafür angefeindet, mit Vertretern des Putin-Regimes diplomatische Kontakte zu pflegen. Genau dafür war Chrupalla ja auch aufs Schärfste attackiert worden – weil sich die deutsche Anti-Russland-Front der Baerbock-Bellizisten seit Beginn des Ukraine-Krieges inzwischen ja auch auf die Vergangenheit erstrecken muss…

Mit ihren Aussagen zum 8. Mai hat Alice Weidel ihrer AfD jedenfalls einen schlimmere Bärendienst erwiesen als Gauland oder Höcke vor ihr. Denn deren als Beleg für „faschistische” Gesinnung ins Feld geführte Aussagen beruhten auf Fehlzitaten und Dekontextualisierung. Weidel aber hat es tatsächlich so gemeint.

136 Antworten

  1. Auch wenn es eine Unrechtsdiktatur gewesen ist, den Massenmord an der Zivilbevölkerung ( Dresden, Frankfurt, Hamburg, Berlin ) muß man nicht feiern ! Da gebe ich Frau Weidel voll und ganz recht. Jede ANDERE Antwort wäre eíne falsche gewesen !

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  2. Geschichte ist nicht so ihr Ding, Herr Matissek, oder?
    Man kann drüber streiten, ob es „klug“ war, das kann man immer. Aber die Antwort, die Sie Weidel in den Mund legen möchten, wäre pure feige Rückgratlosigkeit und sowas will keiner wählen, das gibt’s woanders zur Genüge. Außerdem haben Sie offenbar übersehen, dass Weidel diese Aussage gegen Chrupalla getätigt hat, der von allen guten Geistern verlassen in die russische Botschaft gerannt ist so wie die Statthalter West in die Normandie rennen und die Niederlage feiern. Sie hat damit Chrupalla im internen Rennen um eine Kanzlerkandidatur die Beine weggehackt, weil sie bei denen, auf die Sie so verächtlich herabsehen (das dürften übrigens weit mehr sein, als Sie glauben), richtig Boden gutgemacht hat. Die einzige Frage ist, wie ernst sie das gemeint hat.

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      1. Auch Sie sind ein Kind Ihrer Zeit und haben wahrscheinlich nicht gelernt, das Sieger die Geschichte schreiben! Uns selbst wenn es der AfD schadet ist es die Wahrheit, vor allem weil Fr. Weidel sagte, daß es persönliche Gründe sind.

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      2. Ich habe den Ratschlag befolgt und nun zum dritten Mal mir Ihre Sicht zu Gemüte geführt. Besser wurde es dadurch nicht!

        Welcher Teufel hat denn Sie geritten, mit derart schrägen Aussagen um die Ecke zu kommen? Wenn man einmal anfängt, möchte man zu jedem Satz eine Korrektur anmelden.

        „So schief wie die Rhetorik dieser Aussage ist leider auch ihr Inhalt.“ – Dem vermag ich in Bezug auf Frau Weidel in keiner Weise zuzustimmen – im Bezug auf Sie mit „Ihr“ allerdings voll und ganz!

        „Kein Wort davon, dass es zuerst Deutschland war, das in beispiellosen verbrecherischen Angriffskriegen den ganzen Kontinent mit Tod und Elend überzogen hat.“ – Schon wieder ein wunderbarer „Angriffskrieg“! Dass Frankreich und England zuvor Polen drängten auf keinen Fall mit (Hitler-) Deutschland über Danzig zu verhandeln und Unterstützung auch für einen polnischen „Angriffskrieg“ gegeben wurden, ist „nichts“?!

        „Und hier wird es kompliziert: 1945 wurde eben nicht Deutschland von seinen Feinden niedergerungen, sondern ein kriminelles Regime von seinen eigenen  vorherigen Opfern. Hier kapitulierte eine verbrecherische Diktatur, unter der vor allem Deutschland selbst gelitten hatte ….“ – Engländer und die USA mit ihren Deutschland-Hassern Roosevelt und Churchill wollten den Krieg! Niemand sah sich in der Rolle eines „Befreiers“ – sondern stets als Sieger und Eroberer (bis heute siehe z.B. exteritoriales „Ramstein“).

        „ … diese “Niederlage” nicht gutheißt, macht sich automatisch zum Verteidiger jenes monströsen Blutregimes.“ Da haben Sie wohl alle guten Geister verlassen! Es gibt sicher genug Verteidiger, die jedoch die Gräuel und den Massenmord an Juden durchaus nicht „vergessen“, sondern sich als Deutsche schämen – aber gleichwohl erkennen, dass dies zur Rundumkeule gegen Deutschland bis heute missbraucht wird. Genauso wie das unsägliche, widerwärtige Flugblatt Aiwangers eben auch missbraucht wird/wurde. Mit „verteidigen“ im Rundumschlag hat das nichts zu tun, sondern mit politischer Differenzierung.

        „Wenn auch die heute wieder so populären Versuche, Nazideutschland nachträglich zum Opfer zu stempeln und “reinzuwaschen”, oftmals schlichter Bildungslosigkeit, mangelnder Belesenheit und fehlender Auseinandersetzung mit den Berichten von Zeitzeugen geschuldet sind, so finden entsprechende Thesen leider zunehmend auch bei Intellektuellen Anklang.“ – Dass Stalin damals noch seinen Welteroberungsträumen nachhing und selbst massiv aufgerüstet hatte, ist ihnen offenbar genauso entgangen, wie im ganzen Jahr 1938 von den Allieierten hin- und hertaktiert wurde, wann und wie man gegen Deutschland Krieg führen können. Man hat sich letztlich für Stalin entschieden, der in gleicher Weise Massenmörder – wenn nicht sogar in noch schlimmeren Ausmaß als Hitler – in die Weltgeschichte eingegangen ist. Man wusste dies, sah aber gleichwohl gegenüber ihm keine „moralischen Bedenken“! Das sollte zu denken geben?

        „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“. – Kann man so sehen, aber genau das ist nur die Hälfte der Wahrheit und damit ein Schritt zur kompletten Lüge. Unter den „Befreiern“ litten die Deutschen unter den Russen sicher mehr als die im Westen. Aber die westliche Unterwürfigkeit bestimmt bis heute und bis zu einem denkbaren Atomkrieg die Strategie der West-Allierten als Folge einer deutschen – unserer – Niederlage.

        „2023, in einer Zeit, da es wahrlich um Dringenderes und Wichtigeres geht als die adäquate sentimentale Annäherung ans Ende des Deutschen Reiches vor 78 Jahren???“ – Wer verdrängt denn hier die Wirklichkeit? Die Schuldfrage steht immer noch gänzlich unkritisiert im öffentlichen Raum und legitimiert scheinbar die deutsche West-Gefolgschaft. Wer diese Halbwahrheit nicht derart in den Köpfen der Regierenden, könnte Deutschland bewusster und ehrlicher mit seiner Geschichte umgehen.

        Als Deutscher sollte man jede Siegesfeier über Deutschland vermeiden. Ich feiere gewiss nicht die Sprengung von NS2, die Jagden auf Snowden, Assange, die Ermordung per Drohne eines iransichen Generals oder ein „Guantanamo“.

        Es wird endlich Zeit, mit dieser infantilen Gefolgschaft, unmoralischen Verdrängungen und nahezu kriminellen Verleugnungen als Folgen dieser „Werte-Politik“ aufzuräumen!

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        1. Sie haben zwar mit allen Argumenten recht. Aber es ist verschwendete Lebenszeit, mit Ideologen zu diskutieren.

  3. Ich sehe das nicht so kritisch. Vor allem deswegen, weil die Russen tatsächlich Besatzungsmacht waren und immer noch eine Diktatur sind. Bei denen muß man nicht so was feiern, ist doch irgendwie auch heuchlerisch. Ich würde da jetzt kein großes Gewese drum machen.

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      1. die wirtschaft lahmt und pleitet … aber es ist den politversagern egal… und vielen dummländlern/ wählern auch… weiter so – wie gewählt so erhalten… übersee lacht über dummland und es wird immer mehr.. herr wirf hirn herab…
        afd und alles wird ok… jagt die kriminellen volksvernichter in die wüste…

        Deutschlands Automobilindustrie klagt
        VW, Audi, BMW und Mercedes klagen über schrumpfende Nachfrage

        Es werde nicht mehr so viele deutsche Autos verkauft, wie erhofft. Der erträumte Boom nach der Corona-Zeit blieb aus. Hinzu kommt die wachsende Konkurrenz aus Übersee

        Die vier größten deutschen Autohersteller haben in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 deutlich weniger Autos produziert als vor der Corona-Krise [siehe Bericht »Merkur«]. Es ist von einem Minus von 20 Prozent die Rede.

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    1. @Line
      „Russland ist eine Diktatur“?
      Wenn Sie das System in Russland nicht kennen dann lieber schweigen. Anscheinend funktioniert die MSM-Einlulung bei Ihnen hervorragend! Kehren lieber vor eigenen Tür.

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  4. die Kritik an Frau Weidel finde ich in diesem unwichtigen Fall als stark übertrieben. In dieser DDR 2.0 scheint es nichts wichtigeres zu geben, als das Ende des Nationalsozialismus und wer in diese Mörderbande heute mit hinein interpretiert werden könnte. Vor lauter Angst irgendwas könnte rechts sein muß man schon aus Prinzip vollständig auf links gedreht sein, also wirklich das ist Geschenkt! Die Linke und grüne Kabale bläst sich sowieso immer dabei auf, egal wie man es deuteln könnte. Sowieso lächerlich mit der rechten Kakophonie! Die weitaus drängendere Frage an die AfD und Frau Weidel ist, wie halten Sie es mit der WHO Diktatur und diesen kleinen Ermächtigungsgesetzchen die im Rahmen der globalen Gesundheitsdiktatur erlassen wurden und zwar zum Zwecke des unbegrenzten Nutzens für Billy Boy und Konsorten? da sind wichtige Fragen offen, als dieser lächerliche Kleinscheiß um die Teilnahme von Siegesfeiern von Besatzungsmächten oder nicht! Wer seine Wahlentscheidung von solchen Kriterien abhängig macht, der hat den Ernst der Lage rund um den grün globalistischen Kommunismus und deren Folgen immer noch nicht begriffen!

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    1. Ihr Misstrauen kann ich mehr als gut verstehen, wenn es um den Pandemievertrag geht. Fährerweise muss man allerdings auch sagen, dass Weidel sich in diesem Sinne nicht enthalten hat (was ja eine gesonderte Option bei einer Abstimmung darstellt). Sie war tatsächlich nicht zu gegen.
      Interessanterweise waren alle Spitzenpolitiker der untersch. Parteien nicht anwesend. D.h. Scholz, Lauterbach, Habeck, Lindner, Baerbock, Roth, Spahn, Schäuble, Scheuer, Nouripour, Weidel und auch Wagenknecht.

      Warum das so ist, ist mir auch unerklärlich. Im Netz findet man ein paar Stimmen die vermuten, dass dies mit voller Absicht geschah, da der Pandemievertrag so oder so durchgedrückt werden soll. Anmerkung von mir: Anweisung von ganz weit oben….
      D. h. Es wird vermutet, dass sich o.g. Politiker fern hielten, da sie quasi von der Bevölkerung so weniger attackiert werden können, falls es tatsächlich zu einem Auftstand der Bürger aus diesem Grund kommt.
      Ob das so ist. Ich weiß es nicht. Fest steht allerdings, allesamt sind eben Politiker und niemandem ist zu 100% zu vertrauen. Das Glück, welches man bei der AFD hat ist, dass da noch ein paar andere Politiker existieren, die doch noch relativ vernünftig wirken und a)geschlossen gegen den Vertrag stimmten b) gegen den links woken Faschismus sind.
      Aber unterm Strich sollten die Bürger Deutschlands, und mittlerweile treffen diese miserablen Entscheidungen der Regierung ja wirklich jeden, endlich geschlossen aufstehen und nein sagen und nicht nur in deutscher Michl Manier hoffen, dass uns irgendwer schon retten wird. D.h. dass der Messias von irgendwoher kommen wird. Das was uns alle betrifft sollten wir alle in die Hand nehmen. Jeder einzelne. Und das nicht nur durch Wahlen. Die ändern leider nur wenig bis überhaupt nichts.

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